Selbstversuch: Knopfherstellung

Begonnen von klondyke, 11. Februar 2006, 21:09:34

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klondyke

Irgendwas muss man ja bei diesem Wetter machen und daher kam mir die Idee,einmal den Versuch zu wagen,Knöpfe selbst zu gießen.Als Gußform habe ich mir im Bastelgeschäft Speckstein besorgt (Tip von Rübezahl) und mit dem Dremel eine Mulde ausgefräst.Danach aus Draht Ösen gebogen.Als Gießmaterial benutze ich bleifreien Lötzinn den es in Stangen günstig zu kaufen gibt.Ich war überrascht wie einfach sich die Rohlinge nach dem Erkalten aus der Gußform entnehmen ließen,einfach rausheben als wenn sie kurz davor reingelegt wurden.Die nächsten Schritte werden sein: Die Rohlinge auf der Rückseite eben schleifen,den Radius gleichmässig zu runden und auf der Vorderseite die Unebenheiten glätten (durch matieren und glänzen).Danach werde ich versuchen sie zu vergolden,ich habe keine Ahnung ob das mit Zinn klappt,sollte aber meiner Meinung nach möglich sein.(man wirds sehen :-))Die weiteren Bilder mit dem Ergebnis werde ich dann zeigen.
Diese Fragen sollte dieser erste Versuch beantworten:

Eignet sich Speckstein als Gußform,wie lässt sich der Rohling entnehmen?
Lässt sich Zinn vergolden?

Beim nächsten Versuch werde ich mich an Motivknöpfe wagen wenn das mit dem Vergolden klappt.
Gruß und Gut Fund
klondyke

stratocaster

Hey  :smoke:
Klasse für den Anfang  :super: :super: :super:
Ob sich Zinn vergolden läßt, versuche ich gerade herauszubekommen.
Scheint aber nicht so einfach zu sein.
http://www.pb.izm.fhg.de/p2sa/060_publications/2003/addon/Au_Sn_Hutter_2003_01.pdf
Hier geht es wohl um das Verzinnen von Gold.
Und hier:
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=967382963&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=967382963.pdf

Alles nicht so einfach.
Ich habe bei Google "Zustandsdiagramm Zinn Gold" eingegeben.
Zustandsdiagramme beschreiben das "Legierungsverhalten" zweier Metalle.

Jetzt ist es mir zu spät für klare Gedanken  :prost: :gn
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

c-4

Netter "Testknopf".  :smoke:
Das Zinn läßt sich vergolden, allerdings  nicht mittels Legierungsbildung (Feuervergoldung) Dazu liegen die Schmelzpunkte viel zu weit auseinander.
Man kann aber mit Hilfe galvanischer Methoden oder mit einem Goldsud areiten, zuvor muß das Zinn jedoch vorverkupfert werden. Die Verkupferung wird ebenfalls galvanisch aufgebracht Das sollte  beim Zinn relativ einfach mittel eines Kupfersulfat - Elektrolyten möglich sein.
Auf diese Kupfer - Schicht wird dann die Goldauflage aufgebracht

klondyke

Danke für eure Tips.  :super: :super:
Ich habe auch an die galvanische Möglichkeit gedacht da ich aus beruflichen Gründen dazu Zugang habe.Der Hinweis mit dem Verkupfern zuvor werde ich mir merken.Da ich einige Rohlinge gemacht habe will ich rein aus Neugier,einen Knopf auch mal ohne zu verkupfern versuchen zu vergolden.Wenn das nicht klappt ist das ja nicht weiter tragisch da sich,falls etwas Vergoldung daran "haften" bleibt,leicht mit der Matierscheibe wieder entfernen lässt.
Gruß und Gut Fund
klondyke

c-4

Zinn läßt sich nach guter Dekapierung auch direkt vergolden, allerdings  diffundiert das Gold relativ stark in das Grundmetall ein, was zum Verschwinden der Auflage führen kann.
Geht  aber wohl nur mit einen stark cyanidhaltigem Elektrolyten.

Merowech

Grüß dich klondyke,
ja das sieht doch schon mal gut aus  :super: !
Wie gesagt schick mal den Speckstein vorbei, ich schau mir das mal an was der Stein so alles mitmacht mit der Bearbeitung  :zwinker:.
Galvanisches vergolden auch plattiern ist kein Problem.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Daniel

Hab mir gestern im Bastelgeschäft für 6,90 Euro einmal 1KG Formsand gekauft.
Mal schauen ob man da im Lauf der Zeit auch was zusammenwursteln kann.
Gefundene Bleireste habe ich ja schon zusammengeschmolzen. :engel:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Sigerl

Ich habe auch mit Speckstein Versuche gemacht, jedoch kommen feine Konturen wie Buchstaben nicht raus, da fliesst das Blei anscheinend nicht rein, zu zäh, oder zu niedrige Temperatur, keine Ahnung .
Auch hab ich den Speckstein vorher erhitzt , leider ohne Erfolg.
Habt Ihr da ein paar Tips wie ich es versuchen sollte.
mfG. Sigerl

c-4

Anscheinnd  brauchst du da ein Flußmittel, ähnlich wie beim Löten, einmal, um die Oberfläche des Specksteins besser benetzbar zu machen, zum anderen das Blei dünnflüssiger werden zu lassen.
Fällt mir aber jetzt grade kein passendes ein... Ammoniumfluorid vieleicht.
Hast du es schon mal mit Galvanostegie probiert? Damit kann man prima Sachen machen...

klondyke

Es gibt dafür sogenannte Fließmetall-Pellets die die Abbildgenauigkeit und Fließfähigkeit von Reinzinn (Bleifreies,lebensmittelechtes Zinn 95% =sog.Reinzinn) verbessern. Normalzugabe ca. 2% Getestet habs ich auch noch nicht.

Händlerlink
Gruß und Gut Fund
klondyke

Daniel

Na mit dem Formsand muß ich auch noch etwas üben.  :heul:
Vor allem muß ein stabiler Rahmen her,damit man den Sand richtig fest pressen kann.

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Tomcat

Schöner Versuch!
Mit Speckstein hab ich auch schon gearbeitet,
der Trick für feine Abbildungen ist es, den Speckstein schon vorab sehr hoch zu erhitzen.

mfg
Tct
Life burns!

klondyke

Zitat von: Tomcat in 05. März 2006, 14:12:42

Mit Speckstein hab ich auch schon gearbeitet,der Trick für feine Abbildungen ist es, den Speckstein schon vorab sehr hoch zu erhitzen.


Backofen?
Gruß und Gut Fund
klondyke

Merowech

@ Daniel,  :staun:
aber Hallo - das ist aber nicht schlecht geworden.
War vielleicht noch etwas zu viel Wasser im Sand ? - oder wie hast du die Form gemacht ?
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

stratocaster

Ich hab mal eine Woche Praktikum in einer Gießerei gemacht, lange her.
Der Formsand muß natürlich in einen Rahmen, den nennt man Formkasten.
Da braucht man 2 davon: Oberkasten und Unterkasten.
Der Formsand wird üblicherweise mit Rüttlern verdichtet und dann kommt für
die Oberflächenstabilität eine sog. "Schlichte" obenauf gesprüht.
Wir haben damals sehr große Teile gegossen.
Was ich jetzt nicht abschätzen kann, ist, wie man bei so kleinen Teilen wie Knöpfen
mit der Oberflächenspannung umgeht, d.h. wie ist das mit Flußmitteln ?
Aber Daniel:
Ich finde das Ergebnis schon ganz toll :super:
Gruß  :hacker: :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
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Sigerl

C4,
ich habs heute mangels an anderem Material mit Fittingslot versucht, damit gibts gute Ergebnisse, fliesst viel besser als Blei und ist nicht giftig, da Lebensmittelecht.
mfG. Sigerl

Daniel

Zitat von: Merowech in 05. März 2006, 16:27:28
War vielleicht noch etwas zu viel Wasser im Sand ? - oder wie hast du die Form gemacht ?
Kine Ahnung ob´s zu feucht war.
Habe das ganze in einem kleinen Blumentopf gemacht.
Sand rein,festgestampft,Knopf reingedrückt,etwas Talkum als Trennmittel draufgestäubt und Blei reingegossen.
In´s flüssige Blei habe ich eine Drahtöse reingedrückt.
Für Münzen oder dergleichen müßte ich aber eine doppelte Form haben.
Muß mal die Lehrlinge in der Firma anhauen,daß sie ihre Zeit sinnvoll nutzen und eine Rahmenform aus Alu fräsen. :zwinker:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
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fisherman

@ daniel
was für einen sand hast du denn dafür genommen??

Daniel

Von der Firma "hobby time"
Formensand,
rot,gepresst.
Art.6.2806.016
Stammt aus einem ganz ordinären Bastelbedarfs Laden.

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

fisherman


Tomcat

@Klondyke: Ich habs mit ner Lötlampe sehr hoch erhitzt.
Augenschutz tragen, manchmal ist Speckstein mit Dreck durchsetzt!
mfg
Tct
Life burns!

klondyke

Gruß und Gut Fund
klondyke