Ein realer römischer Frachtkahn????

Begonnen von Lojoer, 24. September 2008, 07:41:06

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Lojoer

Hi Zusammen,
angeregt von dem Link
http://www2.rgzm.de/Navis/Ships/Ship078/Ship078.htm
habe ich versucht ein Modell dieses kleinen römischen Frachtkahns zu bauen. Der Hauptbestandteil diese Frachtkahns bestand aus einem Einbaum dessen Bordwände mit einem zusätzlichen Setzbord erhöht wurden.
Nach Fertigstellung des Modells reifte so im Laufe des Jahres die verrückte Idee, ob man dies nicht auch im Original herstellen könnte. Das wäre so ein Projekt für meinen Verein dachte ich mir. 

Lojoer

#1
Wenn das ganze auch Momentan noch einen Einzelaktion von mir und meinem Anhang ist so hoffe ich doch auf baldige regere Beteiligung durch Vereinsmitglieder.
Nach längerem Suchen wurde mir von der Gemeinde Griesheim dann tatsächlich ein Baumstamm zur Verfügung gestellt, der annähernt das erforderliche Ausmaß hatte. Leider nicht aus Eiche wie bei dem Original sondern aus Pappel, aber einem geschenkten Gaul........  :-D
Stell stellte sich heraus, dass ein solcher Baumstamm 6 x 1 m doch ein enormes Gewicht aufweist und nicht einfach über die Schulder gelegt werden kann. Ja bei der Bergung des ca. 3 Tonnen sdchweren Stamms aus dem Graben musste dann ein Auto ran.

Lojoer

Bei der Teilung und des Abtransportes half mir dann mein Schwiegersohn in späh Ingo.
Wenn es interessiert wie es weitergeht und ob das Projekt zu ende geführt werden kann halte ich Euch gerne auf dem Laufenden.
Gruß Jörg

Schlumpfstampfer

Cooles Projekt  :super: , wenn du nicht so weit weg wärst würde ich vorbeikommen und mitmachen...

arriba

Zitat von: Schlumpfstampfer in 24. September 2008, 08:13:50
Cooles Projekt  :super: , wenn du nicht so weit weg wärst würde ich vorbeikommen und mitmachen...


So sehe ich das auch .... wobei ich mich wohl eher als Kaffee-holer eignen würde  :kopfkratz: Wenn ich helfen würde, wäre das Risiko zu groß das du nachher vier kleine  Boote hättest  :irre:

Zeig Bitte mehr!

:winke: Rikke

clemens

Ich bin sehr beeindruckt! Wenn Du sie aus Österreich holen würdest schenke ich Dir gerne eine Eiche...
Viel Erfolg wünscht
Clemens

Lojoer

Hallo Clemens,
das Ganze ist wie gesagt ein Experiment, da möchte man nicht eine gute Eiche vergeigen. Trotzdem vielen Dank für so ein Angebot.
Zum Besseren Verständnis habe ich Euch hier noch mal eine Schnittzeichnung des Bootsköpers beigefügt.
Ich bin selbst mal gespannt wie man den Stamm auf eine Wandstärke von 4 cm aushöhlen kann.
Gruß Jörg

Lojoer

Was mich an der ganzen Sache interessiert ist hauptsächlich
wie kippstabil und fahrtüchtig waren solche Kähne, und wieviel konnte man gefahrlos auf ihnen transportieren.
Beim Bau selbst werden neben traditionellen Werkzeugen wie Rindenschäler, Dexel usw. natürlich aus Vereinfachung auch moderne Werkzeuge (Kettensäge usw.) eingesetzt werden.
Auf jeden Fall muss nach Abschluss des Baus eine schöne Fahrt mit röm. Kostümen durchgeführt werden  :narr:.
Gruß Jörg

clemens

Hinweis: es gibt für Motorsägen Fräsköpfe, das sollte die Arbeit vor der Feinarbeit deutlich erleichtern - Baumchirurgen haben sowas oft, eventuell auch zum Ausborgen
Liebe Grüße Clemens

wogixeco

genial  :super: da hätt ich sicher auch meinen Spass dran  :narr:

mmhhh, ich kenns von den Einbäumen in Afrika her das die innen mit Feuer ausgebrannt wurden. Wäre vielleicht auch eine Möglichkeit

Lojoer

Hallo Leute,
bin für alle Tips dankbar. Das mit dem Fräskopf hört sich gut an. Mit dem Ausbrennen ist so eine Sache zumal bei dem notwendigerweise trapezförmigen Querschnitt.
Auf jeden Fall ist jetzt erst mal der Außenbereich des Bootskörpers dran. Dann muss man weiter sehen.
Gruß Jörg

Schlumpfstampfer

EBeim Ausbrennen einfach das Feuer rechts und links mit Erde Lehm etc begrenzen .
Es brennt eh nicht tief rein ins Holz aber du kannt die verkohlten Zonen sehr leicht rausdexeln.

Lojoer

Na da werde ich das mal ausprobieren.
Was mich auch dringend interessiert ist die beschaffung von geeigneten Nägeln.
Die sollten vierkantig möglichst konisch sein, einen großen Kopf haben und bis zu 15 cm lang sein. Vielleicht kennt von Euch einer eine Bezugsquelle.
Gruß Jörg

Schlumpfstampfer

#13
Hüstel *

Ich schmied dir gern ein paar  :-D

das bringt mich auf nen anderen Punkt.

Doch da mach ich gleich nein neues Thema http://www.sucherforum.de/index.php/topic,32320.0.html auf.

Daniel

Beim SWR kannst Du evtl. noch ein paar Ideen klauen. :zwinker:
Da möchten sie bis Freitag am Schluchsee einen schwimmfähigen Einbaum aus einer Tanne bauen.
http://www.swr.de/unser-wald/schluchsee/-/id=3927774/lg32mg/index.html
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.


Daniel

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

coinwhisper


Sax

Zitat von: coinwhisper in 24. September 2008, 11:57:16
...wenn kinder zuviel zeit haben... :frech:

dann schreiben sie Mist in Foren

Aber mal ehrlich musst du eigentlich zu jedem Thema irgendeinen dummen Kommentar abgeben, wenn du nichts vernünftiges zu vermelden hast, dann lass doch einfach mal die Finger von der Tastatur.

Gruß Micha

Lojoer

Hallo Daniel,
so teuer sind die gar nicht. Der Preis gilt für 100 Stück. Leider sind sie zu kurz. Aber vielleicht können die ja auch längere besorgen.
@ Sax,
unser coinwhisper muss halt seinem mühsam erworbenen Ruf gerecht werden. Wenn er nichts geschrieben hätte, ich hätte es vermisst  :zwinker:.
Ansonsten bedauere ich ihn ein wenig, keine Ideen, keine Ideale und keine Visionen. Schade, schade.
Wäre an der Zeit, dass er mal darüber nachdenkt.
Gruß Jörg

Lojoer

Hallo Schlumpfstampfer,
eventuell würde ich auf Deine Fähigkeiten zurückkommen, wenn ich besondere Teile bräuchte, die man im Handel nicht so ohne weiteres bekommt. Dich um das Nägelschmieden zu bitten, wäre doch ein bischen unverschämt, da ich mindestens 100 Stück brauche.
Gruß Jörg

Schlumpfstampfer

Naja bei 100 Stück lohnt sich wenigstens die Herstellung der passenden Kopfgesenke  :prost:


coinwhisper

regt euch nicht auf leute, ich packe bald meine sieben sachen hier!  :super:

lg

coinwhisper  :winke:


Merowech

Zitat von: Lojoer in 24. September 2008, 10:00:46

Auf jeden Fall muss nach Abschluss des Baus eine schöne Fahrt mit röm. Kostümen durchgeführt werden  :narr:.


Ja und ein paar Germanen entern dann den Kahn und geben den Römern ein paar auf die Mütze :narr:

Nee Jörg....Spässle gmacht - viel Glück bei deinem Unternehmen und Hut ab vor solch einer Herausforderung.  :super:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Preusse13

#25
Hallo
Alls Frachtkahn ist dieser Einbaum  eventuell im Mittelmeerraum zu beginn der Antike zu bezeichnen gewesen.Ein Einbaumboot für Fischer usw. wie Sie heute noch in manchen Ländern gefertigt und genutzt werden für den Alltag.Das einfache Einbaumboot war schon vor den Römern
in unseren Breitengraden bekannt.Alls römisch kann man ein Einbaumboot eher nur direkt den Hersteller bezeichnen.Für Transporte von Fracht
auf längeren Wegen wie auf dem Rhein,Lippe ect. wurden andere Bootstypen verwendet von den Römern.Ein üblicher"Frachtkahn" von den
Römern  ist im neuen Xantener Museum alls Teilstück  ausgestellt!!Und sieht anders aus.Ein banales Einbaumboot wurde von Jedermann und Nation genutzt.Meine Grossmutter ist im 2WK im selbstgebauten Einbaum los auf der Lippe  zum nahe liegenden Acker zum stoppeln.  :-)
MfG

Hier im Clip ist das Objekt  aus Xanten deutlich zu sehen.Nicht zu verwechseln mit den Ruderretronachbauten die zur Zeit rumschippern!!
https://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2008/08/23/lokd_03.xml

Die Geschichte der Römischen Rheinflotte beginnt in der Zeit der augusteischen Germanienoffensiven ab 13 v.Chr. Seitdem wurden vom römischen Oberkommando am Rhein nicht nur Legionen und Hilfstruppen konzentriert, von Anfang an waren auch Flotteneinheiten an den Operationen des römischen Heeres beteiligt. Zu Beginn waren die Einsätze der römischen Flotte oft offensiv geprägt: So erfahren wir immer wieder von verschiedentlich durchgeführten Landeunternehmen römischer Truppen an der Nordseeküste, die mit entsprechenden Operationen der Landarmee kombiniert waren.

Noch wichtiger als der Kampfeinsatz war seit der Zeit der augusteischen Germanienoffensiven der logistische Einsatz der römischen Flotte: Von Xanten aus, das damals wohl der wichtigste Basishafen war, mußten die römischen Militärlager an der Lippe auf dem Wasserweg versorgt werden. Diese Lippelager weisen auch vielfach befestigte Anlegestellen auf: Das Uferkastell von Beckinghausen diente als Anlegeplatz für das große Lager von Oberaden, in Haltern ist mit der mehrphasigen Anlage an der Hofestatt ein befestigter Anlegeplatz am Lippeufer nachgewiesen worden, in dem es Speicherbauten und wohl auch Schiffshäuser zum Überholen und Überwintern von Schiffen an Land gab. Auch für das große Lager von Anreppen an der Lippe wird ein Güter - und Militärhafen angenommen.  :zwinker:




Lojoer

Hallo Preusse,
für die großen Flüsse, da hast Du recht, wurden Frachtkähne von mehr als 20 m Länge, sogenannte Prahme verwendet.
http://www2.rgzm.de/Navis/Home/NoFrames.htm
Diese hatten einen Flachboden, waren aber wegen ihrer Länge für die kleinen Seitenflüsse nicht geeignet. Hier kamen wie man bei den Schiffsfunden in Zammerdam sieht, kleiner sogenannte monoxyle Prahme zum Einsatz. Solche Kähne gehörten nicht zu der röm. Rheinflotte, sondern wurden zivil genutzt um die Versorgung zu gewährleisten. Leider werden diese zivilen Fahrzeuge bei den Rekonstruktionen kaum berücksichtigt. Man konzentriert sich beim nachbau im wesentlichen auf militärische Fahrzeuge.
Aus Gründen der menpower und des Geldbeutels halte ich es für Sinnvoll mich auf die kleineren Ausführungen zu konzentrieren.
Die größeren Kriegsschiffprojekte, die schnell dann mal 100.000 € verschlucken überlasse ich dann den entsprechenten Institutionen.
Hier mal weiter Bilder vom Baufortschritt.

Lojoer

Hilfe habe ich nun auch bekommen. Hier Daniel, ein versierter Schiffsmodellbauer bei seinem nun größeren Projekt  :-D.
Den im Vordergrund erkennbaren Eisenwinkel von 60° habe ich als Hilfe zur Einhaltung der Bordwandwinkel zusammengeschweißt.
Gruß Jörg

Silex

Allen Respekt.
Männer, Muskeln und Ideen.
Hier gab es mal einen Mann der sich einen Einbaum schnitzte und die Feuersteinroute in  Originalausrüstung nachvollzog (teilweise). Den Link stell ich später mal rein.....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.