Knochen f. Steinzeitbohrmaschine.

Begonnen von Robert, 01. Juli 2011, 12:20:09

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Robert

Hallo,

diesen Knochen halte ich für das Drucklager einer Steinzeitbohrmaschine.
Die Sackbohrung hat zumindest die Form, welche durch Abnutzung und
führung einer Bohrspindel aus Holz entstehen kann. Man kann sehen, daß
die Bohrung konisch mit runden Boden ist. Ich hoffe, daß meine Fotos
aussagekräftig genug sind. Die Querbohrung könnte zum Einhängen eines
Gewichtes gedient haben oder zur Befestigung.

Maße: 105x85x50mm

Freu mich schon auf eine rege Diskussion

Grüße Robert  :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

StoneMan

Moin,

sehr schöne aussagefähige Fotos :super: danke für´s zeigen.

Leider kann ich Dir zu diesem Teil nichts beitragen, habe mich bisher noch nicht
mit steinzeitlichen Bohrmaschinen beschäftigt.

Wenn es solche Druck-/Gegenlager aus Knochen gab, ist das für mich schlüssig und
damit ein schöner Beleg.


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Robert

danke Dir Jürgen, da Beckenbauer sogt " schaun ma amoi "

Grüße Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

mc.leahcim

Hallo Robert,
wieso soll man in der Querbohrung ein Gewicht einhängen?
Ich denke das da ein Riemchen durchging damit man es neben den Türstock hängt und somit immer wiederfindet. Ordnung ist das halbe Leben. Ich hänge mein Werkzeug auch an ein Brett an der Wand.  :kopfkratz: :smoke:

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Wutach

Hallo Robert,

da hast Du ja mal wieder ein spannendes Teilchen rausgetan. Kannst Du vielleicht etwas zum Fundkontext sagen. Freilandoberflächenfund o.ä.

LG Marc.

Robert

Hallo Marc,

ist ein Freilandfund

Grüße Robert  :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Daniel

Muß ja nicht unbedingt zum Löcherbohren gewesen sein.
Ein Drucklager für ein Feuerbohrer käme ja dann auch in Betracht.
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Marienbad

Moin Robert,
ein sehr schönes und seltenes Fundstück zeigst du da.  :super:

Ich würde aber nicht zwingend an ein Druckoberlager für einen Bogen Bohrer denken.

1. die Mulde ist sehr tief, zuviel Reibung.   (evtl. ein langgenutztes und dadurch abgenudeltes Lager? )
2. die Mulde wurde in die spröde Spongiosa (poorige Innenleben) eingearbeitet. Dieses Material wird durch Druck
    und andauerndes Drehen sehr schnell abnutzen. Es ist eben auch ein recht sprödes Material und bremst daher
    die drehende Bewegung.
3. Da eignet sich ein dickes Röhrenknochenfragment ( eine Scheibe ) mit einer flachen und glatten Mulde sehr viel
    besser.
4. Ich habe div. Versuche mit knöchernen Lagern vollzogen und dabei festgestellt, dass solange die massive
    Knochenmasse als Mulde dient, das Bohren recht einfach und schnell vollzogen werden kann.
    Wird die Mulde aber bei Langzeitgebrauch immer tiefer und der Bohrstab durchdringt die massive Knochenmasse,
    behindert es den Bohrvorgang sehr erheblich und vertieft die Mulde sehr schnell. Einige Bogenzüge genügen um
    den Bohrstab in der Spongiosa festfressen zu lassen.

    Dieses ist meine Vermutung aus den selbstgemachten Erfahrungen.
    Könntest du noch den Lochdurchmesser und nähere Fundumstände nennen?

     :winke:   Manfred

StoneMan

Zitat von: Marienbad in 02. Juli 2011, 12:35:09
Moin Robert,
ein sehr schönes und seltenes Fundstück zeigst du da.  :super:

Ich würde aber nicht zwingend an ein Druckoberlager für einen Bogen Bohrer denken.

...
Moin Manfred,

Du hast also bisher keine Vergleichsfunde gesehen?

Kann doch auch so sein, dass der Knabe genau diese Deine Erfahrungspunkte 1 - 4 an
diesem Knochen erst erfahren musste.


Danke für die Schilderung Deines eigenen Erfahrungsschatzes, für mich immer äußerst interessant und gewichtig.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Robert

Hallo Manfred,

den Knochen fand ich auf einem neolithischen Gelände mit Beifunden, wie Klingen, Kratzer usw.

Bohrungsdurchmesser ca.20mm

Das mit der Bohrspindelfürung ist meine Fantasie.

Grüße Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr