eine Klinge, Keramik und verbrannter Silex

Begonnen von hochwald, 01. Juli 2011, 20:09:02

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hochwald

Moin Gemeinde!


Gern möchte ich euch diesen kleinen Fundkomplex vorstellen.

Stammend aus dem Land Brandenburg, südl. Berliner Raum.

Fundplatz ist ein hochgelegener Acker in exponierter Lage, scharf angrenzend zu einem eiszeitlichem See samt Feuchtgebiet.


Besonders happy bin ich über die annähernd trapezförmige Klinge.  :prost:

Sicher kein Museumsstück, aber ich freue mich hier auch über solche Stücke.

...und das nicht zu knapp!  :-D


Die Klinge hat die Maße: 38mm x 11mm

Das krasse an der Sache ist, daß diese Klinge fast auf dem Meter genau an jenem Punkt lag, wo auch diese Pfeilspitze http://www.sucherforum.de/index.php/topic,45060.0.html in die brandenburgische Sonne blinzelte, um aufgelesen zu werden.


"Beifunde" waren grob gemagerte Keramik aus BZ, z.T. auch verbrannt und verbrannter Silex.

Nur wenige Keramikfragmente waren bemustert.

Die Bemusterung deutet in Richtung Lausitzer Kultur.


...bin gerade erst zur Tür herein und muß das Material erst noch säubern.


Über ein paar Meinungen von euch, insbesondere zur möglichen Zeitstellung der Klinge, würde ich mich sehr freuen!




Beste Grüße!
Robert

Steinkopf

Schönen Dank fürs Zeigen!

Bei der Klinge sehe ich keine Risse, die auf Feuereinwirkung hindeuten.

mfg

Jan

thovalo

Eine unschuldige schöne kleine Klinge .....
Da müssen die Beifunde mehr dazu erzählen ...... so ein typologisch unempfindliches Einzelstück ist chronologisch nicht näher einzuschätzen, ausser man akzeptiert das Projektil als einen Hinweise in eine
späte neolithisch-bronzezeitliche Ausrichtung!

glG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

hochwald

Zitat von: Steinkopf in 01. Juli 2011, 20:20:03
Bei der Klinge sehe ich keine Risse, die auf Feuereinwirkung hindeuten.

Hallo Jan!
Das hast Du richtig erkannt!
Diese Klinge besitzt soweit auch keine Risse.
Sie scheint weder Feuer abbekommen zu haben, noch scheint sie, zumindest längerfristig, benutzt worden zu sein. (kein Glanz)


Zitat von: thovalo in 01. Juli 2011, 20:36:24
Eine unschuldige schöne kleine Klinge .....
Da müssen die Beifunde mehr dazu erzählen ......

Was gäbe ich dafür, wenn sie das machen täten.....

Das bisherige Fundinventar mererer Lesegänge auf diesem Platz, zeigt mir als Laien, das sich auf diesem Areal, etwa um 1400-2100 v.Chr. möglicherweise eine Siedlung befunden hat.
Gut möglich, daß diese Siedlung mind. einmal komplett abgebrannt ist.
Weil gesamt-gesehen, gibt es dort unverhältnißmäßig viel ausgeglühte Keramik.

Oder kann das auch "normale" Ursachen haben?

Desweiteren kahm von diesem Platz schon sehr viel Gebrauchskeramik, in Fragmentform, in allen Materialstärken.

Nur Silexabschläge findet man dort komischerweise sehr selten.

Was mich auch "wurmt"...
...ca. 700m Luftlinie, am schräg-gegenüberliegendem Ufer des Sees, ist bereits eine Siedlung samt kleinem Schutzwall aus BZ nachgewiesen!

Können 2 Siedlungen auf so "engem" Raum, zeitgleich existiert haben?
Gab es evtl. eine Umsiedlung?

Das zugehörige Urnengräberfeld soll sich angeblich laut LfBds, in ca. 1200m Luftlinie zu diesen beiden Punkten ("Wallsiedlung" / "meine" Siedlung) befinden.

Die Zusammengehörigkeit dessen bezweifle ich stark.

Gerne möchte man mehr erfahren und da sind sie wieder: Fragen über Fragen!  :kopfkratz: :-D


Vielen Dank euch beiden und liebe Grüße!
Robert