Faszination Bohrmaschine zur Exploration Teil 1

Begonnen von geoexploration, 25. Juli 2011, 23:44:06

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geoexploration

Ich hab mal bei uns vor ein paar Jahren einen Fachbeitrag, über den Einsatz von verschiedenen Typen von Bohrmaschinen für Exploration im Bergbau veröffentlicht, den ich demnächst in Auszügen, in Teilen in deutscher Sprache, nach und nach hier veröffentliche. Dieses Thema ist auch für Mineraliensammler interessant  - und nicht nur für Goldgräber.  

Zu behandelnde Themen:

- Sinn und Zweck: um aus einem z.B. verwitterten Fels, Mineralader schnell in gesunden Fels vorzudringen, ohne mühsamen Einsatz von Hammer und Meissel, kann man schon mit einfachen Schlag-Bohrmaschinen aus bis 50 cm Bohrtiefe, ein absolut brauchbares Bohrmehl gewinnen, das man hernach verschiedenen (auch simpleste) Analyse-Methoden zuführen kann.

- Einfache Ermittlung von Daten über Typ Mineral und Mineralgehalte aus Gestein/Boden, mit Hilfe von Bohrmehl mit Kleinbohranlagen.

- Typen von Bohrmaschinen, von der Haushaltsbohrmaschine mit Bohrtiefen 0.5 m bis zur profesionellen Kleinbohranlage bis 30 m Tiefe in Fels und Sedimente.

- Typen von Bohrmeissel, vom Widia-Bohrer bis zum Kernbohrer;

- Stromaggregate;

- Sicherheitshinweise: Nichtanborhrung unterirdischer Gas- Strom-, Wasser- Telefonleitung, Piplines etc.  :-D  Atemmasken, Sicherheitsbrillen;

- Einfache Auswertungsverfahren von Bohrmehl per Goldwaschpfannen, Schleifpapier-Schleusen, 3M-Teststreifen zur Mineralbestimmung, Mikroskope zur Begutachtung bis hin zur Auswertung per portablen Xrd/Xrf Mineralanalysator.

Gruss

Geo

geoexploration

#1
der Sinn und Zweck von einfachen Bohrsondierungen:

Schon eine simple Bohrung in ein Testobjekt wie Felsen, Gestein, mit einer geringen Bohrtiefe von nur 10 cm, zeigt in 85% aller Fälle, ob sich an diesem Ort, eine weitere Untersuchung lohnt oder nicht. Freilich ist anzunehmen, dass man nicht unbedingt aus einem uniformen Fels, wertvolle Hinweise zur Mineralisierung erwarten kann;  sondern das geschulte Auge, setzt den Bohrer punktgenau auf Felsformationen mit entsprechendem Gestein, das mit Äderchen durchzogen ist, an Stellen geologischer Verwerfungen, oder direkt auf Erzadern. Das während einer Bohrung entstehende Bohrmehl, wird einfach in einem Gefäss aufgefangen und hernach untersucht. Dazu kann entweder eine Goldwaschpfanne mit einem Tropfen Geschirrspülmittel benutzt werden, wo bei jedoch die Riffel der Goldwaschpfanne nicht benutzt werden. Auch der Mineraliensammler erhält aus dem Bohrmehl, welches allerdings vor Begutachtung unter einem Mikroskop, ebenfalls mit einem Tropfen Geschirrspülmittel gewaschen werden sollte, ggf. mit verschiedenen Testsieben von 50, 100 und 150 Mesh klassifiert wurde, ggf. eine Schwerekonzentration mit Hilfe einer Schleifpapier-Schleuse, hochwertige interessante Hinweise, wo bestimmte gesuchte Mineralien am Ort zu finden gibt - und eine Kristallisierung höchstwahrscheinlich zu erwarten sind, wo später mit Hammer und Meissel, oder schwererem Gerät ein Abbau lohnenswert erscheint. Freilich für eine Exploration von Placergold geht mit solchen einfachen Bohrgerät natürlich nichts, da muss man auf anderes Gerät zurückgreifen. Was man dazu braucht und wie man damit erfolgreich umgeht, darauf gehe ich in einem der Folgebeiträge ein.

Das Foto zeigt eine typisch reich (gold) mineralsierte Stelle, wo sich eine Bohrung absolut lohnt

Geo

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#2
Typen von Bohranlagen:

für Mineraliensammler sind schon einfache Schlagbohrmaschinen mit Widia-Bohrer für Beton absolut brauchbar. Allerdings sind von so Accu-Bohrmaschinen abzuraten. Leider braucht man im freien Gelände, ein Notstromaggregat und bis zu 50 m Kabeltrommel, aber da gibt es im Baumarkt ein breites Angebot, aber auch die Möglichkeit einer Anmietung. Wer allerdings sich so ein Notstromaggregat zulegt, sollte auch - wegen der Leistung - darüber nachdenken, ob das Notstrom-Aggregat eventuell auch zum Betrieb eines Elektro-Bohrhammer zum Abbau von Mineral verwendet werden soll. Die Arbeit mit einem Elektrobohrhammer, erleichtert ungemein einen Kleinabbau von Mineral, auch im Steinbruch. Als Bohrmaschine kann man selbstverständlich zu leistungsfähigen Geräten greifen, die anstelle eines simplen Widiabohrer auch einen Kernbohrer verwenden können. Aber das ist aber nicht unbedingt notwendig. Ich verwende dazu erfolgreich seit Jahren eine Bohrmaschine, die einen Bohrer mit einer Länge von ca. 50 cm betrieben wird.  Diese Bohrmaschine bohrt sich mit leichtem Druck minutenschnell in den Fels, als wäre es Butter. Man sollte unbedingt beachten, dass man nicht zu fest mit der Hand auf die Bohrmaschine aufdrückt, damit das Schlagbohrgetriebe nicht kaputt geht. Mit einem leichten sachten Aufdruck mit der Hand, entwickelt das Schlagbohrgetriebe seine beste Performanz.

Der etwas avanziertere Miner greift natürlich zu einem universiell einsetzbaren pressluft-getriebenen penomatischem Bohrhammer mit auswechselbaren wassergespülten Bohrgestängen mit Bohrkronen aus Widia, von 0.5, 1.2, 3, 6 bis 9 m Gesamtlänge. Auch ein Kernbohrer, lässt sich damit betreiben. Der Miner führt mit solchem Gerät nicht nur Sondierungen zur Feststellung von Mineralgehalte durch, sondern setzt mit dieser Bohrmaschine auch Sprenglöcher. Der Preis dieser Allround-Maschine (Atlas Copco- chinesischer Herkunft) liegt unter US $ 1000,- Dollar, ein passender Kompressor schon ab US $ 2.200,- Dollar.   http://www.shenyangcm.com/FrontPage/Product_Service/productview_en.aspx?pid=87&ptid=24   also keine Kosten die erschrecken.

Der Placer-Goldminer ist dagegen mit einer Bohrmaschine vom Typ Winkie-Drill bestens beraten. So eine Maschine, die mit einem Motor einer Kettensäge oder 4-Takt Hondamotor mit Untersetzungsgetriebe ausgestattet ist, erlaubt schnelle Samplings im Gelände mit Tiefen bis zu 30 m - und mehr. (Bohrtiefe max. 100 m in der Praxis). Damit lassen sich genau die besten Goldablagerungen im Boden ermitteln. Für mich hat sich dieses Maschinchen schon 100x mal bezahlt gemacht. Selbstverständlich geht das Gerät, mit geeigneter Bohrkrone und Bohrgestänge in Hardrock;  allerdings ist das eine mühevolle und zeitraubende Angelegenheit von Tagen, um auf 30 m Hardrock vorzudringen, während ein 30 m tiefes Sondierloch in Sediment (Kiesablagerungen) in weniger als 2 Stunden von statten geht.   http://www.partshq.com/dd_drill_jks%20packsack_hand_held_mode.htm  Wichtig dabei ist, dass die Probenentnahmen sauber katalogisiert, kartografiert (GPS) werden. Freilich kostet so eine komplette Winkie-Drill Ausrüstung mit Bohrgestängen (und Ersatzteilen) seine US$ 40.000,- Dollar; dagegen handgetriebene Bohr-Maschinen für Sediment werden ab US$ 8.000,- Dollar angeboten. Das Problem, warum das Bohren solange dauert ist hier nicht der eigentliche Vortrieb, der ginge sogar recht schnell, sondern man muss jeden 1 Meter Vorschub im Gestein/Geröll das Bohrgestänge wieder aus dem Bohrloch herausnehmen, segmentweise auseinanderschrauben und den Bohrkern aus dem eigentlichen Kernbohrer herausnehmen - und zur Registrierung hinsichtlich Bohrtiefen/Schichten - und ja schliesslich gleich den Bohrkern selber auswerten - und die Ergebnisse feinsäuberlich im Bohrbuch festhalten, bevor der nächste Bohrmeter vorangebohrt wird. Bei Placergoldproben aus dem Bohrkern, muss man so bohren, damit sich das Sediment im Bohrkern so verfestigt (kompaktiert), damit das selbige beim herausnehmen (hochziehen) der Bohrgestänge, nicht aus dem Kernbohrer herausfällt. Nach der Begutachtung der Bodenschichten, landet der Inhalt des Bohrkerns zur Auswertung des Goldgehaltes, gleich in der Goldwaschschüssel, oder in einem entsprechend geeignetem Pilot-Highbanker. Ein ausführlicher Praxis-Bericht im Gelände mit einer solchen Maschine, ist in Vorbereitung.

Geo

Die Fotos zeigen ein paar Maschinen, Anwendungen und Probenentnahmen.  Die Fotos vom Winkie-Drill sind von Infomin, Partshg.com

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#3
Betriebs- und Sicherheitshinweise:

Der Mineralien-Sucher und der Miner soll im Gelände, an einer Felswand/Steinbruch tunlichst mit Schutzhelm, Schutzbrille ggf. Staubmaske arbeiten und vermeiden, dass er mit der Schlagbohrmaschine "kopfüber" ins Gestein bohrt, nicht nur dass das Bohrmehl in die Augen gehen kann, sondern dies auch der Maschine nicht unbedingt gut tut.  Mit solchen Schlagbohr-Maschinen mit Widiabohrer führt man ausnahmlos Trockenbohrungen durch, ausser wenn ein Kernbohrer eingesetzt wird, sollte mit Wasser gebohrt werden.  Während professionelle Bohrmaschinen, zumindest eine Rutschkupplung, oder eine automatische Not-Abschaltung, auch "Totmann-System" genannt verfügt, wenn der Bohrer sich im Gestein verklemmt, kann die Benutzung des Dauerbetriebsknopf bei einer simplen Schlagbohrmaschine, lebensgefährlich sein, selbst wenn man die Maschine loslässt, kann man sich durch die gewaltsame Elektrokabelaufwicklung einen Stromschlag einhandeln. Es versteht sich von selber, dass benzingetriebene Notstromaggregate niemals innnerhalb von Tunnel/Schächte oder Höhlen betrieben werden, sondern nur an gut ventillierten Orten; man beachte dass die verwendenden Verlängerungskabel und Stecker den Sicherheitsanforderungen entsprechen – und Steckverbindungen trocken zu halten sind.

Ein Hobby-Mineralsucher wird wohl im Gelände systematisch bei der Suche (z.B. im Steinbruch) vorgehen, ein Goldsucher muss sich wohl beim Einsatz mit dem Winkie-Drill in der Gegend, mit anderen Dingen, auch mit rechtlichen Angelegenheit, auch landesspezifisch, auseinandersetzen müssen, um aber auch mit Vorerkundigungen, unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Während bei uns, per Bohrsondierungen immer wieder vorkommen kann, dass man zur Überraschung hin- und wieder  mehr oder weniger heisse Thermalquellen, erbohrt hat, kommt auch manchmal vor, dass ein Geysir mit enormen Druck und brühend heisserm Wasser, tragische Unfälle hervorrufen kann, könnten dagegen bei Euch, auch in ländlichen Gebieten, angebohrte Leitung der Wasserwerke, Strom- oder Telefonkabel zum Problemfall werden.


Umweltaspekte:

Während man von den Mini-Löchern mit Schlagbohrmaschinen, die ein Hobby-Mineralsucher in Felswänden hinterlässt, vom Umweltaspekt gar nicht der Rede wert ist, sei bei den Winkie-Drill's folgendes gesagt: Die Bohrsondierungen zeichnen sich durch ihre hohe Umweltverträglichkeit aus, auch wenn welche meinen, dass man damit die Landschaft auf diese Weise in einen "Schweizer Käse" verwandelt. Dem sei entgegenzuhalten, dass der Eingriff in die Natur äusserst gering ist. Anstelle anderer Explorationsverfahren, wie das Ausheben von Prospektions-Gräben mit Hydraulik-Baggern, das herumsaugen auf Verdacht mit Dredges oder sei es nur, die oft unsinnige oberflächennahe Herumgraberei mit Pickel und Schaufel an Uferböschungen, Wiesen etc. die meistens sowie meist nur mehr Schaden als nutzbringend sind. Soche Bohrsondierungen helfen auch, um Umweltschäden auch dann zu vermeiden, wennn sich der Ort der Prospektion, aus der Sicht der Wirtschaftlichkeit, hinterher als wertlos herausstellt, also sich kein förderbares Mineral im Boden befindet; schlimmsten Fall waren dann halt die Bohrlöcher für die "Katz;"  aber dies ist immerhin besser, um sich zumindest mit einem "negativen Ergebnis" per Bohrsondierungen abzufinden, als mit einem planlosen und umweltschädigenden Grabungsversuch die Gegend verschandeln, der ausserdem viel teurer ist, als ein Winkie-Drill-Einsatz.  Solche Bohrsondierungen helfen auch, sich auf tatsächlich auf wirtschaftliche Vererzungen im Boden sich zu konzentreren, auch den interessanten Erzkörper genau zu lokalisieren, zu bestimmen – und so schliesslich den Abbau genau darauf zu optimieren und die hernach zum Einsatz kommenden Werkzeuge der Explotation abzustimmen; also alles Vorteile im Sinne des Umweltschutzes.

Planung einer Bohrung im Gelände- und welche Ergebnisse und Rückschlüsse man aus einer Bohr-Prospektion erhält:

Je nach dem wie gross die Minenkonzession in Hektar  ist,  wird verfahren, wie man mit so einem Winkie-Drill im Gelände prospektiert.  Generell werden die Bohrpunkte immer nach der Form einer RAUTE angelegt.

Am Anfang macht man ein systematisch angelegtes grossflächiges Bohr-Raster, das logischerweise an den Aussengrenzen der konzessionierten Fläche nach Innen beginnt. Die Bohrabstände betragen am Anfang, je nach Flächenumfang der gesamten verfügbaren concesion minera (bei 200 Ha, können die Bohr-Abstände (Punkte) zueinander 200 m betragen , (bei 1000 Ha  = 1 km, bei 100 Ha  = 100 m)
Dannach in der zweiten Phase der Bohrsondierungen werden die Bohrabstände immer mehr stufenweise bis auf 50 m (ggf. 25 m) Bohrabstände verkleinert, bis ein detailliertes komplettes Bild der Lagerstätte des Untergrundes entsteht - und die lfd. Ergebnisse werden dann auch ständig kartografiert, GPS-gestützt natürlich. Eine solche Studie ist goldwert und hilft später beim Abbau enorme Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Overburden an sterilen Material  Mächtigkeit  in  m

Goldgehalte im Durchschnitt in  m/3  

Berechnete Reserven in   m/3   in TSD/   von Kubikmetern an golhaltigen Schotter.

Mächtigkeit des goldhaltigen Schotter

Typ und Konsistenz des Schotters mit oder ohne Lehm und Granometrie des Schotters    

Ermittlung ob Nass- oder Trockenabbau  (je nach Wasserstand)

Tiefe(n)  der jeweils goldführende(n) Schichte(n) und Mächtigkeit der Vorkommen in   m    

Granometrie des Goldes und anderer komerziell verwertbarer Mineralien  
 
Lage und Tiefe der Hotspot's

Dabei wird dann im Gelände bei der Auswertung erkennbar, wo der Hotspot, oder mehrere Hotspot's  also wo die interessantesten Goldablagerungen sich befinden - Tiefe, Goldgehalte.... So ein Wissen kann wertvoll sein, wenn der Miner knapp bei Kasse ist  :-D  und er dringend aus finanziellen Gründen angewiesen ist, zuerst die Lagerstätten mit hohem Goldgehalt abzubauen, damit schnell Geld in die Kasse kommt.  :-D

Zusammenfassung:

Allerdings bevor man an den Abbau (Explotation) in einem Gelände denkt, ist per Prospektion gründlichst zu sondieren - um schliesslich per Exploration zu erfahren, was das Gelände so ungefähr an Gold hergibt; ganz wichtig ist die Ermittlung Beschaffenheit des Goldes selber, (Granometrie) und (Konsistenz des Schotters, wie Lehmanteil etc.) des Gold-Placer, die Tiefe der rentablen Vorkommen; also wie hoch die Deckschicht von sterilem Material - und schliesslich eine förderbare Gold-Reserven der Lagerstätte-Berechnung anzustellen, samt der Ermittlung der mittleren Goldgehalte per Kubikmeter Kies.  Wenn dann diese Kennwerte vorhanden sind, stimmt man das Equipment zum Abbau dieser Lagerstätte ab.

Viele Leute machen leider den katastrophalen Fehler - und fangen "hinten" an, das heisst: sie ackern ziel- und planlos mit schweren Abbau-Gerät, auf gut Glück darauf los – und wissen gar nicht, ob der Untergrund etwas hergibt, oder nicht. Sondern man beginnt ein Projekt von VORNE, wie es sich anständig gehört - um von vorne herein Fehlentscheidungen zu vermeiden; denn Fehlinvestitionen sind schnell getätigt - und der Katzenjammer hinterher ist riesengross, wenn's schief geht. Es gibt im Bergbau nichts schlimmeres, als trügerische Placerlagerstätten; selbst erfahrene Miner sind diesen typischen unberechenbaren Lagerstätten, ohne vorherige Bohrsondierung, brutal hereingefallen - und haben viel Geld und Existenz verloren. Es gibt in der Praxis keine andere Lagerstättenform, die in der Praxis so trügerisch sind, wie dieser Lagerstätten-Typ.

Um dieses Problem zu umgehen, muss man im Gelände, prospektieren d.h. im einzelnen: sondieren, sondieren und sondieren; ein anderes Wort dafür heisst "sampling"  

Dann kann im schlimmsten Fall nur passieren, dass sich ggf. herausstellt, das der Ort der Minen-Konzession, kein wirtschaftlich förderbares Gold hat - (ausser im schlimmsten Fall der Fälle, vielleicht 8 Wochen erfolgloses herumbohren, für die Katz' war) und man kann zumindest hernach getrost, nach der gleichen Methode wo anders herumbohren, bis endlich das goldene (Traum)Placer gefunden wurde.

Während eine kleine Schlagbohrmaschine in einer Felswand, Steinbruch etc. einem Hobby-Mineralsucher, sich eine neue Mineralienwelt auftun kann, ist seit Jahren bewiesen, dass mit so einem Winkie-Bohrgerät (ein System mit geringsten Betriebskosten) in der Hand eines Prospektors,  sich ungeahnte Möglichkeiten der Exploration, bisher unentdeckter Erzlagerstätten auftun; sie schliessen die Lücke von grossen selbsttragenden Bohrturmsystemen, oder auch auf LKW montierten Gerät. Diese Winkie's leisten einen wertvollen Beitrag zur Komplettierung des Wissenstandes, der lokalen Geologie, durch Erforschung des Untergrundes, zur lokalen Resourcenforschung, wo ggf. noch bisher unentdeckte Anomalien im tiefen Boden schlummern – und nur darauf warten, gefördert zu werden.

Geo 2011

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Nachtrag:

Einen Erfahrungsbericht über Einsätze des Winkie-Drill kann ich ins Deutsche, frühestens in 3-4 Wochen übertragen - und zumindest Auszüge hier reinsetzen.  

Einen bebilderten Bericht über den Einsatz, samt Bedienhinweise des universiell einsetzbaren pressluft-getriebenen pneomatischem Bohrhammer mit auswechselbaren wassergespülten Bohrgestängen mit Bohrkronen aus Widia Durchmesser 38-43 mm, von 0.5, 1.2, 3, 6 bis 9 m Gesamtlänge, zur Exploration und Sprengloch setzen, hätte ich zwar eine Kurzfassung in deutsch verfügbar, aber wen wird's wohl hier im Forum interessieren, da habe ich bisher kein Feedback bekommen. Aber ich denke, das interessiert mehr Leute aus der Area Steinbruch etc. mit Sprengmeistertitel.  

Gruss

Geo

geoexploration

#5
Nachtrag zum pneomatischen Bohrhammer,

Ja, ja ich merke, dass hier nicht das professionelle Publikum aus dem Bergbau- bzw. vom Steinbruch mitlesen, sonst hätte mich bereits bestimmt jemand korrigiert, dass ich in diesem Beitrag, einen ganz wichtigen Punkt weggelassen habe - und zwar, dass dieser Bohrhammer mit Sonderzubehör durchaus Bohrtiefen bis max. < 40 m erreichen kann. Aber dieser Anwendungsfall hat etwas besonderes auf sich.  Vor etwa 20 Jahren, als es die chinesische Versión der Bohr-Maschine noch nicht gab, wurde das Gerät von einem Hersteller aus Kanada unter dem Namen "Puma" (die Orginalmaschine von denen hat als Markenzeichen einen Katzenkopf) war damals mit über US$ 20 TSD Dollar sautauer) kam ich mit Kollegen auf die Idee, die werksseitige maximale Bohrtiefe von 9 m zu vergrössern - und zwar rein zu Explorationszwecken. Wir hatten dazu die standartisierten Bohrgestänge, (die längsten Bohrstangen gab es mit 6 und 9 m Länge) mit Spezialkupplungen auszustatten, um mehrere dieser Bohrstangen in Segmenten zusammen zu schrauben, um die Bohrtiefe zu erhöhen. Die Schwierigkeit bestand im Hohlraum der Bohrstangen, für Luft/Wasserspülung. Aber nach ein paar Rückschlägen, gelang es uns schliesslich, die Bohrtiefe auf die obig genannte maximale Bohrtiefe zu erreichen. Als maximale Testbohrtiefe in Quartzitgestein (das schwierigiste Gestein zum Bohren überhaupt) wurde mit 43.3 m dieser Puma-Maschine erreicht. Mehr ging nicht mehr. Der Grund ist das Gewicht der bis zu 7 Bohrstangen aus Segmenten von 6 m- Bohrstangen, zuzüglich eine spezialverstärkte Bohrstange an der Bohr-Maschine mit dem Aufnahmekopf.  Allerdings konnte diese Bohrtiefe im Gestein in dieser Konfiguration nur in horizontaler Bohrweise, d.h. in nahezu waagrechter Direktion erreicht werden.  Später wurden entsprechende Tiefenbohrungen bis ca. 25 m Tiefe im Winkel 45º ins Gestein niedergebracht. Das Problem ist das enorme Gewicht der Bohrstangen, zum Herausziehen aus dem Bohrloch - und auch die oft geringe Deckenhöhe der Minentunnel, entsprechende vertikale Tiefenbohrungen verkomplizierten; während im Freien absolute Bewegungsfreiheit herrscht. Nach und nach perfektionierten wir die Bohrmethoden - und setzen auch Seilwinden mit 3-Beingestellen ein, um die Bohrgestänge aus dem Bohrloch herauszuziehen - und segmentweise zu zerlegen. Allerdings war die Bohrmethode rein nach "Bohren und Bohrlochspülung" also keine Kernbohrung. Der Vorteil dieser Bohrmethode ist, dass in einem Rutsch gebohrt wird - und nicht ständig ein Kernbohrer aus dem Bohrloch zurückgeholt werden muss. Im Falle einer Bohrsondierung per System "Bohren und Bohrlochspülung" läuft während des Bohrvorgangs aus dem Bohrloch, ständig die flüssige Bohrmasse heraus, die entweder mit einem Highbanker mit Saugdredge ständig abgesaugt wird - oder auch simpelst auf dem Boden der Bohrstelle (meistens in einem Tunnel/Schacht einer Mine) belassen wird. Der erfahrene Miner erkennt aus dem erbohrtem Bohrschlamm, an der Farbe des Materials und ganz speziell an der dunklen "Fahne" der im Bohrschlamm, mehr oder weniger zum Vorschein kommt, wie mineralisiert das gebohrte Gestein ist. Obendrein, das ständig beigegebene Bohröl und auch die Pressluft des Kompressors ist ölhaltig, so dass hier auch positiv ein Flotationsprozess, während der Bohrspülung erfolgt, so dass  - wenn vorhanden - Freigold, Silber - und Kupfer sich an's etwas ölhaltige Spülwasser dranhängen - und hernach ganz gut sichtbar, als "Mineralfahne" in den Pfützen auf dem Boden in Erscheinung tritt, was natürlich des Miner's Herzen höher schlagen lässt. Ja, ganz vergessen habe ich zu erwähnen, dass die Bohrerei, einen extremen Lärm, speziell im Tunnel verursacht - und die Miner auch einen Gehörschutz tragen müssen, der aber zuklappar in Spezial_Helmen intregriert ist. Ab ca. dem Jahr 1995 wurde die Fa. Puma, dann von Atlas-Copco übernommen und das Gerät unter dem Namen und Geräte-Typ BBC 16W  bzw. das etwas grössere BBC 34W weiter bauten, bis eben zum Jahr 2007, wo Atlas Copco beim chinesischem Hersteller ein Joint Venture eingegangen ist, seitdem heissen die Maschen YT 27, YT 28.  Nicht verschweigen will ich, dass zumindest Atlas Copco mit der Maschine BBC 34W in seinen technischen Daten, die maximale Bohrtiefe in keiner Weise beschränkt hat, aber allerdings Shenyan lt. techn. Daten der Bohrmaschine auf 9 m begrenzt. Nun ja, unterdessen machen wir Sondierungen in altbekannter Manier mit dem baugleichen Modell "YT 27"  und auch da gibt´s kaum Probleme. Aber unter der Hand verate ich, wer sich noch eine orginale Maschine vom Typ BBC 16 W oder 34 W /WS  irgendwo bei einem Händler oder direkt bei Atlas-Copco ergattern kann, dem kann ich nur zuraten... Mehr darf ich hier nicht sagen, sonst bekomme ich einen auf den Deckel. Diese Bohrmaschinen werden mit einem luftdruckgesteuerten Stützfuss betrieben, damit der Miner beim Bohren, nicht das Gewicht der Maschinen zu schultern hat - und ungemein den Bohrvortrieb erleichtert. Der Stützfuss übernimmt den Vortrieb; der Miner beschränkt sich beim Bohren rein auf die Führung der Maschine. Ein Bohrtrupp besteht in der Regel aus 2 Mann. Ja - und hier die Bedienungsanleitung der Atlas-Copco BBC 16/34W WS und der baugleichen YT 27   http://pol.atlascopco.com/SGSite/SGAdminImages/PrintedMatters/2543.pdf  (ab S.39 auch in deutsch)

Ein Folgeteil dieser Berichtserie behandelt das Thema Sprengloch setzen mit dieser Maschine - und auf was man dabei unbedingt beachten muss, was natürlich nicht aus der Bedienungs-Anleitung hervorgeht.

Gruss

Geo