mikro Schnitte mit Flint

Begonnen von Marienbad, 04. August 2013, 08:54:23

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Marienbad

Hier einige Beispiele und Resultate von der Herstellung einiger kleiner Knochennadeln.

Verarbeitet wurde ein Röhrenknochen von einem Schwanenflügel. Diese leichten und doch sehr stabilen Knochen eignen sich sehr gut
für Nähnadeln. Da sie sehr schmal mit Flintstein geschnitten werden eignet sich ein geschäfteter Flint sehr gut. Er lässt sich besser führen
und erzeugt daher einen sehr exakten und sauberen Schnitt. Auch der feine Öhrschnitt ist kaum mit einem ungeschäfteten Flint machbar.
Der Knochenspan ist nach der Abtrennung nur 3,5 mm breit und wird dann noch auf einem feinen Sandstein geschliffen.
Das Öhr hat eine Schnittbreite von 0,8 mm und wird durch schaben/hobeln mit dem geschäfteten Flint seitlich etwas erweitert.
So ein kleines Öhrloch mit einem Bohrer herzustellen ist unmöglich, der Druck beim Bohren lässt den feinen Knochenspan der Länge nach
aufplatzen.
Sehr eindeutig ist auch die Entstehung einer Einkerbung in dem "Schleifstein" zu erkennen. Anfangs wurde die Nadel schräg an der
Stirnseite vom Schleifstein angesetzt und geschliffen. Die dadurch entstehende V förmige Kante dient dann als Führung beim weiteren Schleifen.
Durch eine langsame Winkelveränderung der Nadel an der Kante, bis zum völligen Aufliegen auf der Schleiffläche entsteht nun erst die längliche
Schleifrille auf der ganzen Fläche.
Die Herstellung einer Nadel vom Schnitt aus dem Röhrenknochen bis zum Feinschliff dauerte 40 Min.
Passend für die Nadeln wurde auch gleich ein Nadelbehälter aus dem gleichen Knochenmaterial gefertigt.  :zwinker:

Der Boden der Knochenröhre wurde mit einem Stück zugeschnittener Eichenrinde verschlossen, der Pfropfen als Verschluss ist auch aus
dem gleichen Material.

  :winke:  Manfred