slawische Neuentdeckung

Begonnen von Silex, 20. Januar 2007, 18:23:25

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Silex

..von einer gestern  erstmals begangenen Fundstelle. 4 kleine Bruchstückchen  aus  einer Grubenausackerung  bekrönten  die hellrote Spur.....und sie passten  wieder zusammen. Der feinste Ton den ich bisher aus dieser Zeitstellung fand... und mit Silberglimmer und vielleicht auch Graphit durchsetzt. Die feine Verzierungstechnik könnte vielleicht jemand  kennen
.... ist jemand fit in der Datierung dieser Epoche?
Die Wandungsdicke beträgt ca. 3 mm und es dürfte sich wohl um gehobene Haushaltsware handeln...

daneben fanden sich  auch etliche vorgeschichtliche Scherben

Danke
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Rambo

Tja, Wellenverzierungen finde ich persönlich SUPER, da macht das Scherbenlesen Spaß
Als slawisch hätte ich allerdings diese Keramik nicht unbedingt bestimmt, allerdings Frühmittelalterlich allemal.
Ich habe sowieso  ein Problem mit der Bestimmung nach Volksgruppen, wie "Keltisch, Slawisch usw" ,für mich ist eine Bestimmung nach Volksgruppen etwa so wie Bayrisch oder meintewegen Salzburgerisch.
Wer kann schon sagen, das nur die Slawen diese Art von Keramik benutzt haben und nicht  auch zB auch die Bayern welche bei uns zeitgleich waren.
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Notker

Hallo Edi!

Leider unterscheidet sich die slawische Keramik in Nord- und Süddeutschland erheblich von einander. Mit nördlichen Formen kenne ich mich etwas aus, zumindest im mittelslawischen. Aus dem Bauch heraus hätte ich diese Ware dem 10. Jh. zugeordnet. Aber ich weiß es nicht.
Schön das sich jemand für dieses Material begeistern kann! :super:
Bei Bedarf kann ich Dir mal ein paar Bücher leihen.
Grüße

Notker

Rambo,
Da hast du absolut Recht!
Wenn ich mich nicht irre, gibt es wellenbandverzierte Keramik bereits im 6./7. Jh, und das bei germanischer Ware.
Schon immer hat sich der Geschmack und die Mode weiter verbreitet und gegenseitig beeinflußt, als es uns heute klar ist. Die Mobilität und der Transfer in vergangenen Kulturen und bei den Volksgruppen wird unterschätzt.

Silex

Bei uns hieß es früher auch immer "karolingisch" oder "ottonisch" oder weniger genau- beides zusammengesetzt.  Forschungsgeschichtlich, besser gesagt nomenklaturgeschichtlich, ist dieser Widerstreit auch mit der NS-Idio(to)logie  zu sehen.
Da ich selbst schon etliche frühmittelalterliche und mittelalterliche Fundstellen entdeckt habe und das Glück hatte  Herrn Dr. Losert  von der Uni Bamberg einige grobkeramische Scherben datieren zu lassen (da er hier schon manchesmal eine slawische Wüstung ergraben hat)  hat sich "slawisch"  bei mir eingebürgert .
Ein guter Link:
http://www.landschaftsmuseum.de/seiten/Lexikon/Terra_Slavorum.htm

Wenn noch jemand was zur Datierung beitragen kann?....
Danke
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Genmutant

Typische slawische Verzierung! Unregelmässige, gegeneinander versetzte, aus mehreren Teilstrichen bestehende Wellenbänder, teils in typische "Zacken"(gut auf Bild 2 zu sehen) abgleitend. Wenn besonders dünn und fein gemagert, dürfte es wohl bereits Drehscheibentechnik sein?! Also eher so um 1100. Je nach Fundregion auch 100 Jahre älter oder jünger? Ich tippe mal auf Elb-SaaleGegend?
Eine Innen- sowie eine Seitenansicht wären interessant.

Silex

Danke für die Mühen,
hier die Fotos: Fein gemagert, stimmt
Aber nicht drehscheibenmäßig gearbeitet wie die Innenseitenansicht , hoffentlich deutlich genug, zeigt. Drehriefen sind in jedem Falle nicht vorhanden...
Servus einstweilen
Edi
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