Steinbeil

Begonnen von St. Subrie, 17. November 2018, 21:01:54

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St. Subrie

Dieses Steinbeil hat ein Dorfbewohner (SW-Europa, Pyrenäenvorland) in der Nähe des Baches gefunden und uns als vermeintlichen Spezialisten übergeben. Läßt sich zur Epoche der Entstehung etwas sagen ?
Gruß
St. Subrie

Nanoflitter

Ein mittelneolithisches Beilchen, sehr schön,  :super: Gruss..

Danske

Ein spitznackiges Felsovalbeil, sehr schönes Teil. :super:

Tendiere bei der zeitlichen Einordnung eher ins Jung- oder Spätneolithikum, Michelsberg und danach.

Gruß
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Furchenhäschen

Zitat von: Danske in 17. November 2018, 22:01:09
Ein spitznackiges Felsovalbeil, sehr schönes Teil. :super:

Tendiere bei der zeitlichen Einordnung eher ins Jung- oder Spätneolithikum, Michelsberg und danach.

Gruß
Holger


Hallo,
der zeitlich Zuordnung schließe ich mich an

aber ich denke es handelt sich um ein gepicktes Walzenbeil.

Grüße
Peter :winke:

Danske

Zitat von: Furchenhäschen in 18. November 2018, 18:58:27

Hallo,
der zeitlich Zuordnung schließe ich mich an

aber ich denke es handelt sich um ein gepicktes Walzenbeil.

Grüße
Peter :winke:

Hallo Peter,
wenn ich mir die letzten 4 Fotos anschaue, kann ich dem gepickten Beilkörper mit geschliffener Schneide zustimmen, aber Walzenbeil? Dafür ist mir die Form zu oval. Dann würde auch die zeitliche Zuordnung nicht mehr so recht passen, weil Walzenbeile doch eher im Mesolithikum und frühen Neolithikum vorkommen.

Gruß
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Furchenhäschen

Zitat von: Danske in 22. November 2018, 20:55:02
Hallo Peter,
wenn ich mir die letzten 4 Fotos anschaue, kann ich dem gepickten Beilkörper mit geschliffener Schneide zustimmen, aber Walzenbeil? Dafür ist mir die Form zu oval. Dann würde auch die zeitliche Zuordnung nicht mehr so recht passen, weil Walzenbeile doch eher im Mesolithikum und frühen Neolithikum vorkommen.

Gruß
Holger


Hallo Holger,

das ist wieder eine interessante Nord/Süd Diskussion.

Ich habe gepickte und geschliffene Walzenbeile aus dem Endneolithikum, allerdings Südbayern.
z.B. hier
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,49307.0.html

oder

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,49360.0.html

und hier eine Diskussion zum Thema:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,56716.0.html



Wenn das im Norden anders aussieht gebe ich mich geschlagen. :winke:

Grüße
Peter

thovalo



Guten Morgen!

Eine südfranzösische Beilklinge aus wohl regionalen Felsgestein.
Die wird irgendwo ab dem späteren jüngeren Neolithikum datieren.

Die Schneidenpartie scheint durch eine Beschädigung im Gebrauch beschädigt worden zu sein.
Die Stelle im Schneidenbereich ist zumindest alt verrundet und mit dem Korpus gleich patiniert.
Der Nacken ist neuzeitlich beschädigt.

Tendenz einer näheren Datierung eher noch in das Spätneolithikum des 3. Jhts. v. Chr.

Das würde sich eigentlich ganz gut aus sonstigen Beifunden des Fundbereiches näher einschätzen lassen :glotz:


lG Thomas


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Den Begriff "Walzenbeil" kenne ich nur als heute nicht mehr gültige und nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für vermeintlich MITTELSTEINZEITLICHE Beilklingen aus  im Querschnitt annähernd rundlichen Geröllen. Der Begriff wird zumindest in der Fachliteratur des Rheinlandes überhaupt nicht mehr verwendet.

Ist diese Bezeichnung in Bayern und anderen Bundesländern in der Facharchäologie  und Fachliteratur noch üblich?



lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Zitat von: thovalo in 24. November 2018, 09:44:04

Den Begriff "Walzenbeil" kenne ich nur als heute nicht mehr gültige und nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für vermeintlich MITTELSTEINZEITLICHE Beilklingen aus  im Querschnitt annähernd rundlichen Geröllen. Der Begriff wird zumindest in der Fachliteratur des Rheinlandes überhaupt nicht mehr verwendet.

Ist diese Bezeichnung in Bayern und anderen Bundesländern in der Facharchäologie  und Fachliteratur noch üblich?



lG Thomas  :winke:


Hallo Thomas,

der Ausdruck ist jedenfalls bei Fundansprachen noch in Gebrauch, ob in der neusten Literatur ebenfalls vermag ich jetzt nicht zu bestätigen.

Jedenfalls erlebt erstaunlicherweise der schon totgeglaubte Begriff "Schuhleistenkeil" eine Renaissance.

Grüße
Peter :winke:

Danske

Hallo Thomas,

der Begriff "Walzenbeil" findet in der heutigen Fachliteratur Verwendung für die überwiegend aus Flussgeröllen gepickten Beile des Mesolithikums und frühen Neolithikums mit rundem oder annähernd rundem Querschnitt. Und zwar nicht nur im Norden unserer Republik, sondern z.B. auch in Hessen, wie ein neuerer Beitrag von Lutz Fiedler zeigt http://altsteinzeit-hessen.de/wp-content/uploads/2017/10/Fiedler-Beile-2.pdf

Walzenbeile sind auch aus Afrika und anderen Erdteilen bekannt. Mich wundert es, dass der Begriff in der Fachliteratur des Rheinlands keine Verwendung mehr findet.

LG
Holger :winke:
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.