Spinnwirtel

Begonnen von master-jeffrey, 02. April 2013, 16:49:33

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master-jeffrey

 :winke:

Vor zwei Stunden noch auf dem Acker, liegend und halb im Dreck verborgen; nun hier, im Forum meines Vertrauens. Ich darf stolz präsentieren: Mein erster Spinnwirtel. So was wollte ich schon immer einmal finden. Und da lag er heute einfach so da. Mein Detektor hingegen hat nur 2 Musketenkugeln und einen Reichspfennig gefunden.

Graugebrannter (?) Ton
AE: 2,9 cm / H: 1,6 cm/ 16,25 gr
Beschreibung: Spinnwirtel in doppelkonischer Form mit flacher ausgeprägter unterer Seite. Mit Rillendekor verziert.
Verortung: 13. - 17. Jhd. n. Chr. (Ich habe keine Ahnung. Das Feld liegt neben dem ältesten Bauernhof am linken Niederrhein, aber was wirklich altes habe ich mit Ausnahme eines Steinzeitartefaktes nicht gefunden.)

Wenn jemand weiterführende Infos hat, ich freue mich über jeden Kommentar.  :super:

Netter Nebeneffekt: Der Bauer war auch auf dem Feld, kam anfangs mit resolutem Schritt auf mich zu und fragte, was ich denn dort mache. Nachdem ich dies einmal kurz skizziert hatte, fragte er ein wenig unwirsch, ob ich denn nicht vorher einmal fragen könnte, wenn ich denn auf fremderleuts Land unterwegs bin. Erst als ich ihm erklärte, dass ich letztes Jahr mit seiner Frau diesbezüglich telefoniert hatte, hatte ich plötzlich einen ausgewechselten, freundlichen und interessierten Landwirt vor mir, von dem ich nebenbei auch noch die Telefonnummern der Bauern erhalten konnte, denen die Felder in meinem neuen Suchabschnitt gehören. Ein guter Tag.  :-D

mfg

Master-Jeffrey

Levante

Zitat von: master-jeffrey in 02. April 2013, 16:49:33
:winke:

Vor zwei Stunden noch auf dem Acker, liegend und halb im Dreck verborgen; nun hier, im Forum meines Vertrauens. Ich darf stolz präsentieren: Mein erster Spinnwirtel. So was wollte ich schon immer einmal finden. Und da lag er heute einfach so da. Mein Detektor hingegen hat nur 2 Musketenkugeln und einen Reichspfennig gefunden.

Graugebrannter (?) Ton
AE: 2,9 cm / H: 1,6 cm/ 16,25 gr
Beschreibung: Spinnwirtel in doppelkonischer Form mit flacher ausgeprägter unterer Seite. Mit Rillendekor verziert.
Verortung: 13. - 17. Jhd. n. Chr. (Ich habe keine Ahnung. Das Feld liegt neben dem ältesten Bauernhof am linken Niederrhein, aber was wirklich altes habe ich mit Ausnahme eines Steinzeitartefaktes nicht gefunden.)


Hast eigentlich schon alles passend gesagt.  :super:

Ein wirklich interessanter Scherben, erkennst du, womit gemagert wurde?

Deine Datierung würde ich nun noch gerne etwas einschenken, vom 13. - 15. Jahrhundert.   :zwinker:

Genaueres wäre durchaus möglich, wenn man mehr von diesem Scherbenmaterial aus deiner Ecke heranziehen könnte.


Nach meinem Gefühl tendiere ich ins 14. Jahrhundert.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

master-jeffrey

 :winke:
Vielen Dank für deine weitgehende Zustimmung zu meiner Beschreibung.  :super: - 13.-15. Jahrhundert habe ich schon mal geändert.

Womit das Stück gemagert wurde, kann ich nicht sagen. Die Keramik, von der doch noch einiges auf dem Acker zu finden ist, ist ganz schön klein "gehackt". Habe ich bisher immer liegen gelassen. Vielleicht suche ich morgen einmal ein repräsentatives Lot zusammen und mach noch einmal Bilder.

mfg

Master-Jeffrey

Heino

12. oder 13. Jahrh. glaube ich.  14. sieht bei mir schon anders aus.
Heino

master-jeffrey

Zitat von: Heino in 02. April 2013, 19:09:33
12. oder 13. Jahrh. glaube ich.  14. sieht bei mir schon anders aus.
Heino

Wird ja immer früher.  :-) Ich habe einmal ein wenig gegoogelt und folgende Seite gefunden:

http://www.scherbaum-archaeologie.de/?page_id=210

Auf einem Bild im unteren Drittel werden Spinnwirteln gezeigt, von denen die zweite von rechts in der unteren Reihe ziemlich genau aussieht, wie meine. Diese gezeigten sind laut Texterklärung, dem 13.-14. Jhd. zuzuordnen. Allerdings ist Bamberg mal knapp 450 km entfernt und im Text wird weiterhin von Knochen, bzw Speckstein gesprochen. Aber der Wirtel kommt meinem bildlich trotzdem sehr nah.
Auch interessant auf den ersten Blick: http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/JOM_126a_0079-0109.pdf

Muss ich mir auch noch einmal mit Verstand anschauen. Aber resümierend und ohne weitere Beifunde finde ich 13.-15. Jhd schon ganz gut. (Habe ich es doch heute nich mehr geschafft, dem Acker einen weiteren Besuch abzustatten, da ich kurzfristig einen morgen beginnenden Moselkurzurlaub plane - Es gibt so viele schöne Römerstätten dort.  :-D ) Fürs Feintuning brauche ich noch ein paar Referenzen, die ich dann zum Stück angebe. Ich finde es immer schön, dem Archäologen zusätzlich zum Artefakt selbst, noch was an die Hand geben zu können. Und das Stück werde ich mit Freuden vorlegen. Hoffe, es interessiert ihn auch.


Vielen Dank für eure Beteiligung.

mfg

Master-Jeffrey