Pfeile

Begonnen von steinwanderer, 18. August 2014, 16:05:51

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steinwanderer

Moin moin,
nach dem ich mir vor ein paar Wochen einen Langbogen auf einem Mittelaltermarkt gekauft hatte, wollte ich natürlich gleich mit Ihm mit Flintspitzen bestückte Pfeile verschießen. Bis zum Eintreffen der im Internet bestellten Pfeilschäfte wurden erst einmal fleißig Spitzen hergestellt. Bild 1 zeigt die gestern eingeklebten Spitzen. Sie wurden in Schäfte eingeklebt die von einem Bogenbauer nach steinzeitlicher Art mit Birkenpech geklebten Federn hergestellt wurden. Die waren auch nicht teurer als die im Netz gekauften modern geklebten.
Beim Schießen war mir aufgefallen, das nicht umwickelte Spitzen schnell verloren gingen und das die mit einem Stiel versehenden am besten halten.
Geschoßen wurde aus 20 m auf ein Rockwollpaket. Einige Pfeile flogen komplett durch dieses hindurch.
Am Anfang hatte ich den Fehler gemacht es vor eine 2 cm starke Sperrholzplatte zu stellen. Diese wurde von der Spitze zwar ohne eine Beschädigung durchschlagen doch bekam ich Sie nicht mehr heil heraus.
Alle Pfeile sind auch trotz unterschiedlicher Spitzenform recht zielsicher. Auch auf weite Distanzen.
Die etwas schmutzigen wurden schon öfter verschossen 18 weißt eine Schußbeschädigung auf.
Das 2. Bild zeigt die Konstruktion zum Erwärmen des Birkenpechs. Sie besteht aus einer Hülse aus Kupferblech, in die ich ein Teelicht stellte. Als Pfanne dient die Schale einer europäischen Auster.
Die nachfolgenden Bilder zeigen die eingeklebten Spitzen.
Zur Erklärung hier noch die einzelnen Arbeitsschritte:
1. Eintauchen des Schaftes und der Spitzenbasis in die flüssige Masse.
2. Einsetzen der Spitze und verfüllen der Hohlräume mit Pech mi Hilfe  eines kleinen Holzspachtels.
3. Nach dem Aushärten, erwärmen der Klebestelle über dem Teelicht. Entfernen des überschüssigen Materials mit dem angefeuchteten Finger.
4. Umwickeln der Stelle wo der Stiel im Schaft sitzt mit dem Garn und betupfen der Umwicklung mit flüssigem Birkenpech.
5. Nach dem Aushärten wieder überschüssiges Material entfernen.

Allein das Aussägen und Einschleifen der Schaftkerbe, sowie das Einkleben der Spitze nahmen pro Pfeil ca. 1 Stunde in Anspruch.

LG Klaus
Lewer duad üs Slav

steinwanderer

Lewer duad üs Slav

Marienbad

scharfe Sache Klaus, super.  :super:

hargo

DAS werde ich dir irgendwann mal nachmachen!
Kommt Zeit, kommt Langbogen und selbst gemachte Pfeile.
Sehr eindrucksvolle Präsentation.

mfg


steinwanderer

Moin,
5 Spitzen haben das heutige Weitschießen nicht überlebt.

Die Spitzen der Bilder "Pfeile" 5u.16 flogen aus der Wicklung da sie keinen Stiel haben. Sie sind auch zu groß für meinen 45 Pfund Bogen.
Querschneider halten nicht gut in der Wicklung.
Bei 9 brach der Stiel.
11 flog mit über 100m zu weit und landete im Wald. Beim Aufschlag auf einem Baum brachen Spitze und Flügel. Diese Spitze kann ich wieder nachretuschieren.
Die fünf Schäfte wurden auch schon wieder mit neuen Spitzen besetzt. Jetzt aber mit schlanken gestielten Exemplaren.
Klaus
Lewer duad üs Slav

steinwanderer

Moin,
nach dem ich Heute wieder 2 Spitzen zerlegt habe, hatte ich die Schäfte frei um endlich mal meine der Grübchenkeramischen Kultur nachempfundenen Spitzen einzusetzen.
Ich finde die machen sich ganz gut.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Siebenpapagei

Hallo Klaus,

tolle Spitzen, da steckt auch 'ne Menge Arbeit drin.
Ist immer Schade, wenn die Stücke dann zerbrechen.
Das wird den Alt-Vorderen wohl auch nicht anders ergangen sein.

Viele Grüße

Ralf :winke: