Verzierte Scherbe bestimmbar?

Begonnen von animus, 28. Juli 2018, 15:26:44

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animus

Heute mal mein erster Post hier.

Ich habe eine sehr große Fundstelle mit wahrscheinlich mindestens 3 Siedlungen. 1 Spätmittelalter (12-15.Jhr.), 1 Eisenzeit (vermutlich), 1 Aunjetitzer Kultur Bronzezeit (sehr wahrscheinlich). Bei den vorgeschichtlichen Scherben sind es meist unverzierte, wenn verziert bisher nur mit einzelnen Rillen oder Kammstrichverzierung. Wollte heute dann die Ausdehnung des Siedlungsbereichs nach Westen anschauen und hab überraschenderweise eine hohe Funddichte gehabt. Unter anderen diese verzierte Scherbe. Endlich mal was neues :)

Wahrscheinlich ist es wieder ein sehr gängiges Muster, habe das schon öfter so in der Art gesehen. Aber vielleicht kann da jemand was zu sagen. Fundort ist mittleres Sachsen-Anhalt, es kommen daher sehr viele Kulturen in Frage. Möglicherweise bin ich auch schon im Bereich einer 4.Siedlung.

In diesem Sinne

Daniel

Herlitz

Hallo Daniel,

eine interessante Scherbe hast du da gefunden.
Ich suche im südlichen Sachsen-Anhalt. Etwas kenne ich mich auch mit Keramik aus, deine Scherbe kann ich aber auch nicht wirklich zeitlich einordnen. Ich könnte mir da aber ein Fragment eines Glockenbechers vorstellen, aufgrund der gestempelten Verzierungen, welche, zumindest auf deinem Fragment, die ganze Außenfläche bedecken und umlaufend gewesen sein könnten.
Hast du Kontakt zu Archäologen des Landesamts? Diese Scherbe ist es durchaus Wert einmal vorgelegt zu werden.
Willkommen im Forum!

:winke: Sven

animus

Ich hab mir mal Keramik von allen möglichen in Frage kommenden Kulturen gegoogelt, aber konnte nichts finden, das diesem Muster entspricht. Würde am ehesten noch auf Linienbandkeramik tippen. Kann aber auch nicht so wirklich deuten, was die untere Reihe darstellt. Sind das schräg gestellte "Striche" dicht nebeneinander?

Hab noch ein weiteres Fragment gefunden, nicht weit von dem ersten. Da ist zwar nicht viel zu sehen, aber immerhin eine Verzierung ;)

Kontakt zu einem Archäologen habe ich noch nicht, werde ich aber aufnehmen. Das ganze ist von einer sehr großen Fundstelle, da will ich erstmal einen Überblick bekommen.

Daniel

Herlitz

Hallo Daniel,

die zweite Scherbe zeigt eine Verzierung durch Fingerkuppeneindrücke. Die gibt es aber durchlaufend, auch schon in der Bandkeramik. Könnte auch bei der ersten Scherbe sein. Wie fühlt sich die denn an? Im mittleren Sachsen-Anhalt gibt es Lößböden, stammen deine Funde von einem solchen? Leichte Hanglage?
:winke: Sven

animus

Hallo Sven

Fingerkuppen? Dachte erst das ist viel zu klein dafür, hab es aber mal probiert und passt schon, waren ja sicher auch kleine Frauenhände, die das gemacht haben. Fingernagel kann man aber nicht erkennen.

Was den Boden angeht, hab ich mich damit noch nicht wirklich beschäftigt. Wir haben hier verschiedene Bodenarten. Die Stelle wo die Scherbe her ist, würde ich als Schwarzerde ansehen. Muss mich damit mal genauer beschäftigen. Ein Hang ist etwas entfernt. Ein Bach weniger als 100 Meter. Generell habe ich da eine sehr große Fläche mit mindestens 3 Siedlungen (wahrscheinlich eher 4). Das macht eine Zuordnung natürlich noch schwieriger, weil die sich wohl auch überschneiden und aus verschiedenen Kulturen sind.

Die Scherbe fühlt sich relativ glatt an, nicht ganz glatt, aber auch nicht rau. Denke aber die ist schon etwas verwittert. Wahrscheinlich hatte sie ja eher die Farbe, wie sie innerhalb der Verzierungen noch zu erkennen ist.

Daniel

hargo

Sollten Abdruecke von Fingerkuppen nicht flacher sein?
Mal davon abgesehen, auch Kinder waren in den Arbeitsalltag sicherlich stark eingebunden.
Von daher, "kleine Frauenhaende" muss nicht!


mfg

Wiesenläufer

Moin,

vielleicht nicht Fingerkuppe, sondern mehr Fingerkniffe.  :kopfkratz:

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Levante


Guten Morgen Daniel,

schön das du es geschafft hast dich hier anzumelden. Fingerabdruck Dekor gibt es in mehreren Varianten, Flacher Daumenabdruck, flacher Fingerabdruck. Daumen oder Finger Spitze, mit oder ohne Fingernagel sowie Fingerabdruck leicht verzogen. Keine dieser Varianten ist spezifisch einer Zeit oder einer Kultur zuzuordnen, sie tauchen her in fast jeder Kultur mal auf. Hier in Nord Hessen von der Eisenzeit bis in die RKZ sehr verbreitet.

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Herlitz

Hallo,

Zitat von: animus in 29. Juli 2018, 18:29:09

Die Scherbe fühlt sich relativ glatt an, nicht ganz glatt, aber auch nicht rau. Denke aber die ist schon etwas verwittert. Wahrscheinlich hatte sie ja eher die Farbe, wie sie innerhalb der Verzierungen noch zu erkennen ist.

Daniel


das hört sich schon nach Bandkeramik an. Auch der Schwarzerdeboden. Das sind die von den Bandkeramikern besiedelten Lößböden.
Woher weißt du von den drei Siedlungsepochen, die es da geben könnte? Weißt du an welchen Gebietsreferenten du dich am besten wenden kannst? Hier gibt es eine Übersicht:
https://www.lda-lsa.de/de/landesamt_fuer_denkmalpflege_und_archaeologie/bodendenkmalpflege/gebietsreferate/

:winke: Sven

animus

Hallo zusammen

Hab es wie gesagt mal probiert die Fingerkuppe reinzulegen und das passt überraschend gut, obwohl es ja so klein wirkt. Macht also Sinn, führt aber wieder zu der Erkentnis, die ich schon vermutet habe. Dass es sich um eine Technik handelt, die man speziell keiner Kultur zuordnen kann.

Zitat von: Herlitz in 30. Juli 2018, 11:23:02
Woher weißt du von den drei Siedlungsepochen, die es da geben könnte? Weißt du an welchen Gebietsreferenten du dich am besten wenden kannst? Hier gibt es eine Übersicht:
https://www.lda-lsa.de/de/landesamt_fuer_denkmalpflege_und_archaeologie/bodendenkmalpflege/gebietsreferate/

Das es 3 Siedlungsepochen sind sagt mir vom Prinzip her schon die Logik. Es gibt grundsätzliche 3 Scherbenarten, vorgeschichtlich, Spätmittelalter, Neuzeit. Neuzeit sind Streufunde. Mittelalter ist eine Wüstung aus dem 12.-15.Jahrhundert (nach der hatte ich eigentlich gesucht). Sehr gut zu erkennen an der zahlreich vorhandenen Grauen Drehscheibenware. Die am weitesten entfernten Fundplätze der vorgeschichtlichen Scherben liegen ca. 1,4 km auseinander. So groß wird wohl keine Siedlung in der Gegend gewesen sein. Also würde ich das mal auf mindestens 2 Siedlungen aufteilen, eine nördlich eine südlich. Zu erwähnen wäre das es zwischendurch keine Fundlücken gibt, soll heißen auf der Fläche sind flächendeckend Scherben zu finden.

Außerdem scheinen bestimmte Scherben nur in bestimmten Bereichen zu finden sein. (z.B. mit Rotanteilen in der Magerung). Nach dem letzten Wochenende, wo ich festgestellt hab, das der Fundbereich weiter geht, als ich dachte, vermute ich inzwischen eher 4 Siedlungen.

Nur ein paar 100 Meter entfernt wurde in der 50ger Jahre ein Höckergrab aus der Aunjetitzer Kultur gefunden. Auch die meist unverzierten Scherben legen zumindest Nahe, dass eine Siedlung aus dieser Epoche ist. Außerdem hab ich mit der Drohne etwas gefunden, dass ich für ein Urnengräberfeld halte. Vermutlich Thüringische und/oder Jastorfer Kultur. Das wäre dann Siedlung 3, die im Norden, die dann der Eisenzeit zuzuordnen wäre. Aus dem Süden, in einem Bereich wo ich gar keine Funde mehr erwartet habe, sind die beiden Scherben aus diesem Thread. Daher könnte das Siedlung 4 aus der Linienbandkeramikzeit sein. Alles natürlich Theorie, die es zu bestätigen oder widerlegen gilt.

Zum Schluß noch was wichtiges. Ich denke mittlerweile ich habe da einen nicht ganz unbedeutenden Fundplatz erschlossen. Ich bin kein Sammler, eher ein "Forscher", mit großem Interesse an der Geschichte meiner Heimat und ich würde gern etwas zur Erforschung beitragen. Soll heißen ich bin dabei auszuwerten, was ich habe und das ist eine Menge. Das werde ich dann dem Landesamt für Denkmalpflege vorlegen. Das ganze hat sich erst in den letzten 3 Wochen so entwickelt (hatte Urlaub ;)) und die Auswertung wird eine Weile dauern. Bin Programmierer, hab mir dafür ein Programm zu Erfassen und Anzeigen der Funde geschrieben.

Ich möchte nicht sagen "Hier ich hab was gefunden, was ist das?", möchte lieber sagen "Hier ich hab was gefunden, halte es für dies und jenes, liege ich da richtig?" :)

In diesem Sinne

Daniel


Herlitz

 :super:
Hallo Daniel,
das hört sich ja richtig gut an! Offensichtlich hast du dich ja schon recht intensiv mit dem Thema befasst.
Da bist du wohl ein Kandidat für den ehrenamtlichen Bodendenkmalschutz https://www.lda-lsa.de/de/landesamt_fuer_denkmalpflege_und_archaeologie/ehrenamtliche_mitarbeiter/ . Eventuell lernen wir uns da ja mal kennen!
:winke: Sven

P.S.: Dein Programm zur Erfassung der Fund interessiert sicherlich nicht nur mich hier im Forum  :zwinker:

Wiesenläufer

Moin,

P.S.: Dein Programm zur Erfassung der Fund interessiert sicherlich nicht nur mich hier im Forum 

Das würde mich auch interessieren, (auch wenn ich im Computer-Bereich eine absolute Niete bin  :schaem:) denn oft tu ich mich sehr schwer und es ist sehr zeitintensiv. Vielleicht ist Dein Programm leichter zu händeln.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

RockandRole

Hallo Daniel,

das liest sich alles wunderbar. Ich wünsche dir viel Erkenntnis für deine neue Fundstelle und die Geschichte deiner Heimat. Toll, dass du dir gleich Gedanken über die Doku machst. Da kann sich sonst was über die Jahre anstauen ;)

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

animus

Hallo zusammen

Also den ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger hab ich schon im Hinterkopf. Denke schon, dass das was für mich wäre. Werde mich da demnächst mal genauer kundig machen.

Was mein Programm angeht, hab ich das erstmal nur auf die schnelle für mich programmiert. Läuft auch nur auf meinem Rechner. Habe aber dabei schon im Hinterkopf, das als Online Projekt umzusetzen, wenn da Interesse besteht. Generell ist es im Moment so, das man die Funde eingeben kann mit allen nötigen Daten, Geodaten, Art des Fundes, Größe, Magerung, Farbe etc. Das wird dann mit Bild und als Anzeige auf einer Google Maps Karte angezeigt. Generell geht es darum vielleicht Muster zu finden. Man kann sich z.B. alle vorgeschichtlichen Funde anzeigen lassen, aber man kann sich eben auch Anzeigen lassen, alle vorgeschichtlichen mit Rotanteil in der Magerung. Da kann man dann vielleicht Rückschlüße draus ziehen.

Das Programm so anzupassen, das es generell nutzbar ist, ist aber natürlich auch ne Menge Arbeit. Gerade weil es da ja nur eine seeeehr kleine Zielgruppe für gibt :) Also mal schauen, wie das für mich zeitlich machbar wäre. Würde euch auf jeden Fall auf dem Laufendem halten, wenn sich da was tut.

In diesem Sinne

Daniel

Wiesenläufer

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

animus

Kurzes Update. Im Fundstellenarchiv finden sich 2 Einträge auf dem Flurstück, auf dem ich die beiden Scherben gefunden habe. Sind vor 100 Jahren 2 Steinwerkzeuge gefunden worden, die als Bandkeramisch angesprochen wurden. Ein genauer Fundort ist leider nicht bekannt. Generell gab es in der Nähe noch weitere Steinzeitliche Funde. Wieder ein kleines Indiz... mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ;)

In diesem Sinne

Daniel

Birk

Moin. Gibt es zu den Funden auch mahr als die beiden Fotos?

Gruß
  Thomas

animus

Zitat von: Birk in 01. August 2018, 19:53:34
Moin. Gibt es zu den Funden auch mahr als die beiden Fotos?

Gruß
  Thomas

Bisher habe ich fast "nur" Scherben gefunden, hoffe das ändert sich auch noch. Posten tue ich nur die Interessanten, wo ich denke, da kann man auch etwas ableiten. Werde sicher in der nächsten Zeit noch die ein oder andere Posten, oder Mal einen Fundkomplex, wenn Interesse besteht.

Daniel

hargo

Zitat von: animus in 01. August 2018, 20:09:33
...... oder Mal einen Fundkomplex, wenn Interesse besteht.

Klar, daran besteht immer Interesse. Aber versprech dir nicht zuviel davon. Unverzierte Scherben dieser Art sind meist unspezifisch und fuer den Laien schwer einzuordnen.

mfg

animus

Da mache ich mir keine Illusionen. Aber es hilft ja auch schon bei manchem nur eine grobe Richtung zu bekommen. Ich habe das Glück viele Funde zu haben und ich denke mit der Zeit und dem ein oder anderen Fund, den man zumindest grob datieren kann, ergeben sich Zusammenhänge.

Daniel

Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

animus

Hab das folgende im Netz gefunden (leider kein besseres Bild). Ist Bandkeramisch und ich finde das sieht meinem Fund doch schon recht ähnlich. Hab zumindest sonst nichts gefunden, das dem so Nahe kommt.

Daniel

Herlitz

 :super: Da hast du gut recherchiert, woher stammt das Bild? (sollte hier immer angegeben werden)

:winke: Sven

animus

Zitat von: Herlitz in 02. August 2018, 20:52:29
:super: Da hast du gut recherchiert, woher stammt das Bild? (sollte hier immer angegeben werden)

:winke: Sven

Stimmt, Anhängend das komplette Bild, da steht auch wo es her ist.

Daniel

animus

Zitat von: Levante in 03. August 2018, 07:57:25
Deine vermeintliches Bandkeramisches Fragment aus dem anderen Beitrag ist vermutlich keine Bandkeramik. Der Scherben ist zu Dickwandig und zu Grob, wenn es ein bandkeramisches Gefäß wie auf dem Bild aus dem Netz wäre. Hier fehlt jegliche Oberflächen Bearbeitung wie sie zu erwarten Wäre. Weder innen noch außen geglättet. Und wäre die Glättung nicht mehr vorhanden wäre die Verzierung nicht mehr so fein zu erkennen.
Sicherlich gibt es gerade (aber nicht nur hier) bei den Endneolithischen Kulturen typische Verzierungen und Gefäßformen. Aber keines der gezeigten Fragmente würde ich hier sehen.
LG
Patrick

Das Zitat ist aus einem anderen Eintrag, passt hier aber besser, daher hier die Antwort.

Ich interpretiere diese Verzierung auch im Gesamtkontext. Bisher hab ich auf der Fundstelle (sehr wahrscheinlich) 3 Kulturen. Mittelalter, Aunjetitzer – Bronzezeit, Jastorfer/Thüringische Kultur – Eisenzeit. Dazu hab ich auch eine Vorstellung wo in etwa die Siedlungen dazu lagen. Ins Mittelalter würde ich das Fragment nicht verorten. Die Aunjetitzer haben so gut wie nicht verziert. Verziert wurde lediglich in der Anfangsphase der Kultur durch die Einflüsse aus Glockenbecherkultur und Schnurkeramik. Konnte aber keine Aunjetitzer Keramik mit ähnlicher Verzierung finden. Gleiches gilt für die Eisenzeit.

Für mich bedeutet das, dass es eine weitere Kultur sein kann. In Frage kommen dafür dann die, die in meiner Region auch vorgekommen sind. Bandkeramik, Glockenbecher, Schnurkeramik und einige kleinere Kulturen (Bernburger, Hügelgrabkultur etc.). Und wenn ich mir im Netz Keramiken dieser Kulturen anschaue, passt für mich Bandkeramik am ehesten. Außerdem wurden auf demselben Feld 2 Werkzeuge gefunden die bandkeramisch eingeordnet wurden.

Das ist alles kein Beleg und es ist viel Spekulation dabei, aber es sind eben doch Indizien, die in eine Richtung gehen. Die Einschätzung spricht natürlich eher dagegen. Aber z.B. was die Oberfläche angeht denke ich die ist in der Tat etwas verwittert. In der Verzierung scheint man ja noch die Farbe der Originaloberfläche zu erkennen.

Ich werde die Scherbe ja auch vorlegen, wenn ich alles eingetragen und ausgewertet habe. Mal schauen was dabei dann rauskommt. Generell hoffe ich natürlich auf weitere Funde, die Aufschluss bringen können.     

Daniel

Levante



Hi,

mit den Überlegungen die du dir machst und mit den Vorstellungen die dir durch den Kopf gehen bist du auf jeden Fall auf einem sehr guten Wege. Und schon weiter als ich, zu der Zeit wo ich mit der Feldbegehung angefangen habe 1992. Über Kulturen und oder Zusammenhänge habe ich mir damals noch keine Gedanken gemacht. :winke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

RockandRole

Hallo in die Runde,

was ich schon mal spannend finde, dass bei mir die Verzierungen auf dem Beispielbild auf dem Kumpf mit einem vielzinkigem Werkzeug gestochen wären. Das scheint mir in dem Fall nicht so zu sein! Das nur am Rande.

Das kleine Fragment wirkt auf mich jedenfalls nicht bandkeramisch. Solche Zickzackbänder habe ich noch nie in dem Kontext gesehen, aber auch leider nirgenwo anders. Vor allem sind das ja 2 Bänder untereinander. Bänder  am Randbereich von Gefäßen sind so gerade wie das Beispiel. Bei der Bandkeramik am Rand, wenn dann nur eine Form von Band, also jedenfalls keine verschiedenen. Kleines Fragment halt, mit all seinen Folgen.

Liebe Grüße Daniel

gefährliches Drittelwissen

animus

Zitat von: RockandRole in 03. August 2018, 16:27:28
Hallo in die Runde,

was ich schon mal spannend finde, dass bei mir die Verzierungen auf dem Beispielbild auf dem Kumpf mit einem vielzinkigem Werkzeug gestochen wären. Das scheint mir in dem Fall nicht so zu sein! Das nur am Rande.

Das kleine Fragment wirkt auf mich jedenfalls nicht bandkeramisch. Solche Zickzackbänder habe ich noch nie in dem Kontext gesehen, aber auch leider nirgenwo anders. Vor allem sind das ja 2 Bänder untereinander. Bänder  am Randbereich von Gefäßen sind so gerade wie das Beispiel. Bei der Bandkeramik am Rand, wenn dann nur eine Form von Band, also jedenfalls keine verschiedenen. Kleines Fragment halt, mit all seinen Folgen.

Liebe Grüße Daniel


Ja auf meiner Scherbe sind es 2 Bänder untereinander, aber auf der Beispielscherbe sehe ich auch 2 untereinander. Oder täusche ich mich da? Oben ein Band mit einer kurzen geraden Linie, darunter dann ein Band mit einer so etwas gezackten Linien. Daher sehe ich da auch so große Ähnlichkeit.

In diesem Sinne

Daniel

RockandRole

Sorry Daniel,

sorry ich habe irgndwie nur in die Bandfüllung geschaut und sagen sollen, die Kombination beider Merkmale kenne ich aus der LBK nicht  :friede: Wir haben aber wahrscheinlich auch einen anderen Verzierungsstil wie ihr, oder einen anderen Einfluss.

Bei deinem Beispiel ist es der Rand. Das Motiv müsste sich aber wiederholen, denke ich jedenfalls. Bei deinem Fund sind es doch 2 Verschiedene Bänder. Ob das kleine Fragment jetzt Teil einer Füllung ist, ein Sekundärmotiv (außerhalb der Bänder für sich stehend) oder ein umlaufendes Band am Rand oder nahe des Randes angeordnet ist (ist ja kein Randstück) ist ja schwierig zu beurteilen.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

animus

Kurzes Update. Archäologe auf dem Amt meinte vermutlich noch endneolithisch. Das wäre für mich auch wieder interessant, weil das wieder neue Kulturen ins Spiel bringt, die ich bisher noch nicht auf dem Schirm hatte.

Daniel