Scherbe mit Besenstrichverzierung

Begonnen von Wiesenläufer, 09. Januar 2020, 16:07:17

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Wiesenläufer

Moin,

auf meinem Fundplatz gibt es sehr wenig verzierte Keramik um so mehr freue ich mich wenn mal eine dabei ist.  :-)

Die doch recht große Scherbe ( 5x4cm ) hat eine schöne Besenstrich-Verzierung.

Zeitlich müsste sie doch in die ausgehende Bronzezeit/ältere Vorrömische Eisenzeit passen oder ?

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

hargo

Hey,

ich glaube ich packe meine Sachen und ziehe in eine Gegend, wie deine, in der mehr zu finden ist ; )

mfg

Wiesenläufer

Zitat von: hargo in 09. Januar 2020, 23:53:52
Hey,

ich glaube ich packe meine Sachen und ziehe in eine Gegend, wie deine, in der mehr zu finden ist ; )

mfg

Moin,

:frech:  Sandboden und Wasser.

habe hier noch sooo viele Flächen die völlig Fund-frei sind, was eigentlich gar nicht sein kann.
Doch diesen Winter konzentriere ich mich auf diesen Fundplatz, denn so schnell wird er nicht mehr pflügen und lange Zeit liegen lassen.

Von der Steinzeit bis Spätmittelalter ist auf diesem Acker alles vertreten und sie überlagern sich.  :heul:

Gruß

Gabi 
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Moin Gabi,

schöne Scherbe, vorrömische Eisenzeit passt. Diese Art der Verzierung taucht, regional verschieden, wohl erstmals in der frühen Hallstattzeit auf.

Ich kann auch nur über die Menge deiner Funde staunen, machst du eigentlich auch was anderes außer suchen? :zwinker: :zwinker:

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Wiesenläufer

Zitat von: Danske in 10. Januar 2020, 18:11:17


Ich kann auch nur über die Menge deiner Funde staunen, machst du eigentlich auch was anderes außer suchen? :zwinker: :zwinker:

LG
Holger

Suche doch nur drei/vier Stunden am Tag.  :dumdidum:

Man/Frau muss das Wetter und seine Winterzeit ausnutzen.  :zwinker:

Schön, dass sie in die vorrömische Eisenzeit passt. Drei Meter weiter RKZ und gleich nebenan Trichterbecher.
Meine Verteilungskarte sieht schon recht interessant aus.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Levante

Der Begriff Besenstrichverzierung verwundert mich ein wenig, ist das nicht immer Kammstrich verzierte Keramik?
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Wiesenläufer

Moin,

diese unregelmäßigen Einritzungen kenne ich unter Besenstrich-Verzierung.


Den folgenden Auszug habe ich aus einer Dissertation  (BRONZE- UND EISENZEITLICHE BESIEDLUNG  IM STADTGEBIET VON KREFELD, MITTLERER NIEDERRHEIN)
Autor: vorgelegt von Sonja Ickler

[......Die Verzierung mit Kammstrich, erkennbar an jeweils mehreren parallel verlaufenden kantig eingetieften Linien, wurde unterschieden in wirre Muster, kreuzenden Kammstrich, Bogen- und Kreissegmente und gerade verlaufenden senkrechten oder waagerechten Kammstrich.  Vom Kammstrich zu unterscheiden durch die ungleichmäßigen Abstände zwischen den eingeritzten Linien ist die Besenstrich-Rauhung.....]

Auch aus einer PDF: " Die Siedlungen der vorrömischen Eisenzeit im Kreis Fritzlar-Homberg "
Autor: Hartmut Laumann

[ Besen- und Kammstrich
Zweifellos stellen die Besen- und Kammstrichverzierungen auf den Gefäßen der vorrömischen Eisenzeit das häufigste Schmuckelement dar. Mit diesem Muster konnte man ohne viel Arbeitsaufwand eine große Fläche verzieren. Es kommen sorgfältig nebeneinandergesetzte und überschneidende Muster vor. Im Allgemeinen wurde der Besen-/Kammstrich vertikal aufgetragen, jedoch kommen alle anderen Strichrichtungen vor. Man kann nicht in jedem Fall sicher zwischen Besen- und Kammstrich unterscheiden, zumal beide Verzierungsarten gleichzeitig nebeneinander vorkommen (Fritzlar 1, Grube 1, Taf. 48, 40; 49, 54). Vor allem gegen Ende der Latène- und während der frühen vorrömischen Kaiserzeit setzt sich die Kammstrichverzierung prozentual immer mehr durch, ohne jedoch den Besenstrich völlig zu verdrängen. Aufgrund des häufigen Vorkommens eignet sich das Muster nur bedingt für chronologische Aussagen. So finden sich Besenstrichmuster bereits in Dillich 1, auf Gefäßen des Typs 9 B, 16 A und 27 C (Taf. 28, 2; 29, 14. 15; 31, 32). In Maden 1, Haus D kommen Besen- und Kammstrichverzierungen auf Formen des Typs 11 A, 12 C und 13 C vor (Taf. 121, 126; 124, 158; 125, 171). Während der fortgeschrittenen Latènezeit (Phase 3) bleiben Besen- und Kammstrich fast das einzige Zierelement auf der Siedlungskeramik (Niederurff 1 (B), Taf. 170, 98; 171, 105; 172, 129; 173, 130; 174, 149. 150; 175, 158. 167 usw.). Auf dem Wohnplatz Wehren 2 findet sich gleichfalls das Muster auf Gefäßen der jüngeren Latènezeit (Typ 7, 17 E, 18 B; Taf. 224, 14; 209, 10; 252, 13). In einigen Ausnahmefällen wurden Besen-Kammstrichverzierungen auch auf Gefäßtypen der Grobkeramik verwendet (Wehren 2, Taf. 244, 91)......]

Link zu den > PDF <  > PDF 2 < beide Dateien dürften recht groß sein.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)