SochelDilch?

Begonnen von Silex, 29. März 2006, 20:45:03

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Silex

Servus Leute,
Heute wieder "Mittagspause"- raus aus dem Büromief in den Schlamm.
Dieses Ding fand ich  - mit breit gespreizten Beinen weil die Auenlehmklumpen an den Gummistiefeln schon riesige Durchmesser aufwiesen und einen artgerechten Gang nicht mehr zuließen (kennt Ihr das auch? Und wenn sich dann während des Balancierens so ein 5Kilostück von den Gummihufen plötzlich löst dann ists mit dem Gleichgewichtssinn vorbei).
Das fragmentierte DING: Entweder Dolchklinge oder Erntemesser, oder? Das Ding ist  an den beiden Schneiden überall retuschiert , oder zugerichtet- jedoch ist das Material nur an einer Seite von besonderer Qualität , während ein großer Anteil  von rindennahen Bereichen gebildet wird die keine  typischen Retuschierungsspuren hinterlassen. Die Spitze ist abgebrochen und an der Basis  scheint eine Schäftungsretusche vorzuliegen(?) Kennt jemand das Material? Und den TYP?
Könnte das "Michelsberger" sein?
Max. Breite 3 cm, Dicke: 7 mm, Länge: 6 cm
Danke für die Hilfe
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

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Silex

und noch eins
Bis bald
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rolfpeter

Servus Edi,
bist Du sicher daß das Gerät neolithisch ist? Kommt mir irgendwie älter vor!

Das Michelsberger Inventar, wie es hier im Rheinland vorkommt, ist besonders geprägt durch hochwertiges Rohmaterial. Die bedeutenden hiesigen Feuersteinbergwerke, z.B. im niederländischen  Rijckholt, in Ostbelgien oder auf dem Aachener Lousberg, waren schon aufgeschlossen. Es herrschte kein Mangel. Die typischen Klingen sind groß und auch die Klingen-Bruchstücke lassen die Größe des Kernsteines erahnen.
Die meisten Michelsberger Klingen, die ich gefunden habe sind nur dorsalseitig retuschiert.
Also MK, wennst mich fragen tätest....eher weniger.

Das Lehmklumpenproblem kenn ich übrigens auch haha! und wenn ich dann den Dreck abschütteln will, geht fast der Gummistiefel fliegen!

Gruß
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger

Hallo Edi und rolfpeter  :-)

Ja, wie Edi schon beschrieben hat, recht eindeutig die neolithische Herstellungweise !!
Ich muss aber schon rolfpeter recht geben, dass es merkwürdig ist, dass man so ein armes Material benutzt hat !!

Es gäbe da vielleicht noch eine dritte Möglichkeit, und zwar, dass es sich um eine Vorarbeit zu einer Sichel handelt,
die eben bevor der Fertigmachung gebrochen ist, und dann aufgegeben wurde !?!?!?!

Silex

Danke Leute,
das mit dem "Michelsberger" Rohmaterial war wohl echt ein Schmarrn von mir.
Ich hatte hier mal eine Sichel reingestellt die besteht aus dem selben Material (Sichel?)  und auch die seltsame,
bisweilen schludrig wirkende  Bearbeitungstechnik scheint identisch. Die Leute  vom LfD hatten jenes Exemplar damals mit "Plattenhornstein" bezeichnet.. eine nähere Differenzierung trauten sie sich jedoch anscheinend nicht zu.
Inzwischen glaub ich bei diesem Ding an ein ziemlich abgehalftertes Erntemesser ...Die Fotos sind auch ziemlich schlecht..hab ich grad gesehen
Aber ich muß erst mal noch nachschauen was Khamsin damals geschrieben hat......

Servus
Edi
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