IST-Zustand der einzelnen Bundesländer

Begonnen von Entetrente, 11. Juni 2009, 23:33:08

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Entetrente

Es gibt verschieden Varianten der Selektion/Beurteilung/Gefährdungsanalyse/Entscheidungskriterien. Wer durchhält und gut beurteilt wird dem öffnen sich die Türen.... :mail:  

Die eine wäre z.B. (Hessen) den angehenden Sondengänger erst ein Jahr lang als reinen Lesefundsucher ohne Sonde einzusetzen.  Im Laufe dieser Zeit werden Kurse angeboten.

Eine andere Variante (Sachsen) setzt fast eine Woche Crashkurs mit Prüfungen in jedem  Fachbereich, schriftlich voraus.  Dazu noch einen Tag Praktische Prüfung.

Sehr schön auch: (SH) Die Hälfte der ausgebildeten Detektoren-Gruppe sind Archäologen, Archäologie-Studenten, Grabungshelfer und Grabungsleiter.  Die Gruppe wächst ineinander.

(NRW) Die Archäologen der zuständigen Aussenstellen beurteilen das Meldeverhalten. Sie haben Auge und Ohr dicht an der Szene. So selektieren sie für Sonderaufgaben und besondere Projekte.

(RLP) Wenige Sucher, mit umfangreichen Rechten ausgestattet leisten kontrollierte Projektarbeit.

(MP) Jahrelangen Einsatz als reinen Lesesucher. Wer durchhält darf eine umfangreiche Prüfung machen.  


Überall gilt >  Man ist auch schnell wieder "Draußen". Bei Unregelmäßigkeiten wird die NFG/Verlängerung der NFG verweigert, eine Projekt/Mitarbeit abgelehnt.
Gerade auch im Netz haben sich einige Leute keinen Gefallen getan, die große Lippe zu riskieren, nie gemeldete Funde zu präsentieren oder schlichtweg zu verkaufen.   
Das Projekt von Sondlern für Sondler :
(Wo möglich vermitteln wir an die Archäologie)

DIGS-online.de

Besten Gruß

Loenne

#1
Kann Jürgen im Bedarfsfall verschieben.... habe ich gerne gemacht. Sehr interessant übrigens.
In SH sind mittlerweile wesentlich mehr SG als Archäologen in der Gruppe. ABER es ist sehr schön zu beobachten, dass hauptsächlich die SG der ersten Stunde aktiv sind (fast 100%!), aber von den "Neuen" immer weniger. Von den ca. 20 "Ausgebildeten" pro Jahr, bleiben lediglich geschätzte 25% übrig, die wirklich bei der Sache sind (tolle Leute dabei!!!). Der Rest taucht relativ schnell wieder unter, bzw. beteiligt sich nicht an den Aktivitäten. Wie ich finde ein sehr interessanter Aspekt, der deutlich zeigt, dass viele "Funsondler" unterwegs sind, die die z. B. die Konventionen von Malta  trotz Zertifizierung NICHT erfüllen!  

Darf man daher die Fragen stellen, ob es nicht evtl. Sinn macht, die Messlatte höher zu hängen, um die Spreu vom Weizen zu trennen, damit man nicht unnötig Geld und Zeit investiert um Leute auszubilden, die es eigentlich gar nicht wollen?

Gruß
Michael
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Pfälzer

ZitatDer Rest taucht relativ schnell wieder unter, bzw. beteiligt sich nicht an den Aktivitäten.

Es ist halt nicht jeder ein Gruppentyp.  :zwinker:

Geben diese untergetauchten Sucher wenigstens Fundmeldungen ab ?
Jürgen

Pfälzer

Beitrag von "Die Buddler" an Loenne:

ZitatKönnte aber auch daran liegen, dass diese Leute einfach nicht so viel Zeit haben wie Du.
Manche sind vielleicht froh wenigstens 3 Stunden die Woche rauszukommen. Und machen sich dann noch die Mühe Funde mit GPS zu erfassen. Usw. usw.

Und überhaupt "Fun Sondler".
Was soll das denn sein?
Sind das die mit den China Gurken, die alle Eisensachen ausbuddeln?
Und selbst die haben geschichtliches Interesse, sonst würden sie sich nicht die Mühe machen.

Und btw: wie hast Du denn angefangen?
Als Obergeheimratzertifizierteralleswissenderüberarchäologe?

Oder eher als interessierter Noob, wie wir alle hier?
Ich finde Deine Arbeit echt interessant, Schlachtfeldforschung usw. (oder war das der andere?). Finde auch toll, dass Du jede Musketenkugel einmisst um den evt. Schlachtverlauf aufzuzeigen.
Aber kehre doch nicht alle über einen Kamm. Und vor allen Dingen gehe nicht immer nur von Dir aus.
Ich, für meinen Teil, arbeite noch recht viel und richte mein Leben nicht komplett auf Geschichtsforschung aus. Obwohl ich das gerne würde.
Da bist Du wohl in einer besseren Lage.
Jürgen

Die_Buddler

Zitat von: Pfälzer in 12. Juni 2009, 00:03:23
ZitatDer Rest taucht relativ schnell wieder unter, bzw. beteiligt sich nicht an den Aktivitäten.

Es ist halt nicht jeder ein Gruppentyp.  :zwinker:

Geben diese untergetauchten Sucher wenigstens Fundmeldungen ab ?
Ganz genau!
Richtig bemerkt.
Denn es fängt mit einem Lehrgang an.
Dann kommen Treffen (Stammtische), Prospektionen usw. usw.
Und wenn man mal nicht da ist sind alle beleidigt etc.
Das typische Vereinsleben aber diesmal mit rechtlichen Konsequenzen.
Wer tut sowas freiwillig?
Sollte ich den Lehrgang mal machen( wollte ich immer), und melde mich dann nicht mehr weil ich einfach 72 Stunden (jahaa an alle Beamten) arbeite. Wird mir jedes Loch in der Gegend nachgesagt.
Das Wild verletzt sich!!!
Mein Vieh bricht sich die Beine!
Und hinterher kommt noch der "STAAT" den hier einige immer fordern und verklagt mich wegen kleinen runden Bleikügelchen die ich aus ihrem "BEFUND" gerissen habe.

Loenne

@ Jürgen
Nein, sie geben keine Fundmeldungen ab. Ich denke viele von denen sondeln nicht mal mehr. Manchmal spielen persönliche Dinge eine Rolle (Hausbau, Kinder, Scheidung, Gesundheit usw), aber manche haben einfach kein ehrliches Interesse und verlieren die Lust. Und um mal ein Lebenszeichen von sich zu geben, muss man kein Gruppenmensch sein.

@Thorsten
Ich weiß nicht, woher Deine Paranoia kommt? Der größte Teil entsteht bestimmt aus Deinem gefährlichen Halbwissen. Du erzählst hier Sachen und stellst Dinge in den Raum, die mit der Realität nichts gemein haben. Zumindest scheinst Du immer noch genug Zeit zu haben, um Dir solche Sachen auszudenken. Und hör vor allem mit diesem Gejammere auf, Du hättest keine Zeit. Meinst Du eigentlich, dass Du der einzig arbeitende Mensch auf dieser Welt bist? Ich bin selbständig und arbeite jeden Tag zwischen 10 und 12 Stunden (oft die Wochenenden durch!), bin in der Kommunalpolitik tätig, betreue mehrere Foren, baue mein Haus gerade um, beteilige mich ab und zu im Jahr an Gruppenaktionen mit den SG und kann hier sogar noch schreiben (von meinen anderen Hobbys erzähl ich lieber gar nichts). Vielleicht bist Du nicht so belastbar, aber dafür können die anderen nichts.

Und wenn Du nicht die Zeit hast, Dicht EIN- oder ZWEIMAL im Jahr innerhalb dieser Gruppe blicken zu lassen, dann ist das definitiv das falsche Hobby für Dich bzw. es ist gar keins! Wäre so, als wenn ich erzählen würde, mein Hobby ist Kegeln und das letzte mal los war ich vor 15 Jahren.  :irre:

Übrigens wurden dieses Jahr 2 Leute vom Amt nicht zu den Lehrgängen zugelassen. Persönlich nicht geeignet.

Gruß
Michael

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Nevermore

Zitat von: Loenne in 12. Juni 2009, 08:22:24

Übrigens wurden dieses Jahr 2 Leute vom Amt nicht zu den Lehrgängen zugelassen. Persönlich nicht geeignet.

Darf man fragen, welcher Teil der Persönlichkeit für die Ablehnung jeweils verantwortlich zeichnete? Waren die schon mal auffällig wegen Raubgräberei ö.ä.?


Gruss Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Loenne

Kann ich Dir nicht genau sagen, da wir das nur am Rande mitbekommen. Geht wohl mehr um die Grundeinstellung. Bei vielen erkennt man schon im losen Gespräch wo der Schwerpunkt liegt und es gibt eben einige, die keinen Hehl daraus machen, dass sie eigentlich nur eine "Greencard" benötigen, um ihrer militärischen Sammelleidenschaft nachzugehen.

Gruß
Michael
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Nevermore

Danke für die Auskunft. Was ist denn dann eigentlich mit den "reinen" Militariasuchern WKI/II nach der Umsetzung? Die haben dann keine Chance mehr, eine Genehmigung zu bekommen?


Gruss Micha
Ich suche mit Explorer SE (vorher: 6000 DI Pro SL, Relic Hawk).

Loenne

Richtig und es sollte auch klar sein warum. Keine öffentliche Institution dürfte Dir eine Genehmigung erteilen, um nach gefährlichem Kriegsschrott zu suchen. Bei genauerer Überlegung sollte das einleuchten. Erstens findet man "echte" Militaria" nur im Wald (Suche dort nur in absoluten Ausnahmefällen) und zweitens wirst Du niemanden finden, der die Verantwortung dafür übernimmt, dass man einer Zivilperson erlaubt hat nach Munition und Waffen zu suchen. Sportschützen werden gerade Fußfesseln angelegt und wir wollen munter Panzerfäuste und Handgranaten ausgraben, um sie dann im Kofferraum nach Hause zu bringen.  :kopfkratz:

Gruß
Michael
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nobody

Zitat von: Nevermore in 12. Juni 2009, 12:48:20
Danke für die Auskunft. Was ist denn dann eigentlich mit den "reinen" Militariasuchern WKI/II nach der Umsetzung? Die haben dann keine Chance mehr, eine Genehmigung zu bekommen?

Vom Prinzip her können sie genau so eine NFG beantragen, müssen sich aber an die Spielregeln halten.
Das heißt, das Suchgebiet muß zur Suche freigegeben sein und Funde müssen gemeldet werden.
Bei den meisten WK-Suchern liegt das Suchgebiet aber im Wald und da gibt es dann Probleme
mit der Genehmigung. Weiter müssen sie alle historischen Funde einmessen und dokumentieren.
Dann sollte eigentlich auch eine WK-Suche möglich sein

niemand
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

nobody

Zitat von: Loenne in 12. Juni 2009, 13:09:43
Keine öffentliche Institution dürfte Dir eine Genehmigung erteilen, um nach gefährlichem Kriegsschrott zu suchen. Bei genauerer Überlegung sollte das einleuchten. Erstens findet man "echte" Militaria" nur im Wald (Suche dort nur in absoluten Ausnahmefällen) und zweitens wirst Du niemanden finden, der die Verantwortung dafür übernimmt,
Hallo Micha,
Die Frage ist immer, nach WAS gesucht wird. Die Suche nach Munition wird dir sicherlich keiner genehmigen.
Aber wenn jemand eine Absturzstelle von einem Flugzeug oder ein Gefangenenlager sucht, dann sollte
eigentlich eine Genehmigung erteilt werden.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

Archaeos

Zitat von: Loenne in 12. Juni 2009, 13:09:43... Sportschützen werden gerade Fußfesseln angelegt und wir wollen munter Panzerfäuste und Handgranaten ausgraben, um sie dann im Kofferraum nach Hause zu bringen.  :kopfkratz:

Unter meinen Bekannten befinden sich einige Militariasucher. Die meisten von ihnen sind aktive Mitglieder in Vereinen oder Museen, die sich mit dem 2. WK beschäftigen. Sie sind auch mehr oder weniger "verantwortungsbewußt". Das "mehr oder weniger" habe ich bewußt so formuliert, weil ich von ihnen weiß, dass sie auch manchmal recht sorglos bzw. leichtsinnig mit Fundmunition umgehen. Dazu gehört auch der Transport von nicht entschärfter Fundmunition im privaten Auto...

Loenne

Moin Olli,

Absturzstellen nur unter bestimmten Vorrausetzungen. Dies steht sogar in unseren Ergänzungen zu den Genehmigungen. Erstens, weil Flugzeugreste bei uns ein BD sind und zweitens wieder mit gefährlichen Stoffen zu rechnen ist. Gefangenenlager sind bei uns ebenfalls BDs. Diese Stellen sind nur für Geschichtinteressierte zugänglich, die unter anderen Vorsetzungen suchen als ein SAMMLER.

Gruß
Michael
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Archaeos

Zitat von: nobody in 12. Juni 2009, 13:20:03
Die Frage ist immer, nach WAS gesucht wird. Die Suche nach Munition wird dir sicherlich keiner genehmigen.
Aber wenn jemand eine Absturzstelle von einem Flugzeug oder ein Gefangenenlager sucht, dann sollte
eigentlich eine Genehmigung erteilt werden.
Viele Militariasucher behaupten, dass sie nach Helmen, militärischen Abzeichen, Uniformknöpfen usw. suchen. Leider vergessen sie dabei, dass diese begehrten Funde immer in Zusammenhang mit nicht verschossener oder nicht explodierter Munition liegen ...
WK-Sucher, deren Recherche eine wissenschaftliche Zielsetzung hat, dürften kein Problem haben, eine NFG zu erlangen. Auf die Gefahr von Munitionsfunden müssen sie aber besonders gut vorbereitet werden.