Gold in der Eifel!

Begonnen von Edergold, 07. Juli 2004, 11:19:28

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JRK

Hallo zusammen,

ich komme aus dem Kreis Aachen (Eifelnähe) und bin auch ein Neuling in Sachen Goldwaschen.

Ich suche Leute, die Interesse hätten, mich beim Goldwaschen mitzunehmen. Leider habe ich im Netz keinen wie auch immer gearteten Verein gefunden, der in NRW derartige Ausflüge unternimmt - deshalb meine Anfrage hier im Forum.

Falls ich im Netz oder sogar hier im Forum etwas übersehen habe, das speziell für Anfänger und Suchende eingerichtet ist, wäre ein link darauf auch sehr hilfreich.

Vielen Dank
JRK

Eifelgold

Hallo JRK,

ich komme ebenfalls aus dem Kreis AC und bin in Sachen Eifelgold bereits so etwas wie ein alter Hase. Darüber hinaus bin ich Autor der Schrift "Gold zwischen Eifel und Ardennen, Vorkommen - Herkunft - Geschichte", die zum Preis von 20,50 EUR zzgl. Versandkosten beim Geschichts- und Museumsverein Zwischen Venn und Schneifel, St. Vith (Belgien) auch online (Internet-Shop unter www.zvs.be) käuflich erworben werden kann. Dort ist auch eine Rezension meiner Schrift hinterlegt.

In der Tat ist es so, dass aus Deutschland keine organisierten Goldsuchergruppen/-vereine in Belgien unterwegs sind und das hat auch seinen guten Grund. In Belgien ist die Goldsuche aus Naturschutzgründen nämlich grundsätzlich verboten! Man lasse sich nicht von belgischen Förstern erwischen! Nun ist es aber so, dass dennoch viele (sowohl Deutsche als auch Belgier oder Holländer) auf eigene Rechnung und Gefahr losziehen, um in Belgien ein wenig Gold zu schürfen. Schau Dich doch mal auf der Internet-Seite www.agab.be um, dort geben unsere (frankophonen) belgischen Freunde eine ganze Menge Informationen zum Thema (dort die "Orpaillage"-Seiten durchstöbern - für den Nicht-des-Französisch-Mächtigen allerdings nur schwer zu verstehen, da alles auf Französisch).

Die Goldsucher-Truppe des AGAB ist wirklich sehr rührig. Das sind wirklich sehr nette Leute, die ich in den letzten Jahren sehr schätzen gelernt habe. Der AGAB unternimmt gelegentlich privat organisierte Suchtouren (die Suchgebiete liegen stets auf privatem Grund und nicht auf öffentlichem Grund & Boden wg. der belgischen Förster, siehe oben). Der AGAB ist allerdings sehr vorsichtig in der Bekanntgabe von für den Goldsucher wirklich interessanten Informationen; es bedarf schon einer gewissen Vertrauensbasis, um an die begehrten Informationen heranzukommen. Diese Leute unterstützen keine goldgierigen Raubritter, die nur die Umwelt zerstören.

Goldene Grüße

Eifelgold


JRK

Hallo Eifelgold,

vielen Dank für die Antwort und die Links!

Ich hatte eigentlich angedacht erstmal auf deutscher Seite Gold zu waschen. Da ich aber ein Anfänger bin, werde ich mit Sicherheit nicht alleine los ziehen - das wäre mir zu langweilig und der Erfolg wäre wohl auch gleich Null. Nur wollte ich für einen Goldwaschkurs von 4h Dauer nicht nach Sachsen oder an den Oberrhein fahren - naja, vielleicht muss ich das doch.

Ich werde mal beim Kölner Sondler-Stammtisch nachfragen ob dort auch aktive Goldwäscher hinkommen. Da mein Französisch ziemlich eingerostet ist, wäre es recht schwierig, einen Kontakt zu der belgischen Gruppe aufzubauen - so hilfreich das auch sein könnte.

Mir geht es darum das Goldwaschen erst mal zu "lernen" und Kontakte zu knüpfen. Mich wundert es allerdings, dass Du glaubst dieses Hobby könnte "goldgierige Raubritter" anziehen, denn soweit ich die Erfahrungen anderer gelesen habe, kann man froh sein, wenn man seine Unkosten wieder reinbekommt (wenn man denn das gefundene Gold verkaufen will).

Dass man die Umwelt durch sein Hobby so wenig wie möglich beeinträchtigen sollte, kann man nicht oft genug betonen - gilt natürlich für jedes Hobby. Da mache ich mir aber zu meiner Person keine Sorgen ;)

Vielleicht plant ja jemand einen Ausflug zum Goldwaschen in die Eifel (egal ob Nordeifel oder Moselgegend) und posted es hier, weil er nicht alleine fahren möchte - würde mich freuen.

Viele Grüße
JRK


Eifelgold

Hallo JRK,

wenn es Dir in erster Linie darum geht, das Goldwaschen zu erlernen, bin ich gerne bereit, Dich im Mai 2010 mal in die belgische Eifel mitzunehmen, um an geeigneter Stelle nach "schwerem Sand" zu suchen. Ich kenne da ein paar Stellen, wo sich ein Anfänger nach Herzenslust austoben kann, ohne die Umwelt zu schädigen.

Mein Formulierung "goldgierige Raubritter" war wohlüberlegt. Ich habe bereits Goldsucher gesehen, die in einem Anfall von "Goldfieber" tiefe Löcher in die Bachbetten graben, Bäume und Sträucher oder die Uferböschungen untergraben. Man sollte sich stets vor Augen führen, dass man mit jeder Schaufel Bachkies einen Eingriff in das Biotop Bachbett vornimmt. Deshalb sollte für jeden Goldsucher ein sorgsamer Umgang mit der Natur Pflicht sein. Goldsuchen ist Umgang mit der Natur und nicht Raubbau an der Natur. Ich habe Goldsucher gesehen, die sich trotz der äußerst geringen zu erwartenden Ausbeute verhalten haben wie die Vandalen. In der Eifel ist die Situtation so, dass die Waschergebnisse nicht ansatzweise den Aufwand decken. Ein "Tagesergebnis" im Gegenwert von 1 Euro (!) ist bereits ein respektables Ergebnis. Die Goldsuche in der Eifel ist ein Hobby und keine Einnahmequelle.

In der Eifel gibt es zwei goldführende Zonen. Da ist einmal das Gebiet zwischen Eifel und Ardennen in Belgien zu nennen (beschrieben in meinem Buch). Es wäre auch mal interessant festzustellen, inwieweit dieses Gebiet auf deutschem Terrain Richtung Monschau und Lammersdorf (Rur- und Kalltal) seine Fortsetzung findet (wenn auch mit schlechteren Ergebnissen). Dann wäre da noch die Nordeifel zwischen Schevenhütte und Eupen mit Schwerpunkt um Vicht und Kornelimünster herum zu nennen (hier bin ich allerdings noch nicht fündig geworden, habe dort aber auch noch nicht wirklich intensiv gesucht).

Wenn Sie Interesse an einer Eifeltour haben sollten, können wir zu gegebener Zeit persönlichen Kontakt aufnehmen. Bin jünger als 50 aber auch älter als 40 und das Goldfieber ist nach mehr als 10 Jahren Goldsuchertätigkeit "drausgewachsen".

Viele Grüße

Eifelgold

             

Goldfee

 :hallo:

Ich und mein Freund sind auch neulinge aus dem Hunsrück und waren letztes Jahr das erste mal Gold waschen(am Großbach/Enkirch*da wusten wir noch nicht das es dorf verboten wurde*)
Hinter dem Tennisplatz haben wir aber schon gesehen das wir nicht die ersten waren.Sieht ja übel aus dort :nono:
Das haben wir sogar als neulinge erkannt.Da wurde schon übel viel gesucht.
Da es unser erstes mal war,und wir null Plan hatten wie diese "Flitter" in der Schüssel aussehen haben wir ertmal so ziemlich alles mitgenommen was glänzte,und es zuhause näher betrachtet :smoke:
Ob Goldflitter dabei waren weiß ich nicht.Zwei hätten vielleicht welche sein können,sind aber seit unseren Umzug verschwunden :nixweiss:
Wir wollen jetzt auch mal in der Eifel suchen, da es ganz in unserer Nähe ist.
Bei uns war vor Jahren ein Bericht im "Wochen Spiegel"(Regionale Zeitung)
Überschrift:"Es ist nicht alles Gold was glänzt"
In Hunsrücker Bächen gibt es noch Goldvorkommen - man muss sie nur finden.....
Nun haben wir uns Waschschüsseln bestellt und wollen mal so Hobbymässig damit anfangen.
Ich werde diesen Hobbygoldsuchen um den es in diesem Zeitungsbericht ging mal anrufen und fragen ob er uns mal mitnimmt damit wir mal sehen wie man sowas genau macht.
Falls sich mal ein paar Leute zum suchen in der Eifel treffen wären wir gerne dabei :danke:


Gruß von der Goldfee  :-D


JRK

Hallo Eifelgold,

nochmals vielen Dank für die Antwort - vor allem für das Angebot mal zum Goldwaschen mitkommen zu dürfen. Da würde ich sehr gerne drauf eingehen.

Der Mai ist ja nicht mehr so weit weg - vielleicht sollten wir uns mal im Chat verabreden? Ich hätte da auch noch eine Frage zur Ausrüstung (bzgl. der Pfanne). Ich würde nämlich ungern mein Email-Adresse hier posten. Achja, und ich bin noch unter 40 ;p

Ich würde das Gold eh behalten, wenn ich welches finden würde. Ich hätte wohl gedacht, dass man schon auf so 1/10g kommt - aber mir geht es hautprsächlich um den Spaß an der Sache.

Viele Grüße
JRK

Eifelgold

Hallo JRK,

habe Dir über das Sucherforum eine private Mitteilung zukommen lassen (siehe dort).

Allen anderen kann ich nur sagen, dass in der Eifel eine Tagesausbeute von 0,1 g schon verdammt ambitioniert ist. Da bedarf es schon einer kleineren Bonanza und einer hervorragenden körperlichen Konstitution, um das zu schaffen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass langjährige und erfahrene Goldsucher solche Waschresultate binnen eines halben Tages geschafft haben. Mir waren solche Resultate bis heute nicht vergönnt (verfüge allerdings auch nicht über die dafür notwendigen Bärenkräfte). Das Waschresultat von JoergH (vgl. Beitrag in diesem Forum vom 06.10.2004) kommt der Wahrheit schon sehr nahe, was Anzahl und Größe der Goldflitter angeht. Das Durchschnittsgewicht je Goldflitter beträgt nach einer wissenschaftlichen Studie (HANSSEN & VIAENE, 1979) weniger als 0,1 mg. Noch Fragen? Zwar lassen sich hier und da auch Goldflitter einer Größe von 2-3 mm finden, das ist aber eher selten der Fall. Tja Freunde, so siehts aus. Wir werden wohl alle weiter arbeiten gehen müssen.

Goldene Grüße

Eifelgold

bodo40

Hallo zusammen
Ich komme aus mönchengladbach und möchte gerne das goldwaschen erlernen.
Ich habe keine Ausrüstung und ahnung .
Im forum gibt es gute tips aber alleine loszuziehen .....ihr wüst schon
   mfg

bodo40

Hallo zusammen
Seit letztem Jahr habe ich bischen erfahrung im thema goldwaschen gesammelt und habe am Rhein gewaschen und in der tescheschien (Zlate Hory)wo übrigens letztes Jahr die WM stadt fand.
Mein eigentliche frage
Ob in kurze jemand richtung Eifel fährt, Dann bin ich dabei, bitte kurz ne nachricht schicken
MFG bodo :winke:

bodo40

Hallo Leute
Hier sind paar Fotos aus der Eifel
unter den Beiträgen Goldwaschen in der Eifel 1-3
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?board=5.0
Gruß Bodo :winke:

Potter

Hallo Bodo,
gratuliere für Deine Initiativen (Deine Bilder habe ich noch nicht ansehen können, bin gerade dabei, mich registrieren zu lassen). Ich selbst (Anfänger im Goldwaschen) war auch schon in Belgien Gold waschen. Ich lasse mich gern von Dir oder anderen Foren-Leuten über meine Eindrücke bzw. Erfahrungen (Nähe Recht, außerdem: Zufluss zur Amblève – aber aus Recht kommend) ausfragen. Ich habe auf frz. gegoogelt über all die Goldgeschichten im Hohen Venn (allerdings mich noch nicht zu frz.sprechenden Foren angemeldet). Landschaftlich sind viele Orte sehr reizvoll – aus Sicht von Google Earth (z.B. die Amblève zw. Autobahn und Stavelot). Unheimlich war für mich (zusammen mit einer Bekannten) der Gold wasch Spaziergang südlich vom Ortsteil Büchel (Recht) pll zur Straße N 659, da teilt sich der Fluss, in bin dann den weiter östlich liegenden Flussarm entlang gegangen bis zu den Aufschüttungen aus der Keltenzeit (wenn ich das richtig deute).
o.k. soweit (ach ja ich komme aus den Nähe von Köln, d.h. aus Bergisch Gladbach).
Mfg Potter

Eifelgold

Hallo Potter,

ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber was war denn in Recht "unheimlich" für Dich. Außer belgischen Förstern ist da doch eigentlich nix zum Fürchten. Die Leute in Recht können es eigentlich nicht gewesen sein, oder ... ?

Bin gespannt auf Deine Antwort.

Goldene Grüße

Eifelgold

Potter

Zitat von: Eifelgold in 29. Juni 2011, 17:49:26
Hallo Potter,
ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber was war denn in Recht "unheimlich" für Dich. Außer belgischen Förstern ist da doch eigentlich nix zum Fürchten. Die Leute in Recht können es eigentlich nicht gewesen sein, oder ... ?

Hallo Eifelgold,
mit ,,unheimlich" habe ich ein bisschen das romantische Erlebnis ausdrücken wollen. Bekanntlich lassen sich auf den ´belgischen Goldfeldern´ nicht einfach so die Goldkörner am laufenden Band aus den Bächen waschen. Aber der geschichtliche Schauer, wenn man (es war an einem Sonntag) sich kreuz und quer durch den südlich von Recht liegenden Wald schlägt und dann auf die Aufschüttungen (aus der Keltenzeit? Römerzeit?) trifft, dabei jedoch keinem Wanderer begegnet, das Wissen im Kopf hat, dass der Rechter Boden zumindest heutzutage als Spitzenreiter unter den belgischen (geringen) Goldvorkommens-Möglichkeiten gilt, ja das hat bei mir eben einen gewissen Eindruck hinterlassen. Warum schreiben die Forens-Teilnehmer nur von Goldwaschmöglichkeiten im östlichen Teil (bzw.nord-östlich) (Kaiserbaracke) von Recht. Der Historie nach müsste eher im südlichen Teil (pll. zur N 659 oder auch südlich des Waldes Rotenfurt) Gold zu finden sein.
Aber eigentlich wollte ich nicht so sehr ins Detail gehen

Auch (gold)-aufmunternde Grüße
Potter




Eifelgold

Hallo Potter,

na jetzt ist mir doch alles klar, Du bist also den ganzen Rechter Bach rauf und durch den Wald Richtung Schlommenfurt gestiefelt. Da wirst Du tatsächlich kaum einer menschlichen Seele begegnet sein und Dir zeitweise etwas verloren vorgekommen sein, wenn Deine Begleiterin nicht dabei gewesen wäre. In der Tat gibt es unterhalb der alten Bahnstrecke Born-Vielsalm, bei der Schlommenfurt und in der Flur Steinbühr (oder Steinborn) jede Menge keltische Goldwaschhügel, die vom Goldgehalt der Bäche in dieser Gegend zeugen. Warum die anderen Foren-Teilnehmer nur von Goldvorkommen nordöstlich von Recht bzw. Kaiserbaracke schreiben, ist mir auch nicht klar, denn Du gehst mit Deiner Annahme nicht fehl, dass das goldhaltige Gebiet sich noch weiter nach Westen erstreckt. Da wo keltische Goldwaschhügel sind, war irgendwann auch mal Gold. Jetzt könnte ich wieder sagen, Leute kauft mein Buch, da steht alles drin, aber das wäre natürlich Schleichwerbung (vgl. meinen Beitrag vom 06.04.2010 unter diesem Thema). Muss aber hinzufügen, ich habe seinerzeit auf jedes Autorenhonorar verzichtet. Ihr unterstützt beim Kauf also nur den Geschichts- und Museumsverein Zwischen Venn und Schneifel in St. Vith (www.zvs.be). Insoweit erfüllt Euer Kauf sozusagen noch einen "guten Zweck".

Goldene Grüße

Eifelgold

Potter

Hallo Eifelgold,
jetzt wird auch mir einiges klar. Also das war der berühmte Rechter Bach, den ich (in Begleitung) langgestiefelt bin. Allerdings Schlommenfurt oder Flur Steinbühr (oder Steinborn) habe ich auf Google Earth nicht finden können. Vielleicht bin ich gar nicht soweit gelaufen:nämlich nur ungefähr bis zur Kreuzung ´Rechter Bach´ und ´großer alter Waldweg´, welcher dann in den Ober Meilvenn übergeht (und vorher beginnt bei Poteau): historisch war das vielleicht eine oft benutzte Straße im Mittelalter (vermute ich mal aus der Interpretation des google earth Bildes). Da steht dann auch ein halbverfallenes Haus (einsam im Wald), welches aber noch bewohnten Eindruck macht. Nachträglich noch Gratulation zu Deiner Schrift, die offenbar über das Heimatmuseum St. Vith beziehbar ist. Muss bei meiner nächsten Wanderung da mal vorbeischauen. Was mich (gewissermaßen) wissenschaftlich (und auch aus praktischer Sicht) interessieren würde: Wenn man sich die Gelände Tafeln bzw. topologischen Karten (bei google earth vermutlich über 3 D aktivierbar, aber ich habe es versucht über geografische Links von Gemeinden, die im Internet für sich werben) ansieht, dann fällt auf, dass gerade bei den Querriegeln ( zwischen Ost und West) bzw. südlich (oder süd-östlich) von diesen Quer-Rücken-Bergen die bekannten Flüsse bzw. Flussabschnitte liegen, wo Gold gefunden wurde: also zwischen Waimes und Malmedy (also die Warchenne), zw. Bellevau und Stavelot (also die Amel), oder süd-östlich der Rotenfurt (Waldstück bei Recht) – Erhebung (Quellgebiet Ladebach ?) – also, dass dieses Nord-Süd Gefälle (im Norden der Bergrücken und unterhalb des Berges der vorbeifließende Bach), also dass dieses topologische Merkmal was mit den vorwandernden Gletschern aus der letzten großen Eiszeit zu tun haben könnte. Andererseits habe ich wiederum gelesen, dass das Hohe Venn gar nicht von den vorgewanderten Gletschermassen der Eiszeit befallen war? Ich bin keine Geologe – auch kein Hobby Geologe, aber solche Gedanken sind vielleicht nützlich bei der Gold-Prospektion?
Mfg Potter

Eifelgold

Hallo Potter,

Respekt! Du hast eine verdammt gute Beobachtungsgabe. Naturtalent? Was Du da aus dem Gelände herausliest, ohne die Gegend im Detail zu kennen, nötigt mir wirklich Respekt ab. :super: Den einzigen Gedanken, den Du ganz schnell aufgeben solltest, ist das (wie bereits von Dir selber vermutet) mit den Eiszeiten. Da die Eifel während der Eiszeiten zu keiner Zeit vergletschert war, haben die eiszeitlichen Gletscher auch nichts mit den Goldvorkommen zu tun. Deine Geländebeobachtungen haben vielmehr etwas zu tun mit dem geologischen Untergrund. Die Goldvorkommen sind an eine ganz bestimmt geologische Formation im Untergrund gebunden. Was soll ich sagen, steht alles in meinem Buch. Ich weiß jetzt auch ziemlich genau, wo Du Dich rumgetrieben hast. Also bis in die Flur Steinborn und bis zur Schlommenfurt bist Du gar nicht gekommen. Du warst nur unterhalb der alten Bahnlinie von Born nach Vielsalm unterwegs. Jetzt muss ich Dir was gestehen. Ich kenne auch dieses Holzhaus in unmittelbarer Nähe des Rechter Baches mitten im Wald. Als ich das erste Mal durch diese Gegend gestreift bin und urplötzlich und unerwartet vor diesem einsamen Holzhaus mitten im Wald stand, lief es mir ziemlich eiskalt den Rücken runter und ich kam mir ein bischen vor wie Hänsel vorm Hexenhaus. Jetzt sag ich mal "unheimlich". Ich hab mich dann wieder zurückgezogen, da ich nicht wusste, ob jemand im Haus war. Aus irgendeinem Grund wollte ich den Bewohner des Hauses nicht kennenlernen. Wer weiß schon, wer dort in der Wildnis wohnt. Der Weg von Schlommenfurt nach Obermeilven ist tatsächlich ein bereits seit Jahrhunderten beganger Weg, ob mittelalterlich, ist mir aber nicht bekannt.

Schönen Sonntag und goldene Grüße

Eifelgold 

Potter

Hallo Eifelgold,
also wenn Du mich weiter so lobst, dann werde ich sicherlich süchtig danach, am laufenden Band meine Eindrücke und Mutmaßungen über die belgische Eifel zu posten. Aber nun genug der Höflichkeiten, jedenfalls fühle ich mich bestätigt über mein ,,unheimlich" Attribut (einsames Holzhaus), Du drückst das noch dramatischer aus: ,,lief es mir ziemlich eiskalt den Rücken runter". Vermutlich werden jetzt alle erlebnishungrigen Goldsucher-Touristen, die unsere geposteten Texte überflogen haben, nun demnächst dieses unheimliche Wäldchen durchstreifen. Eine weitere Bestätigung habe ich befriedigt zur Kenntnis genommen (die Google Earth Recherche scheint tatsächlich lohnenswert zu sein): . ,,Der Weg von Schlommenfurt nach Obermeilven ist tatsächlich ein bereits seit Jahrhunderten begangener Weg". Schade, dass man nicht über Google Earth bzw. g.map herausfinden kann, wo Schlommenfurt liegt (oder muss man da wieder die berühmte Schrift über von Eifelgold über das Hohe Venn zur Hand nehmen? Danke für Deine ausführliche Antwort. Eigentlich wollte ich noch auf den Vergletscherungsirrtum zu sprechen kommen. Ist da nicht mal vor Jahren mehrmals gepostet (Digger u.a.) worden, dass dieses ganze Gebiet um die Amel (östlich von Malmedy) und Recht ehemals Ursprungstal war? Ursprungstal verbinde ich automatisch mit Eiszeit und das hätte was mit älteren geologischen Formationen zu tun ? (Wenn ich Urstromtal ins internet eingebe, dann lese ich z.B. bei Wiki:  ,,Die Glaziale Serie (lat. glacies ,,Eis") bezeichnet in Mitteleuropa die in einer bestimmten Reihenfolge ausgebildeten Landschaftsformen, die während der pleistozänen Vergletscherungen durch jeden Gletschervorstoß unter den Gletschern, an deren Randlagen und deren Vorland entstanden sind.). Jetzt muss ich aber schließen. Einen frohgemuten Wochenanfang wünsche ich noch
Potter

Eifelgold

Hallo Potter,

die Schlommenfurt ist auf jeder topografischen Karte verzeichnet. Warum Google-Earth die Schlommenfurt nicht kennt, vermag ich nicht zu sagen. Es ist aber kein Geheimnis, dass die Schlommenfurt sich dort befindet, wo die Nationalstraße Poteau-Rodt-St. Vith (N507) den Oberlauf des Rechter Baches kreuzt. Dort befindet sich in der ehemaligen Mühle seit einigen Jahren eine Bed & Breakfast-Pension. Für die Flur Steinborn gilt dasselbe, auch sie ist auf jeder topografischen Karte verzeichnet. Sie befindet sich am Weg von Schlommenfurt nach Obermeilvenn etwa 1 km NNE von Schlommenfurt.

Einige Beiträge zum Thema "Gold in der Eifel" hier im Forum aus dem Jahr 2004 zeugen nicht gerade von großer Sach- und Ortskenntnis. Das mit dem eiszeitlichen Ur-Stromtal in der Gegend von Amel und Recht ist nur ein Beispiel dafür. Was da teilweise geschrieben wurde, ist mit großer Vorsicht zu genießen.

Ach ja, bevor ich es vergesse, wanderlustige und erlebnishungrige Touristen sind in Ostbelgien überall willkommen, Goldsucher leider nicht überall.

Goldene Grüße

Eifelgold     

Potter

Hallo Eifelgold,
danke für Deine neuen (korrig.) Informationen. Du meintest sicherlich die N675 (und nicht N507). Ja jetzt kann ich mir ungefähr ein Bild machen über die Lage der Schlommenfurt. Ich gebe Dir recht, die Beiträge im Forum aus dem Jahr 2004 sind aus heutiger Sicht teilweise fragwürdig, aber sie haben mein Interesse an der belgischen Eifel geweckt. Wer im Kölner Umraum wohnt, hat ja auch nicht viel andere Möglichkeiten für eine entfernungsverträgliche Gold- und Mineraliensuche als in die Eifel zu fahren. Über die belgische Eifel gibt es viele Gold-Geschichten. In der deutschen Eifel habe ich übrigens auch schon Aufschüttungen aus der Keltenzeit/Römerzeit entdeckt – und zwar an der Inde (in Grenzenähe zu Belgien). Da fing ich gerade an mit meinen Goldwasch-Versuchen (mit einer rostigen Waschpfanne vom ´Globetrotter´ Kaufhaus). Die schwarzen Sande, die offensichtlich kein aufleuchtendes Nugget enthielten, habe ich dann einfach weggeschüttet – die ungläubigen Augen meiner Begleiterin haben mich irgendwie dazu gezwungen.
Also in diesem Sinne wünsche ich uns noch weitere abenteuerliche Goldsuch-Erlebnisse.
Potter

Eifelgold

Hallo Potter,

N675 ist richtig, hatte gerade nur eine ältere Karte zur Hand. Die genaue Lage der von Dir erwähnten "Aufschüttungen an der Inde aus der Keltenzeit/Römerzeit" würde mich sehr interessieren. Bin nämlich aus dem Kreis AC und kenne die Gegend hier eigentlich sehr gut. Solche Aufschüttungen wären mir neu und werden auch in der Literatur nicht erwähnt, im Gegenteil, auf ihr Fehlen am Nordabfall des Hohen Venns wird in der Literatur besonders hingewiesen. Dir ist ja wahrscheinlich gut bekannt, dass im Stolberger Raum bereits seit der Keltenzeit Blei- und Zinkerze abgebaut wurden. Auch damit könnten Seifenhügel in einem Zusammenhang stehen.

Kannst mir gerne ne PM schicken.

Gruß

Eifelgold

Potter

Hallo Eifelgold,
da bin ich jetzt neugierig, ob Du meine ´Aufschüttungen´ (eigentlich nur ein einziger zeltartiger Hügel) am Oberlauf der Inde als  Seifengoldhügel aus uralter Zeit identifizieren kannst. Als Naturschutzgebiet ist die Gegend für meinen Geschmack überfrequentiert (mir begegneten Wandergruppen, Trekking-Radfahrer, die ihre Räder über liegende Bäume schleppen mussten, Reiter, deren Pferde ihre Pferdeäpfel bequemerweise in die Inde entsorgten usw. – ich hatte gerade eine kleine offene Wunde am Arm und war über das Fäkalien-verunreinigte Wasser nicht besonders amused). Die belgische Eifel ist im Vergleich dazu menschenleer, da kann man dann unbeobachtet den einen oder anderen Goldkrümel ins Glas stecken. Ich übertreibe, aber zumindest einmal hatte ich am Bach zwischen Recht und Pont  deutlichen Erfolg (mein Kamera-Equipment ist allerdings nicht auf neuem Stand, so dass ich kein Bild über mein ca 2,6 Kubikmillimeter Gold-Erzkrümel  beilegen kann) nach einer Stunde Waschzeit. Dann kam allerdings auch ein Spaziergänger (der erste nach drei Nachmittagen Belgien-Ausflug) vorbei und ließ nicht locker, mich in ein ,,Gold und die Welt und seine Liebe zum Königtum" Gespräch zu verwickeln.

(NB: bezüglich des ´namenlosen´ Zuflusses zur Inde: also zwischen dem belgischen Krickelberg als Quellgebiet und Inde bei Kornelimünster – hat dieser Bach den Namen Iterbach?)

Dann goldkrümelige Grüße
Potter

Eifelgold

Hallo Potter,

nur ein einziger Seifenhügel, nur eine einzige Aufschüttung. Das sieht nicht nach Keltenwerk aus. Denn Kelten und Römer hatten Personal - sprich Sklaven - für solche Arbeiten. Die machten sich nicht selber die Hände schmutzig. Da spielte es keine Rolle, wenn die ersten Grabungsversuche zu keinem Ergebnis führten. Da wurde auf Kommando weiter gebuddelt. Deshalb sind alle keltischen Goldseifenwerke als Seifenhügel-Felder angelegt, soweit sie heute im Gelände überhaupt noch zu sehen sind.

Der von mir in meiner PM erwähnte (goldleere) namenlose Bach entspringt zwischen den deutsch-belgischen Grenzsteinen Nr. 915 und 917 nahe der belgisch-deutschen Grenze in der Flur Beiers Busch auf deutschem Staatsgebiet. Er fließt ca. 1,5 km in nördlicher Richtung bis AC-Sief und mündet etwa 1 km weiter nordwestlich in den Iterbach bzw. die Iter. Ich meinte also nicht den Iterbach selber.

Wie in drei Teufels Namen misst man 2,6 Kubikmillimeter (cbmm) Gold? 2,6 cbmm entsprechen einem reinen Goldgewicht von ca. 50 mg (das belgische Gold hat einen Feingehalt von rund 980/1000). Das wäre für eine Stunde am Rechter Bach zwischen Recht und der Mündung bei Pont verdammt viel. 50 mg wiederum entsprechen in etwa einem kleinen kreisrunden Häufchen Gold von etwa 5 mm Durchmesser. Oder meinst Du vielmehr eine Kette von Goldkörnern, die insgesamt eine Länge von 2,6 mm aufweist (= ca. 5 mg)? Das wäre dann allerdings für eine Stunde Arbeit am Rechter Bach in dem von Dir beschriebenen Abschnitt schon fast wieder normal.

Lass uns nicht dumm sterben.

Goldene Grüße

Eifelgold

Potter

Hallo Eifelgold,
ja, ich hatte schon das Gefühl, dass ich etwas unbescheiden aufgetreten bin. Also mein Goldkörnchen (etwas unrein) ähnelt einem abgerundeten Mikroziegel und hat die Ausmaße von 1,7 mm x 1,5mm x 1,1mm (lässt sich natürlich bei dem amorphen Gegenstand nicht genau messen). An den anderen zwei Nachmittagen habe ich nur Schwarzen Sand gefunden (der allerdings noch nicht sorgsam überprüft wurde). Für einen Newcomer ist mein Fund schon ziemlich ermutigend, vielleicht aber auch einfach ein Zufallstreffer. Ich war ohne Begleitung. Das war einerseits etwas langweilig, aber ich konnte mich auf die Ratschläge einiger Forens-Kollegen konzentrieren. Zum Beispiel: an der Suchstelle staute sich etwas der Bach und dort, wo das Gefälle (Höhenunterschied ca 70 oder 80 cm) endete, waren relativ große Steine und dazwischen Sand, den ich natürlich vom Bedrock wegkratzte usw.

Aber ich genieße die zweifelnden Anfragen. Ich weiß, dass das nur versteckte Anerkennung ist. Danke dafür.

Potter

Eifelgold

Hallo Potter,

nur keine falsche Bescheidenheit! Das von Dir gefundene Mini-Nugget ist schon eins von den großen vom Rechter Bach. Herzlichen Glückwunsch dazu! Ein Goldkorn dieser Größe mag schon seine 20-30 mg Gewicht auf die Waage bringen. Also vom Rechter Bach habe ich kein solch großes Stück in meiner Sammlung. Vielleicht sollte ich auch noch mal mein Glück versuchen?

Allzeit gut Fund

Eifelgold

bodo40

Hallo Potter  :winke:
Und Glückwunsch zu deinem Fund  :super:. Wenn du paar Fotos reinstelen kannst, dann her damit.Ich sehem mir das Gute stuck gerne an.
Gruß Bodo40

Potter

Hallo  Bodo40,
ja mit dem Foto reinstellen dauert noch, da ich erst einmal rumprobieren muss (Vergrößerungslinse suchen usw.).
Übrigens: Deine Beiträge fand ich schon ziemlich motivierend
mfg Potter

bodo40

Hallo Potter
Ich kann dich verstehen ,mich haben auch immer die  fotos motivirt ,bis die richtige zeit gekommen ist ,und auf eine art und weise ,wie von allein die weichen haben sich auf gold umgestellt - und dafür bin ich dankbar
wenn du lust hast besuche meine homepage (ist keine komerzielle)
http://damians-hobby.jimdo.com/
MFG bodo40

Potter

Hallo Damian,
ja alles nett, sympathisch, Gold-such-aktivierend.
Dann weiter frohgemutes Schaffen (i.m. waschen)
Potter

Eifelgold

Hallo an alle Freunde der Eifel,

bevor mir in diesem Thema des Forums alle die Schau stehlen (vgl. die Beiträge von Bodo40 und Potter aus den letzten Wochen) und mein Ruf als Eifelgold-Guru völlig ruiniert ist, bin ich dem Rat von Bodo40 gefolgt und hab auch mal ein paar Fotos von meinen "Eifel-Schätzchen" gemacht, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Die großen Flitter auf dem Bild (1) sind 2 mm groß, der große auf dem Bild (2) etwa 3 mm. Das sind für Eifelverhältnisse dann aber bereits wirklich große Teile. Zwar gibt es auch schon mal Einzelfunde mit "Flittern" (oder dann doch mehr Nuggets) von 5 oder bis zu 10 mm Größe; das sind dann allerdings gesuchte Raritäten.

Goldene Grüße  :winke:

Eifelgold

Bayerwalddigger

Hallo
wunderschönes struktuiertes Gold.
Glückwunsch
Paul
Jedes Flinserl macht mich reicher
http://www.bayerwalddigger.de