Frankfurt zeigt karolingische Schätze

Begonnen von klondyke, 25. Februar 2005, 15:57:10

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Der «Macht des Silbers» im Karolingischen Reich widmet sich eine umfangreiche Schau im Archäologischen Museum in Frankfurt. Die Ausstellung zeigt, welche politische, religiöse und künstlerische Bedeutung das Edelmetall hatte.

Eine Vielzahl noch nie gezeigter Schätze und Grabfunde aus dem 8. und 9. Jahrhunderts sind zu sehen. Aus Silber wurde nicht nur das Geld hergestellt. Es diente auch als herrschaftliches Machtsymbol für den Adel und für liturgische Gegenstände von Kirchen und Klöstern. Die am Freitag eröffnete Schau ist bis zum 24. Juli zu sehen.

Im Zentrum steht ein vor drei Jahren auf der dänischen Insel Lolland entdeckter Wikingerschatz. Er gilt als der größte bislang gefundene Silberschatz aus der Zeit Karls des Großen (742-814). Die Stücke zeigen nach Meinung von Museumsleiter Egon Wamers, welche Bedeutung das Silber einst hatte. Der Schatz belege, dass Wikinger und Normannen von ihren Plünderungszügen durch halb Europa offenbar große Teile der Silberschätze nach Norden geschleppt haben. Darum finden Archäologen bis heute im skandinavischen Raum Fundstücke, deren Herkunft sich auf die Karolinger zurückführen lässt.

«Der Wert des Silbers damals lässt sich durchaus mit dem des Erdöls von heute vergleichen», sagt Wamers. «Es war sozusagen der Rohstoff der Macht und entscheidend für die ideologische Festigung des Reiches.» Kein anderer Stoff sei derart wichtig für die materielle und repräsentative Grundlegung des Karolingischen Reiches im 9. Jahrhundert gewesen. Während Gold dem Königtum vorbehalten blieb, sei Silber unabdingbar für den Adel gewesen. Dieser habe mit Waffenschmuck geprotzt - «so wie wir das von unseren heutigen Adeligen und Promis kennen».

25 Museen und kirchliche Sammlungen aus sieben Ländern haben kostbare Silberschmiedearbeiten des 9. Jahrhunderts für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, die in Zusammenarbeit mit dem Dom-Museum Hildesheim und dem Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen konzipiert wurde. Kopenhagen ist dabei der Hauptleihgeber der Schau, die im Anschluss an Frankfurt in Hildesheim, Nürnberg und in verschiedenen Museen in Dänemark zu sehen ist.

Ausgehend von dem Wikingerschatz führt die Ausstellung durch eine beeindruckende Auswahl an Silberwerken: Herrschaftsinsignien, Reit- und Waffenzubehör des Adels, Münzen, kunstvoll geschmiedete Halsringe und Armreife sind darunter, ebenso Schwertgriffe und Kelche, Kreuze und liturgisches Gerät. Gezeigt werden erstmals die Reste des ältesten Königsthrons in Deutschland, die erst kürzlich von der Archäologin Mechthild Schulze-Dörrlamm in einem Magazin des Landesmuseums Mainz entdeckt wurden.

dpa - Meldung vom 25.02.2005
Gruß und Gut Fund
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... und da gibts die Öffnungszeiten und weitere Details:

http://www.archaeologisches-museum.frankfurt.de/

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Gut Fund

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