betagter Hammer

Begonnen von Robert, 14. März 2013, 14:57:42

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Robert

Servus,

wieder einmal ein alter Hammer.

Das Alter und der Verwendungszweck würden mich interessieren.

Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

mc.leahcim

Verwendung ist Zimmermannshammer. Mit der eingekerbten Seite werden Nägel gezogen.
Zum Alter kann ich nichts beitragen. Halte ihn aber für älter da die modernen anders aussehen. Vielleicht sogar noch aus einer "Hinterhofschmiede"

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Nanoflitter

Zitat von: mc.leahcim in 14. März 2013, 15:24:59
Verwendung ist Zimmermannshammer. Mit der eingekerbten Seite werden Nägel gezogen.
Zum Alter kann ich nichts beitragen. Halte ihn aber für älter da die modernen anders aussehen. Vielleicht sogar noch aus einer "Hinterhofschmiede"

Michael

Meine volle Zustimmung zu deinem Beitrag!
Mich würde mal interessieren, warum in alten Hämmern oft rechteckige Löcher vorkommen, und keine ovalen oder runden,
wie man das heute macht. War das für die Schmiede einfacher herzustellen oder stand da eine Anforderung der mit dem Gerät
arbeitenden Handwerker dahinter?

Gruss...

Robert

Zitat von: mc.leahcim in 14. März 2013, 15:24:59
Verwendung ist Zimmermannshammer. Mit der eingekerbten Seite werden Nägel gezogen.
Zum Alter kann ich nichts beitragen. Halte ihn aber für älter da die modernen anders aussehen. Vielleicht sogar noch aus einer "Hinterhofschmiede"

Michael

Servus Michael,

den hab ich auf einem Acker eines bayrischen "ing" Dorfes gefunden, also
sehr alte ländliche Gegend. Danke für Deine Stellungnahme.

Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Robert

Zitat von: Nanoflitter in 14. März 2013, 17:22:52
Meine volle Zustimmung zu deinem Beitrag!
Mich würde mal interessieren, warum in alten Hämmern oft rechteckige Löcher vorkommen, und keine ovalen oder runden,
wie man das heute macht. War das für die Schmiede einfacher herzustellen oder stand da eine Anforderung der mit dem Gerät
arbeitenden Handwerker dahinter?

Gruss...

Servus,

rechteckige Stiellöcher hatten schon keltische oder römische Hämmer.
Das Warum ist die Frage. Ich denke, daß ein Schmied das glühende Eisen
mit einem rechteckige Dorn leichter als mit runden oder ovalen Dornen
bearbeiten konnte. Der Dorn mußte ja vorher erstmal hergestellt werden.
Ich geb noch ein Bild von einem, wahrscheinlich römischen oder keltischen
Hammer dazu.

Grüße

Ro :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Nanoflitter

Das mit der Dornherstellung wäre ein Ansatzpunkt.

Gruss...

StoneMan

Moin,

ohne das jetzt recherchiert zu haben, einen bzw. mehrere verschiedenen Dorne werden
die Schmiede schon sehr lange in ihrem Werkzeugbestand gehabt haben.

Zum ´warum eckig´ kann ich leider nichts sagen.
Wenn unsere Schmiede hier in der Nähe im Frühjahr wieder ihren Betrieb aufnimmt, frage ich dort einmal nach.
Unten am Amboss (Bild im Link) stecken die Dorne.


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Robert

Zitat von: StoneMan in 14. März 2013, 23:33:22
Moin,

ohne das jetzt recherchiert zu haben, einen bzw. mehrere verschiedenen Dorne werden
die Schmiede schon sehr lange in ihrem Werkzeugbestand gehabt haben.

Zum ´warum eckig´ kann ich leider nichts sagen.
Wenn unsere Schmiede hier in der Nähe im Frühjahr wieder ihren Betrieb aufnimmt, frage ich dort einmal nach.
Unten am Amboss (Bild im Link) stecken die Dorne.


Gruß

Jürgen

Servus Jürgen,

das recherchieren bitte nicht vergessen.! Ich hab einige römische
und eine Franziska mit ovalem Axthaus, aber ein Rechteck ist sicher
einfacher herzustellen.

Grüße

Robert :winke:
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etrusker2

offenbar sind hier paar hämmer pros am start...falls gestattet, würde ich gerne einen fund hier einwerfen.Wer hat schonmal einen eisenzeitlichen lappenhammer gesehen? :glotz:

Robert

Zitat von: etrusker2 in 15. März 2013, 10:39:13
offenbar sind hier paar hämmer pros am start...falls gestattet, würde ich gerne einen fund hier einwerfen.Wer hat schonmal einen eisenzeitlichen lappenhammer gesehen? :glotz:

Servus,

gehört schon, gesehen nein. Die Lappentechnik kommt schon aus der Bronzezeit.
Für den Schmied sicher einfacher herzustellen.Schönes, interessantes Teil.

Danke für´s Zeigen :glotz:

Grüße

Robert :winke:
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Robert

Servus,

hab vor kurzem einen Link im I-net gesehen den ich leider bis heute
nicht mehr gefunden habe. Im diesem Inhalt wurden römische Werzeuge
vorgestellt, bei denen ein Hammer war, welcher dem meinen sehr ähnlich
sah. Auch dieser hatte ein rechteckiges Stielloch und wurde als Nagel-
Ziehhammer bezeichnet. Wenn ich den L. wieder finde stelle ich natürlich
sofort ein Foto ein.

Grüße

Robert :winke:
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Robert

Servus,

ich hab mich jetzt tagelang bemüht den Link über römische Werkzeuge im Inet
zu finden, aber vergebens!!!! In meinem Foto, mit dem ich sehr viele Bilder aus
Dissertationen oder ähnlichen Beiträgen mache entdeckte ich diese Aufnahme mit
einem Beil daneben. Diese Werkzeuge waren römischer Herkunft und die dazugehö-
rige Beschreibung lautete, "Hammer zum Nagelziehen".
Nachdem mein Hammer eine sehr ähnliche Form hat denke ich, daß er auch römisch
sein kann.
Sollte Jemand jedoch einen vergleichbaren Hammer aus einer anderen Zeitstellung
kennen, so wäre ich für eine Info mit Foto dankbar.

Grüße

Robert :winke:
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Signalturm

Der Fund erinnert mich auch an einen Hufbeschlaghammer. Die haben sich im Laufe von Jahrhunderten nicht viel im Aussehen verändert. Nägel ziehen musste man da ja auch. Das Loch im Stiel ist für einen Schmied genauso gut rund wie eckig zu fertigen. Aber bei einem 4kantloch kann man den Stiel noch verstärken. Habe mal ein Foto von einem aktuellen Werkzeug angehängt.
Finderglück ist Finderlohn genug.

Robert

Zitat von: Signalturm in 07. Mai 2013, 21:08:44
Der Fund erinnert mich auch an einen Hufbeschlaghammer. Die haben sich im Laufe von Jahrhunderten nicht viel im Aussehen verändert. Nägel ziehen musste man da ja auch. Das Loch im Stiel ist für einen Schmied genauso gut rund wie eckig zu fertigen. Aber bei einem 4kantloch kann man den Stiel noch verstärken. Habe mal ein Foto von einem aktuellen Werkzeug angehängt.

Servus,

guter Vorschlag, die Römer hatten zwar noch keine Hufeisen aber auch Nägel.
Vielleicht muß man den Hammer trotz der Einstufung "römisch" in diesem Link,
einer späteren Epoche zuschreiben. Ich hab hierbei nur das nachgeschrieben
was ich gelesen habe. Da der H. laut der Beschreibung aus einem Befund stammt,
bin ich darauf eingegangen.
Das mit dem Vierkantloch und der zusätzlichen Verstärkung wurde sicher nicht
erst in der Neuzeit entdeckt, sondern schon früher angewandt.

Danke für Deine Bemühung.

Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Goatman

Zitat von: Robert in 07. Mai 2013, 17:54:11
ich hab mich jetzt tagelang bemüht den Link über römische Werkzeuge im Inet
zu finden, aber vergebens!!!!
Robert :winke:

Hallo Robert, es geht nicht nur dir so....
Ich hatte einen Link über die römischen Werkzeuge zur "Uni Tübingen".
Leider geht dieser nicht mehr.

Robert

Zitat von: Goatman in 08. Mai 2013, 08:24:47
Hallo Robert, es geht nicht nur dir so....
Ich hatte einen Link über die römischen Werkzeuge zur "Uni Tübingen".
Leider geht dieser nicht mehr.

Servus G,

wenn ich römische Werkzeuge eingebe kommt der Link Uni Tübingen
Hompage...... Da werden Steinrelieve und Zeichnungen von Werkzeugen
gezeigt. Es kann natürlich sein, daß Du etwas Anderes meinst.

Grüße

Robert :winke:
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emil17

Ein praktischer Grund für rechteckige Stiellöcher im Hammerkopf wäre, dass man den Stiel dann auf der Bandsäge in den Kopf passend zuschneiden kann, und ihn nicht mit Raspel und Zugmesser auf der Schnitzbank zurechtpfriemeln muss.

In der heutigen Zeit der automatischen Stielfräsen ist das ohne Belang.

Es war wohl auch eine Gewohnheitssache (hat schon der Uropa so gemacht). Wenn man sieht, wie zähe gerade in ländlichen Gegenden an Traditionen festgehalten worden ist und wie lange sich Formen halten, die nicht alleine funktionell zu erklären sind, dürfte das auch ein Teil der Wahrheit sein. Bei Pflügen, Sensen und dergleichen können Kenner auch ohne Schmiedemarken ziemlich genau sagen, woher das Gerät kommt.

Robert

Servus,

nach langer Zeit hab ich die Zeichnungen von römischen Werkzeugen aus dem
Römermuseum Augst gefunden und von meinem Bildschirm ein Foto gemacht.
Der dort abgebildete Hammer läßt sich mit meinem Fund sehr gut vergleichen,
ist fast identisch. Ich will Euch damit nicht langweilen, aber es hat mir keine
Ruhe gelassen! :friede:

Grüße

Robert :winke:
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