Arkadendekor? Michelberger Kultur?

Begonnen von RockandRole, 07. April 2021, 16:20:57

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RockandRole

Hallo Leute,

waren wir auf einem schon zich mal diese Saison begangenen Acker in meinem Nachbardorf. Es kam nicht mehr viel, aber vielleicht wichtige Kleinigkeiten. Könnte es sich bei dem oben glattgestrichenen Randfragment um einen Arkadenrand handeln? Die oben schräg geritzte Randscherbe würde auch gut in das Schema passen.

ab Seite 109 geht es los. Dieser Komplex ist ein sehr wichitger für Unterfranken. Das ist auch die Quelle von meiner Tafel. Das PDF hat 36 MB

https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/opus4-wuerzburg/frontdoor/deliver/index/docId/21158/file/978-3-95826-145-7_WueStVFA6_OPUS21158.pdf

Getreu nach dem Motto...wenn man nicht viel hat, dann klammert man sich an jeden Strohhalm.

Könnte das passen? Und wenn nicht, worauf könnte es sonst hindeuten?

PS: @Animus. Schräg geritzt muss also nicht gleich Rössener Kultur bedeuten. Leider ist es anscheinend nicht so einfach.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

animus

Ich finde das könnte passen mit Arkadendekor, da kann man sicher aber auch einiges reininterpretieren. Würde denn die Machart der Scherbe passen?

Was die Schrägritzung angeht, hast du natürlich Recht. Die gibt es ja z.B. auch in der Eisenzeit. Ich ordne die nur als möglicherweise Rössen ein, wenn auch die Machart der Scherbe passt. Deine hier gezeigte z.B. würde eher garnicht passen.

Daniel

RockandRole

Hallo Daniel,

habe auch an anderer Stelle Zuspruch zur vermuteten Zeistellung bekommen. Tja, ob die Machart passt kann ich nicht sagen. Die Stellen der Michelsberger Kultur sind weit weg oder bei Höhensiedlungen im Wald. Der Forschungsstand ist auch nicht so gut, 17 Fundstellen der MK sind gesichert in Unterfranken. Das ist nicht viel. Ich habe also keine Vergleiche.

Bei besserer Erhaltung soll die Keramik fast ausschließlich geglättet sein.

Muss mal meine Publikation zu Bischheimer Kultur herauskramen und da mal schauen was die so im Angebot haben. Wäre ja das Bindeglied zwischen Rössen und Michelsberger Kulur.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Heino

Hallo Daniels,
gestern Abend habe ich noch eine Fundtüte rausgesucht, von einem Platz mit michelsbergerzeitlichen Steingeräten. Da habe ich auch Keramik gefunden, die sieht von der Machart aus wie Eisenzeit. Auch nach Außen stehende Ränder mit Dellen. Nichts Eindeutiges, wenn man wenige Stücke hat.Und auch nichts was besonders gut geglättet ist. Michelsberger Pfeilpitzen und Beilabschläge habe ich fast überall, aber die Keramik sieht nie so aus, das man sie sicher datieren könnte.
Gruß Heino

RockandRole

Hallo Heino,

dank dir für deine Hilfe  :-) es ist schon nicht so einfach mit der Keramik, vor allem wenn die relativ selten vorkommt. Pfeilspitzen haben wir dort leider noch keine, Beilabschläge habe ich bisher nur einen einzigen im Maindreieck gefunden. Da war Felsgestein die erste Wahl.

Bin bei meiner Recherche bin ich auf eine Vorgängerkultur der Michelsberger gestoßen, welche bei uns auch vorkommt. Im Maindreieck und Mainviereck waren am Ende des Mittelneolithikums anscheinend einige Kulturen beheimatet. Im Maindreieck gibt es Schwieberdingen, Bischheim, Wauwil und Münchshofen im Mainviereck nur noch die beiden ersten.

Da sich die Fundstelle im Mainviereck befindet, habe ich mal in die Richtung geschaut. Bei Schwieberdingen gibt es eine gute Schnittmenge. Die haben auch Arkadendekor, ich dachte das wäre ein jungneolithisches Phänomen. Gekerbte Ränder, Kammstrich und Leiterband gibt es auch. Vielleicht passt ja diese komische Scherbe dann dazu.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,79465.0.html

Ich muss das mal in der Richtung weiter verfolgen. Mal sehen was die Neufunde mit der Zeit bringen.

https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/fbbw/article/view/38409/32071    Achtung das PDF hat 100 MB

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen