Teil V_ Baiersdorfer Plattenhornstein_Halbfabrikate

Begonnen von Harkonen, 02. Juli 2011, 10:55:04

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Harkonen

Hallo,
im Teil V zeige ich weitere Halbfabrikate die teils sehr gut die angestrebte Werkzeugform erahnen lassen.

Besonders bemerkenswert finde ich,dass bei einigen der Halbfabrikate das angestrebte Endprodukt schon recht gut erkennbar scheint.
In den meisten Fällen dürfte es sich um Sichel- bzw. Sicheleinsätze handeln.
Etwas schwierig erscheint mir noch eine Altersklassifizierung der Artefakte durchzuführen, denn bekanntermassen wurde der Abbau vor Ort ja schon im Paläolithikum begonnen. Hierzu bedarf es jedoch m. A. einer äusserst sorgfältigen wissenschaftlichen Bearbeitung der Einzelstücke.  
Das größte mir bekannte Hornsteinabbaugebiet Bayerns befindet sich in der Nähe von Kehlheim bei Baiersdorf.
Auf einer länge von mehreren hundert Meter sind die Äcker von Plattensilextrümmern fast flächendeckend übersäht. Teils schon im Paläolithikum wurde hier das begehrte Rohmaterial zur Werkzeugherstellung abgebaut.
Nachweislich wurden bis zu 5,0m tiefe Abbaugruben angelegt.
Um die Lasten für den transport des Hornsteinrohmaterials zu den Wohnstätten zu reduzieren wurden die abgebauten Hornsteinplatten teilweise schon an Ort-und Stelle zu den sogenannten Halbfabrikaten weiter verarbeitet. Das bedeutet die Hornsteinplatten wurden grob in die gewünschte oder geplante Rohartefaktform gebracht. Teilweise wurde die Werkzeuge auch vollkommen fertig gestellt, was einige Funde von Neolithischen und Bronzezeitlichen Sichelfunden belegen.
Aber am besten zeige ich jetzt in einer Bilderserie wie diese Halbfabrikate aussehen oder was man sich darunter vorstellen muss.

anbei noch ein Link der Uni Erlangen zum Material
http://www.uf.uni-erlangen.de/projekte/weissmueller/rohmat/bai_1.html

Grüße
Peter und Ende