Schaftzungenpfeil

Begonnen von Siebenpapagei, 02. Dezember 2014, 21:22:15

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Siebenpapagei

Hallo zusammen,

ich habe mich mal am letzten WE daran gemacht einen Schaftzungenpfeil der Grubenkeramikern nachzubauen.
Ich hatte glücklicherweise eine schön gerade Kernkantenklinge rumliegen. Nach ca. 1,5 Stunden konnte ich die Spitze fertigstellen.
Sie wurde ausschließlich gedrückt. Benutzt habe ich einen Retuscheur aus Kupfer.

Die Spitze ist 73 mm lang und gehört damit noch zu den kleineren Exemplaren.
Den Schaft hatte ich schon vor einiger Zeit vorbereitet.
Schießen werde ich damit aber wohl nicht, wäre zu schade um die Spitze :heul:

Viele Grüße
Ralf

thovalo



DER IST JA HÜBSCH!   :winke:
Du hast ne HOCHBEGABUNG!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

insurgent

Schön geworden, Glückwunsch  :super:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Steinkopf

Hallo Rolf,

Eine perfekte Arbeit!

Schon die Grundform ohne Krümmung und dann (wenn ich es recht sehe) drei Säume - Toll!

Das kann sich zeigen lassen

Jan

Siebenpapagei

Vielen Dank  :-)

Ja, Die Spitze hat drei Kanten.
Das ist Charakteristisch für diese Spitzenform und zu gleich die Herausforderung bei der Herstellung.
Musste da auch etwas umdenken. Ist halt doch etwas ganz anderes als bei den normalen Spitzen.

:winke:

StoneMan

Moin Ralf,

meine uneingeschränkte Anerkennung  :super: :super: :super:

Das ist eine meisterliche "Spitzenarbeit".

Hast Du denn die KKK im Rohzustand fotografiert und Zwischenstände festgehalten?
Oder warst Du so im Fluss, dass Du nicht aufgucken konntest?

Weiterhin viel Spaß und Erfolg.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Marienbad

Moin Ralf,
ein wunderbares Geschoss.  :super:
War es eine Kernkante?
:winke: Manfred

teabone

Hallo Ralf,

bin ganz beeindruckt von dieser feinen Arbeit. Wunderbar!

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Nanoflitter

Bin beeindruckt! Feine Arbeit. :super: Waren diese Teile eigentlich "Einwegpfeile"? Kann mir nicht vorstellen, das die auch nur einen Treffer oder Fehlschuss überleben. Die Wirkung beim Treffer ist der Spitze ja anzusehen...keine Frage.

Gruss....

DonBilbo

Respekt  :glotz:

Danke fürs Zeigen  :super:
Turning and turning in the widening gyre
The falcon cannot hear the falconer
Things fall apart, centre cannot hold
anarchy is loosed upon the world

Siebenpapagei

 :Danke2:

Die Spitze habe ich aus einer Kernkantenklinge gedrückt.
Ich habe leider keine Dokumentation der Produktionsschritte gemacht. Hatte die letzte Zeit immer mal wieder versucht so eine Spitze herzustellen, bin aber bislang leider immer gescheitert. Dachte mir "versuchste einfach noch mal", ohne mir große Gedanken über Doku zu machen. Klinge genommen und losgelegt.
Im Nachhinein schade. Das Ausgangsstück festzuhalten wäre interessant gewesen. Vielleicht beim nächsten mal.

Zitat von: Nanoflitter in 03. Dezember 2014, 16:58:56
Waren diese Teile eigentlich "Einwegpfeile"? Kann mir nicht vorstellen, das die auch nur einen Treffer oder Fehlschuss überleben. Die Wirkung beim Treffer ist der Spitze ja anzusehen...keine Frage.

Gruss....

Es gibt einen Grabfund aus DK (Gjerrild), wo ein Schaftzungenpfeil noch im Brustbein des Opfers steckt. Die Spitze ist noch intakt, lediglich die Basis ist gebrochen. Im Buch Flint von P.v.P auf Seite 79 ist ein Foto davon zu sehen.
Ich habe vor ein paar Wochen eine Nachbildung gesehen, mit der ein Schußversuch, ich glaube es war auf eine Schweinehälfte, unternommen wurde.
Diese Spitze ist ebenfalls an der Basis gebrochen, die Spitze war noch intakt. Das zeigt, dass diese Spitzen doch so einiges aushalten konnten. Ein Fehlschuss gegen einen Stein hätte die natürlich auch zerschmettert.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die Schaftzungenpfeile häufiger nachretuschiert wurden. Diese Spitzen haben oft beträchtliche Längen. Vielleicht ist das auch ein bedeutender Vorteil, gegenüber den geflügelten Spitzen.

Viele Grüße

Ralf

steinwanderer

Moin Ralf,
eine wirkliche Meisterleistung das Teil!
Ich selbst hatte auch schon mal versucht eine solche Spitze herzustellen. aber anscheinend lässt sie sich nur mit Kupfer drücken.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav