Dippe mit Deckel

Begonnen von Freya, 26. Juli 2011, 11:23:42

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Freya

Hallo,

Ich durfte ein Bienenhäuschen ausräumen dessen Besitzer vor vielen Jahren verstorben war.

Und ei der Düpsch was sehen meine Augen auf dem Regal ?...ein alter Dippe.
Ei was habe ich mich gefreut .... Sah der Knubbel doch so aus wie so mancher den ich gefunden hatte. Jetzt habe ich ein Dippenkompletexemplar.

Nun rätsel ich ..... hmm welcher Verwendungszweck dient das Dippenkompletexemplar  :nixweiss:

Ich dachte an einen Kerzenhalter ..... fühlt sich aber in meinen Bauch nicht Recht stimmig an.....

Hat jemand eine Ahnung zu welch einem Zweck der Dippe gebraucht wurde?

Gruß Marie



haasa2003

Hallo Marie,

ein Kerzenhalter mit Deckel wäre ungewöhnlich.
Vielleicht eine Puddingform/Backform?

Gruß - Winfried
Je länger man lebt,
desto deutlicher sieht man,
daß die einfachen Dinge
die wahrhaft größten sind.

Romano Guardini, 1885 - 1968

Freya

Hallo Winfried,

vielleicht eine Donatbackform?  :kopfkratz: :-)

Gruß Marie :winke:

teabone

Hallo Marie,

wenn es unten Füße hätte, würde ich auf einen Wespenfänger tippen. Deckel ab, Bier hinein, Deckel zu und dann krabbeln die Wespen in das Gefäß und ertrinken.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Freya

Hallo Augustin,
kein schlechter Gedanke  :-)
Überlege ob das Ding etwas mit der Imkerei zu tun hat da es in einem Bienhäuschen stand......
leider fällt mir nix dazu ein.

haasa2003

Hallo Marie,

mit der Imkerei kann ich mir nicht vorstellen.
Mein Papa hatte in den 50 - 60iger jahren oft bis zu 50 Bienenstöcke.
Ein solches Gefäß würde ich kennen.
Sicher hatten die Bienen eine Tränke, besonders wenn Zuckerwasser
beigefüttert wurde, aber das Gefäß hatte ganz andere Dimensionen.
Auch für die Bienenköniginnenzucht wurde solch ein Gefäß nicht gebraucht.

Gruß - Winfried
Je länger man lebt,
desto deutlicher sieht man,
daß die einfachen Dinge
die wahrhaft größten sind.

Romano Guardini, 1885 - 1968

Freya

..bis zu 50 Bienenstöcke...iss ja irre  :staun: ..das ist ein Berg von Honig.
Da bleib ich lieber bei meinen wenigen ...vielleicht wenn ich mal Rentnerin bin und nicht mehr auf die Arbeit gehe.... dann können es mehr werden :-D

Ne..ne.. das Teil hat nix mit Bienen zu tun.

Ich habe mir schon die Augen zugegoogelt ... wird wieder so ein Teil sein das sein Geheimnis bewahrt.

Gruß Marie

haasa2003

Hallo Marie,

als Kind musste ich immer Honig essen, da er ja ach so gesund war. Heute
kann man mich immer noch damit jagen. BRRRRR  :irre:

Dein "Dippen" scheint aus Hafnerware zu bestehen und damit war es hitzefest.
Vielleicht wurde darin der berühmte "Frankfurter Kranz" gebacken.
Der Deckel diente der Aufbewahrung des Kranzes, damit sich keine Fliegen draufsetzen.

Wie groß ist denn der Durchmesser des "Dippen"?

Gruß - Winfried
Je länger man lebt,
desto deutlicher sieht man,
daß die einfachen Dinge
die wahrhaft größten sind.

Romano Guardini, 1885 - 1968

Freya

Hallo Winfried,

der Dippe hat einen Durchmesser von knapp 16 cm. Das war dann wohl die kleine Version vom Frankfurter Kranz oder einem Gugelhupf.

Gruß Marie

Levante

Hallo Marie,

wie ich dir eben schon in einer PM geschrieben habe, habe ich keinen blassen Dunst, worum es sich hierbei handelt.

Aber es soll ja keiner sagen, ich hätte nicht mit gerätselt.

Schaun wir mal, was der Thomas dazu sagt.

Und vom Winfried bin ich etwas enttäuscht, der kennt sich doch eigentlich auch mit ungewöhnlichen Formen aus.  :narr: :narr:



Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

hargo

Hallo zusammen,
könnte das Loch in der Mitte ein Überlauf sein, der verhindert einen bestimmten Füllstand zu überschreiten?
Oder diente es vielleicht zur Befestigung der Schale z. B. auf einem Stock / Ast?

mfg

Levante

Guten Morgen,

guter Gedanke.

Ich denke schon, das das Gefäß etwas mit der Imkerei zu tun haben könnte.

Wenn Winfried sein Papa so etwas bei über 60 Bienenstöcken nicht hatte, bedeutet dies nicht, das es so etwas altertümliches, oder regionales bei Marie auf dem Dorf nicht gegeben hat.

Mein Opa war auch Imker und seine Bienenpfeife war auch sehr altertümlich, etwas vergleichbares habe ich bislang auch nicht wieder gesehen.

Nach einer schlaflosen Nacht halte ich es am ehesten für eine Bienentränke, mir sind auch schon solch kleine Tränken begegnet.

Und der Deckel macht ja auch Sinn, je nach Witterung. Das Loch wird dann wohl am ehesten zur Befestigung auf einem Stock gedient haben, wie es schon gesagt wurde.

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

hargo

Hi,

die Schale dürfte dann nicht tiefer als 2-3 cm sein, damit die Biene mit dem Hinterbeinen am Rand hängend noch kopfüber den Boden erreicht.

mfg

haasa2003

Hi Levante, @ Marie,

das "Dippen" ist bestimmt keine Bienentränke. Die Gefahr, dass die Bienen beim Wassertanken
von der steilen Gefäßwand beim Tanken hineinfallen und ersaufen, ist hier zu groß. Es sei denn,
das Dippen wäre mit porösen Steinen aufgefüllt.
Und hier ist Hafnerware zu bruchanfällig. Das Gleiche gilt für das Aufstecken auf einen Ast. Zu bruchanfällig.
warum soll man auch eine Bienentränke auf einen Ast aufstecken, wenn die Tränke auch neben dem Flugloch plaziert,
funktioniert.

(Goggle - Bienentränke - Bilder)

Ich glaube immer noch an ein/e Back-/Puddingform/Stülpgefäß.

Gruß - Winfried
Je länger man lebt,
desto deutlicher sieht man,
daß die einfachen Dinge
die wahrhaft größten sind.

Romano Guardini, 1885 - 1968

Levante

Tja Marie,

du musst wohl mal mit den genauen Größenangaben rüberwachsen.  :zwinker:

Ich befürchte fast, zu groß für eine Bienentränke und zu klein für eine Backform.  :zwinker: :dumdidum: :winke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

hargo

Angenommen man führt ein saugfähiges Material (z.B einen Docht) durch die Öffnung von innen nach außen und würde es ein Stück herunter hängen lassen, dann würde den Bienen das zuckerhaltige Nass gefahrlos dargeboten.  Die Gefahr des Ertrinkens wäre ja durch den Deckel gebannt.
Als Unterlage stelle ich mir zwei Bretter mit einem entsprechenden Spalt vor, ggf. einen einfachen Tisch.
Ok, etwas zu viel Fantasie, aber wer weiß.

mfg

Freya

danke für eure Überlegungen....

hier wächst die Größenangabe ...die Tülle hat 4 cm und einen Durchmesser von 3 cm. Sie ist niedriger als der äußere Rand.  Der ist gut 1 cm höher.

Für eine Bienentränke fallen mir viel einfachere Lösungen ein.....

Eventuell eine Käseform :kopfkratz:
Grüssle Marie :winke:

thovalo

Nach einer "Spezialanfertigung" sieht das nicht aus. Eher schon im Gegenteil. Das ist eine sehr einfache Tonform und die enorm schlichte Machart ohne Glasur deutet auf die Produktion einer schlichten regionalen Töpferei hin. Da würde ich eher einmal in einem Heimatmuseum in den Vitrinen nach sehen und nachfragen. Solche Formen sind am ehesten für einen Gugelhupf oder einen Pudding üblich gewesen.

Stellt sich die Frage ob das Material Irdenware oder Steinzeug ist.
Steinzeug war nicht zum Erhitzen geeignet.
Dann wäre eher der Pudding Thema.

Der Deckel spricht auch dafür das darin zumindest etwas aufbewahrt werden konnte/sollte. Zum Vorgang des Backens brauchte man den ja nicht, sondern eher zum Kochen, wobei dann eher der Pudding als mögliches Produkt am Kuchen vorbei ziehen würde! 

Wirkt auch so als hätten noch unserer Großeltern damit etwas anfangen können!

glG thomas  :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Zitat von: thovalo in 27. Juli 2011, 17:38:11


Wirkt auch so als hätten noch unserer Großeltern damit etwas anfangen können




Hm..

Wer hat hier das Alter, das er "Großeltern" sein könnte....  :zwinker: :dumdidum:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Ich meinte DEINE Großeltern ..... oder MEINE .....

Könnte, wenn und wäre .........  bin heilfroh das der POKAL noch nicht bei mir gelandet ist!


glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Freya

Hallo liebe Rätselrater,

danke für die Hilfe

Zitat von: thovalo in 27. Juli 2011, 17:38:11

Steinzeug war nicht zum Erhitzen geeignet.
Dann wäre eher der Pudding Thema.

glG thomas  :winke:



Jeap .... Pudding hört sich gut an  :-) 
..nee und Oma bin ich nicht ....   :zwinker:
Gruß Marie :winke:

Saxaloquuntur

#21
Hallo, ihr Imker, die Lösung kommt nicht von Dr. Oetker...
Im Katalog des Bayerischen Nationamuseums wird dieser Typus als (Typologie:) Flacher Henkeltopf mit Deckel beschrieben auf Seite 276, hat die Katalognummer 71/280. (BandXV,I- Deutscher Kunstverlag 1980- Hafnergeschirr aus Altbayern)
Bezeichnung:" impfuaderer, beifuaderer, Impgeschirr,"
also ein vergleichbares Stück aus Niederbayern um 1850.-
es diente, auch wenn man es sich hier nicht vorstellen kann dem Zufüttern der Bienen mit Zuckerwasser. Derartige Gefäße wurden auf Bienenkörbe in der Mitte über einem Loch aufgesetzt und mit Zuckerwasser ( kein Pudding oder Gugelhupf) gefüllt. Die Bienen konnten durch den innen aufgerauhten Schacht des Gefäßes klettern und zu ihrer Nahrung gelangen.

Saxaloquuntur (Sammler, kein Opa)

haasa2003


:friede:

Nun bin ich aber fertig! Fix und feritg.
Ein "Impfuaderer" Wer hätte das gedacht!  :staun:

Bis heute habe ich das Wort noch nie gehört. Was für ein Forum!
Man lernt nicht aus und ich entschuldige mich ausdrücklich bei Marie für die
falschen Fährten, die ich gelegt habe. Pudding? "Ah geh, so a Schmarrn".

@ Saxaloquuntur, chapeaux!

Liebe Grüße - Winfried, der mit dem zweiten Eheglück plötzlich und unerwartet OPA wurde.


Je länger man lebt,
desto deutlicher sieht man,
daß die einfachen Dinge
die wahrhaft größten sind.

Romano Guardini, 1885 - 1968

Levante

Moin moin...


na dann haben wir das mit dem Opa ja geklärt.  :zwinker:

Und wer hätte es gedacht, das mit dem Gefäß auch noch dazu.  :narr:

Kannst du uns bitte ein Photo von der Abbildung einstellen?

Ich möchte mir ungern das Buch bestellen müssen.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

haasa2003

Lieber levante,

was soll der Geiz?

Gru - Winfreid
Je länger man lebt,
desto deutlicher sieht man,
daß die einfachen Dinge
die wahrhaft größten sind.

Romano Guardini, 1885 - 1968

thovalo

Zitat von: Freya in 27. Juli 2011, 19:04:18
Hallo liebe Rätselrater,

danke für die Hilfe

Jeap .... Pudding hört sich gut an  :-) 
..nee und Oma bin ich nicht ....   :zwinker:
Gruß Marie :winke:


Bienenpudding  :dumdidum:

O.k. das war mal voll speziell .......  aber wozu diente der Deckel (außer generell zum Verschliessen)?
Biene drin, Falle zu?

Erkannt, gebannt!
Kann man ja nochmal im Bienenzubehörshop nachfragen  :zwinker:

glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

hargo

Zitat von: thovalo in 28. Juli 2011, 12:06:11
..  aber wozu diente der Deckel (außer generell zum Verschliessen)?

Damit die Suppe nicht verregnet!
Man wird die Bienen nur bei schlechtem Wetter füttern müssen.

Außerdem will man den Bienenkorb ja nicht fluten;-)

mfg

StoneMan

Moin Marie,

auch wenn ich nur im Hintergrund mitgeraten habe und erfolglos recherchiert hatte, spendierst Du noch
eine Seitenansicht von Deckel und Dippe bzw. auch Deckel auf Dippe in Seitenansicht?
Das wäre nett  :glotz:

Danke im Voraus.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Freya


Herzlichen Dank für die vielen Antworten....  :Danke2:

Mah werd so old wie äh Kuh und lernt immer wiedder dazu :-D

Was sollte der Imker auch mit einer Puddingform im "Häusle" ?! ..tztztztz
Toll das der Fall Dippe geklärt ist

Hier die Spende .... :zwinker:

Gruß Marie :winke:

StoneMan

Moin,

danke Marie  :Danke2:, schönes Teilchen  :super:

Glückwunsch - hat nicht jeder.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry