Fragmente mit Verzierung...

Begonnen von hochwald, 07. Juli 2010, 17:29:11

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Harkonen

#30
Hallo,
die Scherbe aus Bild 3 dürfte soweit erkennbar zwar organisch gemagert sein, aber LBK würde ich ganz klar ausschliessen.
Mit slawischer Keramik kenne ich mich nicht aus, weil es die in unserer Gegend nicht gibt.
Bronzezeit halte ich bei einigen Stücken auch für möglich.Bild: Magerung z.B.

Gruß Harkonen

Harkonen

Zitat von: CptAhab in 07. Juli 2010, 19:32:13
Wenn am selben Platz gefunden, ist alles slawisch. Anderes wäre nur Spekulation. Bin auf mehr gespannt.  :Danke2:


die Aussage stimmt so nicht, ich habe z.B. mehrer Fundplätze da findet man vom Mesolithikum bis zur Urnenfelderzeit.

Gruß
Harkonen

hochwald

Moin Gemeinde!


Hier mal eine Skizzierung, zum besseren Verständniß, wie diese slawischen Gefäße z.T. mal ausgeschaut haben könnten, incl. Verzierung.

Ich bitte zu berücksichtigen, daß dies`mein ersten wirklichen Versuch darstellt, Fragmente nach Norm freihändig auf Papier zu bringen.


Beste Grüße!
hochwald

insurgent

Hier mal eine kleine Übersicht aus Oldenburg in Holstein
Meine Bodenfunde werden gemeldet

hochwald

Moin Jochim!


Danke Dir, für die 2 pdf-Abbildungen!


Hast Du evtl. scharfe Fotos parat, auf denen man die Färbungen und vor allem die Magerung, der slawischen Keramik aus Oldenburg, gut erkenn kann?

Welchen Durchmesser hatten die Öffnungen jener Gefäße aus O. ?

Die Gefäße auf Deinen 2 pdf-Abbildungen..... waren das Urnen oder war es allgemeine Gebrauchskeramik?


Beste Grüße!
hochwald

insurgent

Aus Oldenburg habe ich nur diese Kurzfassung, aber ein paar Fotos aus meiner Ecke habe ich noch

Hier mal ein Link zur slawischen Keramik

http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Slaw_Keramik.htm

Und es sind alles Haushaltsgefäße.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

hochwald

Vielen Dank Jochim, für die tollen Fotos!

Die verlinkte Seite kannte ich schon, doch Deine Fotos sind noch um einige Nuancen deutlicher.


Gehe ich richtig in der Annahme, daß die Gefäße beim Brennvorgang quasi Kopf-standen?

Demnach hat man bei fast sämtlichen Randscherben, immer eine kleine Partie, die leicht geflacht ist.

Das ist ein schönes Hilfs-Indiz, wie man die Randscherbe beim abzeichnen positioniert.


Was für "Werkzeuge" wurden für die Verzierungen verwendet?
Knochen, Horn, Holz,... ?

Gibt es Fotos dieser "Werkzeuge" ... evtl. aus Ausgrabungen?


Beste Grüße!
hochwald

Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

hochwald

Moin Gemeinde!


@ Levante:
Danke für den Link!
Zwar kannte ich ihn bereits, dennoch... starkes Material zur Ansicht und um zu vergleichen.


@ all:
Abermals geht es um eine Scherbe, von der ich zu gern`wüßte, wie alt sie in etwa ist und wie man diese "Machart" richtig anspricht bzw. benennt.

Auch sie stammt aus dem Berliner Raum, ist beidseitig lasiert und besitzt INNEN!!! ein deutliches Muster.
Das Muster befindet sich komischerweise nicht außen auf der konvexen Seite der Scherbe, sondern innen auf der konkaven Seite. 
Der graue Brand macht einen sehr harten Eindruck.

Die Scherbe wurde beim fotografieren, extra in Strich/Drehrichtung gehalten, damit die Darstellung des Musters authentischer rüberkommt.

Fundzusammenhang war abermals slawische Keramik  :winke:, sowie natürlich neuzeitliche Brandware.


Beste Grüße!
hochwald


Levante

Hallo,

also was die Bilder hergeben, handelt es sich hierbei wohl um ein Protosteinzeug aus dem 13. Jahrhundert, was auch mit dem Rollstempel passen würde.

Aber warum der Rollstempel sich auf der Innenseite befindet kann ich mir anhand der Scherbe nicht eindeutig erklären.

Außer es handelt sich um eine nach innen gewölbte verzierte Schulter und nicht wirklich um die Innenseite eines Gefäßes.

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

hochwald

#40
Moin Levante!

Du machst mich sehr glücklich!

Vielen Dank, für das ansprechen dieses Stückes!

INNENseite deshalb, da beide, sich je gegenüberliegende Seiten, dieser rechteckigen Scherbe, im gleichen Maße, leicht gewölbt sind.


Als ob man quasi ein weiches, rechteckiges Stück Ton hätte und einseitig einen kindskopf-großen Ball hineindrücken täte, sodas sich alle Seiten in Richtung Ball formen.
Hoffentlich habe ich mich, wenn auch unfachlich, verständlich ausgedrückt. :-D


Beste Grüße!
hochwald


edit:
Ist "Protosteinzeug" die korrekte fachliche Bezeichnung für dieses Stück?
Oder zählt das zu: "harte graue Irdenware"?
Fundprotokoll läßt grüßen.

hochwald

Moin Gemeinde!


Hier mal wieder ein verziertes Stück Keramik.

Fundort ist der Berliner Raum, jedoch etliche Kilometer entfernt von dem Areal, woher die anfänglich gezeigten, slawischen Scherben herstammen.

Allen Anschein nach, ein Stück der oberen Gefäßkante.

Verziert ist lediglich die obere Gefäßkante, mit einer Art Tupftechnik.
Dafür, daß diese Scherbe sicher ein stattliches Alter auf dem Buckel hat, schaut das getupfte Muster aus, wie gestern hergestellt.

Die Innen- wie auch die Außenwandung, erscheinen musterfrei, wobei die Innenseite auffällig glatt gehalten ist.
Warscheinlich zum besseren abdichten gegen Flüssigkeitsverlust.
Die Außenseite ist hingegen recht rau und grob gehalten.

Die Magerung schaut für mich als Laien, nach Aller-Welts-Kiesel aus.
Jedenfalls nicht dieser hohe Verwendungsgrad von Granit, wie bei hier vorkommender Slawischer Keramik der Heveller.


Und nun mal wieder die alles entscheidende Frage: :-D


Aus welcher Epoche mag diese Scherbe stammen?


Beste Grüße!
hochwald

thovalo

Zitat von: hochwald in 29. Juli 2010, 23:39:47
Moin Gemeinde!


Aus welcher Epoche mag diese Scherbe stammen?


Beste Grüße!
hochwald

Das sieht "von hier aus" sehr nach älterer Eisenzeit aus!!!!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

hochwald

#43
Moin Gemeinde!

Folgende 4 Scherbenfragmente stammen aus dem Land Brandenburg.

Aufgelesen wurden sie auf einer Anhöhe, eines Ackers.

Dort tat sich eine deutliche Scherbendichte, auf etwa 20 x 50m auf.

Bei 3 Suchgängen a 2 Std. kahmen etwa 2,5 Kg. Scherben "dieser Art" zusammen.

Insgesamt alles ziemlich kleine Fragmente, die wohl schon seit längerer Zeit "draußen" liegen.

Leider zeigten sich am Gro jener Fragmente kaum Verzierungen.

Bis auf wenige. :glotz:


Da meine Kenntnisse zur Keramikbestimmung immer noch laienhaft sind, ersuche ich hiermit wieder mit brennendem Herzen, eine Bestimmung in Form einer Datierung (Alter/Epoche) zu erhalten.


Möglicherweise gab es dort auch eine Form der Übersiedlung.

Habe versucht, die Bilder der 4 Scherben auf das wesentliche zu reduzieren.
Der besseren Übersichts-halber sind die Ansichten der 4 Fragmente von "1" bis "4" betitelt.


Vielen Dank bereits im Vorab!

1a

1b

1c


2a

2b

2c

2d


3a

3b

3c


4a

4b

4c


Mit besten Grüßen!
hochwald