seltsames Flintgerät - 'Hörnchen'

Begonnen von Steinkopf, 27. August 2017, 23:08:08

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Steinkopf

Moin,

Vor einigen Jahren fand ich im Weser-Ems-Gebiet (NordWestD)
dieses etwa   32 x 22 x 4   mm große,
aus einem klingenförmigen Abschlag gearbeitete Gerät.
Es ist rundum eher steil retuschiert.
Gebrauchsspuren kann ich nicht erkennen.

Es blieb bei diesem einzelnen Fund in meinem Suchgebiet.
Es entspricht wohl keinem beschriebenen Typ?

Dann, vor gefühlt ca. 2 Jahren, gab es in einer Archäologie in Deutschland Ausgabe
eine kleine Meldung aus Dithmarschen (Schleswig-Holstein).
Dort sind offenbar recht viele dieser 'Hörnchen' gefunden worden.

Sind solche Stücke auch anderswo bekannt?
Auf sachdienliche Hinweise bin ich gespannt!

LG

Jan


Nanoflitter

Der Jürgen (Stoneman) wird dir sicher gerne helfen. Er hat einen tollen Artikel zu genau diesen B.... :-) Gruss...

RockandRole

Hallo ihr beiden,

ich sage auch B. Aber sogar d. B.  :-D. Schönes Stück

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Steinkopf

Hallo Daniel und Nanoflitter,

Wenn Ihr (Geheimniskrämer) mit B den Bohrer meint, so bin ich da skeptisch.

LG

Jan

neolithi

Ich hätte jetzt auch Doppelbohrer gesagt. Erinnert mich an meinen sternförmigen Bohrer mit 4 "Bohrspitzen". Auch SH, aber Ostseeküste.

HG
neolithi

RockandRole

Servus Jan,

du hast an deinem Stück jedesmal einen 90° Winkel. Das deutet auch auf einen  B. hin  :-D

Super Vergleich und ein außergewöhnlicher Fund neolithi

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Nanoflitter

Ein Bohrer scheidet aus!  :belehr:  :-) Gruss..

neolithi

Wenn Bohrer ausscheidet (was mir noch nicht einleuchtet), dann "B" wie Buchtenschaber - mit zwei zufällig entstandenen Bohrspitzen :)

HG
neolithi

Nanoflitter


StoneMan

Moin,

@ Jan, feines Teil  :Danke2:

Dein, "Doppelhörnchen-Prachtstück", passt gut in die, "Alte Sammlung unter neuem Namen",
die in der Ausgabe 4-2015, AID (Archäologie in Deutschland) veröffentlicht wurde.

Zitat aus o.g. Quelle:
"Unter den Altfunden wurde nun ein auffälliger Gerätetyp der jüngeren Steinzeit wiederentdeckt.
Es handelt sich um Schaber mit präparierter Hohlbucht in unterschiedlicher Größe und Ausprägung"
.

Zu Deiner letzten Frage, "Sind solche Stücke auch anderswo bekannt?", eindeutig JA.

Nicht nur ich habe ähnliche Stücke (DK/D), auch andere User hier im Forum.

Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Nanoflitter

Neolithis Teil ist auch interessant, da würd ich gern mal mehrere Ansichten haben. Bohrer wär da mögl. aber auch eine entartete Pfeilspitze? Was ist mit Gebrauchsspuren? Gruss...

neolithi

Das Teil war schon mal im Forum:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,37253.msg221853.html#msg221853

Auf einer Tagung in Albersdorf wurde es auch von mehreren Fachleuten als sternförmiger Bohrer bezeichnet.

HG
neolithi

Nanoflitter

Dann ist ja alles klar, danke für den Link! Gruss..

Steinkopf

#13
Vielen Dank für Eure aufmerksamen Betrachtungen zu diesem Fundstück!

Ich fand es in den 90ern auf einem Acker, der meso/neo gut durchmischt ist.

Als ich es dem zuständigen Archäologen mir der Bemerkung "Buchtschaber"
präsentierte, lernte ich, das es solche nicht gibt.
Später traf ich dann StoneMan.
In der Fundchronik ist es ein 'ausgesplitterter Schaber'.

Danach landete es eingetütet im Karton.
Mir blieb es aber als rätselhaft im Gedächtnis. Der Artikel in der AiD
weckte in mir die Hoffnung, auf eine neue Spur zu stossen.
Vielen Dank, Jürgen, das Du ihn herausgesucht hast.

Wenn ich das Stück betrachte sehe ich ein 'Hörnchen', ein Designermodell.

LG

Jan




neolithi

Zu den Buchtschabern:

Ich hatte mal als Gast an der Uni Kiel ein Seminar zu Steinartefakten besucht und dort den Dozenten dazu angesprochen. Er bestätigte, dass viele Archäologen diesen Werkzeugtyp verneinen. Er selbst sagte aber sinngemäß: "Fakt ist, dass wir sie immer wieder finden, auch bei Ausgrabungen."

HG
neolithi