Sehr kleines Stück ??

Begonnen von agersoe, 30. Juli 2006, 17:16:52

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Der Wikinger

Hallo Leute  :-)

Ich habe dieses kleine Stück gefunden, nur 24,5 mm lang, 7,5 mm breit.

Was ist das nun:

Ich glaube eine Person mit einem Kreuz sehen zu können.

Oben ein "grosses" Loch, wie bei einem Anhänger, unten ein kleines Loch, als ob da noch etwas befestigt werden musste ??










Sondenmichel

Meiner Meinung nach eine Buchschliese.



Sondenmichel

Weihen

Es IST eine Buchschliesse! Warscheinlich von einer kleinen Biebel.


Gruß Stephan
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Der Wikinger


Also eine Buchschliesse !!!

Danke Leute  :super:

Wie hat das denn eigentlich funktioniert ??

Kann man was zum Alter sagen ???

insurgent

Hallo agersoe, hier mal ein Link zu einer Seite mit Buchschließen
http://www.mueller-buch.de/bbset.htm
Ich vermute 17 JHD.

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Der Wikinger

Hallo insurgent  :-)

Danke für das interessante Link !!!

17. Jahrhundert  :staun: das ist ja schon sehr alt  :jump:

Gratian

ZitatWie hat das denn eigentlich funktioniert ??

Im Mittelalter, als Bücher noch flach gelagert wurden, verhinderten (in der Regel zwei) Buchschließen ein wegen der Gefahr von Verschmutzung, Insektenbefall, Brand- und Wasserschäden unerwünschtes Öffnen der Bücher.

Die frühe Buchschließe bestand gewöhnlich aus drei Teilen: (1.) einem Lederband, das an dem einen Ende auf den Rand des (hölzernen oder schweinsledernen) Buchdeckels genietet war (gewöhnlich waren die Nieten mit einem metallenen Plättchen – sorgfältig verzierte Eigenanfertigung oder wieder-verwandtes Blechstück – verstärkt); dieses Lederstück ragte dann in der Regel knapp über den Deckel hinaus und war vernietet in eine (2.) flache längliche Metallspange, deren umgebogenes Ende als Flachhaken in (3.) ein Widerlager, das auf den gegenüberliegenden Deckel genietet war, eingerastet werden konnte. Neben dem System mit Haken und Widerlager gabe es auch das System mit Öse und Dorn. Dein Fund ist eine Ösenschließe.

Eine Alternative war z.B. ein langes Lederband, das von dem einen Deckel bis zum gegenüber liegenden Deckel führte und dort mit einer kurzen Schließe in das Widerlager einrastete. Gewöhnlich war also die Spange nicht ganz so lang, wie das Buch dick war; war die Spange mit einem Scharnier versehen, war sie gerade so lang, wie das Buch dick war. Im 16. Jahrhundert wurden angesichts der jetzt weicheren Materialien der Einbände (und wegen der stehenden Lagerung der Bände) die Schließen in zunehmenden Maße überflüssig, sie werden bei Bänden des 17. Jahrhunderts selten, scheinen aber auch noch im 18. Jahrhundert gelegentlich aufzutauchen.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Der Wikinger

Danke für die ausfühliche Information, Gratian  :super:

Nach dieser Info könnte diese Buchschliesse wohl noch älter sein als 17. Jahrhundert, oder.....???