Rechtecksbeil VS Spitznackiges-Beil

Begonnen von RockandRole, 07. August 2017, 17:44:10

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RockandRole

Hallo Leute,

gestern waren mein Dad und ich mal wieder zusammen unterwegs, evtl. wird es für eine längere Zeit mit dem zusammen Suchen nichts werden.
Dady hat auf einer sandigen Stelle, wo man vereinzelt mal was nicht mesolithisches finden kann, diese Beil gefunden.
Wir rätseln, ob es ein Fragment von einem Spitznackigem-Beil oder ein Rechtecksbeilchen ist  :kopfkratz:
Der Radius am Bobbes sagt uns eigentlich, das da wenn überhaupt, gar nicht viel fehlt.

Ab Michelsberger wohl viel möglich?!?

Nano, das war in der Nähe der schönen Pfeilspitze aus Muschelkalkhornstein

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Nanoflitter

Klein genug für Bronzezeit, aber nutzten die noch Amphibolit? Vielleicht spätes Neo?  :kopfkratz: Gruss...

thovalo



Nicht ab Michelsberg/Jungneolithium, sondern deutlich eher ab späten Neolithikum!

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hallo Ihr beiden,

also kein spitzer Nacken. Tendiere ich wohl auch eher zu. Passt dann wunderbar zur Pfeilspitze und Hügelgräbermillieu. Angeblich waren da mal welche und dieses Stück plus Pfeilspitze sind Beigaben. Oder auch ganz anders  :winke:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo

#4
Zitat von: RockandRole in 07. August 2017, 20:23:54
Hallo Ihr beiden,

also kein spitzer Nacken. Tendiere ich wohl auch eher zu. Passt dann wunderbar zur Pfeilspitze und Hügelgräbermillieu. Angeblich waren da mal welche und dieses Stück plus Pfeilspitze sind Beigaben. Oder auch ganz anders  :winke:

Liebe Grüße Daniel


Ich meiner Region am rechten Niederrhein bildet die Kombination:

Rechteckbeilklinge, geflügelte Pfeilspitze(n) mit Schäftungsdorn, Silexklinge(n) und dann entweder Funkenlöser und/oder Mahlsteinfragment eine klassische Beigabenkombination.

Die gilt hier als charakteristisch für die Niederrheinische Becherkultur, die schnurkeramische (Beilklinge) und glockenbechertypische (Pfeilspitzen) Beigaben vereint. Überreste der keramischen Becher erhalten sich extrem selten.

Die Bestattungen liegen meist an Geländekanten und die Landwirtschaft zerstört die unscheinbaren Bestattungsplätze vollkommen unbemerkt.


lg Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hi Thomas,

das war ein äußerst wertvoller Tip. Die Pfeilspitze ist zwar nicht gestielt, aber passt zu der Zeitstellung. Einen Funkenlöser habe ich auch von der Stelle. Somit wäre ein Ensemble schon perfekt  :-) Geländekante könnte man auch sagen!!!

Langsam ergibt sich ein Bild.

Danke und liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Servus Daniel,

und dürfte ursprünglich in ihrer Gänze wohl einmal so in etwa ausgesehen haben.


Grüße
Peter :winke:

Danske

Zitat von: Furchenhäschen in 08. August 2017, 17:52:23
Servus Daniel,

und dürfte ursprünglich in ihrer Gänze wohl einmal so in etwa ausgesehen haben.


Grüße
Peter :winke:

Das Stück sieht aus wie ein frühes Kupferbeil. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass sich die Metallurgen die Form von den Steinschlägern abgeschaut haben oder auch umgekehrt.

Ich glaube aber, dass Daniels Beil ursprünglich nicht die Länge besaß. Aber Endneolithikum passt auf jeden Fall.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

thovalo

Zitat von: Furchenhäschen in 08. August 2017, 17:52:23
Servus Daniel,

und dürfte ursprünglich in ihrer Gänze wohl einmal so in etwa ausgesehen haben.


Grüße
Peter :winke:



Wow was für ein edler Batzen von Beiklinge!

Toller Beleg und so von mir noch nicht gesehen  :glotz:


Danke fürs Zeigen dieses Schatzes


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Morsche,

die Zeitstellung passt, nur glaube ich nicht, dass man bei deinem schönen Stück ein Zwischenfuttern gebraucht hat Peter  :zwinker:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen

Hallo Daniel,
ich denke schon das bei Deinem Beilfund etwas Material fehlt. Das wäre mehr als ungewöhnlich wenn das Beil so kurz gefertigt worden wäre.
Das kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen.
Sieht eher aus wie nachgeschliffen, abgearbeitet, letztendlich gebrochen und weil schon zu kurz irgendwann dann verworfen.
Ich habe das Foto meines Fundstückes eigentlich nur als Vergleichsobjekt für ein typisches metallzeitliches Beil mit fast ursprünglicher Herstellungsgröße eingestellt.

Grüß
Peter :winke:

RockandRole

Servus Peter,

mit deiner Vermutung kannst du recht haben. Ich habe bei meinen Recherchen zu dem Stück nicht wenige Beilchen gesehen, welche genauso klein waren wie dieses. Muss aber auch nix heißen. Die Verundungen haben mich nur ein wenig stutzig gemacht. Wir werden es wohl nie erfahren  :friede:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo

Zitat von: RockandRole in 10. August 2017, 15:03:02
Servus Peter,

mit deiner Vermutung kannst du recht haben. Ich habe bei meinen Recherchen zu dem Stück nicht wenige Beilchen gesehen, welche genauso klein waren wie dieses. Muss aber auch nix heißen. Die Verundungen haben mich nur ein wenig stutzig gemacht. Wir werden es wohl nie erfahren  :friede:

Liebe Grüße Daniel


So isses, wir haben ja nur was noch da ist und wissen nicht was fehlt!  :prost:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.