römischer Ziegel?

Begonnen von Erdmännchen, 23. Januar 2011, 11:36:43

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Erdmännchen

könnte das ein römischer Ziegelstein sein? (Maße: ca 11 cm lang und 5,5 cm dick)
Interessieren würde mich auch das das zweite war. Wieso sind auf der Innenseite so viele Steinchen?
Grüße Ermännchen :winke:

spline

 :winke:
Hallo Erdmännchen
Zum unteren Teil kann ich was sagen. Ist aus meiner bescheidenen Sicht eine Scherbe eines Reibegefäßes.
Damit wurden Gewürze und Körner mittels einem Stein wir in einem Mörser zerrieben und man machte daraus ein leckeres Sösschen.
Die Quarzsteinchen sind halt mit eingebrannt. Sieht auf jeden Fall römisch aus  :-).
Allerdings macht mich beim zweiten Hinschauen stutzig, dass die Steinchen nicht abgenutzt sind und keine Riefen erkennbar sind  :nixweiss:

Gruß
Peter

Roemerfreund

Spline hat recht: unteres Bild = Fragment eines mortariums. Die Quarzsteinchen wurden vor dem Brand in den lederharten Ton gestreut und leicht festgedrück.
Riefen müssen als Gebrauchsspuren nicht unbedingt festzustellen sein.

Denarius

Abend!

Beim Stück oben könnte es sich in der Tat um das Fragment eines röm. Tegula handeln (Maßstab/Größenangaben fehlen leider ;.)). Hier offensichtlich ein Fehlbrand. In Verbindung mit der eindeutig röm. Scherbe wäre das zumindest nahliegend ...
Ich kam, sah und fand !

Erdmännchen

Maße hab ich dazugeschrieben. :dumdidum:

Alles auf einem Platz gefunden.
und noch diese Scherben. Ich denke oben links ist auch römisch

Denarius

Ich Depp :friede: :winke:

5,5cm sind recht viel, - eigentlich zu viel für einen römischen (Dach-)Ziegel, wobei die militärischen zumeist dicker als zivile Ziegel sind. Allerdings gibt's noch eine Masse anderer Ziegel (Bodenplatten, Heizungsplatten, etc.), die in ihrer Stärke natürlich abweichen können. Gemessen an der Machart, Optik, Margerung, etc. ist das gute Stück m. E. aber sicherlich röm. Ursprungs.

... genau wie übrigens der frisch geborgene Rest an Keramik, der durch die Bank weg röm. sein dürfte. Grob geschätzt würde ich 1./2. Jhdt. n. Chr. tippen.

Augen auf :dumdidum:
Ich kam, sah und fand !

Erdmännchen

danke euch allen.  :winke:
wenn der schnee mal weg ist werd ich wieder vorbeischaun

mortarium

Zitat von: Denarius in 24. Januar 2011, 18:41:08
Ich Depp :friede: :winke:

5,5cm sind recht viel, - eigentlich zu viel für einen römischen (Dach-)Ziegel, wobei die militärischen zumeist dicker als zivile Ziegel sind. Allerdings gibt's noch eine Masse anderer Ziegel (Bodenplatten, Heizungsplatten, etc.), die in ihrer Stärke natürlich abweichen können. Gemessen an der Machart, Optik, Margerung, etc. ist das gute Stück m. E. aber sicherlich röm. Ursprungs.

... genau wie übrigens der frisch geborgene Rest an Keramik, der durch die Bank weg röm. sein dürfte. Grob geschätzt würde ich 1./2. Jhdt. n. Chr. tippen.

Augen auf :dumdidum:

Militärische Ziegel dicker als zivile ??? Wo steht das denn????
Hier noch eine kleine Statistik zur Dicke von tegulae von einer Siedlung im .....

Denarius

Das hat mir mal ein im Rheinland durchaus bekannter Archäologe mit entsprechendem Hang zur "Römerlei" verzällt. Da war ich zwar noch jung und unerfahren :zwinker:, allerdings deckt sich die Aussage größtenteils mit eigenen Beobachtungen, ohne dabei aber den Spruch, "Ausnahmen bestätigen die Regel" zu vergessen.
Ich kam, sah und fand !

mortarium