Teil II_ Baiersdorfer Plattenhornstein_Halbfabrikate

Begonnen von Harkonen, 29. Juni 2011, 11:33:04

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Harkonen

Hallo,
im Teil II zeige ich weitere Halbfabrikate die teils sehr gut die angestrebte Werkzeugform erahnen lassen.
Die letzten beiden Bilder zeigen ein schweres Abbaugerät, in der Funktion ähnlich dem von A.Tillmann gezeigten "Gezähe" im Buch Steinzeitliche Kulturen an Donau und Altmühl.

Das größte mir bekannte Hornsteinabbaugebiet Bayerns befindet sich in der Nähe von Kehlheim bei Baiersdorf.
Auf einer länge von mehreren hundert Meter sind die Äcker von Plattensilextrümmern fast flächendeckend übersäht. Teils schon im Paläolithikum wurde hier das begehrte Rohmaterial zur Werkzeugherstellung abgebaut.
Nachweislich wurden bis zu 5,0m tiefe Abbaugruben angelegt.
Um die Lasten für den transport des Hornsteinrohmaterials zu den Wohnstätten zu reduzieren wurden die abgebauten Hornsteinplatten teilweise schon an Ort-und Stelle zu den sogenannten Halbfabrikaten weiter verarbeitet. Das bedeutet die Hornsteinplatten wurden grob in die gewünschte oder geplante Rohartefaktform gebracht. Teilweise wurde die Werkzeuge auch vollkommen fertig gestellt, was einige Funde von Neolithischen und Bronzezeitlichen Sichelfunden belegen.
Aber am besten zeige ich jetzt in einer Bilderserie wie diese Halbfabrikate aussehen oder was man sich darunter vorstellen muss.

anbei noch ein Link der Uni Erlangen zum Material
http://www.uf.uni-erlangen.de/projekte/weissmueller/rohmat/bai_1.html

Grüße
Peter


teabone

Hallo Peter,  :winke:

find ich gut das Du solche Halbfabrikate zeigst. Im Vergleich zum fertigen Artefakt kann man sich eine Vorstellung vom Entwicklungsprozess machen. 

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Harkonen

Zitat von: teabone in 29. Juni 2011, 13:47:08
Hallo Peter,  :winke:

find ich gut das Du solche Halbfabrikate zeigst. Im Vergleich zum fertigen Artefakt kann man sich eine Vorstellung vom Entwicklungsprozess machen. 
Gruß
Augustin

Hallo Augustin,
danke, wichtig finde ich vor allem, dass vorgefertigte Steine abtransportiert wurden, evtl. auch um damit Handel zu betreiben, in jedem Fall aber um den Transport zu erleichtern.
Des weiteren ist ja äusserst interessant den Gedanken weiter zu spinnen.
1.)Wie ging das vor Ort von statten?
2.)Die Neolithiker aus allen möglichen Gegenden begeneten sich in Baiersdorf um an das begehrte Rohmaterial zu kommen!
3.) Ging das friedlich von statten oder gab es da möglicherweise Auseinandersetzungen
4.) Gab es möglicherweise Gruppen die die Abbaugruben schützten und das Material gegen Tausch weitergaben?

Grüße
Peter

Kelten111

Glaube 3 und 4 evtl auch 2 um Handel zu machen also eine Mischung !
Glaube nicht das der Mensch , wenn er eine Rohmaterialquelle besitzt sie einfach soo teilt mit Fremden  :kopfkratz:

Harkonen

Zitat von: Kelten111 in 29. Juni 2011, 15:24:09
Glaube 3 und 4 evtl auch 2 um Handel zu machen also eine Mischung !
Glaube nicht das der Mensch , wenn er eine Rohmaterialquelle besitzt sie einfach soo teilt mit Fremden  :kopfkratz:
Servus Fredi,
man muss natürlich die Umstände in Betracht ziehen, die Abbauflächen sind imens groß

Gruß
Peter

Kelten111

Ja das schon aber hat das den Menschen schon mal von seiner Gier abgehalten?