Rennofenkundige gefragt

Begonnen von Freya, 04. Dezember 2009, 11:57:00

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Freya

Hallo,
ich habe eine Frage was den Rohstoff betrifft.
Unter meinem Geraffel habe diese Grölle die auf den Bildern zu sehen sind.
Wenn ich einen Rennofen bestücken möchte .... welchen Rohstoff könnte ich benutzen?

Danke für mögliche Antworten.

Gruß Maria



Freya

während die anderen Teile Limonit und Goethit ihr eigen nennen
kommt bei dem Geröll einen erhöhten Anteil an Magnetit vor ...der überall mehr oder weniger mit auftaucht

Freya

Hallo,
ich habe das Geröll ins Feuer geworfen und geröstet

Das Geröll auf den letzten Bildern aushubxxx.jpg es ist eher kieselig und unterschiedlich "eisenhaltig".
aushub_bruch.jpg =  ungeröstet underscheidet sich kaum von dem gerösteten aushub_geroestet.jpg
Aufgeschmolzen ...wie wird der Klumpen aussehen? ....Schwarz gefärbtes Glas :kopfkratz:

Anders sieht es bei den Tonklunkern aus. Sie wurden durch das Rösten magnetisch und haben zum Teil einen metallischen Glanz bekommen.
Wäre das ein Rohstoff für den Rennofen?

Danke für mögliche Antworten

Gruß Maria




Slaware

Servus Freya,
schön wenn jemand nach Rennofen fragt, schade das sich niemand findet - ich will mich versuchen. Was magnetisch ist sollte jedenfalls für einen Rennofen passen, Raseneisenerz sowieso. Ich selbst habe es noch nicht zu einem eigenen Versuch geschafft, aber war öfters groupie bei sowas und schmiede. Was ich erfahren konnte ist das eigentlich sehr viel funktioniert, die Feuerführung im Ofen ist eigentlich das zentrale Thema. Liebe Eisengrüße, hoffe es hat wenigstens ein bissl geholfen, Slaware

Goatman

Hi Maria,
leider habe ich hierzu keine praktischen Tipps für
dich. Im Verein werden zwar hin und wieder Rennöfen
nachgebaut um bei Veranstaltungen die Produktion von
Eisen zu demonstrieren. War aber nie dabei  :engel:
Hier mal ein interessanter Link zum Thema
Rennofen.
xxxxx/lexikon/index.php/Rennofen
Wie du siehst, sind mehrere Schritte zur Eisengewinnung
erforderlich.

Freya

Hallo,
Danke für die Antworten und den Link.
Wie ein Rennofen funktioniert das weis ich. Mir war wichtig ob ich Rohstoffe für einen Schmelzvorgang habe.
Bei den ersten Bilder war ich mir fast sicher die Klunker gehen. Bei den kieseligen, die Magnetit enthalten ...die habe ich für zu sauer gehalten. Wenn die zu verhütten sind habe ich Rohstoff bis zum Abwinken.
Jetzt ist nur noch die Frage ...was läuft aus dem Ofen ...wie wird die Schlacke aussehen? Das nächste Frühjahr kommt bestimmt ..... und wenn alles gut läuft raucht es im Garten :-D

Gruß Maria :winke:

mc.leahcim

Hallo Peter,hallo Maria,
erst hab ich ja gegrinst  :-D als ich die gepostete Adresse vom Peter gesehen habe
xxxxx/lexikon/index.php/Rennofen.  :narr:  :narr:

Dann wollte ich es besser machen. (eiiiiinmal besser sein wie Peter  :frech:)

Jetzt könnt ihr beide grinsen  :-D Ich kann es nicht.  :wuetend: Wer macht denn da aus dem Mineralienatlas ---->>>>>  xxxxx ? :irre:

Bleibt nichts anderes als diese Adresse:  www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Rennofen
mit copy and paste in die Adresszeile des Browsers zu kopieren.

Euer gefrusteter

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Freya

Hallo Michael,
wenn du wegen dem Link gefrustet bist ...das wäre dann völlig unnötig....
... bei mir geht der Link auch ohne copy and paste :-)

Grüssle Marie





Karnickel

Rennöfen wurden meist in ganzen Batterien am Rande von Siedlungen gern in Hangnähe aufgebaut. Die Öfen hatten eine Höhe von etwa 1 m und einen Durchmesser von etwa 2m. Sie wurden meist mit Raseneisenerz und natürlich Holzkohle bestückt. Die Öfen wurden mit Holzkohle vorgeheizt. Dann wurde lageweise zerkleinertes Raseneisenerz und Holzkohle aufgegeben. Bei Temperaturen zwischen etwa 1050° C und etwa 1150° C  entstand dann nach geraumer Zeit ein zähflüssiger Schlackebrei. Im oberen Bereich sammelten sich reduzierter Eisenteile. Das war der Schlackekuchen, die sogenannte Luppe. Um diese Luppe entnehmen zu können, musste der Ofen zerstört werden. In extra gebauten Ausheizöfen wurde die noch anhaftende Schlacke durch mehrmaliges Wiedererhitzen mechanisch entfernt. Das übrig gebliebene Schmiedeeisen wurde zu Eisenbarren hergerichtet oder für den Handel zu Schwertrohklingen oder Spitzbarren geformt.
MfG Damokles

Freya

Zitat von: Karnickel in 19. April 2010, 18:08:56
Rennöfen wurden meist in ganzen Batterien am Rande von Siedlungen gern in Hangnähe aufgebaut.

Hallo Damokles,
danke für deine Antwort. die Hänge habe ich abgesucht ... im Grunde den ganze Gemarkungsboden.
Außer Schlacke keine Anzeichen für eine Verhüttung.

Ich habe mir vorgenommen einen Rennofen zu beschicken.
Wenn das klappt zeige ich hier die Bilder

Gruß Marie

Storkianer

Hallo Marie, wir fahren Anfang Mai wieder eine Woche in den wohlverdienten Urlaub, nach Weener anne Ems! Die haben ein kleines feines Heimatmuseum, vonne Steinzeit bis Mittelalter kann man dort alles finden. Sie haben auch Rennofenreste und Rasenerz dazu verschiedene Schlacken. Ich werde alles über Rennöfen ablichten und Dir dann selbstverständlich bebilderten Bericht erstatten.
In der zweiten Maiwoche erfährst du näheres.
Bis dann, bei diesem Thema, Norbert.

Freya

Hi Norbert,
das finde ich ja riesig nett von dir ...vielen Dank.
Ich freu mich auf die Bilder .... :super: :super:

Gruß Maria

Freya

Hallo,

keine Ahnung warum ich an Eisen einen Narren gefressen habe....
aber gugt doch mal ..ist das nich der Hammer..... :staun:
und schon wieder eine Geschichte der Vergangenheit.....
Viel Spaß

Gruß Marie

Freya


jupppo

Schöne Bilder. Hätte nicht gedacht, dass Du solche Öfen in den Garten baust, Respekt. Ich hoffe nur nicht, dass Du den mit Deiner gerösteten Schlacke bestückst, denn dann wird nicht viel rauskommen. Ich denke mal das Zeugs auf dem ersten Bild sieht schon ganz gut aus. Jedenfalls genauso wie das, was ich von der römischen Villa kenne, wo eben dieses verhüttet wurde.

Verbrenn Dir nicht die Finger!

Freya

Zitat von: jupppo in 20. April 2010, 14:11:21
Schöne Bilder. Hätte nicht gedacht, dass Du solche Öfen in den Garten baust, Respekt.
*lach das wär ein Ding ...das in meinem Garten ..holla

Verbrenn Dir nicht die Finger!
hmmmm wie ich mich kenne ... wird das nix werden .... mit dem nicht verbrennen  :-)

Das Erz auf dem ersten Bild habe ich eingesammelt........ :glotz:

Gruß Marie

jupppo

Ja denn mal los: Der erste Gladius ist immer der Schwerste.

Wie ich sehe nimmst Du das mit dem Verbrennen locker.
Kenn ich gut, irgendwie ziehe ich das auch immer an  :teufel2:

Cataphilus

#19
Servus,
wir machen am 12 Juni in Altessing (Bei Essing im Altmühltal) Auf der Kanalinsel einen oder zwei Rennöfen,
wer zum Zuschauen kommen will, ist herzlich eingeladen. Wir sind ab Freitag Nachmittag draussen. Bestückt wird der Ofen ab Samstag morgen und geöffnet Samtag abend, bzw Sonntags.

Letztes Jahr:
http://donaukurier.millibus.fidion.de/lokales/riedenburg/Keltisches-Know-how-am-Kanal;art602,1969096

Ich poste das noch mal bei Experimenteller Archäologie.

Beste Grüße

Freya

Hallo  Cataphilus,
das hört sich gut an. Altessingist nicht so weit wie das Treffen in Luxenburg  :super:
Danke für die Info
Gruß Marie

Freya

wer schmilzt...
sollte schmieden ....
lebensspirale.jpg mein erster Versuch ... ich bin zufrieden :zwinker:

damaszer.jpg ....da möchte .... nee da will ich hin ....
ja so was von :super: :super: :super:
Gruß Marie :winke:

werter47

Hallo Marie,
Du bist wohl nicht zu bremsen,Lebensspirale Klasse,in meiner Jugend war mein größter
Erfolg,einen Hufnagelkopf kalt so zur Spitze auszuziehen,daß man sich daran eine Zigarette anzünden konnte.- Geröstet werden nur sulfitische Erze wie Pyrit,Galenit um die Schwefelbindung zu brechen,bei Raseneisenstein,Magnetit (Oxyde)nicht nötig.
Woher ist der Damaszener,der ist doch historisch,oder ??
Grüße Günter

Freya

nee der ist vom Schmied 
und er hat echt abgefahrene Teile ..... :super:

Schlumpfstampfer

Hi

Ein schöner Nagel!
Zur Info für Interessierte:
Jeder Schmied desingt sich einen eigenen Nagel.
Wenn man eine andere Schmiede besucht schmiedet man dort seinen Nagel und lässt ihn wie eine Visitenkarte als Geschenk zurück.

Servus

Freya

Zitat von: werter47 in 09. Mai 2010, 12:36:58
Erfolg,einen Hufnagelkopf kalt so zur Spitze auszuziehen,daß man sich daran eine Zigarette anzünden konnte.-
Da muss ich wohl noch ein wenig Spinat futtern .... schiemden kostet richtig Kraft.......

Zitat
Geröstet werden nur sulfitische Erze wie Pyrit,Galenit um die Schwefelbindung zu brechen,bei Raseneisenstein,Magnetit (Oxyde)nicht nötig.
Jo ...danke für den Tip


werter47

Hallo Marie,
kannst Du bitte mal den Schmied fragen,womit der den Stahl ätzt,um die Figuren sichtbar zu machen,brauche noch einen Tip um die widdmannstädschen Figuren bei Fe Meteoriten sichtbar zu kriegen.
Gruß Günter

Freya

Hallo Günter,
jo ....frage 
wenn ich den Schmied sehe
Gruß Marie

Schlumpfstampfer

Da kannst du viele Flüssigkeiten nehmen.
Je nach Legierungsbestandteilen kann man Kaffee oder Zitronensaft nehmen.
Sollte das keinen schönen Kontrast bringen kann man mit Schwefel/Batteriesäure oder FeCl2 arbeiten.
Nicht vergessen nachher mit Natron zu neutralisieren sonst rostet das Zeug nach einiger Zeit.

Servus