Hat hier überhaupt jemand eine Suchgenehmigung?...

Begonnen von Michael, 07. Februar 2006, 21:44:57

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El Grabius

 :winke:

wieviel soll Dein Bekannter für die Meldung der Granate zahlen ?


Gruß El Grabius

Archaeos

Zitat von: hubsi336 in 13. Februar 2006, 19:53:27....
Da versuchst du den Rest der Bevölkerung von dem Munidreck zu befreien (ich hab Fotos gesehen, das Ding lag wirklich nur unter der Laubschicht ) wenn du schon mal drüber fällst und dann zum Dank für deine Ehrlichkeit und Sorge wird dir noch an den Karren gefahren vom geliebten LDA.

Den Rest der Bevölkerung von dem Munidreck zu befreien, das ist nicht Aufgabe von Laien. Das ist die Augabe der Kampfmittelräumdienste! Klar?! Die gleiche blöde Ausrede gebrauchten vor 2 Jahren die drei französischen (von Rechts angehauchten) Militariasucher und Raubgräber, die wegen Lagerung von 2 Tonnen Fundmunition in einem Wohnblock zu saftigen Gefängnisstrafen verurteilt worden sind. Der Wohnblock war nämlich von 40 Haushalten bewohnt! Militaria Sucher, die Retter in der Not  :irre: :irre:
Zudem fällt Militaria Suche auch unter das Denkmalschutzgesetz in BW.

Zu diesem Thema möchte ich eine Anekdote anfügen, wo ich selbst unwissentlich ordnungswidrig gehandelt habe und eine Rüge erhielt.
Als 1991 in Esch-Sauer der Stausee wegen Wartungsarbeiten abgelassen worden ist, bin ich mit einem Freund im Bereich der sommerlichen Badestrände  (Bereich von 1-5 Meter ehemaliger Wassertiefe) auf Suche nach verlorenen Gegenständen gegangen. Jahre zuvor hatte ein Bekannter seine Brille dort beim Baden verloren. Ich hatte meinem Freund noch eingeschärft, dass er nur im weichen Schlick des Stausees (Ablagerungen) graben soll. Drunter wäre es gefährlich. Er hörte nicht auf meinen Rat und grub eine völlige korrodierte Handgranate aus, die er zudem mit seinem Grabungsinstrument "köpfte". Weil er zu feige war, den Fund bei der Gendarmerie zu melden, tat ich es. Als Reaktion erhielt ich von der betreffenden Gendarmeriestation eine Photokopie des grossherzoglichen Reglementes geschickt, welches das Betreten des Stauseebereichs ausserhalb der markierten Wege untersagte. NB: im Bereich wo mein Freund und ich suchten (Badestrandbereich), war nirgends ein Verbotsschild angebracht.
Dennoch bereue ich nicht, die Granate gemeldet zu haben.
Dabei habe ich nur gegen ein Betretungsverbot verstossen, nicht gegen ein Denkmalschutzgesetz. Das Reglement diente nur zum Schutz der Bevölkerung. NB: Ein bei der Suche gefundenes silbernes Kettchen konnte ich der ehemaligen Besitzerin zurückerstatten, mehr als 30 Jahre nach dem Verlust. Sie hatte es ihrem ersten Freund geschenkt ...
Gruss,
André

Sondenmichel

Hey archaeos

Es gibt wohl noch kleinen Unterschied zwischen Muni finden und melden
und Muni finden und zu hause aufbewahren.

Hubsi hat vollkommen richtig gehandelt, aber die nächste Granate die er findet,
wird wohl am Ort liegen bleiben. Und hoffen wir mal, dass keine Kinder mal das
Spiel "schlage auf die Granate ein" spielen.


Sondenmichel

Waldemar

Hallo hubsi, deine verärgerung kann ich nicht verstehen.
Nehmen wir mal an, du bist 15 Jahre alt , nimmst dir ein Auto und fährst jemanden an.
Dann rufst du den Krankenwagen damit der verletzte nicht stirbt.
Gleich darauf kommt die Polizei und sagt zu dir, das hast du aber gut gemacht.
Über dein Alter und das du noch keinen Führerschein hast, sehen wir hinweg.

Es geht doch garnicht um den Munitionsfund und was wäre wenn,
es geht darum das einer mit einer Sonde suchen war, ohne Genehmigung.
Und hört doch bitte damit auf, das WKII-Sucher nur Sachen suchen die die Archäologen nicht interessieren.
Denn auch WKII fällt unter Archäologie des 20.ten Jahrhunderts.



Schlumpfstampfer

#34
Hallo

Hey Archäos halt mal den Ball flach. Es geht nicht um Munition sondern um Artikel 7  :frech:
Das war in Bayern! und wie Sondenmichel schon geschrieben hat, ist das hantieren und sammeln von Munition was GANZ!! anderes als sie beim sondeln zu finden!
Und NEIN ich war nicht involviert. Aber ich kenne den Vorgang aus erster Hand und habe den Schrieb auch gelesen weil ich es selbst kaum glauben konnte!  :platt: :irre:
Ich weiss sehr wohl das man nach Artikel 7 in Bayern einfach nicht ohne Grabungs/Nachforschungsgenehmigung graben darf (obwohl viele Leute das immer noch nicht kapieren)
Doch ist es mir echt unverständlich wieso man bei der Meldung von Munition bei Sondlerneulingen gleich so in die Vollen greifen muss!
Sollen wir die Munition und Co nun im Loch liegenlassen mit etwas Laub drauf und gut ist´s? Ich habe auch schon Munition abholen lassen doch ich finde sie immer nur bei umgraben auf meinem Grundstück! Und sollte ich mal etwas finden was ich nicht bewegen kann, also wo ich die Herkunft nicht auf das Gemüsebeet schieben kann?? Soll ich das Ding dann neben einem Radweg deponieren damit sich ein armer Tropf darum "kümmert"???

Ich hab ja verständniss wenn unbelehrbare Sondler auf BD`s angezeigt werden aber wegen so nem !§$&!$§!)$!§!%!"((  ????

Sorry dann kann man wohl keine Meldung von Funden / Munition mehr erwarten!
Hier hat der Beamte der Archäologie und der Sicherheit was Fundmunition angeht einen Bärendienst erwiesen!

Servus

hubsi336

OK Archäos und Waldemar...natürlich haben meine Bekannten keine Muni zuhause - geht doch aus dem Beitrag einwandfrei hervor! Auch der Vergleich mit dem 15 jährigen Autofahrer hinkt gewaltig! Ich war mit meinen Bekannten nochmal am Ort des Geschehens - ein grosser Parkplatz für Radelfahrer und Wanderer und ca. 2 m neben dem Weg lag das ganze!! Ich frage jetzt einfach mal wer denn überhaupt die Relikte der Vergangenheit findet - der KMRD sicher nicht da die ja nicht einfach irgendwo sondeln gehen sondern eben auf diese Tips angewiesen sind. Ferner haben sich meine Bekannten vorab mit Topokarte vergewissert NICHT auf einem Bodendenkmal zu suchen! Dass die Suche eine owig wegen Landfriedensbruch darstellen kann ist mir bewusst, aber noch unverantwortlicher wäre es die wirklich brisanten Ostereier einfach liegen zu lassen finde ich! Selbstverständlich könnte man sagen "die haben da gar nix zu suchen" weils ja verboten ist - stimmt! Abwägung: Besser gar nicht suchen und die Dinger die nächsten 10Jahre oder länger liegen lassen bis sie von selbst losgehen oder wirklich mal ein Kind damit spielt...Kinder finden mehr als Polizei und KMRD zusammen und machen auch vielmehr Blödsinn - weis ich aus eigener Erfahrung...oder aber der Sondler meldet! Ich denke mal dass 90% der Blindgänger in Wald und Natur von Sondlern gefunden werden - von wem auch sonst wenn nicht grade da gebaut werden soll.
Wollte keine riesen Diskussion auslösen, aber ich denke meine Bekannten werden nichts mehr melden da sie ja auf Grund dieses Fundes ja registriert sind und dann als Wiederholungstäter dastehen würden! Prost Mahlzeit...

Lojoer

Hallo hubsi336,
Deine Geschichte bestätigt genau, dass was ich gesagt habe. Hat man sich als WK II Sucher mit dem LDA verständigt und möglichweise eine Genehmigung, wäre die Geschichte ganz anders verlaufen.
Nun mal was zur Waldsuche im allgemeinen. Man darf normalerweise im Wald keine Löcher graben, weder als Sondler, noch als auch als Nichtsondler. In so fern ist das Waldsuchen nicht nur hinsichtlich des Denkmalschutzgesetzes, sondern auch wegen des Naturschutzgesetzes problematisch.
Gruß Jörg

Schlumpfstampfer

Hallo Lojoer

Ja, im Wald darf man gleich dreimal nicht sondeln , weil man geschütztes Moos etc zertrampelt , aber bevor wir uns wieder in diverse Lager aufspalten und einen 10 Seiten Thread voller Zitate produzieren :zwinker: kann ich die Frage "Hat hier überhaupt jemand eine Suchgenehmigung?... für Bayern schon mal beantworten:
NEIN
Es gibt seit 1.5 Jahren definitiv keine neuen Genehmigungen mehr! Ich habe schon öfter mit dem Mann der die Anträge ablehnt gesprochen.
Die einzige Möglichkeit den Detektor zu benutzen ist das Absondeln von Aushub wenn die Archäologen dich dort hinzuziehen.
Servus

MaMue

#38
Schlumpfstampfer hat recht und selbst wenn, für den Wald kriegst du keine Genehmigung. Zudem sind die LdÄ in Bayern für WKII-Suche "noch" nicht zuständig, aber sie arbeiten dran!! Jede Anfrage wird im Augenblick mit "sind wir nicht zuständig" abgeschmettert. Also, was bleibt den Suchern übrig??????????? Genau, sie suchen so und melden trotzdem, wenn sie was brisantes finden und der Dank wird, im wahrsten Sinne des Wortes, postwendend serviert.
Bayern ist zwar ein liberales Land, kein Schatzregal etc., aber ne Genehmigung kriegst du auch net, also was soll dann das ewige Geschwafel, "geh zur DIGS, melden macht frei, mit Schein sucht sichs angenehmer etc. etc. etc." da mach ich gern ein Häufchen drauf, höflich umschrieben.

Gruß, MaMue

Lojoer

Hi schlumpfstamper
Du sagst seit 1,5 jahren gibt es keine Genehmigungen mehr! Gab es vorher welche??? Und wenn ja, mit welcher Begründung werden jetzt keine mehr vergeben? Wie sieht es mit den Leuten aus die bisher eine hatten, mit welcher Begründung wurden die nicht verlängert? Und gilt das nur für Sondengänger oder gibt es auch keine Nachforschungsgenehmigungen für die Oberflächensuche (Scherbensammler und Co.)?
Gruß Jörg

hubsi336

Hallo Lojoer, selbst wenns noch Genehmigungen gäbe - Für welches Gebiet soll man denn eine beantragen? Ich schau mir am abend vorher die Karte an und entscheide dann wohin...kaum dort sieht man dass das Feld grad nicht brach liegt etc. dann schaut man nochmal auf die Karte und fährt dann aufs Nachbaracker - shit! keine Genehmigung...wir sind leider nicht in der Lage Suchgebiete zu haben auf denen man die nächsten Jahre findet und sich dann dafür eine Genehmigung holt. Wir laufen zu 90% umsonst spazieren - is aber auch gesund :-D und deswegen kann ich beim Besten Willen nicht ein Jahr oder so auf eine Genehmigung warten von den Kosten ganz zu schweigen um dann die nächsten Jahre auf dem einzigen Müllacker zu suchen weit und breit...meine Meinung, wer nicht einverstanden ist darf sich drüber aufregen...

MaMue

Begründungen sind "keine Kapazitäten, zuviele Anfragen, das ganze nimmt Überhand, nicht kontrollierbar, Klärungsphase etc. etc. etc." da Lesesuche nicht mein Hauptgrund ist, frage ich ergo auch gar nicht danach.

Gruß MaMue

Schlumpfstampfer

Hi Lojoer
Anscheinen gab es vorher die eine oder andere aber ich hab noch keinen getroffen der eine hat.
Seit 1.5 Jahren liegt alles auf Eis weil eine komplette Neuregelung geplant ist aber sowas kann selbst bei einer Einheitspartei :zwinker: ohne Opposition sehr lange dauern .
Ich maile dir einfach mal den Namen und die Telefonnummer des Zuständigen, falls du für Digs mal einen Ansprechpartner brauchst.
Wenn du Glück hast wohnst du in einem Landkreis mit liberalen Archäologen und netten Heimatpflegern undann wird auch mal ein Auge zugedrückt aber den Vorschriften entspricht das naürlich nicht!
Servus
Ps Lesefunde sind natürlich kein Problem sondern sogar erwünscht (mit ordentlicher Dokumentation natürlich)

Archaeos

Zitat von: Sondenmichel in 13. Februar 2006, 21:01:33
Hey archaeos

Es gibt wohl noch kleinen Unterschied zwischen Muni finden und melden
und Muni finden und zu hause aufbewahren.

Sondenmichel
Stimmt, unter Militaria Suchern gibt es solche und solche. Ich kenne Militariasucher von beiden Sorten! Vorhin die Bemerkung
Zitat....
Da versuchst du den Rest der Bevölkerung von dem Munidreck zu befreien
war echt voll daneben. Sich als Retter der Menschheit aufspielen.  :heul: Das hatte mich sehr stark an die sinngemäß selben Äusserungen von "Panzerfaust", einer der drei verurteilten französischen Dumpfbacken, erinnert...

Irgendwie erinnert mich die (vorgeschobene) Aussage ebenfalls an die Aussage so mancher Sondengänger (und Händler), welche behaupten, die Schatzsuche wäre ein Beitrag zum Umweltschutz, weil Sondengänger Schrott (Blei) mit nach Hause nehmen und "entsorgen".  Bei dieser Aussage muss ich den Kopf schütteln. Weshalb sind wohl alle Metalldetektoren mit Metallfiltern ausgestattet? Um Schrott und Unrat auszublenden...

Ich kenne allerdings einen Sondengänger, der jahrzehntelang einen römischen Vicus abgesucht hat, Bleistückchen immer mitgenommen hat, in eine Kiste getan hat und irgendwann das Blei zu einem Klumpen eingeschmolzen hat, um ihn als Gegengewicht vorne an seinem Traktor zu befestigen. Ich möchte nicht wissen, wie viele römische Warenplomben, Warenetiquetten, Verflüchungstäfelchen oder gar militärische Schleuderbleie so zerstört worden sind ...
Gruß,
André







Archaeos

Zitat von: Schlumpfstampfer in 13. Februar 2006, 21:21:13
Hallo

Hey Archäos halt mal den Ball flach. Es geht nicht um Munition sondern um Artikel 7  :frech:
Das war in Bayern! und wie Sondenmichel schon geschrieben hat, ist das hantieren und sammeln von Munition was GANZ!! anderes als sie beim sondeln zu finden!
Das Hantieren und Sammeln von Munition geht bei Militariasuchern sehr oft (meist) miteinander einher, wenn die Fundmunition ihnen nicht zu gefährlich erscheint. Ich kenne genug Militariasammler, um diese Behauptung aufrecht erhalten zu können. 


Zitat von: Schlumpfstampfer in 13. Februar 2006, 21:21:13
Und NEIN ich war nicht involviert. Aber ich kenne den Vorgang aus erster Hand und habe den Schrieb auch gelesen weil ich es selbst kaum glauben konnte!  :platt: :irre:
Ich weiss sehr wohl das man nach Artikel 7 in Bayern einfach nicht ohne Grabungs/Nachforschungsgenehmigung graben darf (obwohl viele Leute das immer noch nicht kapieren)
Doch ist es mir echt unverständlich wieso man bei der Meldung von Munition bei Sondlerneulingen gleich so in die Vollen greifen muss!
Eigentlich hätte man es bei einer mündlichen oder schriftlichen Verwarnung belassen können. Aber es häufen sich in letzter Zeit einerseits die Vorfälle von Raubgräberei und es geschehen andererseits zu viele Unfälle, wo Militaria Sammler drin involviert sind, tödliche Unfälle versteht sich, als dass man Nachsicht walten lassen müsste. Ich recherchiere von Zeit zu Zeit in den Archiven von regionalen Zeitungen. Jedesmal stosse ich auf neue, mir bis dato noch nicht bekannte Unfälle wo Militariasammler drin verwickelt sind. Beispiele gefällig? Da heisst es in einem Artikel im Est-Républicain: La grenade était coincée derrière le siège bébé! (Die Granate hatte sich hinter dem Kindersitz verkeilt) oder "Papyboum, collectionneur incorrigible" (Opabumbum, unverbesserlicher Sammler) oder "Obus meurtrier: un adolescent tué" (Tödliche Granate, ein Jugendlicher getötet.).
Selbst wenn man nur militärische Abzeichen, Knöpfe oder Helme sammelt, findet man bei der Militariasuche notgedrungen IMMER gefährliche Munition. Erfahrene Mitarbeiter von Kampfmittelräumdiensten mit 30 Jahren Berufserfahrung erklären, dass selbst sie in dem Bereich nicht ausgelernt haben! Es gibt definitiv keine ungefährliche Militaria Suche. Wenn man in Gert Gesinks Handbuch liest, dass z.B. in Polen etwa 60 % der Sondengänger nach Militaria suchen, dann wundert man sich nicht mehr über die zahlreichen Unfälle, die im Lokalteil von Tageszeitungen unter "Verschiedene Vorfälle" stehen. 

Wenn man schon gezielt (und ungenehmigt) auf Militariasuche geht, sollte man zumindest die Telefonnummer des Kampfmittelräumdienstes ständig in der Tasche haben. Die Verantwortlichen des Kampfmittelräumdienstes hätten wahrscheinlich nicht Klage eingereicht. Ist eben dumm gelaufen. Aber wie so häufig sucht man die Schuld bei den "bösen" Archäologen oder bei der Polizei, nie bei sich selbst...
Gruß,
André




Schlumpfstampfer

Hallo
Aber trotzdem ändert das nichts daran das ich die Leute kenne und sie NICHT zum Munitionssammeln in den Wald gehen. :belehr:
Und wenn du diese Behauptung bei vielen aufrechterhalten kannst ist es trotzdem was anderes wenn man dann die Polizei kommen lässt--> logischer Schluss: Kein Interesse an Munition!!!
Servus

Rambo

Obwohl oder besser weil ich seit fast über 20 Jahre mit Blindgängern usw. zu tun hatte, weiß ich aus Erfahrung, das die Gefährlichkeit von  Munition sehr oft unterschätzt wird. Selbst die lange Liegedauer ändert hier nicht wirklich was, im Gegenteil. Ich bekomme manches mal Dinge zu sehen, da stellen sich mir die Haare auf, nur man kann predigen was man will, es gibt immer schlauere und bessere die sich supermegagut mit Munition  auskennen. Denen kann man nur ein langes Leben oder einen schnellen Tod wünschen. Ich für meinen Teil bin froh, das ich diesen sicherlich interessanten und abwechslungsreichen Job nicht mehr machen muss. Ich für meinen Teil habe genug Blindgänger entsorgt.
Blöd finde ich, daß in Zukunft die Sondlerkollegen selbst die sonst zugängigen Mitarbeiter von Kampfmittelräumdiensten belügen müssen. Einfach bekannt geben so beim Spazierengehen gefunden und schon ist man aus dem Schneider  :frech: Ich befürchte es werden nun zwar weniger Granaten gemeldet, allerdings nicht weniger gefunden, die meisten werden halt wieder verscharrt bis sie irgendwann einmal wieder von gefunden werden. Obs sie dann gemeldet werden ist auch zweifelhaft, so lebt es sich halt ein bisschen gefährlicher in den Wäldern. Das kann jedoch auch nicht das wahre Ziel sein.
Ich wundere mich jedoch, das die Kampfmittelbeseitiger eine Meldung an eine Behörde machen, welche NICHTS mit ihnen zu tun hat. Mir persönlich wäre es egal wie jemand die Granate findet, Hauptsache er murkst nichts daran rum und meldet die Granate. Ich würde sicherlich keine Meldung an eine Denkmalbehörde machen, zumal diese Behörden in ein anderes Ressort fallen.
Aber maches mal geht's eben blöd.
Gruß Rambo

Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Ruebezahl

Die in meinen Augen sehr schädliche Zusammenarbeit der LDA`s und LfD`s mit dem KMRD ist nur eine der Bemühungen, die nach dem Fall ,,Nebra" bundesweit gestartet wurden, um dem Problem ,,illegalen Sondegehen" her zu werden.
Die Einbindung weiterer Gruppen, wie der Jägerschaft, der bäuerlichen Organisationen, der Naturschutzverbände, der Gebietsträgerschaften usw. zur Verfolgung und Aufdeckung der ungenehmigten Suche nach Bodendenkmalen sind zurzeit im vollen Gange.
Diese Aktivitäten werden auf Länderebene initiiert. Was genau in welchem Bundesland läuft kann ich nicht sagen.
Die Erzeugung eines starken Verfolgungsdrucks auf die Sondengänger, ohne gleichzeitig für eine Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen zu werben, ist meiner Meinung nach kontraproduktiv und dient nicht der Sache ,, dem Schutz und der Erforschung unserer Bodendenkmale" !!!
An dieser Stelle noch mal die Bitte an ALLE. Erkundig euch, ob in eurem Bundesland Genehmigungen erteilt werden. Ansprechpartner hierbei ist unter anderem:
http://www.digs-online.de/forum
Und wenn die Möglichkeiten dafür gegeben sind, stellt einen Antrag auf ,,Suchgenehmigung"   :hacker:

Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

jupppo

Zitat von: FKS 750 in 14. Februar 2006, 14:42:51
was mich wirklich anpiept, das hatte ich schon geschrieben, ist, das ich die blindgänger nicht beim kmrd melden DARF! ich MUß sie bei der polizei melden, der kmrd z.b. in .... bei .... (edit, da hier ja mitgelesen wird), hat zwar ne private nummer aber er rückt nicht aus auf hinweise von der bevölkerung. habe ich alles schon probiert.

Hallo Leute,

mal eine blöde Frage: In welche m Bundesland ist das so?In NRW jedenfalls habe ich sowas bislang noch nicht gehört. Im Gegenteil, habe im Dezember noch mit einem schnellen Anruf eine Stabbrandbombe entsorgen lassen, ging ohne Probleme. Vielleicht liegt es daran, dass ich seit Jahren meine Ansprechpartner dort habe.

Sollte es wirklich so sein, dass eine Meldung bei der Polizei erfolgen muss, die mit einer Gebühr belegt wird (was ich mir wirklich nicht vorstellen kann), halte ich das für einen ziemlich gefährlichen Blödsinn.

Sollte jemand konkrete erstehand Beispiele haben (nicht die: ich kenn einen der hat mal...), würde ich mich freuen wenn Ihr mir diese per PN senden könntet. ich denke, dies sollte mit den richtigen Stellen besprochen werden.

Danke...

Thomas (Jupppo)

Archaeos

Zitat von: jupppo in 15. Februar 2006, 09:50:08
Hallo Leute,

mal eine blöde Frage: In welche m Bundesland ist das so?In NRW jedenfalls habe ich sowas bislang noch nicht gehört. Im Gegenteil, habe im Dezember noch mit einem schnellen Anruf eine Stabbrandbombe entsorgen lassen, ging ohne Probleme. Vielleicht liegt es daran, dass ich seit Jahren meine Ansprechpartner dort habe...
Thomas,
Bei uns in Luxemburg können Militaria Sucher ihre Munitionsfunde ebenfalls direkt beim Kampfmittelräumdienst der Armee melden. Bei den Mengen an Fundmunition, die durch Militaria Sammler zutage kommen, kennen die Verantwortlichen des Kampfmittelräumdienstes die meisten Militariasucher persönlich. Der Abholdienst für Fundmunition klappt recht gut. So hatte ich 2000 auch mal eine banale Handgranate auf meiner Grabung gefunden. Per Telefon habe ich die Stelle genauestens beschrieben, wo ich sie "kindersicher" versteckt habe. Nach Feierabend kam der Kampfmittelräumdienst die Granate abholen. :super: :super:
Das verhindert nicht, dass es immer noch eine Menge Sucher gibt, die bei Munition, die sie für ungefährlich erachten, selber daran herumfummeln. Was dabei herauskommt, sah man 2002, als in Hosingen/Luxbg. ein Sucher getötet und sein Kumpel schwerst verletzt wurde.
André   

jupppo

Hallo Andree,

wie gesagt, meine Erfahrungen sind auch durchweg positiv (abgesehen von einer längeren Wartezeit beim Fund einer Splittergranate). Wie ja bekannt sein dürfte, befürworte ich auch härtere Maßnahmen im Denkmalschutz.

Wenn es allerdings um Menschenleben geht muss meines Erachtens die effektivste Lösung Vorrang haben. Wenn ich mir Vorstelle, dass Munition und Explosivkörper liegen gelassen werden, weil der Finder Angst vor Repressalien hat und im Wald oder Wiese spielende Kinder diese finden könnten, wird mir schwarz vor Augen.

Es wäre schön, wenn es einige konkrete Beispiele gibt, welche man an die jeweiligen Stellen (Ministerien, Ämter, Presse) weiterleiten kann.
Klingt für mich, wie eine Aufgabe für die DIGS....bin aber auch gerne behilflich....


Grüße


Archaeos

Zitat von: jupppo in 15. Februar 2006, 14:14:41
...Wenn es allerdings um Menschenleben geht muss meines Erachtens die effektivste Lösung Vorrang haben. Wenn ich mir Vorstelle, dass Munition und Explosivkörper liegen gelassen werden, weil der Finder Angst vor Repressalien hat und im Wald oder Wiese spielende Kinder diese finden könnten, wird mir schwarz vor Augen. ...


Da hast Du recht, dass die Sicherheit immer Vorrang hat! Jemand, der nach Militaria sucht sollte sich bevor er überhaupt mit Suchen anfängt, überlegen, wie und wo er Munitionsfunde meldet! Denn Munitionsfunde sind für Militaria Freaks nicht die Ausnahme, sondern die Regel.   

jupppo

Ich denke, dass sollte für jeden Sondengänger gelten, nicht nur die Militaria-Sucher. Meines Erachtens gehört ein Merkblatt mit den KMRD-Kontaktadressen zu jedem Sondenverkauf!

Archaeos

Zitat von: jupppo in 15. Februar 2006, 15:52:09
Ich denke, dass sollte für jeden Sondengänger gelten, nicht nur die Militaria-Sucher. Meines Erachtens gehört ein Merkblatt mit den KMRD-Kontaktadressen zu jedem Sondenverkauf!

RICHTIG! :super: :super: :super:

Bert

#54
Hallo zusammen,

ich kann nur bestätigen, dass Munitionsfundmeldungen oft nur über die Polizei laufen. Direkter Kontakt mit dem KMRD funktioniert meist nicht. Und das heisst, dass man im Falle eines Munifundes erstmal sein Zeugs zusammenpacken sollte, sich ein bisschen hübsch macht ;-) und dann anruft. Hat man das innerhalb von 3 Wochen ein paar mal gemacht, sollte man sich schon ernsthaft überlegen, ob man dann nicht lieber die Klappe hält. Wenn man die mittlerweile regelmäßigen Berichte in der Presse über böse "Munitionsjäger" so liest, scheint es bald mal Zeit für einen Präzendenzfall zu sein. Und in Ermangelung von "schwarzen Schafen" wird man sich ein "graues" greifen, also jemanden, der Fundmunition öfters gemeldet hat.

Adios, Bert

Störtebecker

Habe heute im Landesamt f. Denkmalpflege in Schleswig Holstein diesbezüglich nachgefragt.
Im Amt ist so eine Vorgehensweise für SH nicht bekannt.

Grüße vom Störtebecker

jupppo

Zitat von: Bert in 15. Februar 2006, 18:43:44
Und das heisst, dass man im Falle eines Munifundes erstmal sein Zeugs zusammenpacken sollte, sich ein bisschen hübsch macht ;-) und dann anruft. H

Also sorry, ich kann mir kaum vorstellen, dass man das Zeugs Hübsch machen soll  :irre:

Die Vorgehensweise, wie von Euch beschrieben ist doch OK. Das die Polizei die Personalien aufnimmt ist auch ein Standardvorgang und nichts anrüchiges. Das Ganze hörte sich in den vorherigen Posts doch etwas anders an. Da war von Gebühren und Meldung an die Denkmalämter die Rede.

Auf jeden Fall sollte man sich die Telefonnummern der jeweiligen KMRD besorgen. Ich habe gestern nochmal nachgefragt. Diese müssen einem Hinweis nachgehen, ob von Polizei oder Privatperson. Hier sind Telefonbücher und Telefonverzeichnisse der Ordnungsämter recht hilfreich  :idee:

Bert

Zitat von: jupppo in 16. Februar 2006, 09:15:17
Zitat von: Bert in 15. Februar 2006, 18:43:44
Und das heisst, dass man im Falle eines Munifundes erstmal sein Zeugs zusammenpacken sollte, sich ein bisschen hübsch macht ;-) und dann anruft. H
Also sorry, ich kann mir kaum vorstellen, dass man das Zeugs Hübsch machen soll  :irre:

Hallo juppo,

ich habe nicht gemeint, dass man die Munition hübsch machen soll, sondern dass man gegenüber der Polizei nicht wie ein Sondengänger aussehen sollte. Deswegen Zeug (d.h. Ausrüstung) zusammenpacken und sich selbst zumindest grob vorreinigen. :-) Die Munition natürlich so lassen, wie sie ist.
Hier ist es aber tatsächlich so, dass der KMRD nur auf Meldung der Polizei ausrückt. Ruft man beim KMRD direkt an, sagen die, dass man die Sache erst der Polizei melden soll.

Adios, Bert

Störtebecker

Auf Nachfrage beim KMRD für Schleswig Holstein wurde mir vom Leiter gesagt, daß dies hier nicht der Fall ist. Man kann direkt dort melden. Auch besteht kein Notwendigkeit die Personalien aufzunehmen. Nur die Informationen bezügl. Lage, Ort, Größe usw der Sprengkörper werden aufgenommen.

Grüße
Störtebecker

jupppo