Steinaxt gefunden

Begonnen von Fischkopp, 23. Juni 2010, 21:03:20

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Fischkopp

Hallo an alle, ich habe in Sachsen Anhalt eine Steinaxt bei XXXXXX auf dem Acker gefunden.
Wenn mir jemand etwas genaueres zu dem Fund Berichten kann würde ich mich sehr freuen.

LG der Fischkopp

Hier ein paar Bilder

Der Wikinger

Hallo Fischkopp  :-)

Erstmal herzlich willkommen im Sucherforum  :super:

Das ist ein absolut sensationeller Fund, den da gemacht hast !!!  :prost:
Einfach atemberaubend !  :staun:

Ich hätte gern etwas bessere / vergrössbarere Bilder gesehen.

Ich verschiebe mal deinen Posting nach "Steinartefakte".
Dort werden die Experte kommen, und mit Sicherheit mehr zu deinem Fund sagen.

:winke:

Fischkopp

Ui, na ich muss mich hier auch erst mal durchwuseln durch die nette Seite.
Hab den Fund woanders gepostet und man sagte mir hier wäre ich besser aufgehoben.
Wie kann ich denn hier grössere Bilder einstellen?
Denke 110kb sind das Maximum...?

Thx und liebe Grüsse

insurgent

Herzlichen Glückwunsch zu dem absolut sensationellen Fund  :super: :huepf2: :huepf3: :huepf2:

Mehr kann ich im Moment nicht sagen :hilfe3:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

a.k.a. rentner

Gratuliere,
für mich selbst innerhalb dieser an sich schon beeindruckenden Fundgattung, ein ausgesprochenes Traumstück.......
irre
m.

thovalo

#5
Hallo Fischkopp! :winke:

Sofern das kein Fake ist, wovon ich fest ausgehen möchte, ist der Fund ohne Diskussion ein Höhepunkt in jedem Sucher-, Sammler- und Finderleben, ein Museumsstück, ein Traumfund.   :amen:


Tyologisch ist das, dem Eindruck der leider nicht oder nur kaum zu vergrößernden Bilder nach, eine charakteristische schnurkeramische Axt aus Kieselschiefer. (ca. 2.800 - 2.400. v. Chr.)

hier das Bild eines absolut identischen Vergleichsstücks aus Süddeutschland:

http://www.landschaftsmuseum.de/Bilder/Bootsaxt_Dressendorf-2.jpg

"Wegen ihrer Form bezeichnet man diese Axt als Bootsaxt. Sie zeichnet sich durch eine feine und exakte Oberflächenbearbeitung aus, wie sie nur von spezialisierten Handwerkern ausgeführt werden konnte. Allein die Bohrung für den Axtstiel war eine technische Leistung. Als Bohrer dienten in dieser Zeit abgesägte Knochen oder Äste vom Holunder. Als Bohrmittel wurde Sand verwendet. Um diese Axt herzustellen, hat der Steinschleifer wohl ein bis zwei Wochen gearbeitet. Möglicherweise kam die Axt aus einer Werkstatt in Thüringen, einem Zentrum der Schnurkeramik-Kultur. Ein solches Prachtstück hatte natürlich auch damals seinen Wert. Mit dieser Axt wurde nie ein Baum gefällt oder ein Ast abgeschlagen. Es handelt sich hier um eine Streitaxt – eine Waffe. Gleichzeitig waren sie auch ein Würdezeichen - eine Art Zepter - ihres Besitzers, der wohl als Dorfhäuptling anzusprechen ist. Diese Äxte findet man vor allem in Gräbern. Vielleicht befand sich an der Fundstelle einst das Grab des ,,Häuptlings vom Bindlacher Berg", der am Hochplateau sein Haus hatte?"  

(Anm: das ist die Stellungnahme zu der im link oben abgebildeten schnurkeramischen Axt)


Ein echtes Paradestück, auch in seiner ursprünglichen Funktion als Rangzeichen, und das ausgeschlagene Längsstück müsste eigentlich auch noch zu finden sein.

Was mir wirklich noch nie vor Augen gekommen ist, ist ein Bild eines solchen Stücks in der konkreten Oberflächenauffindungssituation. Dieses BILD ist allein schon eine dringend zu archivierende
historische Besonderheit.

Ein vergleichbares Stück, allerdings zusätzlich mit ausgearbeiteter "Gußnaht, stammt aus Merseburg
(Lit. "Das Neolithikum im Mittelelbe-Saale-Gebiet und in der Altmark". Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 4. Beier & Beran, Wilkau-Hasslau. 1994. S.240 Tafel 3,3)

Dein Fund ist eine mögliche Grabbeigabe. Das Grab würde, wenn, in der unmittelbaren Nähe gelegen haben und wäre ggf. noch aufzufinden. Gelegentlich lagen einige Grabstellen näher beieinander. (siehe den nächsten link)

Die Schnurkeramik ist in den östlichen Bundesländern und ganz speziell in Sachsen-Anhalt (!) gerade "Thema", da wird das Interesse sicher sehr groß sein!!!!

siehe:  :glotz:

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www2.archlsa.de/grabungen/b6n_neu/bilder_neu/34_skgrab.jpg&imgrefurl=http://www.archlsa.de/grabungen/b6n_neu/schnurkeramik.htm&usg=__i4-vAG_0rM-cqERMqfjMfFHkvhU=&h=750&w=1000&sz=673&hl=de&start=20&um=1&itbs=1&tbnid=mIc0dpp574rYAM:&tbnh=112&tbnw=149&prev=/images%3Fq%3Dschnurkeramik*gef%25C3%25A4%25C3%259Fe%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dsafari%26rls%3Den%26tbs%3Disch:1


Soviel ich mit bekommen habe, ist Larry im Bereich Äxte, Axttypen, Zusammenhänge pp. sehr kundig!

Das ist ein Fundbeleg den man unbedingt und tatsächlich auch umgehend dem Fachamt melden muss, denn vielleicht können noch Befundzusammenhänge erfasst werden und das Stück sollte NIE an Irgendjemanden verkaufen werden, es sei denn und wenn überhaupt, dem Landesmuseum!


Gratualtion und sicher ein unvergeßlicher Moment um den Dich jeder zurecht beneiden kann!

GlG und ein toller Einstieg ins Fourm!!!!!!  :super:

thomas

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Larry Flint

#6
... jau - goiles Toil!

... auch wenn's ein wenig gelitten hat :heul:...

... wie Thomas schon schrieb, handelt es sich bei dem Ding um eine typische Axt der Schnurkeramik bzw. Einzelgrabkultur ...

... damit konnte ein endneolithischer Obermacker nicht nur auffe Dorfkirmes ordentlich den Larry  :-D  raushängen lassen...

... und weil die feministische Ur- und Frühgeschichtsforschung (... eines meiner liebsten Stiefkinder...), die Teile stets als Phallus-Symbol (?!) begreift (... ick hör' die alte Koksnase Freud schon wieder hysterisch in seinem Grab kichern...), wären natürlich auch noch die genauen Maße dieses Premmels - quasi zum Behufe des Schwanzvergleichs - unbedingt von Interesse...

... ach, wat waren dat für Zeiten, als man 'nem Dummspacken noch seinen "Porsche" über den Schädel ziehen konnte...

:winke:

Larry

PS: Ob's eine Grabbeigabe war, ist die Frage - die Teile finden sich oft völlig auch kontextlos. Du solltest aber in jedem Fall die Fundstelle (... sofern die identifizierbar sein sollte...) genau im Auge  behalten - auch über längere Zeit...
PPS: ... und die lag da einfach so rum wie auf dem ersten Foto? Kann mir nur schwer vorstellen, dass es die Axt so freigewaschen hat... - oder wurde die womöglich von einem irgendeinem wirklich stumpfen Tagelöhner aus der Kartoffelsortiermaschine entsorgt? :kopfkratz:
PPPS: ... und dann merk' ich noch an, dass diese Teile typologisch als A2-Äxte (nach Jacobs) bezeichnet werden und chronologisch am absoluten Beginn der EGK zu verorten sind. Die Äxte des A-Typs sind wohl mehrheitlich aus Diabas gefertigt worden. Insofern bin ich mir - was Kieselschiefer angeht - nicht so sicher, denn Diabas gibt's nämlich auch in fast schwarz... Darum hätte ich es auch aus diesem Grund fotomäßig gern noch größer, schärfer, härter, fester, schneller...

Grenzton

Gratuliere zu diesem tollen Fund, beim Anblick soeiner Steinaxt habe ich mir im Museum mal die Nase plattgedrückt.

@Larry, Deine Beiträge sind immer wieder zu köstlich...!

Gruß, der Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

steinadler

hammer ober affen geil ...  :staun:
ich glaube an gott , aber keine bestimmte religion !

schaut mal rein : http://yggdrasil-online.de/cms/

litholeges

Zitat von: Fischkopp in 23. Juni 2010, 21:20:20
...und man sagte mir hier wäre ich besser aufgehoben.

Und wie Du anhand der Antworten sehen kannst, hatte ich auch Recht damit.  :zwinker: Super, dass Du das Teil gleich auch hier gepostet hast! Siehst ja, welche Freude Du uns hier damit machst. :-)

Größere Bilder: 110kb sind Maximum, genau. Aber Du kannst die Bildqualität etwas reduzieren, ohne dass die Größe leidet (obschon Du die sicherlich auch erstmal reduzieren solltest). Das geht z.B. mit kostenlosen Bildbearbeitungsprogrammen wie paint.net für Windows. Beim Neu-Abspeichern lässt sich die Quali runterregeln - 75% ist häufig optimal.

Und hier dann auch nochmal: Glückwunsch zu dem Fund!

Und wie Du drüben schon meintest: Hast wirklich Glück, dass das Teil auch noch soweit noch ein Ganzes ist! Ist wirklich ein außergewöhnlicher Fund! :super:

litholeges

#10
Da es ein so spannender Fund ist und die anderen sicherlich gern schnell mehr wissen wollen, ergänze ich mal Deine Angaben aus dem anderen Forum:

"20 cm lang

Ich hab das Beil bei XXXXXX, zwischen XXXXXund XXXX gefunden. ( Auf einem Hügel, den wir XXXXX nennen )"

Der absolute Hammer könnte nämlich sein: Das Ding war - wie schon erwähnt wurde - sicher kein Werkzeug, sondern ein Paradebeil - zum Angeben sozusagen. Es könnte daher gut eine Grabbeigabe sein. Und der Hügel ist vllt. kein Hügel, sondern eine Grabstätte! - bzw. ein Hügelgrab. Da Du von Hügel sprichst, könnte es ein richtig großes Grab sein! Wieso nennt Ihr den eigentlich "XXXXX"?  :-) Es könnte sich nämlich wirklich um eine "Hütte" handeln, weil Hügelgräber im Innern entweder aus Stein oder aus Holz gemachte "Hütten" sind. Hast Du vielleicht mal noch ein Bild von dem Hügel? Passt er vllt. nicht wirklich in die Landschaft, hebt sich merkwürdig hervor?

Der Ort ist ja auch übrigens nur knapp 20 km von Goseck entfernt und an der Saale: Das ist schon eine sehr verdächtige Gegend!
Am besten zügig dem LSA Bescheid geben! Vielleicht hast Du zusätzlich noch einen Grabhügel entdeckt!

Ich habe mir erlaubt  die Fundortangaben zu löschen. Wir wollen ja nicht, dass nach diesem Sensationsfund dort alles überlaufen ist oder ?
Gruß Rambo

queque

Jau, "once in a lifetime" -Fund. Nur schade, dass es jetzt kaum noch etwas in deinem Sucherleben geben wird, dass dich wirklich vom Hocker reißen kann, denn: Was soll denn jetzt noch kommen?
Meinen herzlichsten Glückwunsch!!!
Blass vor Neid :zwinker:
Bastl

rolfpeter

Boahh, das ist ja wirklich der Knaller!

Zum Stück selbst haben die Weisen ja eigentlich alles geschrieben. Ich würde auch auf Diabas tippen, Kieselschiefer läßt sich nicht wirklich gut bohren.

HG
RP

P.S. Herzlich willkommen, ja, hier biste gut aufgehoben  :-D
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

thovalo

#13
@ rolfpeter

wie das Gestein der gleichfalls schwarzfarbigen "facettierten Äxte", die auch der Schnurkeramik zugehören und deutlich häufiger auftreten, wird das Gestein auch dieser Axtvarianten stets als Kieselschiefer identifiziert. Es liegen auch sehr zahlreiche angeschlagene Stücke mit offen liegener Gesteinstruktur vor. Das verwendete Material muss eine extrem homogen ausgebildete Varietät sein, deren Lagerstätte offenbar in Thüringen vermutet wird. Auch wenn die Bohrung dann immer noch sehr schwer durchzuführen gewesen sein wird, war es anscheinend ausgeübte Praxis und wie die gleichfalls aufwendig herzustellenden älteren "Prunkbeilklingen" aus alpinen Mineralgesteinen, waren diese Äxte dann wohl auch insbesondere "Paradestücke" und "Statussymbole". Es werden bestimmte spezialisierte Werkstätten zu deren Herstellung angenommen.


@ lithogenes

Wer hat das Stück denn nun gefunden. Der es gepostet hat oder DU?

Und von gemeldet hab ich noch nichts gelesen. Dazu: riesiger Grabhügel.... wer weiss das schon ... ? Und der auf den Du anspielst  :zwinker:  enthielt ein anders zusammengesetztes Artefaktinventar. Aber gerade wenn ihr so etwas vermutet, ist das Stück umgehend dem zuständigen Fachamt zur Kenntnis zu bringen und ja nicht selber der Spanten in die Hand zu nehmen. Mit der Erwähnung von Goseck kommen bei mir ganz fern flimmernde Himmelsscheibenassotiationen a la Nebra auf! In solch sensiblen Zonen Oberflächen abzusuchen finde ich absolut legitim, nur solltet ihr dort erst recht wirklich verantwortlich klar und direkt aufs Amt zugehen.

Ich will hier nicht die Freude bremsen, aber zum Sammeln mit fachlichen Hintergrund gehört nun mal schlicht und einfach formuliert auch die wissenschaftliche Beteiligung und die Wissenschaft ist erst dann beteiligt, wenn sie informiert ist.


(Ausdrücklich: ich will Euch nichts unterstellen. Aber überseht auch nicht die Verantwortung die man hat, wenn man so ein "Baby" zur Welt bringt! Wir stehen alle freudig an der Wiege!!! Das Stück allein in der Vitrine im Wohnzimmer ist jedoch NICHTS wert. Im Fundzusammenhang ALLES!) :zwinker:


:winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Moonk

Hallo, ein Traumfund :super:, ja Glück muss man eben haben. :prost:
HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

litholeges

Zitat von: thovalo in 24. Juni 2010, 09:24:56



@ lithogenes

Wer hat das Stück denn nun gefunden. Der es gepostet hat oder DU?
Kann Dich beruhigen - sämtliche Verschwörungstheorien sind völlig unangebracht.  :zwinker:

Fischkopp hat ihn natürlich gefunden. Ich war es aber, der ihn bat, den Fund hier zu posten. Ich hab das Posting von ihm in einem anderen Forum entdeckt (ich nenne das jetzt mal nicht, denn dort steht der Fundort ja nochmal). Und aus diesem Forum habe ich auch die Angaben.

Und Fischkopp hat den Fund auch gleich hier gepostet und Du kannst aus seinem Eröffnungspost auch klar entnehmen, dass er ganz offensichtlich einen schlichten Zufallsfund gemacht hat, da ihm erst gar nicht klar war, dass es sich überhaupt um ein Steinwerkzeug handelt.
Hier sein Eröffnungs-Post aus dem anderen Forum:
"Hallo liebe Leute,
Ich habe auf einem Acker in Sachsen Anhalt ein Steinwerkzeug gefunden, es ist 20 cm lang und sieht aus wie von einer Maschiene gefertigt, die Form sieht sehr Modern aus und der Stein ist volkommen Glatt geschliffen. Ich kann mir aber nicht erklären wieso dieses Werkzeug aus Stein ist, und was auf dem Acker verloren hat.
Wenn jemand etwas über den Fund berichten kann würde ich mich sehr freuen."


Zitat von: thovalo in 24. Juni 2010, 09:24:56
Und von gemeldet hab ich noch nichts gelesen.
Kannst Du ihm vllt. noch 5 Minuten geben? Danke!  :zwinker:

UND was denkst Du, warum ich ihn gebeten habe, den Fund hier zu posten? Um ihn der Öffentlichkeit vorzuenthalten?

Allerdings bin ich auch etwas nervös. Am liebsten wäre es mir, wenn er direkt schon geschrieben hätte, dass er den Fund gemeldet hat. Dass wird er auf jeden Fall gerne tun, so schätze ich ihn in jedem Fall ein, aber es fragt sich, ob er heute noch ins Forum schaut.


Also, Fischkopp, bitte: Dringenst das Landesamt Sachsen-Anhalt verständigen! HIer ist mal schon der Link, aber besser ist, Du fährst mit dem Fund dort vorbei, oder rufst an. Sagst am besten, dass der Fund in einem einschlägigen Forum als außergewöhnlich eingestuft wurde und dass er in Zusamenhang mit einem - großen - Hügelgrab stehen könnte. Sonst kommen die nämlich nicht aus der Hüfte!
Landesamt

Bert

Schöner Fund!
Der kann dann gleich mit an die Wand im Museum Halle.

Adios, Bert

thovalo

#17
Zitat von: litholeges in 24. Juni 2010, 12:12:45
Kann Dich beruhigen - sämtliche Verschwörungstheorien sind völlig unangebracht.  :zwinker:

UND was denkst Du, warum ich ihn gebeten habe, den Fund hier zu posten? Um ihn der Öffentlichkeit vorzuenthalten?

Allerdings bin ich auch etwas nervös. Am liebsten wäre es mir, wenn er direkt schon geschrieben hätte, dass er den Fund gemeldet hat. Dass wird er auf jeden Fall gerne tun, so schätze ich ihn in jedem Fall ein, aber es fragt sich, ob er heute noch ins Forum schaut.


Also, Fischkopp, bitte: Dringenst das Landesamt Sachsen-Anhalt verständigen! HIer ist mal schon der Link, aber besser ist, Du fährst mit dem Fund dort vorbei, oder rufst an. Sagst am besten, dass der Fund in einem einschlägigen Forum als außergewöhnlich eingestuft wurde und dass er in Zusamenhang mit einem - großen - Hügelgrab stehen könnte. Sonst kommen die nämlich nicht aus der Hüfte!
Landesamt


Danke Dir,
dann ist das offen und gut nachvollziehbar!

Sorgen macht mir eher noch, dass der Fund jetzt offen gelegt ist (unglücklicher weise auch noch anderswo mit genauer Ortsangabe).


Da hier auch Offizielle mitlesen, kann Fischkopp da bei zu langem Zögern durchaus auch Mißgunst und Ärger drohen!!! Geht eher darum an so einem sensiblen Punkt auch sensibel zu reagieren und zur Freude am Fund nicht noch gleich den Ärger des Amtes um die Ohren zu bekommen, weil die Raubgräberflotte möglicherweise schon mit deutlichen zeitlichen Vorsprung unterwegs ist! Und die wollen nicht nur "mal gucken"!


Und das DAS nun WAS ist, ........ daran besteht kein Zweifel!!!!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#18
Zitat von: Bert in 24. Juni 2010, 13:09:38
Schöner Fund!
Der kann dann gleich mit an die Wand im Museum Halle.

Adios, Bert

Kennisch!

Kann mich ehrlich nicht daran erinnern, dass so eine sog. "Bootsaxt" mit der Wand hängt!  :kopfkratz:

                  Dafür finden sich diese Stücke einfach zu selten!


Hat da Jemand die gesamte An- und Übersicht!?


Um sich mal eine richtig beeindruckende Präsentation zur Urgeschichte und zwar auch und insbesondere zu neolithischen Steinartefakten und Keramik anzusehen empfehle ich sogar eher noch das kleine aber SEHR feine Museum im Merseburger Schloß!!!!!

Selten hab ich mir so gern und intensiv in stimmungsvollen Ambiente die Nase platt gedrückt!   :super:

http://www.museum-digital.de/san/index.php?t=sammlung&instnr=19&gesusa=68

LG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

litholeges

Zitat von: thovalo in 24. Juni 2010, 14:10:05

Danke Dir,
dann ist das offen und gut nachvollziehbar!
Oki-Doki!  :-)



Zitat von: thovalo in 24. Juni 2010, 14:10:05
Und das DAS nun WAS ist, ........ daran besteht kein Zweifel!!!!
Wir können doch folgendes feststellen: Der Fund ist gesichert.

Nun gehts also noch um die Sensibilität des Fundortes. Also ruf ich doch jetzt einfach beim Landesamt an!

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

litholeges

 :winke:

So, habs dem Amt gemeldet.  :zwinker: Die kennen jetzt auch den ziemlich genauen Fundort. Ich konnte den noch aus der Erinnerung rekonstruieren. Gut, dass ich mir den noch bei Maps angesehen hatte. In dem anderen Forum wurde der Fundort gelöscht.  :super:

@Fischkopp
Du wirst sicherlich aus allen Wolken fallen, wenn Du hier wieder reinschaust. Hättest bestimmt nicht gedacht, dass das so riesige Wellen schlagen würde. Gemeldet ist der Fund jetzt. Aber am besten rufst Du auch nochmal an, um Deiner Meldpflicht nachzukommen. Die brauchen Dich eventuell auch noch für nähere Informationen und den Fund wollen die auf jeden Fall auch sehen! - natürlich!  :zwinker:
Ruf am besten bei der Zentrale an:
0345/5247-580

und sag denen, dass heute in Deinem Auftrag schonmal jemand um ca. 14.30 Uhr angerufen und den Fund gemeldet hat.

Der Fundort wurde im - jetzt kann ich es ja sagen - Archäologie-Online-Forum gelöscht. Die haben also auch Notiz davon genommen. Für die Zukunft: "Den Fundort eingrenzen" bedeutet nicht = exakte Angabe! Niemals einen Fundort ganz konkret angeben, obschon "auf einem Hügel" natürlich sehr hilfreich ist. Aber niemals den genauen Ort!

Hier ist mal der Link für die anderen mit größerem Bild:
http://www.archaeologie-online.de/forum/beitraege/informationssuche/1786/


Soo, ansonsten: Es bleibt spannend!  :-D  :super:

Larry Flint

#22
... ja spannend bleibt es wohl - v.a. in Hinsicht auf die Materialfrage (@Thomas: Woher hast du die Info, dass das Gestein auch dieser Axtvarianten stets als Kieselschiefer identifiziert" wird? Nur nebenbei: In typologischer Hinsicht ist das keine "Bootsaxt" - ebensowenig wie der Fund aus Dressendorf - das ändert freilich nix daran, dass die Dinger auch in der Fachliteratur immer wieder als solche bezeichnet werden...).

Ich hoffe aber, dass sich die Spannung nicht in eine übermäßige Hysterie auswächst, denn das Ding ist jetzt ja gemeldet ...

... und auch der emsigen Raubgräbergemeinde sollte man - im Gegensatz zum genauen Fundort (... aber auch dat wurde ja jetz' nachträglich bereinigt...) - fairerweise unbedingt verkünden, dass dort mit Sicherheit keine "Prunkaxtnester" zu finden sind.

Und wohl erst recht nicht in vermeintlichen Grabhügeln, denn soweit ich weiß, taucht ausgerechnet genau dieser Axttyp gar nicht in Grabhügeln auf - auch nicht in realen. Und damit lohnt sich dann ja wohl weder das Spritgeld, noch die elendige Plackerei...

Die Teile sind - und bleiben wohl auch (...leider!) - in aller Regel absolute Einzelfunde.

Aber falls diese Typen ihr "Handwerk" verstehen, wissen sie auch das mit Sicherheit längst...

... insofern spendier' ich hiermit ein virtuelles Gläschen Galama für die werte Leserschaft -  :prost:.

:winke:

Larry

litholeges

Zitat von: Larry Flint in 24. Juni 2010, 14:59:29
denn soweit ich weiß, taucht genau dieser Axttyp gar nicht in Grabhügeln auf
Und worauf beruht Dein Wissen? Doch auf Funden bzw. dem Ausbleiben dieser, gell?  :zwinker:

Vllt. weißt Du ja morgen schon, dass solche Teile auch in Grabhügeln gefunden werden.

Schlumpfstampfer

Diesen Beitrag bitte für die Ewigkeit archivieren  :winke:

Der Wikinger

Zitat von: Schlumpfstampfer in 24. Juni 2010, 15:22:06
Diesen Beitrag bitte für die Ewigkeit archivieren  :winke:

Der Fund hat schon den oberen Platz unter den Äxten im Index bekommen:  :super:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,26571.msg234230.html

:winke:

Larry Flint

#26
Zitat von: litholeges in 24. Juni 2010, 15:16:31
Und worauf beruht Dein Wissen? Doch auf Funden bzw. dem Ausbleiben dieser, gell?  :zwinker:[ ...].

... Schön, dass du auf die banale Tatsache hinweist, dass mein Wissen und - das muss ich unbedingt ergänzen - auch das der gesamten Ur- und Frühgeschichtsforschung auf Funden und Befunden basiert - worauf denn sonst, bitteschön?

Alles andere wäre ja - und das illustriert dein Beitrag ja auf's Vortrefflichste - bloße Spekulation... Und genau die basiert, wie das Wort selbst ja schon vermuten lässt, auf gar nichts, außer Hoffnung (... die im Übrigen auf geradezu grotesk ironische Weise in diesem Fall auch nur durch einen "Fund" genährt zu sein scheint...).

Aber genau diese Hoffnung scheint eben ziemlich unbegründet zu sein und der Grund dafür liegt schlicht und ergreifend im Wandel von Grabsitten.

Die EKG hat zwar die Grabhügelsitte eingeführt, aber die A-Äxte sind strenggenommen gar keine Vertreter für die Äxte der EKG (... behauptet zumindest "die Forschung" in Gestalt von K.H. Brandt - und J. Jacobs widerspricht dem nicht...) - sie treten lediglich mit dem ersten Aufdämmern der EKG auf die vorgeschichtliche Bühne und werden darum - und weil ihre Gestalt eben extrem streitaxtmäßig ist - der Einfachheit halber zum EKG-Phänomen gezählt.

Kurz: So wie's derzeit für mich aussieht, hat man dem Besitzer unseres Exemplares wie auch den anderen Besitzern eben dieses Axttypes wohl überhaupt keine Grabhügel aufgeschüttet...

Aber fall's wer irgendwelche gegenteiligen Infos haben sollte, her damit! Vielleicht lohnt sich das Spritgeld dann ja doch! :zwinker:
... jedoch nur, wenn der Erdhaufen, über den hier so ungestüm orakelt wird, überhaupt ein Grabhügel sein sollte...

... mein Spaten steht jedenfalls (seit Jahren schon) blankgewienert und einsatzbereit im Flur, 'ne Karre leih' ich mir vonne Nachbarin (... aber wahrscheinlich fährt Bastl ohnehin freiwillig und nimmt mich und vielleicht auch Thomas mit...) und - was das Beste ist: Das Wochenende winkt...

... und ich auch:

:winke:

Larry

PS:
Zitat von: litholeges in 24. Juni 2010, 15:16:31
[...] Vllt. weißt Du ja morgen schon, dass solche Teile auch in Grabhügeln gefunden werden.

'Türlich kann man vielleicht schon am Wochenende eine Axt dieses Typs aus einem Grabhügel puhlen - vielleicht landen aber auch schon Freitagabend unsere Freunde aus der Andromeda-Galaxie inmitten meines Tomatenbeetes - damit hätte sich dann zumindest meine Idee für den Wochenendtrip mit Sicherheit erledigt...
Was auch immer jemals passieren wird - bis es passiert, nehm ich 's gelassen, denn bislang ist - soweit ich das mitbekommen habe - weder das Eine noch das Andere passiert...

Fischkopp

Na mit so einem Aufsehen hätte ich ja nun nicht gerechnet, ich bin ein absoluter Leihe und hab die Axt durch zufall gefunden als ich unsere Maisbestände bonietiert habe. ( bin Landwirt )
Habe also nicht sowas wie ein Sucherleben... aber vlt. ist das ein Anfang...
Es ist garantiert kein Fake!  So wie auf dem ersten Bild hat sie nicht dagelegen, aber fast. Sie hat halb aus der Erde geschaut und ist mir wegen der Form aufgefallen. Da hab ich mich erst einmal gewundert weil sie wirklich perfekt gearbeitet ist und ich mir nicht wirklich vorstellen kann wie man sowas damals geschaffen hat.
Man ich rufe auf jeden Fall noch mal beim Landesamt an, wenn ich eine Ahnung gehabt hätte, hätte ich den Fundort nicht so offen gepostet. Werde morgen auf jeden Fall anrufen und es dann melden.
Hab aber keine Ahnung wann ich es vorbeibringen kann, weil ich nun mal jeden tag 10-12 stunden auf dem Acker bin...
So, hab die Bilder mal versucht zu vergrößern.
Danke schon mal an alle!!!!

Larry Flint

... danke für die Fotos!

Könntest du bitte noch ein paar Nahaufnahmen der Bruchfläche machen?

:winke:

Larry

PS: Was dein Laientum in Verbindung mit deinem Beruf angeht angeht, bestätigt dass ja wieder mal die alte Volksweisheit hinsichtlich "laienhafter" Bauern und spektakulärer "Kartoffelernten" - auch wenn's in diesem Fall ein Maisfeld war... :narr:

Fischkopp

So noch mal an euch, hab beim Landesamt angerufen und mich bis zu einem Dr. Becker? durchgeklingelt der aber leid. nich mehr da war.