Restauration eines spätmittelalterlichen Armbandsegment

Begonnen von Merowech, 19. Juni 2012, 22:58:51

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Merowech

Auf den folgenden Fotos seht ihr eine Restauration eines Armbandsegmentes des späten Mittelalter
mit verschiedenfarbigen Glasschmelzen von Grün über Rot,Weiß, Blau und Gelb.
Die ersten Vermutung das es sich hier um eventuell ein römisches Stück handeln könnte wurde durch die Reste des zu
erkennenden Verschluss das einem Cliqué Verschluß ähnelt entkräftet, diesen gibt es in der römischen Epoche bei den
dort arbeitenden Schmuckschaffenden nicht.

Nach dem Freilegen der Patina und Säuberung von anhaftenden Verkrustungen wurde die rötliche Patina noch zusätzlich stabilisiert
um das archaischen Erscheinungsbild zu sichern.
In einzelnen Schritten wurden die zum Teil zerstörten Glasschmelze ergänzt oder ausgetauscht ( Sisyphusarbeit - muss nicht immer sein )
Zu guter Letzt eine schützende Schicht auf dem Armband angebracht und feeeeertich !

Viel Spaß beim schauen !
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

insurgent

Hallo Micha  :winke:

immer wieder schön Deine Arbeit anzusehen :super:

Danke für`s zuschauen

Jochim
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Geronimo

Sehr schön,überhaupt der Fund ansich!  :super:

Greez Gero
Oh Ha Le
Oh Ha Le
Ich warte auf die Wendung! ( Geronimo)

StoneMan

Moin,

:kunst: ganz hervorragend. Schöne Dokumentation, prächtiger Fundbeleg  :super:

Danke fürs Zeigen.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

)))DRAGO(((

Hallo Micha :winke:,

tolle Arbeitsleistung von dir :super:, und tolles Fundstück.

Gruß ausöln
Markus
Markus Brüche Der Kölsche Schatzsucher DAS ORIGINAL.: https://www.youtube.com/channel/UCMsNb3bLavUlEMWhqsC7udA

mc.leahcim

Sehr, sehr schön geworden!
Auch sehr schöne Bilder die man locker vergrößern kann ohne das es zu pixelig wird, so kann man dir genau auf die Finger schauen. :-D
Beim genaueren Anschauen habe ich mich gefragt ob hier zwei verschiedene Fertigungstechniken angewand wurden. Bei den rechteckigen die Grubenschmelztechnik und bei den rhombischen die Zellenschmelztechnik, zumindestens im Bereich der gelben Mitte. Oder hat man bei den Rhomben einfach nur mehr Material rund ums gelbe stehen gelassen.
Es sieht jedenfalls auf den Bildern so aus als wäre bei den Rhomben in der Mitte Metall zu sehen?

Hmm, jetzt wo ich fertig bin mit schreiben denke ich, wenn in der Mitte tatsächlich Metall stehen gelassen wurde, das es doch nur eine Fertigungstechnik war. Grubenschmelze, weil das einfach Sinn machen würde. Sonst hätte man, wenn man eh schon Zellschmelze macht auch bei den Rechtecken Stege aus Draht zwischen dem Glas verwendet. :kopfkratz:

Wie auch immer. Nicht nur bei der Herstellung puzzelarbeit auch bei der Restauration. :super:

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Merowech

#6
Zitat von: mc.leahcim in 20. Juni 2012, 08:15:19

Beim genaueren Anschauen habe ich mich gefragt ob hier zwei verschiedene Fertigungstechniken angewand wurden.



Gruß

Michael


Hi,
nein es sind keine Metallstege vorhanden, und ja das hast du richtig erkannt das gelbe Material in das rote eingebettet.
Das rote Material ist von allen das weichste und ist sehr anfällig auf Druck und bröselt sehr leicht, wir haben es hier nicht mit
einem Glasschmelz im klassischen Sinne zu tun, sondern eher mit einem Pulver das vermutlich mit einer flüssigen Klebermasse welches
transparent aushärtet gemischt und eingefüllt wurde. Allerdings ist mir bekannt sollte es sich bei dem roten doch um Schmelz handeln
dieser als der empfindlichste gilt ( weitere Ausführungen erspare ich mir jetzt hier - möchte ja keine Doktorarbeit schreiben )

In diesem Zusammenhang fällt mir gerade ein das ich bei einer Restauration einer römischen Fibel ( auch hiervon gibt es Fotos ) ähnliche
Materialien entdeckt habe die in Kombination mit Schmelz oder Emaille auftauchen.
Anhand der Materialstärke von unter 0,05 mm kann es kein Schmelz sein, sondern meine Vermutung eine Art Lack.
Dies müsste in Anbetracht des vorhandenen Wissensstandes seitens der Archäologie nochmals überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.
Bei Fragen zur dieser Thematik stehe ich gerne bereit.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

dappeler

DANKE fürs zeigen, immer wieder faszinierend!  :winke:
Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

stratocaster

Hallo Mero,

wunderbare Doku, vor allem auch, weil Dein Werkzeug mit auf den Fotos ist.  :super:
Und was das Ergebnis betrifft, ist ja bei Dir wohl auch nichts anderes zu erwarten  :zwinker:

Beste Grüße  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
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Goatman