Teil einer Handdrehmühle ?

Begonnen von Wiedehopf, 27. Januar 2023, 21:10:19

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Wiedehopf

Guten Abend,

hat jemand eine Idee zu diesem Teil ? Ich würde normalerweise vom Teil einer steinernen Handdrehmühle (Ober- oder Unterlieger) ausgehen, finde im Internet dazu aber nur runde Ausformungen. Diese hier ist aber sechseckig ! Oder ist das etwas völlig anderes ?

Sehr rauer Stein (vermutlich Sandstein). In der Mitte sanduhrförmig gelocht. Maße siehe letztes Bild.

Bild drei (schräg auf die Unterseite) ist etwas perspektivisch verzerrt, das Teil ist nicht so flach wie es auf dem Bild erscheint.

Aus Nachlass, leider ohne weitere Angaben.

Viele Grüße
Michael       

Carolus Rex

Hi.

Interessantes Stück.
Ein Mahl- bzw. Mahlstein ist das nicht.
Dachte erst an ein Pfostenlager, aber als ich  die Abmessungen gesehen habe habe ich den Gedanken gleich verworfen.

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

StoneMan

Zitat von: Carolus Rex in 27. Januar 2023, 21:15:17
Hi.

Interessantes Stück.
Ein Mahl- bzw. Mahlstein ist das nicht.
Dachte erst an ein Pfostenlager, aber als ich  die Abmessungen gesehen habe habe ich den Gedanken gleich verworfen.

Gruß CR
DITO Pfostenlager, Aufnahmelager für was auch immer...

Moin,

"Drehrillen" sind an den konischen Innenseiten nicht zu sehen :glotz:
@ Michael, kannst Du davon schärfere Bilder machen?

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiedehopf

Danke für die schnellen Antworten.

Vorerst nur diese beiden Bilder. Ich gehe morgen bei Tageslicht nochmal näher an die Durchlochung.

Viele Grüße
Michael

StoneMan

Moin,

@ Danke Michael,

da sieht man doch bereits besser, dass es keine Drehrillen sind, sondern mit meißelartigem
Werkzeug durch gestemmt wurde.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiedehopf

Hier noch ein Bild von einem der 'Trichter'. Drehrillen sind da nicht vorhanden. Nur diese vertikalen, wohl eingemeisselten Riefen. Das gilt für beide 'Trichter' der sanduhrförmigen Durchlochung.

Viele Grüße
Michael 

Herlitz

Hallo,
ich kann mir gut vorstellen, dass es Teil einer Schrotmühle ist. Wie alt-kann ich aber nicht einschätzen, kann mir bis in die Neuzeit vieles vorstellen. Vorgeschichtliche Funde dieser Art kenne ich aber nicht.
:winke: Sven

Alexis

Hallo,
ich meine, dass es sich um ein neolithisches Hausgerät handeln könnte. Der "Stein" muss in die Hand gut passen. Ein solches Gerät würde nicht nur zur Umwandlung von Körnern in Mehl dienen, sondern auch als ein Brechwerk Erz, Ton, Farbe u. a. zerkleinern. Vielleicht sind Spuren der mikroskopischem Reste von bearbeitendes Materials geblibeben,  die  Mikroskop-Bilder der Fläche des Unterteils nachweisen.
Grüsse
Alexis
   

Wiedehopf

Danke für eure Antworten.

@Alexis:
für neolithisch halte ich das Teil nicht. Wenn es Teil einer Handdrehmühle sein sollte ist das frühestens römerzeitlich. Früher wurde eher auf Platten gerieben. Da wurden schon sehr schöne Exemplare hier im Forum gezeigt. Ein kurzer Überblick über die Entwicklung von den älteren Reibsteinen zu den Drehmühlen wird hier gezeigt:

https://www.antike-tischkultur.de/lebensmittelgetreide.html

Ältere Mahlgeräte, auch neolitische und bronzezeitliche kann man sich hier ansehen (der Katalog kann separat runtergeladen werden, sehr umfangreich).

https://mahlsteinmuseum.de/katalog/

@Sven
Ich werde mal im Internet gezielt nach antiken Schrotmühlen schauen. Aber an sich habe ich schon über längere Zeit gesucht und diese Form bisher nicht gefunden.   

@alle
Eine Idee eines Bekannten aufgrund der sechseckigen Form war noch:  vielleicht was architektonisches wie Lüftungsloch oder Einflugloch für Schwalben, Fledermäuse oder ähnliches. Nur der Vollständigkeit halber.

Viele Grüße
Michael 

   

Alexis

#9
Die sechseckige Form des Werkzeuges ist für das europäische Neolithikum wirklich ungewönlich. Wenn aber der Fundort, die Fundumständen und der Ursprung unbekannt sind, ist schwer etwas sagen. Es muss aber ein Mahlstein (Rebstein) sein. Was anders kann es sein? Es geht um Nachlass. Kann z. B. der Fund aus dem Vorderasien stammen? Was für das Gestein ist? Ist es heimisch? Bei Steinfunden ist die geologiche Beurteilung des Gesteines sehr wichtig.
Grüsse
Alexis
   

Wiedehopf

ZitatWenn aber der Fundort, die Fundumständen und der Ursprung unbekannt sind, ist schwer etwas sagen. Es muss aber ein Mahlstein (Rebstein) sein. Was anders kann es sein? Es geht um Nachlass. Kann z. B. der Fund aus dem Vorderasien stammen?

Ja, das ist mir auch klar, leider. Der Fund kann sonst woher stammen. Damit ist er wissenschaftlich sowieso wertlos ! Bedauerlicherweise ist nichts darauf vermerkt. Mir ging es aber in erster Linie um die Funktion, da ich mich sehr für Mahlsteine etc. interessiere. Ich weiss nur, dass er irgendwann im Sauerland (NRW) erworben wurde  :nixweiss:.

Viele Grüße
Michael 

StoneMan

Moin,

Du findest nur runde... ich auch. Trotzdem würde ich an Deiner Stelle weitersuchen.

Manchmal erhält man ein neues "Sprungbrett", um erfolgreicher zu werden.

Fündig war ich auch nicht.

Weitere Anregungen.

:nixweiss:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry