Klinge der Ahrensburger Kultur mit klassischer 'Pflugretusche'

Begonnen von Steinkopf, 13. Juli 2024, 00:06:12

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Steinkopf

Moin,

Eine Klinge von einem Schlagplatz im Elbe-Weser-Dreieck weist eine typische Beschädigung auf.

Ein Pflug (hypothetisches Ackergerät) trifft seitlich auf die die Kante der Klinge auf.

Eine Reihe von kleinen Retuschen (Beschädigungen) laufen weiter in die Klinge hinein
bis der Druck zu groß wird und nach einem großen Abbruch das Artefakt verlagert wird.

Beschrieben auch von Volker Arnold, der sich mit dem Problem, ursprüngliche Retuschen
von modernen Einwirkungen zu unterscheiden.
Ein oft diskutiertes Problem, auch in den Beiträgen in diesem Forum.

LG
Jan

Neos

Moin, Jan,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Klinge! Bei Ausmaßen von rund 5 cm Breite und knapp 13 cm Länge ist das schon ein ordentlicher Kavenzmann!  :super:

Du sprichst hier ein Problem an, das wir alle kennen: Intentionelle Retuschen vs. ,,Pflugretuschen". Bei dieser Klinge kann man die rezenten Beschädigungen im medialen Bereich sehr gut erkennen. Worauf du ja aber bei diesem Beitrag hinaus möchtest ist die Beschädigung im proximalen Bereich. Tatsächlich bräuchte zumindest ich eine Detailaufnahme dieses Bereiches, um intentionell von rezent einigermaßen sicher unterscheiden zu können, selbst wenn viel für eine rezente Beschädigung spricht.

Viele Grüße

Frank

Schuhnagel 2

Hallo
Eine Klinge dieser Grösse kann wohl dem Pflug genügend Widerstand leisten, um beschädigt zu werden. :daumen:

Bei dieser Mikrospitze (17mm) wäre dies wohl nicht der Fall. Für Schäden sorgen hier die Kühe, die auf der Alpweide herumtrampeln. Vorstellbar, dass die Laterale auf einem Steinchen auflag. Schäden wären sonst wohl eher an der filigranen Spitze oder an der feineren Laterale zu erwarten.
Der Fund stammt von einer (vermutet) mesolithischen Freilandstelle, die sich mir vorgestern erschlossen hat

Gruss

Ulrich

hargo

#3
...
Bei dieser Mikrospitze (17mm) wäre dies wohl nicht der Fall. Für Schäden sorgen hier die Kühe, die auf der Alpweide herumtrampeln. Vorstellbar, dass die Laterale auf einem Steinchen auflag. ...
[/quote]

Wie du richtig schreibst, ist die Ursache hier wohl anders.
Denn bei deinem Stück fehlen die typischen "Einschläge".
Was es nicht uninteressant macht.

mfg