Hallo Leute,

von gestern Stammt dieser Fund, wo in absehbarer Zeit der Oberboden abgeschoben wird und das Gebiet dem Kalk-/Gipsabbau freigegeben wird.

Leider fehlt bei dem Artefakt die Spitze, die Merkmale dürfte euch aber ausreichen um sie passend einzuordnen. Inspierert durch einen Link von einem Freund, welcher mich auf den Floss aufmerksam gemacht hat, https://www.academia.edu/32578709/Signifikante_Ger%C3%A4ttypen_des_Jungpal%C3%A4olithikums_im_%C3%B6stlichen_Mitteleuropa_in_Steinartefakte_Harald_Floss_Herausgeber_vom_Altpal%C3%A4olithikum_bis_in_die_Neuzeit
bin ich auf diese Jerzmanowice Spitze in dünner Form mit beidseitiger Kantenretusche und retuschierter Basis (Kostenkiende?) gestoßen. Alles das findet sich auf dem Artefakt.

Könnte das passen?

Vor Jahren habe ich auf dem Nachbarhügel etwas ähliches finden können und es dann wieder verloren. Tja, jetzt betrauere ich den Fund abermals.

Was denkt ihr?

liebe Grüße Daniel

So wie das neue Stück vorliegt, ist das ein beidseitig retuschiertes Irgendwas, nix sonst. Vom Alter könnte es passen, aber auch älter wär möglich. Drunter das sieht schon besser aus. Gruss..

Gude  

ich tue meine Funde nicht so schnell ab! Was sollte da sonst fehlen wie die Spitze? Den Rest habe ich ja schon geschrieben.
Gerade in Hinblick darauf, dass da bald alles weg ist und es vielleicht ein ausschlaggebendes Argument für eine Paläograbung werden könnte, sollte man da etwas tiefer blicken.

Was gäbe es zum Beispiel noch für Möglichkeiten?

Liebe Grüße Daniel

Die beschriebene Spitze hat zwei Spitzen, deine nicht mal eine.. Gruss..

Ja, wahrscheinlich war da sowas wie ein löffelartiger Fortsatz dran    wahrscheinlicher wie eine Spitze.

Auf den von mir angesprochenen Typ bestehe ich keinesfalls. Ich hab weder so ein Stück live gesehen, noch ist das Teil im Floss bemaßt und aus mehreren Ansichten gezeichnet. Aber auch nicht alle Blattspitzen haben 2 Spitzen.

Das mit dem Kostenki-Ende ist jedenfalls Quatsch. Da wurde von dorsal nach ventral mit einer Retusche eine Schlagfläche angelegt und von der aus die Grundform ausgedünnt. Hier gibt es ja nur ersteres. Vielleicht der Bulbus einfach nur wegretuschiert.

Auffällig ist die steile Retusche. Fiedler hat ja bei meinen mitgebrachten Stücken darin eine Aurignacien Retusche vermutet. Auch der weiße Kern war bei dieser Zeitstellung im Gespräch. Das ist grob der gleiche Platz. Die beiden Stücke lagen ca 50 Meter auseinander. Von einer anderen Ecke habe ich einen Zinken, ansonsten eher MP.

Ich schau mal weiter!

Liebe Grüße Daniel