Ein Bohrapparat

Begonnen von Alexis, 31. Januar 2023, 10:56:49

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Alexis


Hallo,
ein einfacher Bohrapparat. Der Bohrer ist aus Feuerstein. Das rote Schnürchen passt zu einem neolithischen Gerät nicht.
Grüsse
Alexis

hargo

Hallo,

ein Experiment.
Sind Bohrer dieser Art nachgewiesen?

mfg

StoneMan

Zitat von: hargo in 01. Februar 2023, 00:09:18
Hallo,

ein Experiment.
Sind Bohrer dieser Art nachgewiesen?

mfg
Moin,

Deine Frage kann ich Dir tatsächlich nicht beantworten, aber ich selber habe auch
genau so einen Bohrer gebastelt.

Den hatte ich vor 111 Jahren im´Heidemuseum Dat ole Huus´ gesehen - war glaube ich eine Workshop-Arbeit.

Mein selbstgebauter Bohrer funktioniert tadellos.
Ich habe mit Flint Löcher in Holz gebohrt. Mit ein wenig Übung sieht und fühlt es sich an, wenn der Handstab
rauf und runter geht, als wenn es ein Gummiband wäre.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

hargo

Ich glaube nicht, dass sie, zumindest im Rheinland, nachgewiesen sind.
Weiß es aber nicht : (

mfg

Alexis

Hallo,
es funktionierte auch tadellos.
Gruss
Alexis

StoneMan

#5
Zitat von: hargo in 01. Februar 2023, 00:45:46
Ich glaube nicht, dass sie, zumindest im Rheinland, nachgewiesen sind.
Weiß es aber nicht : (

mfg
Moin hargo,

Deine Anmerkung zum Nachweis eines solchen Bohrers (Drillbohrer), das hatte ich geschrieben, kann ich nicht geben.
Holz ist nun mal nicht so widerstandsfähig ...

Die Löcher und dazugehörigen Bohrkerne sind an Beilen auch im Rheinland belegt.

Dass diese Löcher lediglich (nur) mittels zwischen den Handflächen gedrehte Bohrer entstanden, denke ich nicht.
Zumindest irgendwann hatten auch die Altvorderen derartig schmerzende Schwielen an den Händen und haben nachgedacht.
Voilà - der schnurgetriebene Drillbohrer war da.

In Grönland hatte man damit wohl auch Feuer gemacht.
Ich habe da für Dich etwas in meinem Archiv gefunden: Zur Technik des Steinbohrens im Neolithikum [PDF 11,2 MB]

Gruß

Jürgen

Nachtrag - hatte ich da doch noch etwas im Hinterstübchen.

Kenntnis - Werkzeug - Rohmateriall, Jürgen Weiner [PDF 10 MB]

Zitat:

2. Bohrtechnik

Wegen der zylindrischen/schwach konischen Form der Bohrlöcher und Funden von konischen
Steinkernen (sog. Bohrkerne) müssen die Bohrköpfe zylindrische Hohlkörper gewesen sein (FIEDLER1979).
Alles spricht für Holz als Material der Bohrköpfe [...] wegen Wuchsform und Struktur kommt in
Europa Holunder mit natürlich rundem Markkanal in Frage...

Regelhaft auf der Oberfläche der Bohrlöcher vorhandene horizontal-konzentrische Riefen und Spiegelglanz
legen eine schnell rotierende Bewegung des Bohrkopfes ist nahe.
Deshalb und aus ergologischen Gründen scheidet als Antrieb Rotation zwischen den Handflächen aus.
Möglich ist ein Drillbohrer ... mit Fliehkraftgewicht, es fehlen jedoch Nachweise.

Kenntnis der Bogenwaffe legt Antrieb durch einen Fiedelbogen nahe, zumal vom
frühmesolithischen Fundplatz Mullerup (DK) ein Bogenstab aus einer Tierrippe bekannt ist,
der als Fiedelbogen glaubhaft beschrieben wird.

Mehr lesen ... Klick.

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Antoine de Saint-Exupéry

hargo

Weiner ist immer gut ; )

mfg

dappeler

...finde den Beitrag spannend und lehrreich  :belehr:
Danke für den input

Gruss vom dappeler
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