Meine allerersten 'Funde' stammen nicht aus Feld, Wald und Wiese sondern vom Flohmarkt. Ich war schon seit der Kindheit am Thema Steinzeit überaus interessiert, alles mögliche zig-mal gelesen ('An den Feuern der Altsteinzeit', 'Faustkeil und Bronzeschwert' etc). In Museen die Nase an den entsprechenden Vitrinen plattgedrückt. Aber nie ein echtes Artefakt in Händen gehalten.

Bis zu jenem Tag Anfang der 1990er Jahre als ich mit meinen Kindern den sogenannten Naturkundeflohmarkt im Naturkundemuseum in Dortmund besuchte. Der Naturkundeflohmarkt war damals ein Event, das immer am ersten Advent stattfand. Die Kinder haben ihn geliebt und auf den Termin hingefiebert, sie konnten sich dort mit günstig mit kleinen Mineralien, Fossilien, Muscheln etc. eindecken. Das Museum hat auch Workshops für Kinder angeboten, Edelsteinschleifen und sowas. Irgendwann wurde das dann eingestellt, auch der Flohmarkt.

Beim Durchstreifen der Gänge und beim Sichten der Angebote standen wir dann vor dem Tapententisch eines netten älteren Herren und seiner Frau, die neben Mineralien auf einem Pappdeckel auch verschiedene Steinartefakte aufgebaut hatten. Wir haben uns dann lange unterhalten, er hatte die Sachen ab den 60er Jahren gesammelt, ich konnte die Dinge anfassen, also im wahrsten Sinne des Wortes 'begreifen' und schliesslich hat er mir alles für, aus heutiger Sicht, 'nen Appel und 'nen Ei verkauft. War sehr emotional für mich, so wie dann später wieder beim ersten eigenen Fund auf dem Acker.

Den Pappdeckel habe ich genau so aufbewahrt, heute weiss ich, dass er bei den Beschriftungen 'Jungpaläolithikum' mit 'Neolithikum' verwechselt hat, der 'Faustkeil' ist eigentlich ein Feuersteinbeil, Fundorte leider nicht bekannt oder nur grob angegeben. Aber irgendwie war das für mich der Anstoss mal selbst loszuziehen und zu suchen.

Viele Grüße
Michael               

Alles richtig gemacht!

mfg