Servus Leute,
Heute wieder "Mittagspause"- raus aus dem Büromief in den Schlamm.
Dieses Ding fand ich - mit breit gespreizten Beinen weil die Auenlehmklumpen an den Gummistiefeln schon riesige Durchmesser aufwiesen und einen artgerechten Gang nicht mehr zuließen (kennt Ihr das auch? Und wenn sich dann während des Balancierens so ein 5Kilostück von den Gummihufen plötzlich löst dann ists mit dem Gleichgewichtssinn vorbei).
Das fragmentierte DING: Entweder Dolchklinge oder Erntemesser, oder? Das Ding ist an den beiden Schneiden überall retuschiert , oder zugerichtet- jedoch ist das Material nur an einer Seite von besonderer Qualität , während ein großer Anteil von rindennahen Bereichen gebildet wird die keine typischen Retuschierungsspuren hinterlassen. Die Spitze ist abgebrochen und an der Basis scheint eine Schäftungsretusche vorzuliegen(?) Kennt jemand das Material? Und den TYP?
Könnte das "Michelsberger" sein?
Max. Breite 3 cm, Dicke: 7 mm, Länge: 6 cm
Danke für die Hilfe
Edi
und hier..
und noch eins
Bis bald
Servus Edi,
bist Du sicher daß das Gerät neolithisch ist? Kommt mir irgendwie älter vor!
Das Michelsberger Inventar, wie es hier im Rheinland vorkommt, ist besonders geprägt durch hochwertiges Rohmaterial. Die bedeutenden hiesigen Feuersteinbergwerke, z.B. im niederländischen Rijckholt, in Ostbelgien oder auf dem Aachener Lousberg, waren schon aufgeschlossen. Es herrschte kein Mangel. Die typischen Klingen sind groß und auch die Klingen-Bruchstücke lassen die Größe des Kernsteines erahnen.
Die meisten Michelsberger Klingen, die ich gefunden habe sind nur dorsalseitig retuschiert.
Also MK, wennst mich fragen tätest....eher weniger.
Das Lehmklumpenproblem kenn ich übrigens auch haha! und wenn ich dann den Dreck abschütteln will, geht fast der Gummistiefel fliegen!
Gruß
RP
Hallo Edi und rolfpeter :-)
Ja, wie Edi schon beschrieben hat, recht eindeutig die neolithische Herstellungweise !!
Ich muss aber schon rolfpeter recht geben, dass es merkwürdig ist, dass man so ein armes Material benutzt hat !!
Es gäbe da vielleicht noch eine dritte Möglichkeit, und zwar, dass es sich um eine Vorarbeit zu einer Sichel handelt,
die eben bevor der Fertigmachung gebrochen ist, und dann aufgegeben wurde !?!?!?!
Danke Leute,
das mit dem "Michelsberger" Rohmaterial war wohl echt ein Schmarrn von mir.
Ich hatte hier mal eine Sichel reingestellt die besteht aus dem selben Material (Sichel?) und auch die seltsame,
bisweilen schludrig wirkende Bearbeitungstechnik scheint identisch. Die Leute vom LfD hatten jenes Exemplar damals mit "Plattenhornstein" bezeichnet.. eine nähere Differenzierung trauten sie sich jedoch anscheinend nicht zu.
Inzwischen glaub ich bei diesem Ding an ein ziemlich abgehalftertes Erntemesser ...Die Fotos sind auch ziemlich schlecht..hab ich grad gesehen
Aber ich muß erst mal noch nachschauen was Khamsin damals geschrieben hat......
Servus
Edi