Schleifpapier-Rinne und Feinstgold

Begonnen von nightmare_2002, 15. März 2010, 11:39:58

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geoexploration

#30
Ja, aufgrund der wieder anziehenden Fe-Mineralpreise (seit 2009 um 100%) durchaus lohnenswert, wenn Du Apollo in nicht in zu weiter Ferne, (wegen der Transportkosten) ein Eisenhüttenwerk läge. Die Verkaufsmenge, an Schwere-Konzentrat midestens 20 t beträgt (so zumindest bei uns) Aber die geringen Produktionsmengen eines Hobby-Goldwäscher, würden höchstens zu einem mildes Lächeln beim Eisenhüttenwerk führen   :-D

Bei uns kaufen gelegentlich auch Anwender aus dem naturmedizinischem Bereich, gerne das magnetisch hochangereicherte Schwere-Konzentrat
auf.

Gruss

Geo

nightmare_2002

@Appollo Huhn

ja gute frage, vielleicht hat ja jemand ne antwort darauf ;)


Ich hab letztens gelesen, das Schwermineral wertvoll sei , die Frage ist nur für wen *omg*

Gut Fund  :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

ApolloHuhn

Zitat von: geoexploration in 13. April 2010, 00:39:48
Bei uns kaufen gelegentlich auch Anwender aus dem naturmedizinischem Bereich, gerne das magnetisch hochangereicherte Schwere-Konzentrat
auf.

wozu verwenden die das zeug?

geoexploration

Hallo Nightmare,

ja schon vor etwa 30 Jahren, habe ich das schon im Kuba, Mexico und Venezuela gesehen,  dort nutzen einheimische Naturheilkundler dieses Schwerekonzentrat in terapeutischen Liegen, die komplett mit dem schwarzen Sand (ca. 80 kg purer schwarzer Sand) verfüllt sind und deren Patienten sich auf einer solchen Liege flachliegen.  Zwischen dem Schwerekonzentratpulver und Patient wird nur ein Kreppapier ausgelegt. Dieses Terapieverfahren, das ursprünglich aus Indien und China stammt, wird für verschiedene Patalogien, hauptsächlich Rheuma, Gelenkschmerzen etc.) eingesetzt. 

Gruss

Geo

nightmare_2002

Hi Geo...


und das funktioniert?

da haben wir ja hier nahezu unendlich viel schwarzes gold oder auch black sand zum Esotherikladen aufmachen ;)

Ist dann am ende bestimmt mehr wert als das bissl mini-gold ausm Fluß  :prost:

Gut Fund
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

nightmare_2002

Seid gegrüßt ;)

Ich bin am basteln... ;)

Aber ich hab nen Problöem ;(

mir fällt nix ein, wie ich nen Einfüllkasten bauen kann, wo das Material aufgegeben wird, ohne dass sich die Strömung verändert...

Hat jemand ne Idee?


Grüße und Gut Fund
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

Hallo Nigthmare,

über dem Einlauf einen Trichter (Hopper) setzen (der Trichterausfluss sollte so breit sein, wie die Schleusenkasten-Breite)  und der Wasserzufluss sollte ebenfalls über ein Sprühsystem, innerhalb des Hoppers erfolgen;  dazu kann ein Plastikrohr ebenfalls auf die gesamte  Breite des Hoppers (quer eingebaut) , das mit Löchern (wie bei einem Giesskannen-stutzen) versehen ist, gute Dienste für einen homogenen Wasserfluss leisten.

Gruss
Geo

nightmare_2002

Danke erstmal für die Antwort...

aber ich habs net ganz verstanden... :(

kannst mir da mal ne zeichnung machen, wenns keine umstände macht?


Grüße und Gut Fund
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

Auf die Schnelle 2 Fotos, anhand des Bauprinzips eines Hoppers, die also auch beim Hopper für die finale Auslese bei der Schleifpapier-Schleuse Anwendung findet. Allerdings den Grizzly-Rost mit dem Auswurf von groben Material, wird bei der Schleifpapier-Schleuse komplett verzichtet, da ja nur der schwarze Sand (Schwere-Konzentrat) aufbereitet wird.

Foto:  Gentileza KeeneEng/ W.Drau/Austria

Gruss

Geo

nightmare_2002

Ja, so in der Art hab ich das auch an meinem Highbanker gebaut, aber ich bin irgendwie der Meinung dass da zuviel Wasserunregelmäßigkeiten bei entstehen für die Feingold-Rinne? oder nicht? *grübel*

wärs nicht besser, wie einen langgezogenen Trichter (über die ganze breite der rinne) mit schmalen Ausgang, wo sich das Wasser etwas staut undtrotzdem gleichmäßig auch mit dem Blacksand durchläuft? (war so meine Idee *g*)

Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

#40
Ja Nigthmare,

der Ausgang des Hoppers auf die Schleifpapierschleuse sollte schmal sein, will heissen (max. 2-3 cm Breite x auf die komplette Schleusenbreite...) damit das Wasser-Sprühsystem homogen funktioniert. Wichtig dabei ist (wie ich bereits um 20:27:46 Uhr geschrieben habe) dass das Sprühsystem (Spray-Bar) so ausgelegt ist, dass die Wasserinjektion gleichmässig auf die gesamte Hopper- (= auch gleichzeitig Schleusenbreite) verteilt wird; dabei werden die beiden Wasser-Injektionsrohre (bzw. ein Stck. Injektionsrohr reicht auch) mit den Löchern im Gegensatz der herkömmlichen Hopperbauart, nicht längseitig (wie im Bild zu sehen) sondern querseitig, auf die gesamte Hopper- bzw, Schleusenbreite eingebaut. Der Wasserdruck sollte per Ventil regelbar sein, das ist genau so wichtig wie die entsprechend einstellbare Schleusen-Deklination von 5-10º

Die Schleifpapier-Schleuse muss exakt gerade seitwärts gerade stehen (Wasserwaage) damit das Wasser samt Konzentrat gerade die Schleuse hinabläuft- und nicht an den Seitenrändern... anhäufen....  Am Schleusenausgang sollte genug Bodenfreiheit für ein Auffang-Behältnis vorhanden sein, um den Fein-Konzentrator-Durchgang bei Bedarf paar mal zu wiederholen zu können. ....Und eventuell an der Unterseite der Schleifpapier-Schleuse einen Klein-Vibrator anbringen, der das (Konzentrator) Ergebnis nochmals verbessert.

Gruss

Geo

geoexploration

Ja, ich wollte noch ein paar Worte verlieren, was den Betrieb dieser Schleifpapier-Sluice angeht.

Wie alle bekannten "Final-Clean-Up-Systeme"  gilt auch für die Schleifpapier-Schleuse, dass man das Konzentrat bei der Endaufbereitung, Suppenlöffelweise im Hopper zugeben/füttern muss. Wer seine Schleifpapierschleuse oder andere Systeme des "Final-Clean-Up" überfüttert, bezahlt diesen Fehler mit Goldverlusten. Wer es praktischer haben will, der muss eine Art Dosieranlage einsetzen. Im Fachjargon auch Feeder genannt.  Hier ein Link:  
http://www.keeneeng.com/Merchant2/merchant.mvc?Screen=PROD&Product_Code=GF1&Category_Code=RE

Gruss

Geo



nightmare_2002

ich bin beim Basteln ;)

Bilder weren folgen ;)

Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

nightmare_2002

Hier die ersten Bilder, ist aber noch nicht fertig, der Einfüllkasten und die Pumpe fehlen noch ..

Was man alles aus so bissl Alu basteln kann :D







Man beachte das Vibrator Ei *g* aber jetzt spuckt nicht wieder alle die Tastatur voll  :friede: :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

Hallo Nightmare,

ganz nett, 30 cm länger hätte nicht geschadet (kannst ja immer noch machen, in dem Du an der Unterseite überlappend das Teil am Ende der Schleuse verlängerst bzw. am Schleusenanfang ein Verlängerungsteil drauf setzt;  die entstehende Übergangsstufe schadet dabei nicht)  auch die Seitenränder hätten gerne ein paar cm höher ausfallen dürfen...

Gruss

Geo

nightmare_2002

Abend Geo!

Also die Rinne ist 100cm lang u. 20 breit, (dachte das reicht für die kleinen Mengen) selbst aufm Highbanker liegt selten etwas unterhalb 50cm (vom Anfang) und da ist weitaus mehr Strömung. (Highbanker ist 150 cm lang und 40 breit, nur mit rillengummi (fein) ausgestattet und bei Bedarf mit Streckmetall -geht richtig gut - Eigenbau)

ca 1 cm ist der "Rand" an der Final-Rinne hoch, denk nicht dass es überschwappen tut.

Wie man sieht ist auch gut Höhenverstellbar ;)


Grüße und Gut Fund
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

Hallo Nightmare

schau mal das Foto anhand eines Nome-Highbanker* an, so könnte die Schleifpapier-Schleuse in etwa idealerweise aussehen.

Gruss

Geo

Foto: Gentileza KeeneEng  
* =  Nome steht  für Alaska Strand-Placer in Nome.

Volke25

Hallo Leute,

welchen Winkel sollte man bei der Sandpapierschleuse einstellen?? Mein Rohkörper den ich zu verwenden gedachte ist 130 cm lang und 30 cm breit. Was habt ihr so an Erfahrungen gemacht mit gesiebten Konzentrat >= 2mm (denke das das Größere dann einfach liegen bleibt). Hat jemand Tipps?

LG Volke25

geoexploration

Hallo Volke,

bei vollkommen ebenen Untergrund vorausgesetzt, stellt man so eine Schleuse zwischen 6-8° Neigungswinkel ein. Ja, wenn die Schleuse so konstruktiv, wie vorgenannt gebaut wurde, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Lediglich beim Betrieb der Anlage auf wohldosierten- und gleichmässigen Wasserfluss achten -  und das Konzentrat langsam, supenlöffel-weise in den Hopper geben.    Gegebenfalls den Konzentrator-Vorgang wiederholen. Übung macht den Meister.



Gruss

Geo

Volke25

Danke Geo, wie ist das mit den größeren Körnern Schwereminerale, spühlts die dann mit weg?? Wie gesagt ich habe damit noch keinerlei Erfahrung. Bisher habe ich nur das rausgelesen was ich gesehn habe und den Sand + definitv enthaltenem Gold Lager ich derzeit im Schrank (der nun mittlerweile gut gefüllt ist :( )

geoexploration

#50
Mich hast gerade erinnert Volke,

... auf einen guten Hinweis, welche Partikelgrösse das zu prozessierende Konzentrat erfüllen muss: Das Konzentrat sollte eine Körngrösse von max 2.5 mm nicht überschreiten - und fettfrei sein.   :narr: Eine Nachdurchsicht nach Gold-Grains > 2.5 mm kann nicht schaden  :narr:

Im Bild der Nome-Sluice ist im Hopper ein Klassifier-Rost zu sehen, welcher zumindest diese Klassifizierung übernimmt.

Ja - und zu Deiner Frage:

Die Schleifpapierschleuse übernimmt dann problemlos die restliche Arbeit.

Im Bild:  so sollte das Konzentrat aussehen,

Gruss

Geo

Volke25

omg davon träume ich derzeit noch :S, meines hat noch viel zuviel Sand und Glimmer und da habe ich das schon 3 mal durchgewaschen. Selbst in dem was ich als "nicht goldhaltig" einstufen würde ist blacksand ersichtlich. daher habe ichs nich weggeworfen denke eher das da auch noch flitterchen drinn sind

Au

Hallo Geo!

Wie fein ist der Black Sand in der Pfanne?

Schöne Blechpfanne,, wo hast du die gekauft?

Grüße
AU
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

geoexploration

Na ja Au, das Foto ist institutional allgemein veröffentlicht, also rein referenzial, um in etwa darzustellen, wie so ein Konzentrat auszusehen hat, um es im Final-Clean-Up weiter zu verarbeiten - und sollte auf ca. 2.5 mm heruntergesiebt sein.
Gruss

Geo

Volke25

#54
Zitat von: Volke25 in 29. August 2010, 22:14:41
omg davon träume ich derzeit noch :S, meines hat noch viel zuviel Sand und Glimmer und da habe ich das schon 3 mal durchgewaschen. Selbst in dem was ich als "nicht goldhaltig" einstufen würde ist blacksand ersichtlich. daher habe ichs nich weggeworfen denke eher das da auch noch flitterchen drinn sind

so gehts mir auch, jedemenge Sand drinn und ich wasche und wasche und wasche und es wird nich weniger :(, glaube schon das zeug vermehrt sich von selbst. Jetzt zitiere ich mich schon selber oh man ich werd alt :D

Au

Alles Klar, Danke!


Zitat von: geoexploration in 01. September 2010, 17:30:57
Na ja Au, das Foto ist institutional allgemein veröffentlicht, also rein referenzial, um in etwa darzustellen, wie so ein Konzentrat auszusehen hat, um es im Final-Clean-Up weiter zu verarbeiten - und sollte auf ca. 2.5 mm heruntergesiebt sein.
Gruss

Geo
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

Bayerwalddigger

Geh mal auf YouTube und gib


gold shaking table

ein.
Jedes Flinserl macht mich reicher
http://www.bayerwalddigger.de

geoexploration

#57
Und immer wieder kommen wir zu folgenden Ergebnissen, was zum einem das Schwere-Konzentrat und zum anderen die Gold-Partikelgrössen in Goldplacers angeht:

Das Schwerekonzentrat besteht bei 25* untersuchter Vorkommen meistens aus: Und bei 4 ** Vorkommen aus:

Magnetit     40% *      20**
Illmenit       20% *      40**
Hämatit        5%
Zircon        15%
Pyrit          10%
Monzazite     5%
andere         5%
inklusive  
Rutil,
Gold,
Sphene
Pyroxene
Hornblende;

Die Zusammensetzung der Gold Partikelgrössen sind demnach anteilsmässig im Konzentrat wie folgt ausfindig gemacht:

+  20 mesh  =    2   %
+  60 mesh  =  16,5 %
+ 100 mesh =   21,5 %
+ 200 mesh =   29.5 %
+ 400 mesh =   18    %
- 400 mesh =   12.5  %

Getestet wurde mit der Knelson Zentrifuge 7.5 und mit der Schleifpapier-Schleuse. Wobei die Schleifpapier-Schleuse fast an die Recovery-Werte der Knelson 7.5 herankam. (Einzelheiten dazu werden später veröffentlicht.)

% Mesh    Grösse  Gewicht       Partikel Au                    
ASTM       mm        mg            Stücke notwendig pro Gramm      
+10         2.0         133.0                   8                        
+14         1.4           59.5                 17                        
+18         1.0           27.00               37                        
+25        0.71            9.11             110                        
+35        0.50            4.91             204                        
+60        0.25            0.37           2703                        
+100      0.147          0.27           3704                        
+200      0.075          0.032       31250                        
-200   <

Na ja,  die Grenzen der Recovery durch reine Sluice-Boxen-Systeme liegen leider bei Partikelgrössen Au +100 (0.147 mm)  wobei leider bewiesen wurde, dass mit dieser rudimentären Konzentratormethode - das meiste Gold verloren geht.  :besorgt:  Nun, im kommerziellen Bergbau, kommen ja deshalb auch kombinierte Konzentrator-Verfahren zum Einsatz, um die Recovery zu verbessern.

Gruss

Geo

MCnoFear

Hat du das alles selbst getestet? Wahnsinn

geoexploration

Ja - und da gibt es in diesem Zusammenhang der Zusammensetzung der Konzentrate noch etwas durchaus interessantes zu berichten:

Zusammensetzung der "sonstigen" Anteile des Konzentrates: 

Die 16 seltenen Erden Elernente sind von der Industrie in zwei Gruppen eingeteilt, zum einen die "leichten" selten
Erden (La, Ce, Pr, Nd,) und zum anderen die "schweren" Seltenen Erden (Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Y)

Interessanterweise sind folgende herausragende Anteile der "Selten Erden" genannt, die in diesen gleichen Konzentraten, wie folgt in respektablen Mengen vorkamen:

Element:   ppm:

La            224
Ce           453
Nd           214
Sm          330
Y            110

Also, es kann sich durchaus lohnen, sein Konzentrat in geeigneten Instituten untersuchen zu lassen; vielleicht ist ja ausser Au, Pt...  noch andere interessante Bestandteile im Konzentrat enthalten.

Gruss

Geo