Hallo,
diesen Knochen halte ich für das Drucklager einer Steinzeitbohrmaschine.
Die Sackbohrung hat zumindest die Form, welche durch Abnutzung und
führung einer Bohrspindel aus Holz entstehen kann. Man kann sehen, daß
die Bohrung konisch mit runden Boden ist. Ich hoffe, daß meine Fotos
aussagekräftig genug sind. Die Querbohrung könnte zum Einhängen eines
Gewichtes gedient haben oder zur Befestigung.
Maße: 105x85x50mm
Freu mich schon auf eine rege Diskussion
Grüße Robert :winke:
Moin,
sehr schöne aussagefähige Fotos :super: danke für´s zeigen.
Leider kann ich Dir zu diesem Teil nichts beitragen, habe mich bisher noch nicht
mit steinzeitlichen Bohrmaschinen beschäftigt.
Wenn es solche Druck-/Gegenlager aus Knochen gab, ist das für mich schlüssig und
damit ein schöner Beleg.
Gruß
Jürgen
danke Dir Jürgen, da Beckenbauer sogt " schaun ma amoi "
Grüße Robert
Hallo Robert,
wieso soll man in der Querbohrung ein Gewicht einhängen?
Ich denke das da ein Riemchen durchging damit man es neben den Türstock hängt und somit immer wiederfindet. Ordnung ist das halbe Leben. Ich hänge mein Werkzeug auch an ein Brett an der Wand. :kopfkratz: :smoke:
Gruß
Michael
Hallo Robert,
da hast Du ja mal wieder ein spannendes Teilchen rausgetan. Kannst Du vielleicht etwas zum Fundkontext sagen. Freilandoberflächenfund o.ä.
LG Marc.
Hallo Marc,
ist ein Freilandfund
Grüße Robert :winke:
Muß ja nicht unbedingt zum Löcherbohren gewesen sein.
Ein Drucklager für ein Feuerbohrer käme ja dann auch in Betracht.
Moin Robert,
ein sehr schönes und seltenes Fundstück zeigst du da. :super:
Ich würde aber nicht zwingend an ein Druckoberlager für einen Bogen Bohrer denken.
1. die Mulde ist sehr tief, zuviel Reibung. (evtl. ein langgenutztes und dadurch abgenudeltes Lager? )
2. die Mulde wurde in die spröde Spongiosa (poorige Innenleben) eingearbeitet. Dieses Material wird durch Druck
und andauerndes Drehen sehr schnell abnutzen. Es ist eben auch ein recht sprödes Material und bremst daher
die drehende Bewegung.
3. Da eignet sich ein dickes Röhrenknochenfragment ( eine Scheibe ) mit einer flachen und glatten Mulde sehr viel
besser.
4. Ich habe div. Versuche mit knöchernen Lagern vollzogen und dabei festgestellt, dass solange die massive
Knochenmasse als Mulde dient, das Bohren recht einfach und schnell vollzogen werden kann.
Wird die Mulde aber bei Langzeitgebrauch immer tiefer und der Bohrstab durchdringt die massive Knochenmasse,
behindert es den Bohrvorgang sehr erheblich und vertieft die Mulde sehr schnell. Einige Bogenzüge genügen um
den Bohrstab in der Spongiosa festfressen zu lassen.
Dieses ist meine Vermutung aus den selbstgemachten Erfahrungen.
Könntest du noch den Lochdurchmesser und nähere Fundumstände nennen?
:winke: Manfred
Zitat von: Marienbad in 02. Juli 2011, 12:35:09
Moin Robert,
ein sehr schönes und seltenes Fundstück zeigst du da. :super:
Ich würde aber nicht zwingend an ein Druckoberlager für einen Bogen Bohrer denken.
...
Moin Manfred,
Du hast also bisher keine Vergleichsfunde gesehen?
Kann doch auch so sein, dass der Knabe genau diese Deine Erfahrungspunkte 1 - 4 an
diesem Knochen erst erfahren musste.
Danke für die Schilderung Deines eigenen Erfahrungsschatzes, für mich immer äußerst interessant und gewichtig.
Gruß
Jürgen
Hallo Manfred,
den Knochen fand ich auf einem neolithischen Gelände mit Beifunden, wie Klingen, Kratzer usw.
Bohrungsdurchmesser ca.20mm
Das mit der Bohrspindelfürung ist meine Fantasie.
Grüße Robert :winke: