Einige Scherben zum Identifizieren, wäre euch echt dankbar

Begonnen von schrott, 07. April 2010, 16:38:16

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schrott

Hallooooo,  :winke:
ihr glaubt garnicht wie glücklich ich bin das es hier eine Scherbenrubrik gibt echt.

Schon einiges habe ich gefunden, und würde anhand meiner Teile endlich lernen. Ich habe wirklich alles mögliche gefunden auf meinem Feld, alle Farben von hell bis dunkel, aber keine einzige hatte ein schönes Muster wie bei euch.

Also mein Feld liegt im LK Gifhorn, also Ost-Niedersachsen.

Ich würde mich wirklich riesig dolle freuen, wenn ich endlich Erkenntnis über die Herkunft oder das alter der Scherben aufgeklärt werden würde !
Falls jemand noch den einen oder anderen Tipp für mich hat was Scherben angeht - nichts lieber als das !
(Ich hab noch einige andere, aber hauptsächlich hellerer Ton, aber auchnoch ziemlich viel dunklen. Aber ich will euch nicht überfordern ;)

Auch wenn ihr noch weitere Bilder bräuchtet, bekommt ihr, einfach fragen.

Ganz ganz liebe Grüße und herzlichen Dank an alle, die mir helfen !
Schrott

PS: Bis zu Bild 6 sind es immer Vorder und danach Rückansichten ! Ab dann kommen noch 3 einzelne Bilder.

schrott

Das hier ist noch ein spezieller Fall, ich bin mir nicht sicher, ob es nur ein Stein ist, oder auch eine Scherbe...

console73

Grüß dich,
bin kein Profi. Meine Einschätzung:
Bild 1/11: die Scherben rechts oben und links unten sehen alt (vor- oder frühgeschichtlich) aus. Links oben das dürfte ein Stein sein. Alles glasierte = i. d. R. neuzeitlich und wird von vielen Sammlern als "Beifang" liegen lassen.
Bild 3/33: alles alt, außer die kleinere in der obersten Reihe, das ist Schiefer oder sonstiges Gestein.
Bild 4/44/2: neuzeitlich und Steine
Bild 5: nz, stein, rechts unten alt
Bild 6: alles alt; ist das untere ein Randstück?
Vielleicht können andere das noch präzisieren.

Gruß,
Thomas

console73

mach doch bei dem Lochsteindings die Fingernagelprobe (hart oder weich), oder versuch einfach mal ein kleines Stückchen abzubrechen, dann siehst du was es ist. Mir sieht das aber eher nach Stein aus.

thovalo

#4
Viel soundso aber auf Bild 3 (!) rechts Unten mit rundlicher Bruchstelle sehe ich ein Gefäßfragment wahrscheinlich in urgeschichtlicher "Machart". Schwach gebrannt mit Quarzbruchmagerung. Wenn du möchtest bitte mal einzeln einstellen, wenn möglich in größerer Darstellung.

Diese Magerungs- und Brennweise passt vom ersten und auch zweiten Eindruck her sehr deutlich zu "Germanisch" bis "Metallzeiten" (wenns um Lernen geht, was alt ist und was nicht!). Sonst nennt man solche Vielfalt von zumeist neuzeitlichen Keramikfragmenten "Dungschleier", alles was vom Misthaufen mit dem Dung auf Feld gelangt ist!

Auf dem Fundplatz der einen Scherbe würde ich dringend mal weiter suchen, ob da nicht in der Machart noch vergleichbar Aussehendes zu finden ist! Denn wo eine Scherbe dieser Art liegt, findet sich in der Regel immer noch entsprechendes dazu!  :zwinker:   Dran bleiben!!!!

LG  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

schrott

Hallo nochmal, erstmal ganz vielen Dank an euch beide !

@console73 Zu Bild 6 - Ja das links oben und das untere sind beides Randstücke.

@thovalo - ich hab dir nochmal detailiertere Bilder eingestellt zu dem Teil von Bild 3 - ich dachte das wär ein Stück
                von soeinem Gefäß, mit Standbeinen, welches man übers Feuer stellte. Da ich noch so ein Teil gefunden hatte, aber mit wesentlich feinerem
                Ton, der auch viel heller war, als dieser.

Bin gespannt :)
Liebe Grüße

sven

Hallo,

ich könnte mir bei dem letzten Stück vorstellen, daß es sich um sogenannte Briquetage (Salzgewinnung!) handelt. Seht mal hier:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38083.msg227680.html#msg227680

Viele Grüße

Sven

schrott

ne ich glaube nicht, das Meer oder überhaupt salzhaltiges Wasser ist weeeeeeeit weg

thovalo

#8
 :winke:  Hallo Schrott,

Mittelalterlich Gefäße mit (meist drei) Standbeinen werden GRAPEN genannt.

Nach den Bildern, der Quarzmagerung und der rötlichen teils schon abgewitterten "Außenhaut" passt das Fundstück rein optisch jedoch erst einmal gut in das Bild der eisenzeitlichen Keramik zumindest hier am Niederrhein. Dann kann man den "Scherben" mit dem Fingernagel kratzen und an den Rändern "abbröckeln". Diese Keramik ist überwiegend "weich".

Wenn der Scherben doch deutlich härter ist und sich nicht ohne Weiteres kratzen läßt: es gibt aus dem Mittelalter vergleichsweise selten im "Hauswerk", also nicht von einem Töpfer, sondern gleich vom Endverbraucher gemachte Gefäße die dann gelegentlich auch so grob aussehen können.

Das kann gut die Bruchstelle eines Henkels sein.

Mehr ist allein über Bilder nicht zu klären!  :-)
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

schrott

@thovalo - ja das stimmt, ich kann sie mit dem Fingernagel kratzen, sicherlich auch abbröseln, aber das will ich mal nicht machen, wäre Schade drum.
               Also wahrscheinlich Eisenzeit ? Ist ja ein dickes Ding, vielen dank !

thovalo

 :prost:

Eisenzeit wäre dann wohl die erste Wahl! Freu mich mit Dir, denn das ist wirklich ein guter Start ins Abenteuer! Aus dieser Zeit liegt Keramik nur selten in Einzelstücken da! Daher immer mal wieder über das feld gehen und genau hin sehen!

Glückwunsch  :year:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

schrott

Dir auch herzlichen Glückwunsch !
Du hattest höchstwahrscheinlich recht, ich habs sie heute dem Archäologen vorgelegt !

thovalo

 :-)

Na dann mal ans Werk!

Frohe Zeiten und reichlich Funde !!!!!    :prost:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.