Brauche Hilfe bei einer Grobgemagerten

Begonnen von Bavaricum, 10. Oktober 2009, 16:25:24

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Bavaricum

Endlich wurde mein Lieblingsfeld wieder geackert. Leider hat's noch nicht viel geregnet aber die ersten Trümmer tauchen schon auf.

Was ich bis jetzt auf dem Acker gefunden habe ist Endeolithikum bis UK. Jetzt habe ich schon alle bayerischen Fundchroniken durchgenudelt, bin aber nicht fündig geworden. Habt Ihr eine Idee dazu

Das Teil ist noch naß, darum auch noch etwas dunkel. Ich hoffe man erkennt trotzdem was.

Servus

Andreas

console73

Hallo,
ich bin jetzt kein Experte, aber die rauhe Außenseite sieht fingergeschlemmt aus. Meines Wissens gab es solches Oberflächendekor von fingerbreiten Furchen in der Bronzezeit und Urnenfelderkultur (in Süddeutschland).
Gruß,
Thomas

Bavaricum

Grüß Dich Thomas,

vielen Dank für die Einschätzung. Das denke ich auch, daß das ziemlich hinkommt.

Nun suche ich eine Analogie für dieses Muster. Ich denke man dürfte es am ehesten so Zwischen Landshut - Straubing - Passau finden.

Hier nochmals Bilder der trockenen Scherben

Bild 1: Das besagte Stück
Bild 2 + 3: Bruchstück eines Henkels, sandgemagert mit Silberglimmer
Bild 4: Eine Scherbe mit was eingeritztem, Ich hoffe ich finden den Rest dazu auch noch
Bild 5: Rest der Tagesausbeute. Nicht viel aber der Bauer baut erst nächstes Jahr wieder Mais an.

Also liebe Niederbayern (und natürlich auch Oberpfälzer) , habt Ihr ein Stück mit ähnlicher Verzierung?

Servus

Andreas




Bavaricum

... und dann ist da was, daß entweder nach einen Weg oder einer alten Flurgrenze aussieht.

Leider hab ich das Bild heute früh etwas gegen das Sonnenlicht fotografiert so daß fast nix erkennbar ist. Ich werde die nächsten Tage mal besser Bilder machen.

Baba

Andreas

console73

Hallo Andreas,
ich war heute im Museum, hab an deine Scherbe gedacht und deshalb gleich das Foto hier gemacht. Man erkennt sehr schön die Fingerstrichverzierung. Ähnlich dürfte es bei deiner Scherbe ausgesehen haben, nur daß an der Stelle neue Furchen ansetzen. Soweit meine Vermutung. Bin aber wie gesagt auch nur ein Laie. Das Gefäß war hier BZ datiert.

Zu der Furche im Feld weiß ich nichts. Ich tippe mal eher auf ehemalige Ackergrenze.

Gruß,
Thomas


Bavaricum

Zitat von: console73 in 11. Oktober 2009, 19:42:21

Zu der Furche im Feld weiß ich nichts. Ich tippe mal eher auf ehemalige Ackergrenze.


Grüß Dich Thomas,

zu der Linie im Feld. Leider gibt das Luftbild auch nicht mehr her.

Servus

Andreas

Bavaricum

Nach dem starken Regen letzte Nacht bin ich heute nochmals auf den Acker.

Hauptsächlich Grobgemagerts ohne Verzierung; etwas Sandgemagertes mit Glimmer.

Bild 1: Da ist leider eine aufgesetzte Leiste abgeplatzt
Bild 2: Arkardenleiste, auch wenn man das auf dem Bild fast nicht erkennt
Bild 3: Noch ein Henkelbruchstück mit Glimmer
Bild 4: Tagesausbeute

Die größten Stücke sind fast Handteller groß und haben fast keine Wölbung. Das müssen ziemliche Oschies gewesen sein. Ich denk mal, da dürfte noch einiges in der nächsten Zeit auftauchen.

Servus

Andreas

Jay

Hallo Andreas,

abgesehen davon, dass ich nicht wirklich der Experte
für Scherben bin...Könntest du das Luftbild vielleicht
mal unbearbeitet einstellen?!

Ach und..wie erkennst du beispielsweise auf Bild 3 deines
letzten Posts, dass es sich hierbei um ein Henkelbruchstück
handelt?

Greetz,
Justus
Und is da Weg a no so schdeil, a bissal wos gehd allerweil!

Bavaricum

Servus Justus,

Du hast recht, auf den Bild erkennt man nicht, daß es ein Bruchstück vom Henkel ist. Ich muß mal bessere Bilder machen.

Hier mal das Luftbild ohne Strich. Man erkennt zwar u.li. in der nähe des Hofes einen verfüllten Hohlweg und noch ein paar andere Wege aber das weiter oben könnt auch eine Flurgrenze gewesen sein.

Grüße

Andreas

Jay

Moin Andreas,

also ich mein', die Frage war jetzt in dem Sinne nicht darauf abgezielt,
dir mitzuteilen, dass die Bilder so schlecht sind.
Aber bessere Bilder sind immer gut :zwinker:

Also auf dem Luftbild erkenne ich ehrlich gesagt kaum Auffälligkeiten,
abgesehen von dem schon von dir erwähnten Hohlweg.
Der von dir vorher gekennzeichntete Weg ist aber trotzdem
interessant. Zumindest der Acker dazwischen und der Acker, auf
dem links die Hohlwege zu sehen sind.
Man sieht, dass diese alle quasi an einem Punkt beginnen.
Interessante Stelle..

Greetz,
Justus
Und is da Weg a no so schdeil, a bissal wos gehd allerweil!

console73

Hallo Andreas,
hast du schon mal in das Urkataster geguckt, ob damals diese Wege oder Feldgrenzen noch so verliefen? Man kann aus den alten Katasterblättern jede Menge Informationen für die Heimatgeschichte ziehen.

Gruß,
Thomas

Bavaricum

Der Fluch an der Fundstelle ist, daß wenn mal was gut datierbares dabei ist, dann sind die Teile so klein, daß man auch wieder nix genaueres sagen kann. Trotzdem nehme ich an, daß die Verzierung auf Bild 1 abgesengte Dreiecke sind und das kommt bei uns in der Bronzezeit vor.

Bild 1: Sandgemagerte Keramik mit abgesengten Dreiecken.
Bild 2-5: Mehr Bilder vom Henkel

Servus

Andreas

console73

Ja, mir gehts ganz genauso. Es sammeln sich hier Berge von Scherben an, aber meinst du, da wäre mal was Charakteristisches dabei. Man wälzt Bücher und vergleicht die kleinsten Musterchen, um mal ein Erfolgserlebnis zu haben. Man schwelgt durch Vorgeschichtsausstellungen, vergleicht Magerung und Farbe, und ist anschließend noch viel verwirrter als vorher.  :irre:
Und trotzdem machts irre Schpaß.

Gruß,
Thomas

osman.herberger

Servus Andreas,

meine Suchgegend ist ja nicht allzu weit von Deiner entfernt. Ich kann mich jetzt natürlich auch täuschen, aber ganz spontan erinnert mich die grad eben gezeigte, verzierte Scherbe ("abgesengte Dreiecke") doch sehr an die Linearbandkeramik... Und das nicht nur wegen der Verzierung, sondern auch wegen der Machart, Farbe etc. Aber da können Fotos natürlich schon trügerisch sein.

Liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Bavaricum

Grüß Dich Stefan,

Danke für Dein Wohlwollen. Aber Linearbandkeramisch schaut's bei mir mau aus. Das Zeug ist saudünnes, sandgemagertes Zeugs und zerbricht allein vom anschaun. Die LBK in der Gegend ist dickwandiger und die Verzierung etwas "grober". Das ist zumindest mein Eindruck.

Bist Du am Wochenende in Donauwört? Das ist ja fast ums Eck bei Dir.

Servus

Andreas

osman.herberger

Servus Andreas,

auf den LBK-Stellen hier gibts sowohl dick- als auch dünnwandige verzierte Keramik. Das allein wäre also für mich noch kein Ausschlussgrund. Aber wenn Du schreibst, die Keramik ist zerbrechlich und saudünn, dann passt es nicht zu meinen LBK-Funden.
Wobei die Frage ist, ob die Zerbrechlichkeit einer Scherbe nicht auch durch die Boden- und Witterungsverhältnisse sehr stark beeinflusst wird und daher nicht unbedingt einen Indikator für das Alter darstellt.

Liebe Grüße

Stefan

P.S.: Nein, ich bin nicht in Donauwörth. Es passt terminlich nicht. Und um die Ecke liegt es nicht unbedingt. Das dürften gut 150 Kilometer sein...
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Bavaricum

Zitat von: osman.herberger in 13. Oktober 2009, 21:43:59
P.S.: Nein, ich bin nicht in Donauwörth. Es passt terminlich nicht. Und um die Ecke liegt es nicht unbedingt. Das dürften gut 150 Kilometer sein...

Ups, Ich Dachte Du bist aus dem Eck. Wo ist denn wieder diese Verluchte Sucherkarte.

osman.herberger

Naa, i wohn doch südlich von Rengschburg, oiso quasi nördlich von Dir !

Do findst de Kartn: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,34889.0.html
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Bavaricum

Um so so interessanter wär's gwesn.

Vielichts hauts ja beim nächstenmal hin.

Servus

Andreas

rentner

Hi Bavaricum,

die mit dem Dreieck verziehrte ist meiner Meinung BZ/Uk evtl Ha. Habe schon einige sehr ähnliche gefunden, die als BZ/Uk datiert wurden. Auch die anderen grobgemagerten sehen für mich sehr nach BZ aus.

Gruß
Andi