Schatzsucher plündern bajuwarische Gräber

Begonnen von Bavaricum, 13. August 2010, 06:33:03

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Bavaricum

Aus der Mittelbayerischen Zeitung vom 12.08.2010

Schatzsucher plündern bajuwarische Gräber

Grabräuber haben frühmittelalterliche Ruhestätten geöffnet und alle Beigaben gestohlen. Noch keine Spur

Von Marion Koller, MZ

Bad Abbach/Peising. Auf einem Luftbild von 1986 fiel das Reihengräberfeld den Archäologen wegen Verdunkelungen im Boden zum ersten Mal auf. Die 25 Ruhestätten stammen aus der Zeit zwischen 550 und 788 nach Christus. Damals herrschten in Bayern die Agilolfinger-Herzöge. Abgebildet war das Foto in der Fachzeitschrift ,,Archäologie in Bayern".

Kreisarchäologin Dr. Ruth Sandner vermutet, dass dieses Luftbild die illegalen Schatzsucher auf die heiße Spur brachte. Im Frühjahr haben die Unbekannten am Ortsrand von Peising die vier Gräber aus der bajuwarischen Epoche geplündert. Was sie gestohlen und zerstört haben, weiß die Kreisarchäologin nicht. Allerdings beauftragte sie eine Gruppe von Anthropologie-Studenten der LMU München unter Leitung von Dr. George McGlynn mit der fachmännischen Bergung der übrigen 21 Gräber.

Beim Pressetermin am Donnerstagmorgen in Peising berichtete Dr. Ruth Sandner, was diese Gruppe Anfang August gefunden hat. In einigen Gräbern waren die Bretter der Holzsärge oder Verschalungen der Gruben erhalten geblieben. Die Archäologen fanden Schmuckreste, zum Beispiel kleine Ton- und Glasperlen. Geborgen wurden auch Eisen- und Bronzegegenstände, etwa Gürtelschließen für Männer, und ein knöcherner Kamm. ,,In keinem der Gräber haben sich Knochen erhalten", erzählte Dr. Sandner. Wegen der Kalkarmut des Bodens lösten sich diese offenbar schnell auf. ,,Wir werden das aber wissenschaftlich untersuchen." Die Anthropologen sollten das Alter der Knochen feststellen. Jetzt müssen Bodenproben Aufschluss geben.

Grundeigentümer Alfons Schreiner wusste bis zu der Raubgrabung nichts von den bajuwarischen Gräbern. Der Peisinger Landwirt sagte zur MZ, er habe im Frühjahr auf dem dortigen Rapsfeld Dünger ausbringen wollen, als ihm ,,fünf Löcher so groß wie Gräber" auffielen. Schreiner informierte die Polizei und erfuhr kurze Zeit später, dass sich auf seinem Acker die 1200 bis 1500 Jahre alten Ruhestätten befinden.

Die Peisinger Bürger hätten entsetzt auf den Vorfall reagiert und sich sehr gewundert, dass niemand etwas bemerkt habe, berichtete Dr. Ruth Sandner beim Ortstermin. Da sich die Grabräuber an den dunklen Stellen im Boden orientiert haben müssen, können sie nur bei Tageslicht geschaufelt haben. Nach Beobachtung der Kreisarchäologin haben die Unbekannten professionell gearbeitet. Sie legten zunächst Suchschnitte an, um zu sehen, ob Grabbeigaben vorhanden sind, und hoben dann erst aus.

Auf die Frage, warum man das Gräberfeld nicht besser geschützt habe, antwortete Sandner: ,,Wenn da Acker drauf ist, ist das geschützt. Wir können nicht alle Bodendenkmäler ausgraben, die wir kennen." Im übrigen sei ein Teil der Bajuwaren-Gräber schon im ersten Jahrtausend nach Christus geplündert worden. Darauf weise abweichendes Füllmaterial im Kopfbereich einiger Ruhestätten hin. ,,Die haben wohl Schmuck und Waffen rausgeholt", vermutet Dr. Sandner. Landwirt Alfons Schreiner hofft, dass er sein Feld im Herbst wieder bestellen kann – diesmal mit Weizen.

Quelle:Mitttelbayerische

Servus

Andreas

schäfchen

Was soll man dazu sagen  :nono: :nono: :nono:

es gibt doch leider noch zuviel idioten, die ihre vitrine schnellst möglich füllen wollen
um toll dazu stehn (?) vor verwante oder der gleichen :nixweiss:
:wuetend:

Cheers! :smoke:    :schaf:

Robin Hood

Im Boden ist alles am besten aufgehoben  :dumdidum:

Daniel

Ach Robin ...
Die Aussage an sich stimmt ja wohl aber solche Deppen,
die sowas dann schamlos ausnutzen gab und gibt es immer wieder. :wuetend:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

sludsen

Mannmannmann!
Einige Kalbsköppe verderben vielen anderen die's seriös meinen ihr Hobby.
Ich denke im weiteren Umfelde von besagten bajuwarischen Gräberfeld wird kein Sondler mehr unbehelligt suchen können, und das sicher auf Jahre hinaus.
Ganz zu schweigen von dem Verlust der Funde und Befunde für die Archäologie...

Wie hoch ist eigentlich das Strafmaß für Raubgräberei?
Ein Taschengeld Strafe und gut ist oder gibt's da auch Freiheitsstrafen?

Markus

Zitat von: sludsen in 13. August 2010, 13:42:34
Wie hoch ist eigentlich das Strafmaß für Raubgräberei?
Ein Taschengeld Strafe und gut ist oder gibt's da auch Freiheitsstrafen?

Bei uns ist das ne OWI - 400 Euro und Du darfst weitermachen...

Belenos

Moin,

langsam, das illegale Ausbuddeln ist eine Owi, die Mitnahme der Grabbeigaben eine Straftat - Unterschlagung zum Nachteil des Grundstückseigentümers. Strafmaß bis 3 Jahre oder Geldstrafe.

Viele Grüße

Walter

Markus

Ich bin doch davon augegangen, dass der ehrliche Raubgräber seine Funde meldet - somit ist der Tatbestand der Unterschlagung ja nicht erfüllt  :zwinker: :dumdidum: :dumdidum:

Nee...da muss ich Walter Recht geben. Strafttat isses dann auch, zumindest nach Ablauf der Meldefrist.

Gruß
Markus

Robin Hood

Zitat von: Daniel in 13. August 2010, 12:31:12
Ach Robin ...
Die Aussage an sich stimmt ja wohl aber solche Deppen,
die sowas dann schamlos ausnutzen gab und gibt es immer wieder. :wuetend:


Hallo Daniel :winke:, wollte damit nur mal an Hand dieses schlimmen beispiels deutlich machen, das es eben nicht immer stimmt " Im Boden ist alles am besten aufgehoben".

Ich bin der Meinung, das die Funde die heute gemacht werden können, auch heute fachmänisch geborgen werden sollen. Die Aussage, das nexte Generationen bessere Möglichkeiten der Fundsicherung und der Fundbergung haben und es deshalb besser ist heutige Funde im Boden zu belassen, kann ich nicht nachvollziehen.
Erstens stimmt diese Aussage nicht, denn sie ist nur spekulativ und zweitens, wenn das jede Generation von der nächsten denkt, so wird keiner Funde ausgraben ( außer den Raubgräbern natürlich).

Ich denke nicht das dieser Fall hier ein einzel Fall ist. Es wird geräubert ohne Ende, die Beispiele brauch ich nicht zu nennen, die stehen schon alle hier im Forum. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs (vermute ich).  Je länger ein Fund im Boden verbleibt, um so gefährteter ist er :belehr: Zum einen durch Raubgräber, zum anderen durch Umwelteinflüße, Baumassnahmen und eventl. durch Kriege.

Das Fundfeld hier im Berricht war doch den Archäologen bekannt, warum konnte es nicht geschützt werden. Wie sollen den ein paar Archäologen solch ein Feld rund um die Uhr bewachen  :kopfkratz::kopfkratz: Das geht eben nicht und da nicht nur die nexte Generation Archäologen bessere Techniken hat, sondern auch die Raubgräber, dauert es eben nicht lange bis so ein Feld von Ihnen aufgespürt und geblündert wird.
Schade das die Archäologen sich nicht der Gräber angenommen haben :heul:
irgendwie ist das, als wenn ein Autofahrer seinen neuen Sportwagen, offen in einer dunklen Seitenstraße übernacht stehen läßt und sich am nächsten Morgen wundert, das es nicht mehr da ist :nono:

Vielleicht möchten die Archäologen solche Funde ja gerne bergen, haben aber nicht die Mittel dazu- ich weiss es nicht- aber das Argument von oben (im Boden ist alles sicher)stimmt hier definitiv nicht.

Zitat von: Daniel in 13. August 2010, 12:31:12
........ solche Deppen,
die sowas dann schamlos ausnutzen gab und gibt es immer wieder. :wuetend:


Diese Aussage stimmt schon eher und das schlimme daran, das diese Raubgräber den Archäologen nicht soviel Kopfschmerzen berreiten, wie ein paar Hoppysondler.
Was die Behörden für einen Aufwand betreiben, um den Hoppysondler sein Hoppy zu verderben ist schon erstaunlich, angesichts der Tatsache von leeren Kassen und wenig Personal. Aber Funde gegen echte Raubgräber zu schützen, da fehlt es an initiative und man ist hier oft sehr naiv ( sie Geschichte mit dem Sargraub).
Da geht so viel verlohren----traurig, traurig, traurig :heul: :wuetend:

Bis dann

Robin

Silex

Zitat von: Robin Hood in 13. August 2010, 22:13:05

Da geht so viel verlohren----traurig, traurig, traurig :heul: :wuetend:

Bis dann

Robin
...

und Du könntest es retten, Robin Hood, Rächer der Enterbten....aber die blöden Gesetze lassen Dich nicht...
da müssen wir jetzt alle traurig sein! Heul, wütend....aber eher über dein Gewese. Da ist mir ja fast der  Raubgräber lieber als Dein  penetrantes, kaum verschleiertes  Gollumgequase.
Kümmere Dich lieber um die Erhaltung der Deutschen Sprache- ist auch ein Kulturgut- heute mehr denn je schützenswert zudem und angesagt!
Gute Nacht
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

nobody

Hallo Edi,
bitte keine Unterstellungen und nicht persönlich werden. Wir haben genügend Diskussionen in letzter Zeit gehabt.  :cop:
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende

Robin Hood

Zitat von: Silex in 13. August 2010, 22:40:51
...

Da ist mir ja fast der  Raubgräber lieber als Dein  penetrantes, kaum verschleiertes  Gollumgequase.

Edi

Wie ich schon sagte:

Zitat von: Robin Hood in 13. August 2010, 22:13:05

Diese Aussage stimmt schon eher und das schlimme daran, das diese Raubgräber den Archäologen nicht soviel Kopfschmerzen berreiten, wie ein paar Hoppysondler.
---traurig, traurig, traurig :heul: :wuetend:

Bis dann

Robin

Du gehörst eben dazu......


Zitat von: Silex in 13. August 2010, 22:40:51
...

Kümmere Dich lieber um die Erhaltung der Deutschen Sprache- ist auch ein Kulturgut- heute mehr denn je schützenswert zudem und angesagt!

Edi

Weist Du, sowas ist unterste Schublade, ich hatte leider nicht das Glück in einer reichen und intakten Familie groß zu werden. Meine Mutter war alleinerziehend mit 4 Jungs. In einer Zeit wo soetwas noch als unschick galt und man auch nicht das Geld bekamm, das man heute bekommt. Sie musste nebenbei noch Arbeiten und danach den Haushalt machen. Selbst wenn sie wollte, hatte sie nicht die Möglichkeit, sich bei jeden von uns vieren auch noch hinzusetzen, und mit uns für die Schule zu lernen. Wir mussten das eben alleine schafen. Dennoch hat sie uns das wichtigste beigebracht, erlichkeit, respekt und liebe. Drei Sachen, die man für Geld nicht kaufen kann.
Jetzt kannst du auch darüber wieder lestern, denn du hast ja keinen respekt, dafür eine tolle Rechtschreibung, super.
Du bist ein Mensch, der alles ablehnt was nicht seiner Meinung entspricht und alles und jeden verurteilt, der nicht so denkt wie du. Dabei läßt du keine neuen Argumente und Gedanken zu, sondern wirst beleidigent und persöhnlich. Schlechtes Benehmen.
Ich merke schon wie das ansteckt, will als Sachen schreiben, die eigentlich nicht meine Art sind. Ich will aber auf keinen Fall so sein wie du und daher belasse ich es hierbei.

Nur eins noch, ich habe zwar eine schlechte Rechtschreibung, dennoch versteht jeder was ich sagen möchte, du hast vieleicht eine gute Rechtschreibung, dennoch verstehe ich nicht was dein Text eigentlich sagen soll :nixweiss: :irre:

Zitat von: nobody in 13. August 2010, 23:13:25
Hallo Edi,
bitte keine Unterstellungen und nicht persönlich werden. Wir haben genügend Diskussionen in letzter Zeit gehabt.  :cop:

Danke für den Hinweis, aber ich denke man hätte diesen Beitrag von Silex auch komplett löschen können, denn er hat zwar keine (kaum)Rechtschreibfehler, aber er ist ohne jeden Inhalt.

Ich weis nicht was Ihn eigendlich so an meinem Beitrag genervt hat :nixweiss:

Robin, Rächer der armen und swachen :super:

Bavaricum

Na gut, nach dem dies geklärt ist wieder zurück zum Thema.

Was ich an der Sache interessant finde ist die Vorgehensweise.

Wenn man dem Artikel glauben schenken darf, waren das nicht irgendwelche Sondengänger sondern Leute mit einigen archäologischen Vorkenntnissen.

Um eine Sondagegrabung richtig zu interpretieren gehört doch einige Erfahrung. Und um 5 Gruben auszuheben bedarf es wohl mind. einen Tag bei 2 bis 3 Leuten.

Was auch stutzig macht ist die Tatsache, das einige Buntmetall Gegenstände zurückgelassen wurden.

Für mich schaut die Sache nicht nach Sondengängern aus. Ich denke da waren ein paar übereifrige "Heimatforscher" am Werk.

Servus

Andreas