Beschlag oder Brosche?

Begonnen von garrett-at, 25. August 2012, 17:08:06

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garrett-at

Hallo,
habe kürzlich dieses Stück aus dem Acker geholt. Material Bronze, etwa 35mm Durchmesser, besitzt zwei angegossene Blöcke, bei einem sind noch Eisenreste vorhanden, evtl. von einer Nadel oder Dorn.
Meine Frage, was ist das für ein Teil und in welche Zeit kann man es einordnen? Fundort - Oberpfalz - Bayern.
Auf der Vorderseite ist nichts vorhanden an evtl. Ornamenten. Die Scheibe ist und war warscheinlich glatt, leichte Bearbeitungsspuren und schwache Reste von Versilberung auf der Oberseite.

Kann mir Jemand helfen das Stück zu bestimmen?

Viele Grüße aus der Oberpfalz

Schatzmeister

Hi es sieht für mich eher nach einer Fibel aus.
Gruß :winke:

insurgent

Zitat von: Schatzmeister in 25. August 2012, 17:53:53
Hi es sieht für mich eher nach einer Fibel aus.
Gruß :winke:

Und zwar nach einer römischen Scheibenfibel  :super:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

garrett-at

Erst mal ein Dankeschön für die Einschätzungen. Römisch? Das überrascht mich schon sehr, denn die Gegend hier war unter Anderem von Kelten besiedelt. Mein erster Gedanke war, als ich das Teil das erste Mal in der Hand hatte, eher Mittelalter oder frühe Neuzeit, wegen dem mitgegossenen Steg zwischen den beiden Nadelblöcken. Der sah mir doch sehr modern aus.
War diese Fertigungsweise zur Römerzeit so üblich? Und wenn, hat einer von Euch ein Vergleichsstück oder ein Bild zum zeigen? Wäre Euch sehr dankbar für weitere Hilfe.

Grüße

Furchenhäschen

#4
Servus,
im neuen Band Archäologiethesaurus unter Pkt. 4.2.1 wird der Fibeltyp genau beschrieben.
Ich zitiere:
Im Gegensatz zur Bügelfibel weist die Scheibenfibel eine flache Zierplatte auf, de durch einen Zierbelag oder Durchbruchmuster dekoriert ist. Als Zierauflage wurden überwiegend Email, Glasfluss oder Bressblech verwendet. Auch die geometrische Gestaltung der Scheibe im Zuge des Herstellungsgusses tritt auf.

In der Regel wurden die Scharnierbacken der Nadelkonstruktion und der Nadelhalter ebenfalls beim Guss angefügt.
Dies erklärt dann natürlich auch den Verbindungssteg der Nadelkonstruktion.
Synony: Hofheim Typ VII, Feugere Typ 27.

Datiert werden diese Stücke je nachdem ab der Römischen Kaiserzeit, Völkerwanderungszeit, Frühmittelalter, also vom 2.- 10. Jh. n. Chr.
Verbreitet waren diese Fibeltypen in Mittel-, West- und Südeuropa.

Grüße
Peter

garrett-at

Danke für die schnelle Antwort, finde ich sehr interessant. Ich bin relativ oft auf den umliegenden Äckern hier, aber Stücke aus diesen Zeiträumen finde ich sehr selten. Um so mehr freue ich mich über diesen Fund.

Grüße

Signalturm

Ich finde das man auf der vorderen Oberfläche schon noch spuren von kreisförmigen verziehrungen sieht.
Die Patina scheint für mich  kreisförmige Farbunterschiede aufzuweisen.
Finderglück ist Finderlohn genug.

stratocaster

Das, was wie Reste einer Versilberung auf der Oberfläche aussieht,
könnten auch Reste einer Verzinnung sein; d.h. auf der VS war evtl. eine andere Platte aufgelötet.

Gruß  :winke:
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