Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden

Begonnen von Ruebezahl, 19. Dezember 2005, 17:27:59

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mano511

ZitatRauskommen wird dabei gar nichts, außer ein wenig Unruhe in der Szene


im Endeffekt wird dann wohl nur noch 0815 Zeugs und Müll gepostet,weil´se alle Angst haben der Nächste auf der Abschussliste zu sein.  :platt:

die schönen und interessanten Funde verschwinden dann eben gleich in der Vitrine :frech:

confetti

@mano511

ich habe mich um eine Suchgenehmigung bemüht, aber mir wurde wörtlich gesagt "in..."mein Bundesland" ist sondeln illegal und für so etwas kann es keine Suchgenehmigung geben! Ich darf aber in Telekom Gräben nach Keramik gucken*g.

Nun zeige ich keine Funde mehr hier bzw nur "Müll". Was soll ich denn sonst machen. Du hast das schon richtig erkannt.

Ich bin heimatgeschichtlich sehr interessiert und würde liebend gerne mit den zuständigen Stellen zusammen arbeiten aber SIE haben keinerlei Interesse daran ich habs wirklich versucht. Selbst das buddeln eines Loches im Acker bringt mich in Schwierigkeiten und das schwenken der Sonde sowieso. Dabei könnte ich zur Erforschung meiner Heimatgeschichte mehr beitragen als alle Sessel******* zusammen.

Nun zeige ich halt was ich verantworten kann.

viele Grüße, Sonja42

Mad Matz

@ Loenne,

Ich kann jeden verstehen der Geschichtlich interessiert ist und sich nicht so ganz an die Gestze hält ....

Wenn man sich jeden Quadratmeter genehmigen lassen muß und Wochen warten muß
Wo bleibt die Motivation...

Wir alle ( fast alle ) fahren Auto und bekommen das einigermaßen hin
Das darf jeder "Depp"
aber bissi in der Gesichte kramen wird uns Gesetzlich untersagt oder dermaßen eingeschränkt daß nur die wenigsten noch Interesse haben ( sind eh wenig genug )

Das ist nur mal ein Beispiel wie unverhältnissmäßig die Maßstäbe sind
Autofahren ist unverhältnissmäßig gefährlicher und bedroht je nach ausübung das leben von vielen Unschuldigen !

Das suchen nach Münzen am Acker oder sonst wo gefährdet keinen aber wird geahndet als ob man ein Amokläufer ist ....

Armes Deutschland

Wenn die selben Maßstäbe fürs Autofahren gelten wie für Geschichtliche nachforschungen dann sind die Energieprobs auf einen Schlag gelöst

Dann darf nur einer der ein Diplom hat autofahren ...

Gruß Matze :-)
Sonde : Whites IDX Pro Turbo
Cam: Olympus E-3

Loenne

@ Mad

Ich kann die guten Absichten doch voll verstehen, da rennt ihr bei mir offene Türen ein. Aber solch eine Argumentation den Behörden gegenüber ist leider eben albern. Jeder Archie wird zu dir sagen: Ach, sie sind geschichtsinteressiert? Sie lieben die Archäologie? Super, wir brauchen da noch ein paar ehrenamtliche Grabungshelfer - wann hätten sie Zeit? Die Sonde können sie zu Hause lassen, da wir bei der Grabung eh alles schlämmen.

Und nun lieber Mad? :frech: Ich kenne die Antwort - hat keiner Lust zu, ist doch langweilig. :zwinker:

Und schon sind wir wieder an dem Punkt, wo wir uns alle eingestehen müssen, dass Sondeln zwar mit Geschichte und Archäologie zu tun hat, wir aber größtenteils aus Abenteuerlust, Sammelleidenschaft und "Schatzsucherfieber" unterwegs sind. Zu mir hat mal ein Archäologe gesagt: Wenn ihr es nicht schafft, während eurer Ausbildung die Sonde im Schrank zu lassen, dann seit ihr süchtig und braucht einen Therapeuten und keinen Archäologen. Sch..., nach längerem überlegen musste ich mir eingestehen, der Mann hat Recht!

Sondeln kann wirklich süchtig machen und man vergisst alles um sich herum, wie ein Drogenabhängiger. Auch über Gesetze wird großzügig hinweggeschaut - alles im Interesse der Archäologie. :zwinker:

Das du in deinem Bundesland keine Genehmigung bekommen kannst, ist mir bekannt und sehr ärgerlich. Hast du schon mal versucht eine Genehmigung für die Suche nach Lesefunden zu bekommen? Hast du schon mal versucht an einer Grabung teilzunehmen? Sei dir sicher, auch dein Bundesland wird fallen und dann wird auf die zurückgegriffen, die man kennt. So ist es bisher in allen Ländern gewesen.

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

confetti

#64
 :zwinker:

Mad Matz

@ Confetti

Du sprichst mir aus dem herzen !!

@ Loenne,

Ist mir schon klar was du meinst ...

Ich kenne wen der das gemacht hat

Na ja dem wurde gesagt er kann Lesefunde machen und die abgeben
Nach nem Jahr kann er dann ehrenamtlicher Mitarbeiter werden mit Ausweis ....
was aber nur bedeutet daß er Baugruben inspizieren darf und wenn was Auffällig ist das melden darf ..
Lesefunde  darf ich auch ohne Genehmigung machen

Ist doch eine Tolle Aussicht
Und das Problem ist daß man das sondeln dann völlig einstellen müßte - weil das wenns rauskommt einen völligen rauswurf bedeuten würde
Und Repressalien rechtlicherseits ...

So Lang einer aus BW mit Sonde suchen will hat er keine Alternative ...

Entweder lesefunde Melden und später auch nicht mehr Möglichkeiten oder das Hobby aufgeben
Oder das illegal weiter Betreiben ...
Wieviele Jahre wolltest du denn Warten bis du wieder Sondeln willst / darfst ?

Gruß Matze :-)
Sonde : Whites IDX Pro Turbo
Cam: Olympus E-3

Ruebezahl

Zitat von: Archaeos in 20. Dezember 2005, 20:53:37
Ich höre aber einmal wieder die alte Litanei: das böse Schatzregal ist allein Schuld für die widerrechtliche Handlungsweise von Staxe. Tatsächlich???

Hallo Andre!
Und wie du hörst, hörst du nichts der gleichen, zumindest bis jetzt. Und das liegt unter anderem daran, dass du dir den Beitrag von Staxe nicht richtig durchgelesen hast:

Zitat von: Staxe in 20. Dezember 2005, 13:37:33
Mir geht es nicht um das Fundstück an sich, sondern ausschließlich um die damit verbundene Geschichte.

Die Gesetzgebung mit dem großen Schatzregal in Sachsen mag sicherlich für einige Sucher problematisch sein. In diesem konkreten Fall, sehe ich da keinen Zusammenhang!
Als Ursachen an dem Dilemma sehe ich weiterhin die ,,zurückhaltende" Informationspolitik des Landesamtes.
Da sind zwei, das Amt und der Sucher und jeder erwartet, dass der andere den ersten Schritt macht. Und da sich keiner der beiden ,,traut", auf den anderen zu zugehen.......
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Loenne

@ Confetti

erstens quake ich nicht, sondern tue mehr als genug - auch für dich, indem ich mir Arbeit für euch mache (DIGS). Dich habe ich dort allerdings noch nicht gesehen?

Wenn du wüsstest, was ich alles in den letzten 1,5 Jahren gemacht habe, um an eine Genehmigung zu kommen, würde dir wahrscheinlich das Wort im Halse stecken bleiben. Wenn du meinen Beitrag richtig gelesen hättest, wäre dir auch aufgefallen, dass mir durchaus bewusst ist, dass das alles in BW z. Zt. so gut wie unmöglich ist.

Es freut mich also, dich demächst bei DIGS begrüßen zu dürfen, um gemeinsam für Veränderungen in BW zu "kämpfen" (und nicht nur zu quaken).

@Mad

Das die Situation in BW Sch... ist weiß ich selber. Es geht nur, wenn die andere Seite auch Interesse an unserer Arbeit hat. So lange euer jetziger Chef am Ruder steht, wird es sehr schwer werden, aber steter Tropfen höhlt den Stein - euer Tag wird kommen, ganz sicher!

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Indy

Loenne spricht mir in seinem letzten Beitrag wie schon so oft aus dem Herzen!
Also Leute, wer es immer noch nicht kapiert hat, der sollte jetzt langsam endlich mal umdenken!!!
Ich weiss, es mag für viele alte Hasen, abenteuerlustige Einzelsondler und Malboro-Romantiker unter uns unvorstellbar und widerlich klingen, aber ich sage Euch: Unser Hobby "Sondengängerei" wird in Zukunft nur noch innherhalb einer starken und legalisierten Gemeinschaft problemlos ablaufen können!
Damit meine ich ganz sicher keine Kriechergesellschaft vor Archäologen, sondern eine beiderseitig faire Zusammenarbeit, die auch von uns Sondengängern mitbestimmt und gestaltet werden muss!
Wer sich dafür interessiert, sollte sich die DIGS-Seite ansehen und seinen Hintern hochbekommen, um diese Sache auch selbst mit seinem Engagement zu unterstützen!
Meine Meinung...!
Gruss und Gut Fund
Andreas Maaßen

* Wer Rechtschreibfehler findet,...muss sie bald zu 100% dem Land Hessen abtreten! :-) *

Sam

Also ich muß loenne absolut recht geben.

Wirklich geschichtliches/archäologisches Interesse? Kaum einer. Es ist eindeutig mehr die Abenteuerlust und Schatzsuche bei den meisten
Süchtig machen? Auf jeden Fall. Behaupte einer das er/sie ohne Hintergedanken an einem frisch gemachten Acker oder interessanten Geländepunkt vorbeifahren kann. Das wird man nie mehr los  :-D

Laßt uns auf die Äcker !! Mehr kaputtmachen kann man hier (größtenteils) eh nix mehr. Das muß den Archäologen doch einleuchten und bei einer erteilten Genehmigung kriegen diese doch die womöglich gefährdeten interessanten Funde überbracht. Die in unbewegten Böden bleiben dann halt wo sie sind.

So werden alle noch tiefer in die versteckten Wälder getrieben und der Raub wird schlimmer. Bescheuert, aber das wird einfach nicht begriffen.

Ich habe auch schon früh versucht eine Genehmigung zu bekommen. Trotz positiver Vorgespräche bekam ich nach 3 jahren eine Absage.

Liebes LDA, so funktioniert das auch nicht. Ein Verbot erreicht meist das Gegenteil. Dies ist doch schon in vielen anderen Bereichen erprobt. Wir reden hier von einem Hobby mit Suchtfaktor  :-D Das verhält sich ähnlich wie Genussmittel, Drogen, etc. Die eingeschworenen werden professioneller und aufgrund des Nervenkitzels werden neue angezogen. Viel Spaß die nächsten Jahre.

Sam

Daniel

#70
Zitat von: Sam in 21. Dezember 2005, 00:34:40
Laßt uns auf die Äcker !! Mehr kaputtmachen kann man hier (größtenteils) eh nix mehr. Das muß den Archäologen doch einleuchten und bei einer erteilten Genehmigung kriegen diese doch die womöglich gefährdeten interessanten Funde überbracht.
Leichte Ansätze einer Zusammenarbeit gibt es vereinzelt auch in BW! :belehr:
Teilweise sehen es die Archäologen,was reine Ackersuche betrifft,genauso!
Aber solche Menschen zu finden ist reine Glückssache,mit einem enormen Risiko verbunden,da man sich mehr oder weniger selbst ausliefert und im "Notfall" kann sich wahrscheinlich keiner in BW auf einen Archäologe berufen um "Rückendeckung" zu erwarten! :heul:

@ Loenne
Was "Grabungshelfer" betrifft.
Würde ich gerne machen und mir wurde es auch schon angeboten. :super:
Das wäre auch praktisch gewesen,da es genau in meinen Sommerurlaub gefallen wäre.
Nur,die betreffende Grabung in meiner Gegend wurde wegen Mangel an Geld und Freiwilligen gestrichen und als Berufstätiger kann ich nun mal nicht so auf die Schnelle zu einer Grabung fahren,die im anderen Ende des Bundeslandes stattfindet.
BW ist nun mal arg groß!
Dürfte auch verständlich sein,wenn man in so einem Fall ablehnt! :belehr:

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

bobbymcghee

@all

Das Landesamt Sachsen reicht in der letzten Zeit sogar stark den Sondengängern die Hände und bietet Ihnen die Zusammenarbeit an. Ich selbst konnte das erfahren und zur Zeit laufen zwei neue Anträge mit über 90% Sicherheit einer Erteilung einer Genehmigung. Anfang nächsten Jahres werden wir wieder zwei / drei Anträge stellen.
Aber genauso wird stärker auf die gesammten Sondler geschaut, was man durchaus auch verstehen kann. Man bemüht sich um eine Zusammenarbeit. Aber man geht auch der anderen Seite verstärkt nach. Wenn der Verdacht besteht, wird auch gehandelt - wie auch immer.
Staxe seine Funde waren nicht unbedeutend. Und er hatte genügend Zeit mit den Archies in Kontakt zu treten. Mir tut es auch leid für Ihn, aber er trägt auch viel Schuld selbst.

Wen man sich um Kontakt mit den Archies bemüht, heißt das nicht "ich habe darüber nachgedacht". Man muss es auch tun. Wenn man einmal angerufen hat, und schlechte Erfahrung gemacht hat indem man sagt es sei verboten und man solle lieber nur nach Scherben suchen, sollte man nicht gleich aufgeben. Vieleicht war man nur mit der falschen Person verbunden.

Besten Gruß. Bobby

Lojoer

Hi,
ich hoffe für Staxe, dass man sich von Seiten des LDA Sachen zu einem Vergleich durchringen kann. Staxe ist bestimmt nicht das was man unter einem Raubgräber zu verstehen hat. Ich appeliere damit an das LDA-Sachsen einen solchen Vergleich anzustreben. Es wäre für die eine Zusammenarbeit von Sondengänger und Archäologen ein Zeichen, das nicht unbeachtet bleiben würde.
Ansonsten muss ish Bobby und Loenne recht geben. Gerate die Beiden haben sich in ihren Bundesländern viel Arbeit gemacht um die Sondengänger und Archäologen an einen Tisch zu bekommen. Wenn sie die Flinte gleich ins Korn geworfen hätten, wäre dort noch nichts passiert. Die Ausdauer hat sich gelohnt.
Was nun Bad Würgenberg angeht - da schweigt des Sängers Höflichkeit lieber Mad Matz - aber die Festung wird fallen.
Gruß Jörg

Staxe

ZitatAls Ursachen an dem Dilemma sehe ich weiterhin die ,,zurückhaltende" Informationspolitik des Landesamtes.
Da sind zwei, das Amt und der Sucher und jeder erwartet, dass der andere den ersten Schritt macht. Und da sich keiner der beiden ,,traut", auf den anderen zu zugehen.......

Genau so ist es, war es leider. 
Ähm... wie jetzt ??? ...

Archaeos

Hallo Carsten,
Ich habe das Argument des Schatzregals erwähnt, weil ich weiß, daß es häufig in Diskussionsrunden wie diesen als (klassische) Ausrede für fehlerhaftes Handeln benutzt wird. Im Fall Staxe möchte ich ihm nicht unterstellen, dass es ihm um den Besitz/Verbleib der Gegenstände in der eigenen Sammlung gegangen ist.

Ich erinnere mich noch sehr gut an Staxes spektakuläre Münzfunde vom Mühlberg. Als ich ihn damals darauf aufmerksam machte, dass das Posten/Zeigen solcher Funde zu Problemen sprich Ermittlungen führen könnte, war Staxe sich als blauäugiger Detektorneuling der Tragweite seines Handeln überhaupt nicht bewußt. Ich hatte ihm angeboten, zu vermitteln, Angebot das er leider nicht wahr genommen hat. Später dann, als auch von Behördenseite nichts gegen ihn erfolgte, ließ er sich bei Heimdall als Superschatzsucher feiern und zu neuen Suchaktionen anspornen und animieren. Er postete immer wieder neue Supermünzen und Münzensembles. Er fühlte sich wahrscheinlich in der "Suchergemeinschaft" von Heimdalls Foren sicher und geborgen. Er fand dort Anerkennung und Ansehen. Doch diese Geborgenheit war trügerisch, wie sich jetzt herausstellt. In der Tat sind immer mehr Archäologen als heimliche Beobachter in den Identifizierungsforen der Schatzsucherseiten unterwegs (Siehe Artikel von Dr. Peter Haupt im Archäologischen Nachrichtenblatt 9, 2004). Zudem erhalten die Archäologen von genehmigten und ernsthaften Sondlern zunehmend Hinweise auf illegale Aktivitäten im Internet. Ich frage mich, wie es um die Sondengängersolidarität bestellt ist? Gestern noch feierte man Staxe als einen "Superfinder". Heute wird gegen ihn ermittelt und Anklage erhoben. Wird jetzt, wie in der Sache Fontenay in Frankreich, Geld gesammelt, um seinen Anwalt zu bezahlen? Wer ist bereit, Staxe zu helfen?...

Die deutschen Archäologen schlafen nicht in Sachen Raubgräberei:  
Das beweisen folgende Konferenzen aus dem Jahr 2005:   Konferenz über Black Archaeology im Ostseeraum, 10.-12. März 2005 in Schleswig; Kolloquium der Landesarchäologen in Treis-Karden (Rheinland-Pfalz) 10.5.2005 »Wer stiehlt unsere Vergangenheit? Archäologische Quellen zwischen öffentlichem Interesse und privater Verwertung« ; Kulturgutschutzkonferenz, Berlin, 7. Dezember 2005. Zudem kommt die Auszeichnung von Eckhard Laufer:  http://www.landesarchaeologen.de/news/dnk_preis_laufer.html
Man erinnere ebenfalls an den Fernsehbericht des Journalisten Thomas Claus, der in der Raubgräberszene recherchierte.
Die Deutschen Denkmalschützer haben die Gefahr der genehmigungslosen Schatzsuche erkannt. Das heißt aber nicht, daß sie ein völliges Suchverbot wie in BW durchsetzen wollen. Immer mehr Archäologen in der BRD lehnen die sture Haltung ihrer Kollegen aus BW ab und sprechen sich für die Einführung einer allgemeinen Genehmigungspraxis für Sondengänger aus (Beispiel: Sondenführerschein von Dr. Detlef Jantzen). Die Einführung einer Genehmigungspraxis entspricht im übrigen der Empfehlung Nr. 921 des Europarates von 1981.
Wie diese Genehmigungspraxis aussehen wird, ist noch ungewiss. Vorbilder im In- und Ausland gibt es bereits zur genüge. Wie viele Sondengänger letztendlich in den Genuß einer solchen Regelung kommen werden, steht ebenfalls in den Sternen. 20 % ?, 30% ?, 40 % ? Es wird auf jeden Fall keinen Persilschein für jedermann werden. Der Schein wird mit Auflagen verknüpft sein (Ausbildung, Prüfung, Aktivitätsbericht,...), Auflagen, die möglicherweise gelockert werden können.
DIGS als Interessenvertetung der Deutschen Sondengänger arbeitet bereits jetzt mit etlichen Archäologen zusammen und bietet seine Mitarbeit hierbei an.  :super:

Carsten,  ich möchte noch kurz auf Deine Stellungnahme eingangs dieses Threads zurückkommen. Dein Ratschlag, so anonym wie möglich zu bleiben, ist einer ernsthaften Sondengängerei wenig förderlich. Du gibst implizit zu, dass die drei Teilnehmer, deren Daten Du herausgeben musstest, nicht die einzigen "illegalen" Teilnehmer sind... Den Versuch, illegale Aktivitäten zu decken, nennt man Vereitelung von Strafverfolgungsmaßnahmen...
Identifizierungsforen auf Schatzsucherseiten sind allgemein problematisch.  Es ist nämlich davon auszugehen, dass viele (die meisten?) Leute, die Bilder von Fundgegenständen zur Identifizierung in Fundforen vorlegen, diese Gegenstände (noch) nicht gemeldet haben, bzw. nicht vorhaben, sie überhaupt zu melden. Wenn sämtliche Funde den Behörden gezeigt/unterbreitet würden, wären ID-Foren eigentlich überflüssig, oder?
Was ist das eigentliche Ziel eines ID Forums?  Ist es, den Sondengängern zu helfen, ihre Funde zu identifizieren? Sicher. Aber es ist mehr. Es dient manchen, zugegeben wenigen Leuten, den materiellen Wert ihrer (meist illegal geborgenen) Funde bestimmen zu lassen, damit sie wissen, welchen Preis sie beim Verhökern der Funde auf ebay oder auf dem Trödelmarkt erzielen können. Derartige Beispiele kenne ich. Warum wollen manche Moderatoren und Betreiber von Schatzsucherforen nicht freiwillig auf die Angabe des Marktwertes von Münzen und Antiken verzichten?????
Herzliche Grüße,
André

Indy

Zitat von: Archaeos in 21. Dezember 2005, 10:19:28
DIGS als Interessenvertetung der Deutschen Sondengänger arbeitet bereits jetzt mit etlichen Archäologen zusammen und bietet seine Mitarbeit hierbei an.  :super:

Hallo André,
danke nochmal für den freundlichen und hilfreichen Hinweis!
Wünsche Dir und Deiner Familie Schöne Weihnachten und
Gruss und Gut Fund
Andreas Maaßen

* Wer Rechtschreibfehler findet,...muss sie bald zu 100% dem Land Hessen abtreten! :-) *

Archaeos

Moien Andreas,
Meine besten Wünsche gehen auch an Dich für Weihnachten und das neue Jahr 2006! :winke:
André

confetti

#77
 :winke:



Archaeos

Die von mir vorhin aufgezählten "Antiraubgräberkonferenzen" sind möglicherweise eine Konsequenz der Nebra Affäre.

Ferency

Bei allem Verständnis für die Problematik. Aber dass gemeldete Funde verkauft werden, ist doch nicht grundsätzlich abzulehenen oder gar illegal (auch wenn ich persönlich nie etwas verkaufen würde). Es handelt sich bei den Bodenfunden doch nur um einen Bruchteil des gesamten Kunst- und Antikenmarktes. Ich spreche hier dezitiert NICHT von Raubgrabungen - diese sind generell verabscheuungswürdig - sondern von der "normalen" Acker- und Waldsuche.
Schaut doch einmal auf die "legalen" Auktionen und geht in Antiquitätengeschäfte, Münzhandlungen oder auf Flohmärkte. Es ist doch heuchlerisch, wenn nur auf die Bodenfunde ein Auge geworfen wird, aber auf der anderen Seite verkauft wird, was das Zeug hält. Siehe das Beispiel der Auktion eines großen deutschen Adelshauses, bei dem zehntausende Posten versteigert wurden. Wer hat sich dafür interessiert???

Es ist immer eine Frage des politischen Willens, ein Gesetz umzusetzen. Beispiel aus Österreich: Seit Jahrzehnten gibt es eindeutige Regelungen über das Verbot, Alkohol an Minderjährige auszuschenken. Nur hat das bis vor ganz kurzem kein Ferkel interessiert. Auch nicht die Polizei. In Lokalen und vor allem auf Festen konnten Kinder bis zur Bewußtlosigkeit saufen. Und das hat keinen Beamten so richtig interessiert - weil es wohl keine Order gab, hier hart durchzugreifen - wohl wegen der Lobby der Gastronomie etc. etc.
Will sagen: Es wird leider in vielen Bereichen mit zweierlei Maß gemessen. Und so ist es auch bei der Sucherei.

Ferency

Sam

Ich frage mich allerdings was passieren würde wenn wir eine Regelung mit den Ämtern erreichen sollten.

Angenommen 500 Sucher Bundesweit bekommen eine Such- und Grabungsgenehmigung mit der Auflage alle Funde monatlich dem LDA vorzulegen.

Jeder Sucher kommt, sag ich mal, auf 20 Funde die er vorlegt = 1000 Fundstücke pro Monat welche von den Archäologen ausgewertet werden müssen.

Das ist wahrscheinlich auch der Knackpunkt. Das können die personell und finanziell nicht!!!!!! Was Sie nicht auswerten können soll auch weiter im Boden bleiben. Somit habe ich die Befürchtung das es nie im Interesse der LDA´s sein wird durch uns weitere Funde geliefert zu bekommen.
Oder kann sich jemand vorstellen, das man Interesse daran hat nur noch zu restaurieren und auszuwerten, Ausgrabungen nicht mehr zeitlich ausführen zu können und durch den nicht genutzten Etat diesen im nächsten Jahr zu verlieren?

Ich denke man möchte einfach nichts geborgen bekommen.

Seh ich das zu schwarz? Eure Meinung?

Sam

Das_ZIVI

Zitat von: bobbymcghee in 21. Dezember 2005, 08:41:32
@all

Das Landesamt Sachsen reicht in der letzten Zeit sogar stark den Sondengängern die Hände und bietet Ihnen die Zusammenarbeit an. Ich selbst konnte das erfahren und zur Zeit laufen zwei neue Anträge mit über 90% Sicherheit einer Erteilung einer Genehmigung. Anfang nächsten Jahres werden wir wieder zwei / drei Anträge stellen.
Aber genauso wird stärker auf die gesammten Sondler geschaut, was man durchaus auch verstehen kann. Man bemüht sich um eine Zusammenarbeit. Aber man geht auch der anderen Seite verstärkt nach. Wenn der Verdacht besteht, wird auch gehandelt - wie auch immer.
Staxe seine Funde waren nicht unbedeutend. Und er hatte genügend Zeit mit den Archies in Kontakt zu treten. Mir tut es auch leid für Ihn, aber er trägt auch viel Schuld selbst.

Wen man sich um Kontakt mit den Archies bemüht, heißt das nicht "ich habe darüber nachgedacht". Man muss es auch tun. Wenn man einmal angerufen hat, und schlechte Erfahrung gemacht hat indem man sagt es sei verboten und man solle lieber nur nach Scherben suchen, sollte man nicht gleich aufgeben. Vieleicht war man nur mit der falschen Person verbunden.

Besten Gruß. Bobby


@Bobby

Deine Angebote bei dem Erhalten einer Genehmigung behilflich zu sein in allen Ehren, aber Du scheinst zu verdrängen das die Tatsache das Du eine Genehmigung erhalten hast zu mindestens 50% nicht an Deiner Person, sondern an der Willkühr der Person lag, die sie Dir ausgestellt hat. Was hast Du denn vor der Genehmigung gemacht, oder in dem Zeitraum wo Du auf eine gewartet hast. Lag da Deine Sonde im Schrank? Und schau mal ganz ehrlich in Dich rein .... hättest Du Deinen Detektor verkauft im Falle eines negativen Bescheides?

Ich freu mich für Dich das es so "gut" (kommt auf die genauen Spielregeln an) gelaufen ist, aber geh nicht davon aus das das Genehmigungsverfahren überall einen so günstigen Ausgang findet.  

Wenn ich mich irgendwo als Freiwilliger melde, noch selbst mein nicht gerade günstiges Arbeitsgerät mitbringe und im Endeffekt auch noch all meine Funde (auch die von mir bevorzugten neuzeitlichen Verlustmünzen) abgeben muss, glaube ich nicht das ich dem jenigen noch ganz tief in sein Gesäss kriechen muss.

Das_ZIVI

bobbymcghee

@Archaeos,

da die meisten Schwierigkeiten in der schon erwähnten "Informationspolitik" bestehen, kann ich zu diesem Thema nur meine Erfahrungen mit all den Schwierigkeiten aber auch Erfolgen wiedergeben. Also ich biete Staxe Hilfe an, im Falle einer Verhandlung über dieses Thema aus zu sagen wenn er es möchte. Und ich denke, zu diesem Thema gibt es sicher noch den einen oder anderen der Staxe dabei unterstützt.
Ob das was bringt sei dahin gestellt, aber gerade das Fehlen von Informationen macht aus geschichtsinteressierten Bürgern "Kriminelle" ohne das sie es mitbekommen oder zu spät mitbekommen.

@das ZIVI
ja, was habe ich gemacht in der Zeit dazwischen??? Klar war ich Suchen, aber mit dem Ziel die Funde zu melden was ich auch tat. Ich habe meinem Archie gesagt wann ich wo was gefunden hatte. Und zu vielen dieser Zeitangaben hatte ich noch keine Genehmigung. Aber das wissen die Archies auch, das vor einer gemeldeten Zeit eine andere liegt.

Ich krieche niemanden in sein Gesäss!!! Man muss seine Ziele vertreten und vorausblicken!!! Meine Ziele kann ich jetzt so nicht durchsetzen, also muss ich die jetzigen Mittel richtig einsetzen um Morgen meinen Zielen etwas näher zu sein. Wenn Du das als krichen bezeichnest???

Ich habe einen Stammtisch gegründet und mit den Kollegen oft darüber diskutiert. Habe den Sondlerkollegen Informationen mitgeteilt die ich von den Archies oder Digs erhielt. Und ich habe meine Meinung auch im Netz vertreten, was bei den Archies auch nicht unbeobachtet bleibt.


Besten Gruß. Bobby

Das_ZIVI

Zitat von: bobbymcghee in 21. Dezember 2005, 11:09:36
Ich krieche niemanden in sein Gesäss!!!

Das wollte ich auch nicht damit sagen, weil ich`s nicht einschätzen kann, aber genau das musste ich tun. Ich stieß telefonisch auf Desintresse seitens der Archäologen, zugesagte Rückrufe erfolgten nie, selbst bei einem vereinbarten Treffen als Grabungshelfer wurde ich versetzt.

Das ist in meinen Augen kriechen!


bobbymcghee

Und genau deshalb biete ich meine Hilfe an. Um die Art und Weise wie und mit wem man den ersten Kontakt knüpft ab zu klären, um dem Desinteresse vor zu beugen. Wenn jemand ähnliche Voraussetzungen mitbringt wie die meinen, kann das Amt nicht ablehnen.
Es sind nur kleine Dinge die ich mitteilen kann und auch nur für mein Bundesland, aber sie können helfen.

Gruß. Bobby

jupppo

Zitat von: Sam in 21. Dezember 2005, 10:59:04
Ich frage mich allerdings was passieren würde wenn wir eine Regelung mit den Ämtern erreichen sollten.

Angenommen 500 Sucher Bundesweit bekommen eine Such- und Grabungsgenehmigung mit der Auflage alle Funde monatlich dem LDA vorzulegen.

Jeder Sucher kommt, sag ich mal, auf 20 Funde die er vorlegt = 1000 Fundstücke pro Monat welche von den Archäologen ausgewertet werden müssen.

Das ist wahrscheinlich auch der Knackpunkt. Das können die personell und finanziell nicht!!!!!! Was Sie nicht auswerten können soll auch weiter im Boden bleiben. Somit habe ich die Befürchtung das es nie im Interesse der LDA´s sein wird durch uns weitere Funde geliefert zu bekommen.
Oder kann sich jemand vorstellen, das man Interesse daran hat nur noch zu restaurieren und auszuwerten, Ausgrabungen nicht mehr zeitlich ausführen zu können und durch den nicht genutzten Etat diesen im nächsten Jahr zu verlieren?

Ich denke man möchte einfach nichts geborgen bekommen.

Seh ich das zu schwarz? Eure Meinung?

Sam


Ich denke Sam, Deine Aussage beruht in aller erster Linie auf Unkenntnis. Ich kann nur von Erfahrungen in NRW und Holland berichten. In NRW trifft man sich in der Regel 2-3 Mal im Jahr. Das nicht nur zur Übergabe der Funde, auch um andere Erfahrungen zu besprechen.
Als ich noch nicht als EM tätig war hat die Fundrückgabe manchmal bis zu einem Jahr gedauert.
Es wäre zwar schönner gewesen, wenn es schneller gegegangen wäre, aber ich kann sehr wohl verstehen das die entsprechnde Bearbeitung öfter mal hinter akuten Aufgaben zurückstehen muss. Im Grunde ist es ja kein Problem, oder?

Ich persönlich fände es sehr gut, wenn man irgendwann zu einer Reglung wie in Holland finden würde. Die Funde werden mit Bild im Internet gemeldet und einzelne Stücke auf Rückfrage der Archäologen dann zur Bearbeitung einschicken oder vorbeibringen. Dies erspart einiges an Verwaltungsaufwand.
Eine Grundvorraussetzumng für eine solche Praxis ist allerdings ein entsprechendes Vertrauensverhältnis zur "Szene".
Ich denke wir sind auf einem guten Wege in Deutschland, auch wenn es hier und da eine Rückschritte gibt. Aber es findet ein Umdenken statt. mittlerweile versuchen mehr und mehr Behörden die Sondengänger zu erreichen.

Gerade hier könnten auch wir und insbesondere die Forenbetreiber weiter auf die Ämter zugehen. ZB könnte eine offizielle Einladung der jeweiligen Forenbetreiber an die Ämter eine solche vertrauensbildende Maßnahme sein.
Auf behördlicher Seite muss und wird man über kurz oder lang verstehen, dass es nur mit den Sondengängern geht.
Die Hardliner und Raubgräber wird man eh nicht mit den jetzigen Mittel erreichen, aber die große Masse von uns möchte Zusammenarbeiten und ist in allererster Linie an der Geschichte interessiert. Sei es in Form einer Sammlung oder der Auswertung der Funde. Und hier kann man sich hervoragend ergänzen.

Archaeos

Zitat von: Sam in 21. Dezember 2005, 10:59:04
Ich frage mich allerdings was passieren würde wenn wir eine Regelung mit den Ämtern erreichen sollten.

Angenommen 500 Sucher Bundesweit bekommen eine Such- und Grabungsgenehmigung mit der Auflage alle Funde monatlich dem LDA vorzulegen.
Wenn es bei 500 Suchern bundesweit bleiben würde, wäre das absolut überschaubar und leicht zu bewerkstelligen :zwinker:

Wie viele Sondengänger gibt es wirlich in der BRD? 5000?, 10000 ?, 20000 ? Wie viel Prozent davon sind harmlose Strandsucher? Wie viel Prozent sind Militaria Sammler? Wie viel Prozent sind Sammler von Münzen und sonstigen alten Relikten? Je nach Zielsetzung muß eine unterschiedliche Betreuung /Ausbildung vorgenommen werden...

Laut Thomas Claus (dem Journalisten, der in der Sondengängerszene enquetiert hat) setzt ein Großhändler etwa 1000 Geräte pro Jahr ab. Wie viele Geräte werden pro Jahr in der BRD verkauft, bzw. sind in den letzten 5 Jahren verkauft worden?  


Zitat von: Sam in 21. Dezember 2005, 10:59:04
Das ist wahrscheinlich auch der Knackpunkt. Das können die personell und finanziell nicht!!!!!! Was Sie nicht auswerten können soll auch weiter im Boden bleiben.
Richtig gesehen. Viele archäologischen Funde sind besser im Boden aufgehoben als in einer der zahlreichen Privatsammlungen (Ausnahme: Ackerfunde).  
Die Bearbeitung der gemeldeten Funde stellt in der Tat ein Problem dar, das aber gelöst werden kann: wenn Sondengänger z.B. die Funddokumentation gemäß den Empfehlungen der Ämter erstellen, fällt diese zeitaufwendige Arbeit weg! Viele Funde und Befunde könnten so schneller in die Funddatenbanken der Ämter integriert werden. Wie viele Sondengänger/ Schatzsucher sind aber bereit, sich solchen Auflagen zu unterwerfen? Die Betreuung der Sondengänger muss von den Verantwortlichen des jeweiligen Dienstes übernommen werden, die mit dem Erstellen der "Archäologischen Karte" befasst sind. So können Infos zur Besiedlung (nützlich für die Landesplanung) direkt in die GIS gestützten Datenbanken der Denkmalämter einfließen.      


Zitat von: Sam in 21. Dezember 2005, 10:59:04Oder kann sich jemand vorstellen, das man Interesse daran hat nur noch zu restaurieren und auszuwerten, Ausgrabungen nicht mehr zeitlich ausführen zu können und durch den nicht genutzten Etat diesen im nächsten Jahr zu verlieren?....

Müssen die Ämter die Restaurierung sämtlicher gemeldeter Bodenfunde (meist Privatsammlungen) auch noch bezahlen?
Sam, die Frage nach der Betreuung der Sondengänger ist ein lösbares Problem, denn bei genauerer Prüfung sämtlicher Suchscheinanwärter werden ohnehin viele unter ihnen durchfallen, weil sie die Voraussetzungen nicht erfüllen oder zu erfüllen bereit sind. Auf sie kann man verzichten.
NB: Allzu restriktiv dürfen die Auflagen nun auch wieder nicht sein, sonst besteht die Gefahr, dass Sondengänger in den Untergrund abtauchen.  
André




Lojoer

@ Ferency,
Funde stehen immer in unmittelbaren Zusammenhang zu ihrer Fundstelle, auch hierdurch erhalten sie ihre wissenschaftliche Bedeutung. In den wenigsten Fällen werden die vorgelegten Funde direkt einer wissenschaftlichen Auswertung unterzogen, sondern von den LDA lediglich erfasst. Der Verkauf von Fundstücken entzieht man sie einer späteren wissenschaftlichen Auswertung. Dies geschieht meistens im Rahmen von Veröffentlichungen bei denen die Verfasser gerne auf die original Fundstücke zurückgreifen möchten. Deshalb ist von dem geschichtlich interessierten Sondengänger der Verkauf grundsätzlich abzulehnen.

@ Sam,
Dein Einwand ist nicht unberechtigt. Wenn wirklich alle Sucher legal ihre Funde melden so entsteht bei den LDA ein Problem.
So kann es nur ein erster Schritt sein, sich dafür einzusetzen, dass jeder geschichtsinteressierte Sondengänger bundesweit die Möglichkeit hat eine Nachforschungsgenehmigungen zu bekommen.
In einem 2. Schritt müssen wir - auch im Sinne der Allgemeinheit - bei den Landesregierungen einfordern, dass bei den LDÄ entsprechende Planstellen geschaffen werden, um diese Funde auch wissenschaftlich auszuwerten.
Sicher eine Utopie aber eine berechtigte Forderung.

Gruß Jörg

Archaeos

Jörg,
Volle Zustimmung!! :super:
Ein paar Zusätzliche Planstellen sind immer willkommen  :zwinker: Aber man sollte auch das ehrenamtliche Engagement stärker zum Tragen lassen kommen. (Ehrenamtliche Mitarbeit im Sinn von nicht bezahlter Arbeit für die Allgemeinheit)
André




Ferency

@ Lojoer: Das ist mir bestens bekannt. Deshalb schrieb ich auch: Verkauf von gemeldeten Funden.

Ferency