Hallo Leute,

jetzt seid ihr quasi live mit dabei, wie sich ein Bild von einer neu entdeckten Fundstelle ergibt. Bisher war ich vielleicht rund 4 Stunden auf dem Platz, der direkt an einem alten Bachlauf liegt, welcher heute zu einem Graben verkommen ist.

Normalerweise findet man bei uns in der Gegend nicht so viel verzierte Keramik, sieht man mal von der Bandkeramik ab. Deshalb habe ich mich über die paar Stücke sehr gefreut.

Ich stelle alles mal ein. Vielleicht habt ihr ja gleich einen Geistesblitz, was das für eine oder mehrere Zeitstellungen sein kann. Ich hab schon ein paar Verdachtmomente.

Hier gehts schon mal los mit den verzierten Wandscherben.

Jetzt kommen die Ränder

Noch ein paar Steine, dazu gab es ca 80 unverzierte Wandscherben

Na was vermutet ihr, wegen der Zeitstellung?

Servus Daniel,

die Scherben würde ich in die Bronzezeit verorten, vor allem die mit der aufgesetzten Fingertupfenleiste.

Danach wird's älter. Ist das ein Nackenbruchstück eines spitznackigen Beils? Eventuell MK? Das Stück aus Kieselschiefer würde ich noch älter einschätzen, Richtung Mesolithikum. Ein Steckenbleiber ist zu erkennen.

LG
Holger

Hallo Holger,

danke für deine Einschätzung. Ich hatte sowas in der Kombination bei den Keramikfunden der Bullenheimer Berges gesehen

Achtung die Datei hat 30,5 MB

https://www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/04080200/2013_Drischmann__Beitr.Arch.Ober-Unterfr._8_2013_ocr.pdf

Da ist vor allem Keramik aus der Bronzezeit und dann der Urnenfelderzeit vertreten.

Das hier findet seine Entsprechung in den Stücken 84/157/208/237/313 usw. Ob das jetzt aber nur eine Möglichkeit von mehreren sein kann, weiß ich nicht. Eine weitere Fingertupfenleiste kam noch dazu.

Das Nackenbruchstück ist von einer lang-schmalen Dechsel, ich warte noch auf die erste LBK Scherbe    muss ja aber auch nicht. Das Stück Kieselschiefer ist ein angetestetes Rohstück, sollte evtl. mal ein Klingenkern werden. Das kann m. E. vieles sein. Ansonsten hab ich nur 1-2 weitere Abschläge auf einer Fläche von ca 400x100 m. Gestern ist ein Stück von einem Mahltein dazu gekommen.

Heute Stand schon die Scheibenegge am Feldrand, dann ist erst mal wieder Pause 

liebe Grüße Daniel

Jetzt, wo du es sagst, Dechselklinge. Das Material AHS ist doch recht deutlich zu  erkennen. Du hättest aber auch mal den D-förmigen Querschnitt zeigen können, dann wäre es klarer gewesen.

LG Holger

Die Scherben halte ich auch - wie bereits gesagt wurde - für bronzezeitlich.

Viele Grüße
Sprotte (Ralf)

Hallo Leute,

sehr schön, wenn das wirklich so wäre mit der BZ, es deutet ja schon einiges darauf hin. Bisher habe ich auch immer noch keine abgewinkelten Ränder, vielleicht könnte das auf frühe und mittlere BZ hinweisen. Teilweise ist die Keramik auch sehr grob gemagert, wie man an der neuen Fingertupfenleiste sehen kann.

Eine kleine etwas gebogene Knubbe ist noch dazu gekommen. Hier befinden wir uns aber im Neolithikum, oder?

liebe Grüße Daniel