Holzmodel von 1604

Begonnen von IVVECVO, 18. März 2008, 10:46:27

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IVVECVO

.........@ Gratian ....meinst nicht , die Lösung zu Nr . 15

ist das Wappen der Kämmerer von Dalberg ?

          Gruss  Juv

insurgent

Ist Nr. 16 nicht das Zunftzeichen der Maler :kopfkratz:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

IVVECVO

Zitat von: insurgent in 25. März 2008, 12:41:44
Ist Nr. 16 nicht das Zunftzeichen der Maler :kopfkratz:

........ja . Insurgent ....könnte sein , Orsolya ist dergleichen Meinung ,

Wäre aber bis dato der Lösung die einzige Zunft .   :kopfkratz:

         Ciao  Juv

Gratian

#33
Zitatmeinst nicht , die Lösung zu Nr . 15 ist das Wappen der Kämmerer von Dalberg

Vielleicht etwas neutraler bzw. zutreffender: Kämmerer von Worms...( die Dalbergs kamen später dazu) ich hatte zunächste die drei Spitzen übersehen - ohne Spitzen käme übrigens auch das Bistum Breslau in Frage...wie gesagt in der Heraldik spielen die Farben auch eine wichtige Rolle.

AHF-Information Nr. 116 vom 26.07.2007

Über das Wappen der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, ein Musterbeispiel für die Wappenentwicklung
– Differenzierung und Vermehrung – eines ritteradligen Geschlechts und als Ausdrucksform seines
Selbstverständnisses vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit sprach Harald Drös (Heidelberg; ,,Schildhaupt,
Lilien, Ankerkreuz. Zum Wappen der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg"). Anhand ihres Wappens läßt
sich die Stammesgleichheit der Kämmerer mit denen von Rüdesheim belegen, und durch vielfältige Beizeichen
im ansonsten gleichen Stammwappen unterschieden sich im 13. und 14. Jahrhundert die verschiedenen
Linien und Zweige der Kämmerer voneinander (vgl. W. Möller in: Deutscher Herold 52, 1921, S. 36f.).
Als seit 1463 nur noch eine Linie bestand, gab es auch nur noch ein einziges Kämmerer-Wappen, das sich
fortan – trotz erneuter und vielfacher Aufspaltung des Geschlechts in mehrere Linien – nicht wieder ausdifferenzierte.
Zu einer Vermehrung des Wappens kam es allerdings doch noch einmal zu einem bislang nicht
näher datierbaren Zeitpunkt im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts
; seither führten alle Angehörigen des
Hauses einen quadrierten Schild mit dem Stammwappen (unter goldnem, durch drei Spitzen abgeteiltem
Schildhaupt sechs goldne Lilien, 3 : 2 : 1, in Blau) in den Feldern I und IV und dem angeblichen Wappen der
längst erloschenen Edelherren von Dalberg (schwarzes Ankerkreuz in Gold) in den Feldern II und III. Ob,
wie oft behauptet, diese Neuerung mit der 1653 erfolgten Erhebung in den Freiherrenstand zusammenhängt,
muß dahingestellt bleiben. Mit dem Tod der letzten Dalberger Tochter, Maria Anna Prinzessin zu Salm-Salm,
erlosch 1979 auch das Wappen ihres Geschlechts; es dauert jedoch im Firmenlogo des Salm-Dalberg'schen
Weinguts fort. Vermittelt durch eine andere Dalberg-Tochter, Maria Louise Pauline (†1860), die mit dem
englischen Lord Acton vermählt war, ist es noch heute auch Teil des Wappens des britischen Hauses Lyon-
Dalberg-Acton.

Dann hätten wir Ingelheim, ???, Worms, Wiesbaden und Nürnberg als Reichsstädte, Maler und Apotheker
(Mörser und Pistill) als Zünfte und wo packen wir die Rose im Dreieck hin?
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Gratian

#34
Interessant ist noch das hier. In Friedberg (Wetterau) findet sich ein schöner Brunnen (St Georgs-Brunnen) mit u.a. diesen Wappen.
(Bild 1)
Graf von Ingelheim, geviert: Feld 1 und 4: von Ingelheim (in Schwarz ein rot-golden geschachtes Kreuz. Feld 2 und 3: Echter von Mespelbrunn (in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen. Helm 1 ein wie der Schild bezeichneter offener Flug. Helmdecke schwarz-rot. Helm 2: Zwei wie der Schild bez. Büffelhörner, Helmdecken blau-silbern. Die von Ingelheim sind ein uraltes Adelsgeschlecht aus der Rheinpfalz. Sie waren Erbkämmerer von Nassau. Die erste Erwähnung ist 1140, aber die eigentliche Stammreihe kann ab 1192 (Johann von Ingelheim) nachvollzogen werden. Es gab zwei Linien, die eine, die Beusser von Ingelheim, starb 1580 aus. Die andere Linie wurde bedeutsam für Franken. Erst nach der Reformation kam die Familie nach Franken, faßte durch die Heirat mit der Erbtochter der von Echter zu Mespelbrunn Fuß im Maingebiet, stellte dann aber zwischen 1623 und 1784 neun Domherren am St. Kilians-Dom zu Würzburg und einen Fürstbischof. Mit kaiserlicher Erlaubnis durften die von Ingelheim sich ab 1698 namentlich und wappenmäßig mit den Echter von Mespelbrunn vereinen. Der zukünftige Name der Familie lautete "Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn". Unter diesem Namen besteht die Familie noch heute. 1703 erfolgte die Erhebung in den Freiherrenstand, 1737 die in den Reichsgrafenstand (mit Franz Adolf Dietrich von Ingelheim).
D,h. 1604 waren beide Motive (geschachtes Kreuz und Schrägbalken, belegt mit drei Ringen noch separat).

(Bild 2)
Das Wappen ist das der Freiherren von Dalberg, genauer das der Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg (Dahlberg). Geviert. Feld 1 und 4: Unter einem mit drei Spitzen abgeteilten goldenen Schildhaupt mit einem schwarzen dreilätzigen Turnierkragen in Blau 6 (3:2:1) silberne Lilien (Kämmerer von Worms). Feld 2 und 3: In Gold ein schwarzes Ankerkreuz (Dalberg). Die dazugehörigen Helmzieren sind: 1/4: Ein wie der Schild bez. Flug. 2/3: Ein goldener Flug, belegt mit jeweils einem schwarzen Ankerkreuz. Die dazugehörigen Helmdecken sind schwarz- gold und blau-gold. Der schwarze Turnierkragen ist sozusagen ganz frisch, er wurde lt. Siebmacher per Gnadenbrief im Jahre 1738 verliehen.

Die Dalbergs stammen aus dem Nahegau und wurden erstmals 1208 nachgewiesen. Der Schwerpunkt der Besitzungen liegt im Rheinland, um Worms und Bad Kreuznach. Dalberg bei Bad Kreuznach war seit 1132 Stammsitz der Familie. Die Familie starb aber schon 1323 im Mannesstamme aus und verschmolz durch Heirat mit den Kämmerer von Worms, welche einst das Amt der Kämmerer des Bischofs von Worms bekleidet hatten und irgendwann ihre Amtsbezeichnung zu ihrem Familiennamen gemacht hatten. Die Kämmerer von Worms lassen sich schon im 10. und 11. Jh. identifizieren. Nach der Heirat zwischen den beiden ohnehin verwandten Familien vereinigte man beider Wappen in einem gevierten Schild und nannte sich "Kämmerer von Worms, genannt Dalberg" oder "Kämmerer von Worms, Freiherr von Dalberg". Die Familie stieg zu einer der wichtigsten und angesehendsten Adelsfamilien des Heiligen Römischen Reiches auf. Die Bekleidung von allerhöchsten Stellungen im Dienste der Kirche und des Reiches, die Funktion als Bischöfe, Erzbischöfe, Äbte, Fürstäbte, Präsidenten des Reichskammergerichts etc. kennzeichnete den Aufstieg der Familie.

Die Zusammenfassung von Lilienmotiv und Dalberger Kreuz erfolgte gemäß Text im Vorbeitrag also auch erst nach 1604.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.