Keramik Glasur alter

Begonnen von Signalturm, 01. März 2012, 15:50:08

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Signalturm

Hallo an alle
Ich möchte heute ein paar Funde von der Kreisgrabenanlage einstellen welche ich im September unter
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,53396.0.html eingestellt habe. I
ch bin das Grundstück zum ersten mal begangen, musste aber nach 5 min schon abbrechen da der Boden noch viel zu nass ist und meine Schuhe voller Erde waren und Zentner schwer. (gefühlt)  Aber ich habe in der kurzen Zeit einige klein Scherbenstücke auflesen können. Man sieht relativ viele, aber alle sind extrem klein gehäckselt. Das Grundstück gehört dem größten Landwirt im Ort und seine Maschinen sind genauso riesig. Er hat mir erklärt das er bis 40 cm tief pflügt und fräst, und das nun schon seit vielen Jahren.   Schade,
Meine Frage an Euch die 2 Bilder mit den flachen Gefässwänden weisen eine Glasur auf. Innen sind beide transparent glasiert (Reste noch sichtbar). Sieht aus wie Klarlack. Außen ist die eine unglasiert, die andere auffallend Grün.
Gab es zu Zeiten der Entstehung der Kreisgrabanlage schon solche Keramiken oder datieren diese von später.
Anbei noch eine Rekonstruktion von einem Gefäß. Man konnte die Radien relativ gut abnehmen.
Finderglück ist Finderlohn genug.

Levante

Hallöchen,

ich tendiere bei deinem Randfragment momentan eigentlich eher in Richtung einer Spitzkachel, da der Rand doch sehr steil und dichwandig ist.

Jedoch kenne ich mich in deinem Suchgebiet nicht mit den Keramiken aus. Wenn es ein Kachelrand sein sollte, würde dieser wohl vom 12. bis in das 14. Jahrhundert datieren.

Ist aber schwer einzustufen, da es wieder mal eine übliche ländlich hergestellte Keramik ist.

Die anderen Scherben würde ich als Neuzeitlich ansprechen.

Gerne kann ich dir bei Interesse eine Spitzkachel einstellen, für den Fall, das du nichts passendes im Netz findest.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Signalturm

Danke für deine Einschätzungen. Für mich als Laie war der Rand deshalb von einem Gefäß, da er in alle Richtungen einen Radius hat, also kugelig.
Es mag auf den Fotos so nicht rüberkommen , aber die Materialstärke am unteren Rand (zum Gefäßbauch hin) ist nur 3-4 mm.
Für eine Kachel eventuell etwas dünn. ???
Ab wann gab es glasierte Keramiken in unserer Gegend  (Oberrhein ???)
Finderglück ist Finderlohn genug.

Levante

3-4 mm als dünnste Wandstärke ist nicht ungewöhnlich, durch die Formen der Kacheln waren diese dennoch sehr stabil, aber ja es gibt auch wesentlich dickere Exemplare.

Die Frage zum Alter von Glasuren, ist eine Wissenschaft für sich.  :zwinker:

Als Import sollte man sicherlich die "Andenne-Keramik" erwähnen, die allerdings bei uns nur sehr selten auftritt, das wird bei dir bestimmt nicht anders sein, aber dazu kann der Thomas sich mehr sagen, da er eher in deiner Richtung präsent ist.   Richtige Bleiglasuren, wie auf deinem Stück, tauchen sicher schon um 1500 relativ verbreitet auf. Hier bei uns erst so um 1550, wenn man das so genau bestimmen möchte und kann.

Deine "Grüne-Bleiglasierte Scherbe" würde ich aber eher in das 17. wenn nicht sogar in das 18. Jahrhundert stecken, da es eher eine Matte (nicht so kräftige) und sehr dünne Glasur ist.

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.