Sondeln in Deutschland ohne Genehmigung ??

Begonnen von lexis04, 12. Mai 2009, 10:24:15

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chabbs

Zitat"Interessenvertretung" geht anders. Was die Archäologen (Sommer, Bérenger oder als Paradebeispiel hier: Archaeos) wollen, steht dem Denkmalschutz in der Praxis zuwider, wie man feststellen muss.
Kennst Du Herrn Bérenger überhaupt oder wolltest Du mal einfach etwas schreiben? Ich kenne sehr viele Sucher, die mit dem Doc. gar keine Probleme haben.

Nevermore

Zitat von: insurgent in 15. September 2009, 11:10:41
Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 11:00:14

- Vergabe einer restriktionsfreien NFG an jeden Antragsteller (BD natürlich ausgenommen)

Gruß Micha

Was meinst Du mit restriktionsfreien?? NFG. Mann soll überall rumbuddeln dürfen (außer BD) wie man will, ohne Vorgaben und Regeln??

Wozu dann noch NFG??

Du hast Dich noch nie wirklich mit Archäologie auseinandergesetzt oder mit Archäologen zusammengearbeitet. :nono:

Restriktionsfrei meint: Wald und Wiese eingeschlossen. Ich habe nichts dagegen, wenn dem eine Schulung vorausgeht. In unterschiedklichen Graden.
Meinetwegen:

Stufe 1: Genehmigung für gestörte Böden, wird ohne Schulung ausgestellt (Einführungsgespräch über Fundmeldung und -dokumentation)
Stufe 2: Genehmigung zusätzlich für Wald und Wiese (mit Schulung)
Stufe 3: Mond inkl. oder so

Hatten wir aber in diesem Thread hier auch schon.

Die SG sind ja da. Was wir brauchen ist eine Verknüpfung der SG mit dem Amt (im Sinne d. Denkmalschutzes). Dazu muss man aber nicht nur abfordern, sondern auch was bieten. Und zwar so dass Suchen ohne Genehmigung, Fundunterschlagung oder -verschleppung Nachteile, eine NFG aber große Vorteile bietet. Das ist im Moment so aber nicht. Nicht mal in NRW (wir haben es ja schon besser als die meisten BL).


Gruß Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Nevermore

Zitat von: chabbs in 15. September 2009, 11:23:14
Zitat"Interessenvertretung" geht anders. Was die Archäologen (Sommer, Bérenger oder als Paradebeispiel hier: Archaeos) wollen, steht dem Denkmalschutz in der Praxis zuwider, wie man feststellen muss.
Kennst Du Herrn Bérenger überhaupt oder wolltest Du mal einfach etwas schreiben? Ich kenne sehr viele Sucher, die mit dem Doc. gar keine Probleme haben.

Persönlich (noch) nicht. Aber ich kenne das "Pamphlet", dass der Erläuterung zum Antrag auf eine NFG beiliegt. Aus dieser lässt sich herauslesen, dass er widerwillig mit der Vergabe von NFG sich einverstanden erklärt, die Restriktionen ihm aber nicht weit genug gehen können ("Waffenschein für Detektoren" etc.). Er fokussiert sich sehr auf Raubgräbertum und kolportiert sehr deutlich seine Abneigung, wie ich finde. Unreflektiert ist es ausserdem: er kommt nicht auf die Idee, dass die herrschenden Zustände vielleicht Folge der Regelungen/Gesetze sind, nicht der Schlechtigkeit der Sondengänger.


Gruß Micha
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insurgent

Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 11:26:27

Stufe 1: Genehmigung für gestörte Böden, wird ohne Schulung ausgestellt (Einführungsgespräch über Fundmeldung und -dokumentation)

Bin ich dagegen. Es muß immer eine Schulung erfolgen!!

Stufe 2: Genehmigung zusätzlich für Wald und Wiese (mit Schulung)

Auch dagegen. Nach erfolgreicher Zuammenarbeit OK

Stufe 3: Mond inkl. oder so

Hatten wir aber in diesem Thread hier auch schon.

Die SG sind ja da. Was wir brauchen ist eine Verknüpfung der SG mit dem Amt (im Sinne d. Denkmalschutzes). Dazu muss man aber nicht nur abfordern, sondern auch was bieten.


Wenn Du schon mal mit den Archäologen zusammen gearbeitet hättest, würdest Du so etwas nicht schreiben!!

Gruß Micha
Meine Bodenfunde werden gemeldet

jupppo

Ich weiß gar nicht auf welches Basis hier solche irrwitzigen Forderungen aufgestellt werden. Vielleicht, damit man sich nicht im das Wohl der Allgemeinheit scheren muss, sondern ausschließlich seine persönlichen Interessen befriedigen kann?


Lojoer

Zitat von: insurgent in 15. September 2009, 11:36:06

Wenn Du schon mal mit den Archäologen zusammen gearbeitet hättest, würdest Du so etwas nicht schreiben!!

Gruß Micha


Ich kann Micha nur zustimmen.

Warum soll für Deine sogenannte Stufe 1 keine Schulung notwendig sein. Das musst Du mal erläutern.
Gruß Jörg

Nevermore

Zitat von: jupppo in 15. September 2009, 12:02:05
Ich weiß gar nicht auf welches Basis hier solche irrwitzigen Forderungen aufgestellt werden. Vielleicht, damit man sich nicht im das Wohl der Allgemeinheit scheren muss, sondern ausschließlich seine persönlichen Interessen befriedigen kann?



Jupppo, ich erkläre Dir das gern nochmal: Der Schaden, der in der Vergangenheit, der Gegenwart und auch noch in der Zukunft am archäologischen Allgemeingut durch Nichtmelden, Fundunterschlagung und unreflektiertes Ausbuddeln verursacht wird, ist eine Folge der geltenden Regelungen. Will man das ändern, muss man was ändern. Was geändert werden muss, damit das Gros der SG sich zum Amt bewegt, habe ich hier schon mehrfach beschrieben. Eure Bemühungen haben einige wenige SG zu "eurer Vernunft" verholfen - aber im breiten Spektrum hat sich überhaupt nichts verändert. Wenn ihr das toll findet, dann macht ruhig so weiter. Jetzt gerade, in diesem Augenblick, verschwindet wieder ein Fibelchen in der Schublade eiens Suchers....

Nochmal: Es ist unerheblich, wie sich das Ideal gestaltet ("niemand ausser den Archäologen interessiert sich für Relikte, Versiegelung und Land-/Forstwirtschaft und sauren Regen gibbet auch nicht"). Was zählt ist die Realität. Und wenn man diese doch recht desolaten Umstände ändern will, dann muss der Amtsarchi schon mal ein bisschen die Hosen runterlassen (so Richtung Fairness...).


Gruß Micha
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Nevermore

Zitat von: Lojoer in 15. September 2009, 12:56:10
Warum soll für Deine sogenannte Stufe 1 keine Schulung notwendig sein. Das musst Du mal erläutern.
Gruß Jörg


Weil für das Buddeln in gestörten Böden (Acker, Spielplatz, Strand etc.) ein Gespräch reicht, in dem man dem Sucher erklärt, wie man seinen Fund dokumentiert und meldet. So wie jetzt auch. Oder muss ich hier in NRW an einer Schulung teilnehmen, wenn ich eine NFG beantrage? Hättest Du das gern?


Gruß Micha
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chabbs

Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 11:35:13
Zitat von: chabbs in 15. September 2009, 11:23:14
Zitat"Interessenvertretung" geht anders. Was die Archäologen (Sommer, Bérenger oder als Paradebeispiel hier: Archaeos) wollen, steht dem Denkmalschutz in der Praxis zuwider, wie man feststellen muss.
Kennst Du Herrn Bérenger überhaupt oder wolltest Du mal einfach etwas schreiben? Ich kenne sehr viele Sucher, die mit dem Doc. gar keine Probleme haben.

Persönlich (noch) nicht. Aber ich kenne das "Pamphlet", dass der Erläuterung zum Antrag auf eine NFG beiliegt. Aus dieser lässt sich herauslesen, dass er widerwillig mit der Vergabe von NFG sich einverstanden erklärt, die Restriktionen ihm aber nicht weit genug gehen können ("Waffenschein für Detektoren" etc.). Er fokussiert sich sehr auf Raubgräbertum und kolportiert sehr deutlich seine Abneigung, wie ich finde. Unreflektiert ist es ausserdem: er kommt nicht auf die Idee, dass die herrschenden Zustände vielleicht Folge der Regelungen/Gesetze sind, nicht der Schlechtigkeit der Sondengänger.


Gruß Micha

Na, genau wie meine beiden Vorredner sagen...Du musst Dir auch von mir vorwerfen lassen, dass Du über Dinge schreibst, mit denen Du ganz einfach keine Erfahrung hast.
Natürlich ist Herr Bérenger gegen Raubgräber, mein Gott...dass soll er doch auch, oder nicht? Das ist doch sein Job- DenkmalSCHUTZ. Und dass den Archäologen daran gelegen ist, das Vitrinensammlertum durch beschränkte Erwerbungen von MDs einzuschränken. Mehr als verständlich, oder nicht?
Wie gesagt, Du hast ganz einfach keine Erfahrungn in der Zusammenarbeit mit den Archäologen. So wie viele hier... Die gesamte LWL-Archäologie geht sehr gut mit Sondengängern um. Es herrscht eine ZUSAMMENarbeit.


Lojoer

Hallo Micha
Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 13:33:12
Oder muss ich hier in NRW an einer Schulung teilnehmen, wenn ich eine NFG beantrage? Hättest Du das gern?
Gruß Micha
In der Tat, dass wäre vernünftig.
Ich suche ausschließlich auf gestörten Böden und sicher hast Du hier im Forum verfolgt was ich z.T. alles gefunden habe.
Wie soll ein Anfänger denn wissen was Schrott und was ein meldenswertes Fundstück ist. 
Was glaubst Du denn wieviel Sucher in nur diesen beiden Gegenständen ein meldenswertes Fundstück erkennen?
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38234.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38435.0.html
Wie willst Du denn in einem Gespräch einem Neueinsteiger vermitteln wie man akkurat dokumentiert?
Es gibt eine Menge Sucher die glauben, mit einem Kreuzchen auf einer TK 25 wäre der Dokumentation genüge getan.
Gruß Jörg



Nevermore

Zitat von: chabbs in 15. September 2009, 13:36:17

Na, genau wie meine beiden Vorredner sagen...Du musst Dir auch von mir vorwerfen lassen, dass Du über Dinge schreibst, mit denen Du ganz einfach keine Erfahrung hast.
Natürlich ist Herr Bérenger gegen Raubgräber, mein Gott...dass soll er doch auch, oder nicht?

Das war etwas missverständlich: Er bringt nicht nur seine Abneigung gegen Raubgräber zum Ausdruck (gegen die habe ich ja auch eine), sondern gegen SG allgemein. Das ganze macht mehr den Eindruck, als wolle er erwirken dass der Detektorbesitzer das Gerät in den Schrank stellt und keinen Antrag stellt.

Zitat
Und dass den Archäologen daran gelegen ist, das Vitrinensammlertum durch beschränkte Erwerbungen von MDs einzuschränken. Mehr als verständlich, oder nicht?

Aus seiner Sicht ja. Aus meiner aber nicht. Ich bezahle den Bérenger dafür, dass er seinen Job macht. Aber gehören tun ihm die Funde nicht. Die gehören bestenfalls dem Finder.


Gruß Micha
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Nevermore

Zitat von: Lojoer in 15. September 2009, 13:58:18
Hallo Micha
Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 13:33:12
Oder muss ich hier in NRW an einer Schulung teilnehmen, wenn ich eine NFG beantrage? Hättest Du das gern?
Gruß Micha
In der Tat, dass wäre vernünftig.
Ich suche ausschließlich auf gestörten Böden und sicher hast Du hier im Forum verfolgt was ich z.T. alles gefunden habe.
Wie soll ein Anfänger denn wissen was Schrott und was ein meldenswertes Fundstück ist. 
Was glaubst Du denn wieviel Sucher in nur diesen beiden Gegenständen ein meldenswertes Fundstück erkennen?
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38234.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38435.0.html
Wie willst Du denn in einem Gespräch einem Neueinsteiger vermitteln wie man akkurat dokumentiert?
Es gibt eine Menge Sucher die glauben, mit einem Kreuzchen auf einer TK 25 wäre der Dokumentation genüge getan.
Gruß Jörg


Zunächst mal: Du selbst wusstest auch nicht, was das ist und fragst hier Leute, die sich besser auskennen. Ist doch toll. Und zu Heimdalls Zeiten haben sehr viele Leute ihre Funde gepostet und gefragt. Jetzt nicht mehr. Den Grund kennst du ja. Ausserdem fragen auch viele andere Leute bei unscheinbaren Funden hier nach. Hast Du erst gemeldet und dann hier gepostet?

So akkurat muss auf gestörten Böden nicht dokumentiert werden.


Gruß Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

chabbs

Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 14:04:58
Zitat von: chabbs in 15. September 2009, 13:36:17

Na, genau wie meine beiden Vorredner sagen...Du musst Dir auch von mir vorwerfen lassen, dass Du über Dinge schreibst, mit denen Du ganz einfach keine Erfahrung hast.
Natürlich ist Herr Bérenger gegen Raubgräber, mein Gott...dass soll er doch auch, oder nicht?

Das war etwas missverständlich: Er bringt nicht nur seine Abneigung gegen Raubgräber zum Ausdruck (gegen die habe ich ja auch eine), sondern gegen SG allgemein. Das ganze macht mehr den Eindruck, als wolle er erwirken dass der Detektorbesitzer das Gerät in den Schrank stellt und keinen Antrag stellt.

Zitat
Und dass den Archäologen daran gelegen ist, das Vitrinensammlertum durch beschränkte Erwerbungen von MDs einzuschränken. Mehr als verständlich, oder nicht?

Aus seiner Sicht ja. Aus meiner aber nicht. Ich bezahle den Bérenger dafür, dass er seinen Job macht. Aber gehören tun ihm die Funde nicht. Die gehören bestenfalls dem Finder.


Gruß Micha

Dann guck mal auf das Veröffentlichungsdatum Deiner zitierten Quelle.

Und im Übrigen gehören die Funde bestenfalls der Allgemeinheit.

Und weiterhin sollte auch auf dem Acker "akurat" dokumentiert werden. Oder glaubst Du immer noch an das Märchen einer Fundverbringung durch den Pflug über mehrere hundert Meter? Das wird nicht durcheinandergewirbelt wie im Schneeglas. Das verzieht sich hier und da mal ein paar Meter. Guck Dir mal die Aufzeichnungen von Leuten an, die protokollieren und dokumentieren. Gerade bei Hortfunden siehst Du dann mal, wie weit Deine Störung die Sachen auseinanderzieht. Dann weißte Bescheid...

jupppo

Denn Hammer finde ich, wenn man seine persönliche "Freiheit" noch unter das Deckmäntelchen des Denkmalschutz stellt, obwohl man nicht die geringste Ahnung hatm wie das abläuft

insurgent

Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 14:11:23

So akkurat muss auf gestörten Böden nicht dokumentiert werden.


Für mich als Schlachtfeldarchäologen ist diese Aussage ein deutliches Zeichen in Richtung Sondengängerführerschein/Ausbildung, damit nicht noch mehr Leute so einen Blödsinn glauben. :nono:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Lojoer

Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 14:11:23
Zunächst mal: Du selbst wusstest auch nicht, was das ist und fragst hier Leute, die sich besser auskennen. Ist doch toll.
So akkurat muss auf gestörten Böden nicht dokumentiert werden.
Gruß Micha
Blödsinn,
ich habe sehr wohl erkannt, dass es sich um bedeutende Fundstücke handelt. Wegen der Seltenheit der Funde hielt ich das posten jedoch für notwendig.
Dass Du behauptest, dass auf gestörten Böden nicht akkurat dokumentiert werden muss, zeigt eigendlich nur Deine Inkompetenz.
Wer sich ausgiebig mit der Dokumentation von Fundstellen befasst hat weiß, dass Deine Behauptung nicht stimmt.

Dein Hinweis
Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 13:29:43
Der Schaden, der in der Vergangenheit, der Gegenwart und auch noch in der Zukunft am archäologischen Allgemeingut durch Nichtmelden, Fundunterschlagung und unreflektiertes Ausbuddeln verursacht wird, ist eine Folge der geltenden Regelungen. Will man das ändern, muss man was ändern. Was geändert werden muss, damit das Gros der SG sich zum Amt bewegt, habe ich hier schon mehrfach beschrieben.
bestreite ich. Die Ursache für das Nichtmelden usw. ist überwiegend Egoismus, Faulheit und Desinteresse.
Nehmen wir mal das Beispiel Bayern. Wie Masterthief schon schreibt die wahrscheinlich liberalste Regelung im ganzen Bundesgebiet.
Wie häufig werden denn in Bayern Sondengänger beim Amt vorstellig? Für viele Sondengänger wird das Melden bzw. die Meldepflicht schon als eine der von Dir angeführten Restriktionen gesehen, die sie in der Hobbyausübung einschränkt.
Gruß Jörg



masterTHief

Hallo Stefan,

ich habe geschrieben, daß ihr diejenigen unterstützt (durch unkritisches und unwidersprochenes zu Wort kommen lassen und schlüssiges Verhalten), die in den Detektorenbesitzern grundsätzlich erst einmal den Raubgräber sehen (Laufer und Schoellen usw.)

Warum bezieht Ihr keine Stellung zu solchen Ausstellungsplakaten wie das in Biberach?

Natürlich sagst gerade Du nicht, daß Sondengänger Raubgräber sind.
Deine Art, Dich neutral und meinungslos durchzuwinden und everybodies darling zu sein, ist bereits hinlänglich bekannt.
Nur wer gegen das Schatzregal argumehntiert, den machst Du nieder.

Daß das Schatzregal anerkanntermaßen Sch...se ist, war von Dir noch nie zu vernehmen.
Da wird eher das Schatzregal mit Ablieferanzeiz (billige Abfindung nach billigem Ermessen, nicht einmal gesetzlich konkretisiert) verharmlosend und verniedlichend als "kleines" Schatzregal gepriesen und gelobt.
Die enteignende Wirkung, der sich jeder Sondengänger bewußt ist (und die maßgeblich zu Fundunterschlagungen führt), ist vollständig und nicht "klein".

Gruß

Rudolf

auf dem Wege der Genesung







Nevermore

#617
Zitat von: chabbs in 15. September 2009, 14:18:59

Und im Übrigen gehören die Funde bestenfalls der Allgemeinheit.

Die sowohl die Restauration und die Archäologen bezahlt als auch den Eintritt ins Museum, um sich die Dinge anzusehen. Aber bei der Himmelsscheibe stehen die monetären Interessen ja im Hintergund.... Natürlich stehen die Funde der Allgemeinheit zu. Für eine angemessene Entschädigung des Finders.

Zitat
Und weiterhin sollte auch auf dem Acker "akurat" dokumentiert werden. Oder glaubst Du immer noch an das Märchen einer Fundverbringung durch den Pflug über mehrere hundert Meter? Das wird nicht durcheinandergewirbelt wie im Schneeglas. Das verzieht sich hier und da mal ein paar Meter. Guck Dir mal die Aufzeichnungen von Leuten an, die protokollieren und dokumentieren. Gerade bei Hortfunden siehst Du dann mal, wie weit Deine Störung die Sachen auseinanderzieht. Dann weißte Bescheid...

Dann schau Dir mal Loennes Video von seinem Hortfund an. Da sieht man schön von oben wie die Funde verstreut sind. Und was hat man aus der Dokumentation für Erkenntnisse gewonnen, die man nicht auch ex situ hätte erlangen können?

Ausserdem kann man sehr wohl in diesem Gespräch den Satz "Hortfunde bitte nicht selber graben, sondern Archäologe anrufen" einbauen. Das verstehen die dann schon.


Gruß Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Nevermore

Zitat von: jupppo in 15. September 2009, 14:21:37
Denn Hammer finde ich, wenn man seine persönliche "Freiheit" noch unter das Deckmäntelchen des Denkmalschutz stellt, obwohl man nicht die geringste Ahnung hatm wie das abläuft

Ich habe Dir doch schon häufiger geschrieben, dass es nicht um meine Freiheit geht, oder?


Gruß Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Nevermore

Zitat von: Lojoer in 15. September 2009, 14:29:48
Die Ursache für das Nichtmelden usw. ist überwiegend Egoismus, Faulheit und Desinteresse.
Nehmen wir mal das Beispiel Bayern. Wie Masterthief schon schreibt die wahrscheinlich liberalste Regelung im ganzen Bundesgebiet.
Wie häufig werden denn in Bayern Sondengänger beim Amt vorstellig? Für viele Sondengänger wird das Melden bzw. die Meldepflicht schon als eine der von Dir angeführten Restriktionen gesehen, die sie in der Hobbyausübung einschränkt.
Gruß Jörg

Kann man drüber diskutieren. Aber wenn Du mit Deiner Vermutung richtig liegst, ist das umso mehr ein Grund Regelungen zu schaffen die dem SG Vorteile versprechen, wenn er mit dem Amt zusammenarbeitet. Ich hatte ja noch vergessen zu erwähnen, dass auch die Folgefunde, die der Archäologe ausgräbt, dem Finder zustehen (oder Ausgleich).


Gruß Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

chabbs

Noch einmal: das Schatzregal ist nicht der Hauptgrund für Fundunterschlagung. Auch in NRW, wo bekanntlich kein Schatzregal gilt, sind sehr, sehr viele illegale Sondler bekannt. Diese melden nicht und geben nichts ab, fahren noch als Sondeltouristen durch die Gegend, wie es ihnen passt. Wieso? Es gibt doch kein Schatzregal, mit dem ihr hier fast alle argumentiert?!

Es liegt ganz einfach daran, dass eben nicht die Liebe zur Geschichte im Vordergrund steht, sondern der reine Vitrinengedanke. Es könnte ja irgendjemand den Fund für ein halbes Jahr zur Kategorisierung da haben wollen, nachher muss man noch umständliche Fundmeldungen und unangenehme Fragen über sich ergehen lassen. man müsste seine eigene Arbeitsweise hinterfragen und sich fortbilden. Ein schrecklicher Gedanke für viele. Deswegen hat Lojoer recht, der Grund ist "überwiegend Egoismus, Faulheit und Desinteresse". Nicht die bösen, bösen Ämter. 90%   der Leute die hier so dagegen schießen, haben wahrscheinlich nicht mal minimalsten Kontakt mit den Ämtern gehabt, sondern beziehen ihre Infos einzig aus BFF-Nachrichten oder sonstwoher aus dem Internet. Alles gar nicht diskussionswürdig.

Und noch mal Nevermore: Funddoku ist auch und gerade auf dem Acker höchst wichtig. Man kann sehr wohl Fundkonzentrationen ablesen, Bodenveränderungen (sonst machte Luftbildarchäologie ja auch keinen Sinn, oder?), Fundverteilungen. Dann ist der Acker eben gekennzeichnet, meinetwegen ganz...aber er ist wenigstens gekennzeichnet und kann der Forschung als Fundstelle zur Verfügung gestellt werden.


LG


Lojoer

Zitat von: Nevermore in 15. September 2009, 14:52:42

umso mehr ein Grund Regelungen zu schaffen die dem SG Vorteile versprechen, wenn er mit dem Amt zusammenarbeitet.

Welchen Vorteile um Himmels Willen soll er sich den versprechen, außer dem legal seinem Hobby nachgehen zu dürfen.
Sollen in die Archäologen seine Suchzeit honorieren, ihn mit hurra jedesmal um LDA tragen, wenn er was meldet.
Gruß Jörg

masterTHief

Hallo Lojoer,

der Meldende, wenngleich nicht vorher Genehmigte,  wird hier nicht abgewiesen oder kriminalisiert oder angemacht, oder in die Illegalität getrieben und verprellt.
Er erhält in der Regel seine Funde zurück und bleibt (Mit-)Eigentümer, allein die Meldewilligkeit und Ehrlichkeit wird ihn die Behörde dann auch hinsichtlich Genehmigungen für Suche nach Denkmälern gewogen und wohlwollend machen.
Dann ist der Sondengänger glücklich und die Archäologie erhält, was sie möchte.

Hierzu braucht man keine zutragende Interessengemeinschaft, wenn jeder im diesem Sinne für sich selber sorgt, ist für alle gesorgt.
Daß das Schatzregal dem vorgenannten Verfahren nicht dienlich ist, liegt auf der Hand.
Wer das Schatzregal propagiert oder dem nicht entgegentritt, leistet der Wissenschaft einen schlechten Dienst.
Die wohlwollende Annäherung der Sondengänger an die Archäologie war hier in Bayern noch nie so weit gediehen wie im Augenblick.

Laßt uns DIGS lobpreisen und Hosiannah singen, daß man gerade hier in Bayern diesen Weg hat ebnen und beschreiten können (gewettert wurde eine zeitlang über alles, was aus Bayern kam und uns wurde ein Schatzregal ins Geetz gewünscht)?!

Hierfür sind Individualisten und Idealisten wie z. B. ein "El Grabius" und ein "Mr. Simpson" verantwortlich, denen ich an dieser Stelle für die allzeit gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und ihren Erfolg in diese Richtung danken möchte, deren Kritik auch gerne angenommen und überdacht wird, weil sie konstruktiv aus den Reihen der Sondengänger kommt - während anderenortes die Kritiklosigkeit zu einseitiger und nicht immer sachdienlicher Meinungsbildung hinreißen läßt.

Gruß

masterTHief

Lojoer


Hallo Rudolf
Zitat von: masterTHief in 15. September 2009, 15:33:39
Er erhält in der Regel seine Funde zurück und bleibt (Mit-)Eigentümer, allein die Meldewilligkeit und Ehrlichkeit wird ihn die Behörde dann auch hinsichtlich Genehmigungen für Suche nach Denkmälern gewogen und wohlwollend machen.
Dann ist der Sondengänger glücklich und die Archäologie erhält, was sie möchte...............

Die wohlwollende Annäherung der Sondengänger an die Archäologie war hier in Bayern noch nie so weit gediehen wie im Augenblick..............

Gruß

masterTHief

dies sehen hoffentlich viele Sondengänger in Bayern genauso. Nun ist mir jedoch auch bekannt, dass einige mit der Regelung in Bayern nicht so klar kommen, da sie gerne auf Bodendenkmälern suchen wollen, was ihnen ja nun untersagt ist. Um dieser Tätigkeit weiter nachzugehen, wollen sie lieber in der Anonymität bleiben und melden, daher auch nicht ihre an sich legal gesuchten Funde.

Gruß Jörg

Belenos

Zitat von: Loenne in 15. September 2009, 10:57:14
Nun kommen wieder die ganz alten Kamellen. Klar war das Urteil in Hessen damals eine tolle Leistung (und ein bisschen Glück, weil man es mit einem überheblichen Archäologen zu tun hatte). In anderen Bundesländern hat das aber niemanden (nein Olli, Du bist nicht gemeint  :-D) interessiert. Als ich meine Genehmigung haben wollte und auf das Urteil hingewiesen habe, wussten die nicht mal wovon ich spreche. Nach Durchsicht gab es ein Abwicken und ein müdes Lächeln. Was interessiert uns das, was in Hessen ist oder war? Wir sind hier autark.

Gruß
Michael

hmm, lies Dir mal die Reglung von Sachsen durch, die kennen das Urteil nicht nur, die haben es auch ganz genau gelesen.

Viele Grüße

Walter

masterTHief

Hallo Lojoer,

Du hast schon recht, aber das Bewußtsein ist noch nicht hinreichend geschärft.
Wer meldet und eigt, daß er geneigt ist, gerne mit den Denkmalbehörden zusammen zu arbeiten, wird seinem Antragsverfahren auf Genehmnigung dienlich sein.
Von anerkannten Bodendenkmälern sollte man sich fernhalten, gleichwohl kann die Genehmigung für eine Suche nach Denkmälernabseits der bekannten Bodendenkmäler genehmigt werden.
In diesem Sinne gibt es hier in Bayern Genehmigungen und Sondengänger wie etwa die von mir namentlich genannten, die bei der Denkmalbehörde einen guten Leumund haben und sich auch Kritik erlauben dürfen, die - wenn sachlich und begründet - auch zur Kenntnis genommen und überdacht wird.

Gruß


Hallo chabbs,

es steht ja außer Zweifel, daß es in NRW Raubgräber gibt, das Unwesen bekommst Du niemals ausgemerzt, aber das Schatzregal oder verschärfte Gesetze erreichen das Gegenteil und die Diskriminierung nd Kriminalisierung schreckt auch im Grunde wohlgesonene Sondengänger ab und schafft mitunter kriminelle Energien hinsichtlich Fundunterschlagung, die ansonsten nicht vorhanden oder erzeugt würden.

Gruß

masterTHief

insurgent

Zitat von: Belenos in 15. September 2009, 15:54:20
Zitat von: Loenne in 15. September 2009, 10:57:14
Nun kommen wieder die ganz alten Kamellen. Klar war das Urteil in Hessen damals eine tolle Leistung (und ein bisschen Glück, weil man es mit einem überheblichen Archäologen zu tun hatte). In anderen Bundesländern hat das aber niemanden (nein Olli, Du bist nicht gemeint  :-D) interessiert. Als ich meine Genehmigung haben wollte und auf das Urteil hingewiesen habe, wussten die nicht mal wovon ich spreche. Nach Durchsicht gab es ein Abwicken und ein müdes Lächeln. Was interessiert uns das, was in Hessen ist oder war? Wir sind hier autark.

Gruß
Michael

hmm, lies Dir mal die Reglung von Sachsen durch, die kennen das Urteil nicht nur, die haben es auch ganz genau gelesen.

Viele Grüße

Walter

Dadurch, das es unterschiedliche Denkmalschutzgesetze in den Bundeländern gibt, passt das Urteil nur dort, wo sich die Gesetzte ähneln. Bei uns im Norden passt es nicht.

D.h. auch, das es nie einheitliche Regelungen für SG geben wird. Die müssen in den BL schon selbstständig (von den Ämtern und wenn es geht mit den SG zusammen) und den Erfordernissen angepasst gemacht werden.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

nobody

Zitat von: masterTHief in 15. September 2009, 15:33:39
Hierzu braucht man keine zutragende Interessengemeinschaft, wenn jeder im diesem Sinne für sich selber sorgt, ist für alle gesorgt.

Hallo Rudolf
Hast du schon mal daran gedacht, das viele Berührungsängste mit dem Schreckgespenst "Archäologe" haben?
Das sollen ganz verwegene Menschen sein, die den ganzen Tag nur was von "Raubgräber bekämpfen" faseln   :schlaeger:
Ich habe auch schon von Fällen gehört, da soll ein Sondengänger gefressen worden sein, ohne Witz ...  :hilfe:

Daher ist es oft sehr hilfreich, wenn man sich vorab an andere Leute/Sondengänger wenden kann.
Das sind manchmal ganz einfach Sachen, die nicht bekannt sind. Und manchmal reicht es auch aus, demjenigen
einfach ein bisschen Mut zu zusprechen um den Gang auf das Amt zu machen.
Hinterher ist alles einfach. Bloß muß man auch an die Leute denken, die diesen Schritt noch nicht gewagt haben.

Gruß
Oliver
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

ThomasSHA

Zitat von: nobody in 15. September 2009, 17:06:17
Zitat von: masterTHief in 15. September 2009, 15:33:39
Hierzu braucht man keine zutragende Interessengemeinschaft, wenn jeder im diesem Sinne für sich selber sorgt, ist für alle gesorgt.

Hallo Rudolf
Hast du schon mal daran gedacht, das viele Berührungsängste mit dem Schreckgespenst "Archäologe" haben?
Das sollen ganz verwegene Menschen sein, die den ganzen Tag nur was von "Raubgräber bekämpfen" faseln   :schlaeger:
Ich habe auch schon von Fällen gehört, da soll ein Sondengänger gefressen worden sein, ohne Witz ...  :hilfe:

Daher ist es oft sehr hilfreich, wenn man sich vorab an andere Leute/Sondengänger wenden kann.
Das sind manchmal ganz einfach Sachen, die nicht bekannt sind. Und manchmal reicht es auch aus, demjenigen
einfach ein bisschen Mut zu zusprechen um den Gang auf das Amt zu machen.
Hinterher ist alles einfach. Bloß muß man auch an die Leute denken, die diesen Schritt noch nicht gewagt haben.

Gruß
Oliver

Genau so sehe ich das auch Oliver, nur leider ist es verdammt schwer eben solch eine Hilfe zu bekommen, ich für meinen Teil habe das Glück Stefan kennen gelernt zu haben, er is der einzige der mir Tipps gab und sich meine annimmt.
Das man als Neuling nicht gerade beliebt ist und dann ja auch noch ein Raubgräber ist, ich verstehe es schon irgendwo, aber man muß ach mal beachten das es Sondler gibt die wirklich Hilfe wollen.

Gruß

jupppo

Zitat von: masterTHief in 15. September 2009, 15:33:39
Hierzu braucht man keine zutragende Interessengemeinschaft, wenn jeder im diesem Sinne für sich selber sorgt, ist für alle gesorgt.


Rudolph,

ich denke das sehen doch alle so! Wer ein bisschen hinter die Kulissen der DIGS schaugt sieht doch schnell das es sich hier nicht um keinen tragenden Verein oder sonst irgendwelche formale Gruppe handelt, sondern eher um eine ganze Reihe von Sondengängern, die sich mit den Zielen des Denkmalschutzes identifizieren können.
Das Stefan manchmal den dicken Mann in Foren raushängen lässt, solltest Du geflissentlich ignorieren, alle anderen tun es auch. Es gibt kein offizielles Sprachrohr, sondern nur jede Menge Individuen, die die gleichen Ziele haben und sich abstimmen. Wenn jemand Neues in dem Hobby kommt, hilft man gerne.

Nicht mehr und nicht weniger.