Silexfunde aus Rheinhessen

Begonnen von Danske, 10. Januar 2016, 15:14:01

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Danske

Hallo zusammen,

bin im alten Jahr mal nach längerer Zeit wieder mal über einen Acker gegangen, und zwar in der Gemarkung Bad Kreuznach-Planig, ganz in der Nähe meines Wohnorts. Planig ist ja (Mit)-Namensgeber für ein Keramik-Dekor des Mittelneolithikums (Planig-Friedberg), also wäre da vielleicht was zu finden.
Am ersten Tag habe ich 3 kleine Silexstückchen gefunden, m.E. 1 Abschlag aus Flint, 1 Abschlag aus Kieselschiefer und ein winziges Klingenbruchstück aus Flint. Hier die Maße:

Abschlag Flint: 28x17x6 mm
Abschlag Kieselschiefer: 23x17x6 mm
Klingenbruchstück: 20x8x3 mm

Ich meine, bei den Abschlägen Randretuschen erkennen zu können :glotz:. Wofür die Abschläge gedacht waren bzw. genutzt wurden, erschließt sich mir nicht. Ebenso wie bei dem winzigen Klingenstück :kopfkratz: Vielleicht habt ihr eine Idee.

Die beigefügten Aufnahmen habe ich mit dem Handy gemacht, weil meine Kamera den Geist aufgegeben hat. Demtentsprechend ist die Qualität der Bilder, sorry. Ich hatte meine Fundstücke bisher nocht nicht dokumentiert und habe nun auch meine Flintsachen, die ich seinerzeit in Dänemark und Norddeutschland gemacht habe, aufgenommen. Die werde ich dann im Laufe der Zeit hier im Forum präsentieren.

Hier nun die Silexstückchen von Planig, viele Grüße

Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Mordar

 :winke:

Lydit, kleine unregelmäßige Klinge und ein Lamellchen...

Da liegt der Mesolithikum Verdacht in der Luft.

:winke:
Gerd

The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

Nanoflitter

Wie man bei den 3 Teilen auf Meso kommt, erschließt sich mir nicht. Eine fast ähnliche Zusammenstellung hab ich grad heute wieder von meinem LBK Acker heimgebracht. Aber die Funde sind vielversprechend, da solltest du weitermachen! :super: Egal was für ein Zeitalter dahintersteckt. Retuschen sehe ich übrigens auf keinem der Bilder....was die Funde aber nicht unterbewerten soll. Gruss....

Danske

Mesolithikum, mmh, daran habe ich noch nicht gedacht.

Bin zwar ein Laie, meinte aber, das wäre was neolithisches. Bin am nächsten Tag nochmals an gleicher Stelle gegangen und habe ca. 150m entfernt eine Pfeilspitze und das Schneidenbruckstück eines Beils bzw. einer Axt gefunden. Die Funde müssen nicht zusammenhängen bzw. können überlagert sein. Ich werde auf jeden Fall weiter den bereich absuchen.

Pfeilspitze: 30 x 15 x 4 mm, gerade Basis, Retuschen beidseitig nur an den Seiten
Schneidenbruchstück: 37 x 13 mm

Hier die Bilder, viele Grüße
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Nanoflitter

Die Spitze ist eher was abgebrochenes, von einer Spitzklinge z.B., oder es fehlt die Basis. Das Beil kann ich nicht sehen, eher was natürliches, sorry. Schaff dir doch mal fürn paar Euro ne brauchbare Kamera an... Da können wir viel besser deine interessanten Funde beurteilen. Das muss keine SLR sein...  Gruss und danke fürs Zeigen! :super:

Mordar

ZitatWie man bei den 3 Teilen auf Meso kommt, erschließt sich mir nicht
:nixweiss:

Kieselschiefer, unregelmäßige Klinge und Lamelle ist eigentlich eine klassische Meso Kombi ... , so wie das Kleine  Schwarze fürn Abend. Ob am Ende auch Mesolithikum rauskommt steht auf einem anderen Blatt.

:winke:
Gerd
The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

Danske

Zitat von: Nanoflitter in 10. Januar 2016, 16:52:06
Die Spitze ist eher was abgebrochenes, von einer Spitzklinge z.B., oder es fehlt die Basis. Das Beil kann ich nicht sehen, eher was natürliches, sorry. Schaff dir doch mal fürn paar Euro ne brauchbare Kamera an... Da können wir viel besser deine interessanten Funde beurteilen. Das muss keine SLR sein...  Gruss und danke fürs Zeigen! :super:

Also das mit der Kamera ist eine gute Idee, auf jeden Fall :Danke2:

Hier noch ein paar Bilder mehr. Ich denke eigentlich, dass es sich um eine Pfeilspitze handelt. Die Basis ist absolut plan und glatt wie ein Kinderpopo. Die Unterseite ist flach, die Oberseite zur Mitte gewölbt. Wenn man senkrecht auf die Basis schaut, sieht es aus wie ein gleichschenkliges Dreieck.

Bei dem Schneidenbruchstück ist auf Bild 14i vorne am Daumen der Übergang zum Seitenbereich und Richtung Zeigefinger geht es in den Bereich der Schneide über. Die ist allerdings nicht mehr ganz scharf und leicht verschliffen. 
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Nanoflitter

Zitat von: Danske in 10. Januar 2016, 19:18:24
Die Basis ist absolut plan und glatt wie ein Kinderpopo. 
Das ist das Problem, dadurch kann es alles mögliche gewesen sein. Eine Pfeilspitze hat immer eine durch Retuschen beendete, eingezogene oder abgeflachte Basis. So ist es nur eine Spitze von irgendwas...
Das "Beil" krieg ich mir immer noch nicht vorgestellt. :kopfkratz: Gruss...

steinwanderer

Moin moin,
wieso, was habt Ihr denn? Auf den ersten beiden Bildern ist doch eine Verjüngung der Basis zu sehen. Ob die Pfeilspitze vorher eine Spitze einer Spitzklinge oder eines Dolches war, kann ich auf Grund von Unkenntnis der Spitzklingen nicht entscheiden.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Nanoflitter

Ich hab mal noch etwas aus den Bildern gebastelt.(Hoffe der Autor hat nix dagegen) Für mich ist das eine abgebrochene Spitze von irgendwas... Pfeilspitze natürlich eingeschlossen. Eine gezielte Verjüngung der Basis kann ich nicht erkennen. Deshalb bleibts für mich unklar. Gruss... :prost: