Klinge mit scharfer Endretusche und Glanz

Begonnen von Steinkopf, 25. Oktober 2019, 10:02:59

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Steinkopf

Moin,

auf einem abgeernteten Maisfeld, wo ich die 'Federmesserspitze' fand, konnte ich
das dieses bearbeitete Ende einer sehr dünnen Klinge auflesen.
Maße:  Länge:  32 mm, Breite: 22 mm nur 2,5 mm an der sterksten Stelle dünn!
Die Klinge ist wohl rezent gebrochen.

Sie  ist am Ende im spitzen Winkel sehr flach retuschiert.
Um es deutlich zu machen: anders als beim typischen 'Klingenendkratzer'
ist hier das Ende schneidend scharf. Respekt für den 'Flintknapper', der
dieses dünne Klingende zu einem so scharfen Werkzeug abdrückte.

Im Endbereich ist ein teils intensiver Glanz.

LG

Jan

Herlitz

 :super: das scheint doch mal wieder ein Erntegeräteeinsatz  zu sein, der einer Endretusche aufweist, die auch ein Kratzer sein könnte!
:winke: Sven

Nanoflitter

Wenn das Federmessergedöns ist, eher nicht, aber an der Klinge kann man leider nix festmachen. Es sei denn, es gibt auch neuere Funde am Platz. Gruss..

Steinkopf

#3
Moin,

das oben abgebildete Klingenendstück zeigt an den Seiten keinen Glanz, der bei Erntegeräteinsätzen so typisch ist.
Die auffällige Zurichtung und Gebrauchsspur habe ich oben beschrieben.

Außerdem fanden sich auf dem Fundplatz noch ein Schaber sowie zwei Klingenkerne die hier noch dazustelle.

LG

Jan

Danske

Moin Jan,

leider sind die Fotos ziemlich dunkel. Trotzdem versuche ich mal mein Glück:

Das erste Stück würde ich als distales Klingenbruchstück mit Endretusche ansprechen, das zweite Stück als Abschlag mit steiler Endretusche = kurzer Kratzer.

Zum dritten Stück wären noch ein paar Ansichten auch mit Größenangabe hilfreich. Die halbsteile Retusche ist klar ausgeprägt. Ich weiß um die Diskussionen zu den Begrifflichkeiten "Schaber" und "Kratzer", aber die Bezeichnung "Schaber" bringe ich immer mit MP in Verbindung. Wenn du MP an der Fundstelle ausschließen kannst, würde ich das Stück anhand des einen Fotos eher als Kratzer mit halbsteiler bogenförmiger Retusche einer Lateralen ansprechen.

Die beiden unipolaren Klingenkerne passen m.E. durchaus in das ausgehende JP, aber auch in das frühe Mesolithikum.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

steinwanderer

Moin Jan,
auch wenn die Kratzerkappe schneidend scharf erscheint, der Kratzer musste nur in einem anderen Winkel geführt werden. Was dann vielleicht auch den Glanz erklärt.
Der 2. Kratzer passt auch sehr gut in die Federmesser- Kultur.  Ich nach das jetzt mal auf Grund der Patina fest, obwohl das hier nich gern gehört wird. Denn auch hier tritt, ich nenn sie mal Schwarzfleckenpatina, an den Stücken dieser Zeitstufe, auf.
bei den Kernen bin ich mir nicht so sicher. Meines Erachtens sind Sie zu klein um Sie sicher dieser Zeit zuzuordnen.
Die Kerne machen auch auf mich einen mesolithischen Eindruck. Doch kann es durchaus möglich sein, dass auf Grund des Rohstoffmangels bei Dir, auf kleine Knollen zugegriffen werden musste.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav